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1 LUNGE
Оглавление„Lunge! – L U N G E!“
Wild gestikulierend beordert Pep einen seiner schlaksigen Innenverteidiger nach vorn. Eigentlich ist es an diesem Junisamstag am frühen Nachmittag für einen Sprint über den halben Platz viel zu heiß. Aber es muss sein. Denn die Jungs der D-Jugend des VfB Raintal haben einen Eckball herausgeholt. Genaugenommen nicht einer der Jungs, sondern Caro – untersetzte, quirlige Flügelspielerin, einziges Mädchen im Team, wenn man mal von der Ersatztorfrau absieht, die aber meist nur im Training ran darf.
Caro hatte im gegnerischen Strafraum den Torwart unter Druck gesetzt. Der wusste sich nicht anders zu helfen, als den Ball ins Toraus zu kicken. Dafür darf er sich jetzt die abfälligen Kommentare seiner Mitspieler anhören: Sich ausgerechnet von einem Mädchen unter Druck setzen und verunsichern lassen … Und dazu die abschätzigen Blicke.
Auch die Eltern der Mannschaft aus Hortheim sparen nicht mit abfälligen Kommentaren. Längst haben sie den manchmal etwas tapsigen Torwart als Unsicherheitsfaktor ausgemacht. Und jetzt lässt er sich im entscheidenden Meisterschaftsspiel von einem Mädchen – ausgerechnet einem Mädchen! – im eigenen Strafraum fast den Ball abjagen.
Zwei Punkte liegen die Mannschaften auseinander. Bei noch einem ausstehenden Spiel kann Raintal die Meisterschaft schon sicher machen. Es geht also um alles, für Spannung ist gesorgt. Und das bei der Hitze!
Eigentlich waren die Hortheimer als haushohe Favoriten in die Saison gestartet, haben aber unterwegs unerwartet Punkte liegenlassen. Jedenfalls mehr als die Raintaler. Dementsprechend engagiert feuern Eltern und Trainer ihre Mannschaft an. Sie wollen alles versuchen, die letzte Chance zu nutzen.
Und jetzt der Torwartpatzer.
Caro interessiert das Geschrei der Erwachsenen nicht. Sie holt sich den Ball aus der Weitsprunggrube, wischt kurz mit dem Schweißband am rechten Handgelenk über ihre Stirn und trabt zur Eckfahne. Seit knapp fünf Monaten schafft sie es, von dort den Ball bis vor das Tor zu schlagen. Nicht präzise, aber noch einigermaßen hoch. Grund genug für den Trainer, den längsten Spieler nach vorne zu beordern. Gerade in den letzten beiden Wochen haben die VfBler Standards geübt: Freistöße und Ecken. Oft durfte dabei Caro treten. Im Training war es ihr schon zwei- oder dreimal gelungen, Lunge den Ball zum Kopfstoß zu servieren.
Lunge heißt eigentlich Laurentin Beyer, was aber Trainer und Mannschaft viel zu lang und zu umständlich ist. Lunge ist ein Phänomen, kann laufen ohne Ende. Keiner ist in Spielen so viel auf dem Platz unterwegs wie er: hager, groß, mit langen staksigen Beinen. Die er irgendwie immer zwischen Gegner und Ball bringt. Laurentin-Lunge gehört zu den Lieblingsspielern von Pep, der sich an seinem großen Vorbild Guardiola orientiert: Jeder Spieler muss auf möglichst vielen Positionen spielen können. Auch schon in der D-Jugend. Das ist sein Credo. Wobei Lunge aber vorzugsweise als Innenverteidiger eingesetzt wird.
