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KAPITEL III.

1 Jesus wird von Pilatus freigesprochen 11 und diskutiert mit ihm über die Wahrheit.


1 Da ging Pilatus, von Zorn erfüllt, aus dem Saal und sprach zu den Juden: Die ganze Welt möge mein Zeuge dafür sein, dass ich an diesem Mann keinen Fehler finde. 11

2 Die Juden aber antworteten Pilatus: Wäre er nicht ein böser Mensch, so hätten wir ihn nicht vor Euch gebracht.

3 Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmt ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz.

4 Die Juden antworteten: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten.

5 Da sprach Pilatus zu den Juden: Das Gebot, du sollst nicht töten, 12 gilt also nur für euch, aber nicht für mich?

6 Er ging zurück in den Saal, rief Jesus zu sich und sprach: Bist du der König der Juden?

7 Jesus aber antwortete und sprach zu Pilatus: Fragst du dies aus freien Stücken, oder haben es dir die Juden eingeflüstert?

8 Pilatus antwortete: Bin ich etwa ein Jude? Das ganze Volk und die Obersten der Juden haben dich mir übergeben. Was hast du getan?

9 Jesus sprach: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre dem so, würden meine Diener kämpfen, und die Juden hätten mich nicht ausliefern können; noch aber ist mein Reich nicht weltlich.

10 Pilatus antwortete: Bist du denn ein König? Jesus sagte: Du behauptest, dass ich ein König bin, und als solcher wurde ich geboren, und als solcher bin ich in die Welt gekommen; um die Wahrheit zu bezeugen; und jeder, der wahrhaftig ist, höre meine Stimme.

11 Pilatus fragte ihn: Was ist Wahrheit?

12 Jesus antwortete: Die Wahrheit entstammt dem Himmel.

13 Pilatus sprach: Deswegen gibt es auf Erden keine Wahrheit.

14 Jesus sagte zu Pilatus: Glaube mir, dass die Wahrheit auf Erden unter denen zu finden ist, die die Macht der Gerichtsbarkeit haben, von der Wahrheit regiert werden und ein gerechtes Urteil fällen.

Das Evangelium des Nikodemus

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