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Passende Pointen: Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

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Wenn Sie inzwischen den Entschluss gefasst haben, Ihrer Rede mit handverlesener Komik den letzten Schliff zu verleihen, stellt sich noch eine Frage: Wo finde ich die passende Pointe? Oder reicht es aus, sich auf eine spontane Idee zu verlassen? Letztere Frage möchte ich zuerst beantworten: Nein, bitte tun Sie das nicht! Komik sollte genauso konkret vorbereitet werden wie Ihre Thesen, Argumente und Fakten. Dass sie bei Profis spontan klingt, heißt nicht, dass sie ihnen spontan über die Lippen kommt – die Leichtigkeit im Ton entspringt präziser Vorbereitung.

Nehmen Sie sich also Zeit, nach den passenden Pointen und Auflockerungen für Ihre Rede zu suchen. Sie werden überrascht sein: Wenn Sie einmal begonnen haben, Ihre Umwelt nach amüsanten Anekdoten und Zusammenhängen zu durchforsten, wird sich schnell ein Fundus bilden, aus dem Sie schöpfen können. Der Kabarettist Karl Valentin hat es einmal so formuliert: »Jedes Ding hat drei Seiten: Eine positive. Eine negative. Und eine komische.«

Einige Anhaltspunkte, wo Sie nach Komik suchen können, möchte ich Ihnen mitgeben:

Übertreibung: Im Zusammenhang mit jedem Thema lassen sich passende Stellen für maßlose Übertreibungen finden. Die Vorgehensweise ist simpel: Fügen Sie in einen bestehenden Kontext absurde Überhöhungen ein. Übertreibungen eignen sich dazu, entweder den eigenen Standpunkt zu stärken oder Argumente zu schwächen, die man zu widerlegen gedenkt.

Steigerung: Die Steigerung funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Übertreibung. Jedoch wird bei ihr keine absurde Komponente hinzugefügt, sondern die immanente Logik einer gesellschaftlich akzeptierten Norm so lange gesteigert, bis eben diese Logik versagt. Dadurch verliert sie ihre Gültigkeit und darf zu Recht bezweifelt werden.

Deplatzierungen: Finden Sie einen Aspekt, den jeder Ihrer Zuhörer kennt, und setzten Sie ihn in einen anderen Kontext. Wir haben es einer Deplatzierung zu verdanken, dass ein Ekel von Chef à la Stromberg in der Comedy-Sendung Switch als Hitler-Parodie auftritt …

Analogie: Nutzen Sie unkonventionelle Bilder, um beispielsweise Kritik an einer Meinung oder einem Vorgang zu äußern.

Bewertung eigener Fehler oder Unzulänglichkeiten: Selbstironie schadet nie. Sie sollen sich nicht lächerlich machen; sollten Sie aber zum Beispiel einen Fehler gemacht oder sich falsch ausgedrückt haben, dann lachen Sie eben darüber – und lassen Ihr Publikum mitlachen. Bei Ken Robinson klingt das so: »Als mein Sohn in England vier Jahre alt war … Zugegeben, er war zu der Zeit überall vier. Egal, wo er war …«

Unkonventionelle Zugänge zu Themen: Schöpfen Sie beispielsweise einmal aus der Lebenswelt Ihres siebenjährigen Sohnes und gleichen Sie dessen Bildungsalltag mit Ihrem Arbeitsalltag ab. Wie stellt sich der Zusammenhang zwischen Bildung und Arbeitsleben jetzt dar? Sie werden zu verblüffenden Erkenntnissen kommen, über die Ihr Publikum lachen kann.

Die besten Ideen für mehr Humor

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