Natürlich: Der VfB Raintal ist nicht der große FC Bayern München. Aber immerhin hat die D-Jugend des Clubs auch schon zwei Titel in dieser Saison ergattert: zwei Hallenturniere gegen starke Konkurrenz. Jetzt will Pep die Meisterschaft sichern. Und im Vereinsheim mit einem schönen Mannschaftsfoto an der Wand glänzen:
Bezirksliga Westfalen D-Jugend
Saison 2012 - 2013
Meister: VfB Raintal
Trainer: Clemens „Pep“ Schnittgras
Pep sieht das Schild schon vor sich. Auch weil die Chancen gut stehen. Denn seine Mannschaft führt 1 : 0. Und nur noch 15 Minuten sind zu spielen. Die Meisterschaft ist zum Greifen nahe. Selbst ein Unentschieden würde schon reichen. Und in diesem Spiel neutralisieren sich die beiden gleich starken Mannschaften.
Aus den Augenwinkeln nimmt Pep wahr, wie Spieler und Eltern der Hortheimer mit dem Torwart schimpfen. Armes Würstchen, denkt der Trainer. Dabei hat ihn doch erst der katastrophale Rückpass unter Druck gesetzt. Warum sind eigentlich gerade die Mütter so überehrgeizig und kreischen ständig am Spielfeldrand rum? Die Väter geben zwar auch altkluge Sportschaukommentare ab, was extrem lästig ist. Aber die Mütter …
Pep – sein bürgerlicher Name Clemens Schnittgras hat zum Mannschaftsruf „Heu, heu, Heu“ geführt – lässt sich nur kurz ablenken.
„Lunge! L U N G E!“
Sein Innenverteidiger drömmelt kurz hinter der Mittellinie in der eigenen Hälfte rum. Manchmal ist er bei den Samstagsspielen geradezu abwesend. Pep weiß auch den Grund. Genauso gern, wie Laurentin mit Caro Fußball spielt, geht Lunge mit ihr zur Jungschar des CP, der Christlichen Pfadfinder. Jetzt nestelt der Junge an seiner Leggins, die ihn vor Schürfwunden auf dem Ascheplatz bewahren soll. Lunge sieht und hört gar nicht, was sein Trainer von ihm will. Vor allem, weil er sich ein Wortgefecht mit einem Gegenspieler liefert, mit dem er im Spiel schon einige Male aneinandergeraten ist.
„Los, ab in den Strafraum, mach das entscheidende Tor.“ Pep brüllt sich die Lunge aus dem Leib. Mit seinen Armen wedelt er rum wie Kloppo, der versucht, gegen das Geschrei der Dortmunder Südkurve die Aufmerksamkeit eines Spielers zu finden.
Endlich nimmt Lunge die Schreie und wilden Armbewegungen wahr. Und läuft los. Genau das ist eine seiner Stärken: quer über den Platz nach vorne sprinten und bei vertaner Chance oder Ballverlust genauso schnell wieder zurück. Auf jeden Fall schneller, als der Gegner bei seinem Konter dem Tor gefährlich werden kann.
Diesmal kommt Lunge nicht weit. Noch im Mittelkreis fällt er ziemlich platt auf die Nase. Sein Gegenspieler, der auch Peps hektische Anweisungen mitbekam, hat im entscheidenden Moment mal kurz am Trikot gezupft. Ein klares Foul. Nicht sichtbar für den Schiri, denn der ist zu sehr mit der Eckballsituation und dem Gerangel im Strafraum beschäftigt. Und er bekommt auch nicht mit, dass sich die Jungs weiter mit Worten und Händen beharken, nachdem sich Lunge-Laurentin aufgerappelt hat.
Hinter der Absperrung am Spielfeldrand findet die Auseinandersetzung der beiden Elfjährigen ihre Fortsetzung im Erwachsenenkreis. Eine blondierte Mutter spricht von gesunder Härte, die ihr Sohn – Typ Brecher – nun endlich einmal auf den Platz bringt. Gleichzeitig weist ein – auch von der Mutter – genervter Vater von Laurentin auf ein taktisches Foul hin, das dringend eine Karte – möglichst eine rote – erfordert. Das Problem: Die beiden stehen eng beieinander. An der Schnittstelle der Raintaler und der Hortheimer Eltern.
Und so bleibt es nicht aus, dass die beiden sich wegen ihrer Söhne in ein Wortgefecht verwickeln. Würde der Schiri die Rangeleien auf dem Platz unterbinden, würde die Stimmung hinter der Bande auch nicht hochkochen. Aber der hat nichts gesehen. Oder wollte nichts sehen.
