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Der dreieine Gott

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Obgleich uns trinitarische Formeln in der Bibel begegnen (z.B. Mt 28,19Mt 28,19; 2 Kor 13,132 Kor 13,13), kennt sie keine ausgeführte Trinitätslehre.[9] Und doch sind die Beschlüsse der Alten Kirche zur Dreieinigkeit Gottes (Nicäno-Konstantinopolitanum) und zum Verhältnis der Naturen in Christus (Chalcedonense) als Kommentare zur Bibel zu sehen. Der Weg Gottes ist der Weg Jesu Christi und anders als im Kommen Gottes in Jesus Christus konnten die ersten Christen nicht mehr von Gott reden. Für die Verfasser des NTs war ein Verständnis der Schrift (nämlich des ATs) gar nicht mehr ohne den gekommenen Messias möglich. Und deswegen ist der Sohn von Ewigkeit her Sohn Gottes und nicht erst dazu gemacht worden (so jedenfalls formulieren direkt oder indirekt viele neutestamentliche Texte, vgl. Joh 1,1–18Joh 1,1–18; Kol 2,1–15Kol 2,1–15; die Taufe Jesu in Mk 1Mk 1 wird zwar immer wieder als Adoptionstext verstanden, er zeigt indes eher eine Proklamation.[10] Und das heißt: Aus christlicher Perspektive ist der im AT bekannte Gott immer schon der dreieinige Gott und nicht allein der Vater Jesu |116|Christi. Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes kann so auch viele Aspekte integrieren: Gott ist immer schon ein Gott in Beziehung; Gott brauchte die Schöpfung als Gegenüber nicht, um Gemeinschaft zu leben – er wollte sie aber. Gott selber verbündet sich unauflöslich mit dieser Welt, weshalb sie nicht mehr als gottlos zu verstehen ist. Im Heiligen Geist wendet sich Gott der Welt und den einzelnen Menschen auch heute individuell zu. Die Trinitätslehre ist auch deshalb eine Hilfe zum Verständnis der Bibel, weil sie nicht von der abstrakten Zahl „eins“ ausgeht, sondern den einen sich der Welt rettend zuwendenden Gott bekennt.

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