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Die Pläne vor den Kämpfen

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Belgiens angespannte Allianzen

Die belgische Strategie zur Verteidigung gegen die deutsche Aggression sah sich sowohl politischen als auch militärischen Problemen gegenüber. Militärstrategisch waren die Belgier nicht bereit, alles auf eine lineare Verteidigung der belgisch-deutschen Grenze, einer Verlängerung der Maginot-Linie, zu setzen. Bei einem Angriff der Deutschen auf die Niederlande, wäre das komplette Hinterland gefährdet gewesen. Darüber hinaus hätte eine solche Strategie vorausgesetzt, dass die Franzosen schnell nach Belgien einmarschieren und die dortige Garnison unterstützen würden. [6]

Politisch trauten die Belgier den Franzosen nicht. Marschall Philippe Pétain hatte im Oktober 1930 und erneut im Januar 1933 einen französischen Streik im deutschen Ruhrgebiet vorgeschlagen, für den Belgien als Sprungbrett dienen sollte. Belgien befürchtete, dass es trotz allem in einen Krieg hineingezogen werden würde, und versuchte, diese Möglichkeit zu vermeiden. Ebenso fürchteten die Belgier, durch den französisch-sowjetischen Pakt vom Mai 1935 in einen Krieg verwickelt zu werden. Die französisch-belgische Vereinbarung sah vor, dass Belgien mobilmachen sollte, wenn die Deutschen es taten, aber was nicht klar war, war, ob Belgien im Falle einer deutschen Invasion in Polen mobilmachen musste. [6]

Die Belgier zogen eine Allianz mit dem Vereinigten Königreich sehr vor. Die Briten waren als Reaktion auf die deutsche Verletzung der belgischen Neutralität in den Ersten Weltkrieg eingetreten. Die belgischen Kanalhäfen hatten damals der deutschen kaiserlichen Marine wertvolle Stützpunkte geboten, und ein solcher Angriff würde nun der deutschen Kriegsmarine und der Luftwaffe Stützpunkte verschaffen, um in einem kommenden Konflikt von dort eine strategische Offensive gegen das Vereinigte Königreich durchzuführen. Aber die britische Regierung schenkte den Anliegen der Belgier wenig Beachtung. Das Fehlen dieser Verpflichtung veranlasste den belgischen Rückzug aus der Westallianz, einen Tag vor der Remilitarisierung des Rheinlandes. [6][7] Der fehlende Widerstand gegen diese Remilitarisierung überzeugte die Belgier davon, dass Frankreich und Großbritannien nicht bereit waren, für ihre eigenen strategischen Interessen zu kämpfen, geschweige denn für die der Belgier. Aber der belgische Generalstab war entschlossen, genau dafür zu kämpfen, wenn nötig auch allein. [6]

Der Platz der Belgier in der Strategie der Alliierten

Die Franzosen waren wütend über die offene Neutralitätserklärung von König Leopold III. im Oktober 1936. Die französische Armee sah ihre strategischen Prämissen untergraben; sie konnte nicht länger eine engere Zusammenarbeit mit den Belgiern bei der Verteidigung derer Ostgrenzen erwarten, wodurch man einem deutschen Angriff schon weit vor der französischen Grenze entgegentreten hätte können. [8] Die Franzosen waren nun davon abhängig, wie viel Zusammenarbeit sie den Belgiern entlocken konnten. Eine solche Situation beraubte die Franzosen jeder vorbereiteten Verteidigung in Belgien, um einem Angriff zuvorzukommen – eine Situation, die die Franzosen unbedingt vermeiden wollten, da sie dann die deutschen Panzerdivisionen in einer mobilen Schlacht bekämpfen mussten.[9] Die Franzosen überlegten, Belgien als Reaktion auf einen deutschen Angriff auf das Land sofort zu besetzen. [10] Die Belgier, die sich der Gefahr durch die Deutschen bewusst waren, stellten heimlich ihre eigene Verteidigungspolitik, Informationen über Truppenbewegungen, Kommunikation, feste Verteidigungsanlagen, nachrichtendienstliche und Luftaufklärungsmaßnahmen, dem französischen Militärattaché in Brüssel zur Verfügung. [11]

Der Plan der Alliierten, Belgien zu unterstützen, war der sogenannte "Dijle-Plan"; die Creme der alliierten Streitkräfte, zu der auch die französischen Panzerdivisionen gehörten, sollten als Reaktion auf eine deutsche Invasion bis zum Fluss Dijle (manchmal auch Dijle) vordringen. Der Plan einer feststehenden alliierten Verteidigungslinie bestand darin, die Belgier im Osten des Landes, entlang der Linie des Maas-Albert-Kanals, zu verstärken und die Schelde-Mündung zu halten, um so die französischen Verteidigungsanlagen im Süden mit den belgischen Streitkräften zum Schutz von Gent und Antwerpen zu verbinden, was die beste Verteidigungsstrategie zu sein schien. [12] Die Schwachstelle des Plans war jedoch, zumindest politisch, dass man damit den größten Teil Ostbelgiens den Deutschen überlassen würde. Militärisch gesehen würde es die rückwärtige Front der Alliierten in einen rechten Winkel zu den französischen Grenzbefestigungen stellen. Trotz der Gefahr, Streitkräfte in der Mitte Belgiens zu binden und eines Vorstoßes zu den Verläufen der Schelde oder des Dijle, beide anfällig für einen Umgehungsversuch, genehmigte Maurice Gamelin, der französische Kommandant, den Plan, der bis zum Ausbruch des Krieges die Strategie der Alliierten blieb. [12]