So nehmen die Dinge ihren Lauf.
Lunge-Laurentin kommt mit lädierter Nase im Strafraum an.
Caro steht immer noch an der Eckfahne. Mit dem linken Fuß tippt sie auf den Platz, hebt die rechte Hand und zeigt drei Finger. Gleichzeitig wischt sie sich mit dem Schweißband am anderen Handgelenk den Schweiß von der Stirn. Drei Finger der rechten Hand. Das verabredete Zeichen: Ich bringe den Ball auf die Mitte zwischen Fünf-Meter-Raum und Elfmeterpunkt.
Eine gute Idee bei einem verunsicherten Torwart. Er wird auf der Linie kleben bleiben und gegen einen platzierten Kopfball möglichst hoch ins Tor keine Chance haben.
Lunge nimmt sich vor, vom Rand des Sechzehners genau dorthin zu laufen. Sein Gegenspieler ist wie ein Schatten bei ihm.
Caro geht vier Schritte rückwärts, steht da wie ihr großes Idol „Pistolero“ Ronaldo: Beine gespreizt, die Arme leicht angewinkelt, als wolle sie einen Colt ziehen. Irgendwie passt der Auftritt nicht zu ihrer kruscheligen Lockenpracht, die sie mit Haargummis zu einem Pferdeschwanz gebändigt hat. Noch einmal der Wisch über die Stirn.
Dann läuft sie an und kickt den Ball Richtung Tor.
Mist! Leider kommt die Ecke zu kurz und geht auch noch gleich ins Toraus. Total verzogen.
Schade. Chance vertan.
Langsam traben die Spieler aus dem Sechzehner, der Torwart angelt sich den Ball, um ihn zum Abstoß hinzulegen.
Zwischen Elfmeterpunkt und Fünfmeterraum – genau dort, wo die Ecke eigentlich hinkommen sollte – liegen Lunge und sein Gegenspieler. Als Lunge dem Ball entgegenlaufen wollte, hat ihn sein Gegenspieler am Hals umgerissen. Und ist selber über den Gefoulten gefallen. Jetzt rappeln sich beide wieder mühsam auf.
Elfmeter war das natürlich nicht, wenn auch elfmeterreif. Aber kein Schiri würde einen Elfmeter pfeifen, wenn der Ball schon im Aus ist.
Lunge hat sich richtig wehgetan, weil er das Knie des Foulenden in den Rücken bekommen hat. Ziemlich atemlos hat er zu allem Überfluss Mühe, seine Tränen zurückzuhalten. Das fällt seinem Gegenspieler natürlich auf: „Memme!“, kommentiert der die feuchten Augen.
Für seine Mutter ist die Sache völlig klar: „Gesunde Härte“, meint sie am Spielfeldrand. Es scheint ihr Lieblingswort zu sein. Dann schiebt sie noch eine Allerweltsweisheit nach: „Schließlich sind wir hier nicht im Mädchenpensionat.“
Lunges Vater ist inzwischen stocksauer, weil der Schiri das Foul nicht gesehen hat. Mal wieder. Oder den fälligen Elfmeter nicht pfeifen wollte. Und die Spielermutter an seiner Seite regt ihn mächtig auf.
Irgendwie ist er auch sauer auf Pep, der es eine ganze Saison lang nicht geschafft hat, den Raintalern beizubringen, dass es in der D-Jugend rauer zugeht als zu friedlichen E-Jugend-Zeiten. Schön spielen ist gut und schön. Ein bisschen mehr Härte könnten die Jungs schon an den Tag legen. Und Caro natürlich auch.
Die hat sich gerade den Ball erkämpft und versucht, an der linken Außenlinie Richtung Hortheimer Tor zu stürmen. Mit einem wunderschönen Übersteiger lässt sie einen Verteidiger kurz vor dem Strafraum ins Leere laufen, bleibt dann aber am gegnerischen Sechser hängen, der zu Hilfe geeilt ist.
