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10 Neues Testament

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Die neutestamentlichen Autoren stehen ganz in der Tradition hellenistisch-jüdischer Erziehungsvorstellungen (Apg 7,22; 22,3; Röm 2,20; 1 Kor 4,15; Eph 6,4) – durch das christliche Kerygma (die Verkündigung) bedingte Eigenheiten sind erst in Ansätzen zu greifen (vgl. JENTSCH 1951, 150f.). Spr 3,11f. wird in Hebr 12,4–11 zitiert und ausgelegt, dabei aber nicht mehr als Ausdruck göttlicher Erziehung (1 Kor 11,32 u. Offb 3,19), sondern als Beleg für die wahre Gotteskindschaft der Gläubigen verstanden, deren Echtheitssiegel die Leiden der gegenwärtigen Zeit sind. Wie schon in Jes 53,5 mit Blick auf den Gottesknecht wird Erziehung zum „Passionsterminus“ (BETZ 2007, 275), der auf die Geißelung Jesu (Lk 23,16.22) und auf die Leiden der Apostel (2 Kor 6,9) bezogen werden kann. Nach Paulus hatte die Tora bis zum Kommen Christi eine erzieherische Aufgabe und ist auch danach als Schrift für die theologische Bildung der Christen unabdingbar (Gal 3,21–25). Diesen Gedanken übernehmen die Pastoralbriefe (1 Tim 1,8–11 u. 2 Tim 3,16), die in der dritten christlichen Generation überhaupt ein verstärktes Interesse an Erziehungsfragen zeigen (1 Tim 1,20; 2 Tim 1,3–5 u. 2,23.25), und entwickeln ihn in der einmaligen Idee von der erzieherischen Funktion der Gnade weiter (Tit 2,12; vgl. EISELE 2012).

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

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