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ОглавлениеDie Landungen bei Åndalsnes
Übersicht
Die Landungen bei Åndalsnes fanden 1940 in besagtem Ort in Romsdal, Norwegen, während des Norwegenfeldzugs des Zweiten Weltkriegs statt, als nach der deutschen Invasion im April 1940 dort britische Truppen im Rahmen einer Zangenbewegung landeten, um die zentralnorwegische Stadt Trondheim einzunehmen. Der nördliche Arm des Angriffs befand sich in Namsos.
Der Auftakt
Noch bevor die britische Operation überhaupt begonnen hatte, stieß sie bereits auf eine Vielzahl von Problemen. Nicht nur wurden die Kommandeure beider Landungen, sowohl bei Namsos als auch bei Åndalsnes, mehrfach ausgetauscht, auch die eingesetzten Einheiten ließ man – im Gegensatz zu ihren deutschen Gegnern – völlig unvorbereitet losziehen. Die 148. Infanteriebrigade, angeführt von Brigadegeneral Harold Morgan, gehörte zur 49. (West Riding) Infanteriedivision. Diese Division der Territorialarmee bestand hauptsächlich aus Teilzeitsoldaten, die nicht nur fast alle frisch und unerfahren waren, sondern auch fast überhaupt keine angemessene Ausbildung für die Operation erhalten hatten, in die sie gingen. Sie besaß nur wenige moderne Waffen, und die Brigade war unterbesetzt, da sie nur zwei statt der üblichen drei Infanteriebataillone hatte, was ihr eine Stärke von etwas mehr als 1000 Offizieren und Soldaten verlieh.
Um zu verhindern, dass die Briten ins Landesinnere vordrangen, sprangen am 14. April deutsche Fallschirmjäger über dem Dorf und Eisenbahnknotenpunkt Dombås ab [2].
Die Kämpfe
Der Angriff im Süden begann am 19. April, und Brigadegeneral Morgan geriet umgehend in ernste Schwierigkeiten. Er war sich zunächst nicht sicher, wem er direkt unterstellt war: dem britischen Militärattaché in Norwegen, London, oder ob er einfach nur so weitermachen sollte, wie zuvor angeordnet worden war. Er entschied sich dafür, seinen Befehlen dahingehend zu gehorchen, die Norweger so weit wie möglich zu unterstützen, teilte seine beiden Bataillone auf und verteilte sie entlang der Front. Seine Einheiten wurden dann nach Lillehammer verlegt, um einem deutschen Angriff aus Oslo zu begegnen.
Dieser Angriff erwies sich als katastrophal für die unvorbereiteten, unterbesetzten und schlecht ausgerüsteten Briten, die schwerem Mörserbeschuss ausgesetzt waren, der wiederum den norwegischen Kommandanten zum Rückzug zwang, bei dem viele Soldaten der 148. Brigade mangels Transportmöglichkeiten gefangen genommen wurden. Die Überlebenden, die es geschafft hatten, den Deutschen zu entkommen, sammelten sich am 22. April in Faaberg, nördlich von Lillehammer. Sie wurden dort erneut von den Deutschen angegriffen, die unter Ausnutzung der Artillerieunterstützung viele der britischen Stellungen umgingen und einkreisten, bis sich die 148. Brigade weitere sechzehn Kilometer weiter nördlich nach Tretten zurückzog. Der letzte Angriff erfolgte am Abend des 22. April, als die Deutschen, unterstützt von vier Panzern, denen die Briten keine Schäden zufügen konnten, sie bis nach Heidal zurückdrängten, wo der deutsche Vorstoß endlich anhielt.
Die 148. Brigade war danach auf dreihundert Mann und neun Offiziere reduziert worden, [1] wobei Brigadegeneral Morgan und sein Stab in Lillehammer gefangen genommen wurden.
Generalmajor Bernard Paget erhielt das Kommando über das, was nach der Niederlage von der "Operation Sichel" übriggeblieben war und versuchte vergeblich, Luftunterstützung zu erhalten, bis schließlich nach schweren Verlusten und mangelnder Lufthoheit die britischen Streitkräfte Anfang Mai aus Åndalsnes abgezogen wurden.
Kritikpunkte
In seinem Buch " Blood, Sweat and Arrogance: The Myths of Churchill's War[1]", kritisiert Gordon Corrigan die "Wahnvorstellungen" der Royal Navy und den Glauben, dass jeder Ausbruch von Schiffen ein Versuch gewesen sei, den Atlantik zu erreichen. Ebenso kritisiert er Churchills Entscheidung, die 146. und 148. Brigade abzuspalten, als "Eselei höchsten Grades ", und verweist darauf, dass die Briten die Einheiten bereits über den Angriff auf Narvik instruiert hatten. Er ist auch der Meinung, dass sich die Generäle und Admirale Churchill viel stärker hätten widersetzen sollen als sie es getan haben.
Endnoten
1. Gordon Corrigan (29. November 2012). Blood, Sweat and Arrogance: The Myths of Churchill's War. Orion. ISBN 978-1-78022-555-5.
2. Bjørn Jervaas. "The Fallschirmjäger Battle at Dombaas". (http://www.nuav.net/fallschirm.html).