Mit einem langen Pass versucht der den Konter einzuleiten. Aber genau an der Mittellinie köpft einer seiner Mitspieler den Ball ins Seitenaus, statt ihn zu verlängern. Direkt vor den Eltern der beiden Kontrahenten bleibt die Kugel liegen.
Lunge kommt angerannt, um den Einwurf auszuführen.
„Laurentin, man darf sich auch wehren. Lass dir nicht alles gefallen!“ Herr Beyer spricht Lunge nie mit dem Spitznamen an. Aber macht jetzt eine klare Ansage: Wehr dich!
Eigentlich müsste sein Sohn am Spielfeldrand behandelt werden, weil sein rechtes Knie blutet. Aber auch das hat der Schiri nicht gesehen. Blindfisch, denkt Herr Beyer. Laurentin wird der Kratzer nicht umbringen, aber gegen die Regeln ist es. Wenn einer blutet, muss er raus.
Lunge bringt den Einwurf zu einem Mitspieler im Mittelfeld. Der leitet sofort den Angriff ein. Diesmal wird auf den rechten Flügel gespielt. Mit einem wunderbaren Doppelpass hebeln die Raintaler die Hortheimer Abwehr aus. Dann kommt die Flanke schön weit in den Strafraum. Aber der eben noch verunsicherte und gescholtene Torwart läuft raus und schnappt sich den Ball vor der einschussbereiten Caro. Das wäre die Entscheidung gewesen.
Des Spieles und der Meisterschaft.
Das Match geht hin und her. Im Gegenzug wird der Ball Richtung Außenlinie gepasst. Der linke Außenverteidiger der Raintaler ist noch zu weit vorne. Also muss Lunge aushelfen. Ausgerechnet sein Gegenspieler ist einen Schritt voraus. Kurz vor der Linie angelt der sich den Ball und will damit gerade lang nach vorne losdribbeln, als Lunge von hinten rankommt, mit einem langen Bein dazwischengrätscht und den Ball ins Seitenaus befördert. Eindeutig Ball gespielt, aber von hinten gegrätscht. Eine undurchsichtige Situation.
Im Fallen versucht Lunge, den Fuß zurückzuziehen, was ihm aber nicht mehr gelingt. Über sein ausgestrecktes Bein stolpert sein Gegenspieler, rutscht über die Seitenlinie und knallt mit voller Wucht gegen die Werbebande.
Herr Beyer hebt anerkennend den Daumen der rechten Hand und kommentiert: „Gesunde Härte!“
Pep klatscht Beifall: ein gelungenes Tackling.
Der Hortheimer Junge bleibt an der Bande liegen, krümmt sich. Offensichtlich hat er Schmerzen. Seine Mutter ist außer sich. Als Lunge sich um seinen Gegenspieler kümmern will, versucht sie, mit ihrem Schirm nach ihm zu schlagen. Mit Mühe können andere Eltern sie zurückhalten.
Der Schiri – selbst noch Jugendspieler aus Hortheim – hat jetzt alle Hände voll zu tun. Mehr mit Trainern, Betreuern und den Eltern als mit den Spielern selbst. Unparteiisch soll er sein. Aber es geht doch um seinen Verein. Welcher Blödmann hat denn versäumt, für dieses entscheidende Spiel einen wirklich Neutralen anzusetzen?
Kaum kann der Siebzehnjährige die Situation beruhigen. Mit den Spielern wird er ja fertig. Die Erwachsenen sind sein Problem. Und die lassen sich auch von seiner Kompromissentscheidung kaum beruhigen: gelbe Karte für Lunge, der sich trotz schützender Leggins seinen ascheplatzverschrammten Oberschenkel reibt, und Einwurf für die Hortheimer. Eingeweihte wissen: Das ist eine Fehlentscheidung. Entweder Karte und Freistoß oder nur Einwurf. Aber der Schiri weiß sich nicht anders zu helfen.
Zur Beruhigung der Gemüter trägt die Entscheidung jedenfalls nicht bei. Die Stimmung ist am Rand des Spielfelds bei Betreuern und Zuschauern in den nächsten Minuten ziemlich aufgeheizt.
Auch auf dem Feld geht es richtig zur Sache. Da gibt es mehr auf die Socken als sonst. Und der Ball wird zur Nebensache. Aber zu einer Chance kommt es weder auf der einen noch auf der anderen Seite.
Und so können die Raintaler kurz darauf ihre Meisterschaft ausgelassen feiern. Rund um den Mittelkreis tanzt die Mannschaft ihren D-Jugend-Samba. Unter der Dusche verspricht Pep seinen Jungs – und natürlich den beiden Mädchen, die nebenan duschen – Hamburger, Pommes und eine mittlere Cola zum Abschluss des nächsten Trainings.
Eine halbe Stunde nach Spielschluss kommen die Spieler aus der Kabine und gehen mit ihren Eltern, die sich trotz einiger Wortgefechte inzwischen beruhigt haben, zu den Autos.
Als Herr Beyer sein Auto startet und ausparkt, sagt Laurentin von hinten:
„Ich bin jetzt mit Nikolas befreundet.“
„Wer ist Nikolas?“, fragt sein Vater zurück.
„Der Junge, den ich gefoult habe.“
„Du hast ihn nicht gefoult. Der Schiri hat nicht gepfiffen. Also war es kein Foul. Du weißt doch, was Pep immer sagt: Abseits ist, wenn der Schiri pfeift. Das gilt auch für Fouls. Wenn er nicht pfeift, ist es keins. Und ihr seid jetzt Freunde?“
„Ich bin zu den Hortheimern in die Kabine gegangen, um zu sehen, wie es ihm geht. Caro meinte, das macht man so. Und dann haben wir uns vertragen.“
„Das finde ich ja großartig!“, kommentiert Herr Beyer und wundert sich mal wieder, wie schnell so etwas bei Kindern geht.
„Du, Papa?“
„Ja?“
„Ich hab da mal ’ne Frage. In der Jungschar hat Caros Mutter uns erzählt, dass Jesus gesagt hat, man müsse seine linke Hand hinhalten, wenn man auf die rechte geschlagen wird.“
„Hand? Wange, hat sie bestimmt gesagt.“
„Ja, vielleicht auch Wange. Aber wenn er das so gemeint hat, dann hätte ich Nikolas nicht so umgrätschen dürfen.“
„Also, ich finde, du solltest dich jetzt erst mal über die Meisterschaft freuen. Und darüber, wie toll du die Situation da an der Seitenlinie geklärt hast.“
„Trotzdem. Umgrätschen ist nicht Wange hinhalten.“
„Darüber mach dir mal keine Gedanken. So schlimm war das ja nun auch nicht.“
Laurentin denkt einen Moment nach. Dann sagt er: „Manchmal seid ihr Erwachsenen komisch. Da findet ihr etwas gut, was Jesus gesagt hat. Und dann sagst du, ich soll mal richtig hinlangen.“
„Das habe ich ja nun auch nicht gesagt“, wendet Herr Beyer ein. „Ich habe gesagt, dass man sich ruhig wehren darf, wenn man ständig gefoult wird.“
Und nach längerem Schweigen fügt er hinzu: „Aber ich finde das auch schwierig, den richtigen Mittelweg zwischen hinnehmen und sich wehren zu finden. Darüber muss man immer wieder neu nachdenken. Und lernt wohl nie aus. Irgendwie ist es auch schwierig, so eine Bibelstelle herauszugreifen und sie dann zum Maßstab für alles zu machen. Es gibt ja auch die Situationen, in denen Jesus selbst … sagen wir mal: sehr offensiv auf andere zugegangen ist und nicht alles hingenommen hat. Da hat er auch nicht immer die andere Wange hingehalten.“
„Vielleicht sollte Caros Mutter in der Jungschar mal so was erzählen. Aber immerhin: Nikolas und ich sind jetzt Freunde.“
WOLFGANG BAUER