Die Briten, die keine Armee vor Ort hatten und in der Aufrüstung hinterherhinkten, waren nicht in der Position, die Strategie der Franzosen in Frage zu stellen, die mittlerweile die Führungsrolle innerhalb der Westallianz übernommen hatten. Da sie den Franzosen wenig entgegenzusetzen hatten, lautete die britische Strategie für militärische Aktionen auf strategische Bombenangriffe auf das Ruhrgebiet. [13]

Die belgische Militärstrategie

Nach ihrem offiziellen Austritt aus der Westallianz weigerten sich die Belgier, an Stabstreffen mit den französischen oder britischen Militärvertretern teilzunehmen, weil sie befürchteten, ihre Neutralität zu gefährden. Die Belgier betrachteten eine deutsche Invasion nicht als unvermeidlich und waren entschlossen, dass sie diese, falls sie überhaupt stattfinden würde, durch neue Befestigungen wie Eben Emael wirksam bekämpfen könnten. [14] Seit Hitlers Machtergreifung 1933 hatten die Belgier Maßnahmen ergriffen, um ihre Verteidigungsanlagen entlang der Grenze zu Deutschland wieder aufzubauen. Die belgische Regierung hatte den Rückzug Deutschlands aus dem Völkerbund, die Ablehnung des Vertrags von Versailles und die Verletzung der Locarno-Verträge mit zunehmender Besorgnis verfolgt. [15] Sie erhöhte die Ausgaben für die Modernisierung der Befestigungen in Namur und Lüttich. Entlang des Kanals von Maastricht-Bois-le-Duc wurden neue Verteidigungslinien errichtet, ebenso entlang der Maas, der Schelde und dem Albertkanal. [15] Der Schutz der Ostgrenze, der hauptsächlich auf der Zerstörung einer Reihe von Straßen beruhte, wurde neuen Formationen (Fahrradschwadronen und den neu formierten Chasseurs Ardennais) anvertraut. [16] Bis 1935 waren die belgischen Verteidigungsanlagen fertiggestellt. [16] Allerdings war für die Sicherung der rückwärtigen Bereiche eine bedeutende, mobile Reserve erforderlich, so dass man zu dem Schluss kam, dass der Schutz vor einem plötzlichen Angriff deutscher Streitkräfte nicht ausreichte. [16] Auch erhebliche Reserven an Personal waren erforderlich, aber ein Gesetzentwurf über die Verfügung eines längeren Militärdienstes und einer besseren Ausbildung für die Armee wurde von der Öffentlichkeit abgelehnt, da er die militärischen Verpflichtungen Belgiens erhöhen würde, zum Beispiel bei einem Antrag der Alliierten auf Einsätze weit weg vom Heimatland. [17]

Am 14. Oktober 1936 hielt König Leopold III. eine Rede vor dem Ministerrat, mit der er das Volk (und seine Regierung) davon zu überzeugen versuchte, dass die Verteidigung gestärkt werden müsse. [17] Er skizzierte drei Hauptpunkte zugunsten einer verstärkten militärischen Aufrüstung Belgiens:

a) Die deutsche Aufrüstung, die, nach der vollständigen Remilitarisierung Italiens und Russlands (der Sowjetunion), die meisten anderen Länder, darunter auch explizit pazifistische Staaten wie die Schweiz und die Niederlande, dazu veranlasste, außergewöhnliche Vorkehrungen zu treffen.

b) Die Methodik des Krieges hatte sich aufgrund des technischen Fortschritts, insbesondere in der Luftfahrt und der Mechanisierung, so stark verändert, dass die ersten Operationen in bewaffneten Konflikten nun von solcher Kraft, Geschwindigkeit und Umfang sein konnten, dass sie für kleine Länder wie Belgien besonders besorgniserregend waren.

c) Die Ängste der Belgier, die sich durch die blitzartige Rückeroberung des Rheinlandes und die Tatsache, dass die Basen für den Beginn einer möglichen deutschen Invasion in die Nähe der Grenze verlegt worden waren, verstärkt hatten. [18]

Am 24. April 1937 gaben die Franzosen und Briten eine öffentliche Erklärung ab, nach der die Sicherheit Belgiens für die Westalliierten von allergrößter Bedeutung war, und gemäß der sie seine Grenzen gegen jede Art von Aggression verteidigen würden, unabhängig davon, ob diese ausschließlich gegen Belgien gerichtet sei oder als Mittel diente zur Gewinnung von Stützpunkten für einen Krieg gegen "andere Staaten". Unter diesen Umständen befreiten die Briten und Franzosen Belgien von seinen Locarno-Verpflichtungen zur gegenseitigen Hilfeleistung im Falle einer deutschen Aggression gegen Polen, während die Briten und Franzosen ihre militärischen Verpflichtungen gegenüber Belgien aufrechterhielten. [19]

Militärisch betrachteten die Belgier die Wehrmacht den alliierten Streitkräften gegenüber als stark überlegen, insbesondere gegenüber der britischen Armee, und eine Annäherung an die Alliierten könnte dazu führen, dass Belgien zu einem Schlachtfeld ohne angemessene Verbündete würde. [20] Die Belgier und Franzosen teilten die Verwirrung darüber, was voneinander erwartet wurde, falls die Feindseligkeiten begannen. Die Belgier waren entschlossen, die Grenzanlagen entlang des Albertkanals und der Maas zu halten, ohne sich zurückzuziehen, bis die französische Armee kam, um sie zu unterstützen. Gamelin war nicht sehr daran interessiert, seinen Dijle-Plan so weit auszuführen. Er befürchtete, dass die Belgier aus ihren Verteidigungspositionen vertrieben werden und sich wie 1914 nach Antwerpen zurückziehen würden. Tatsächlich sollten sich die belgischen Divisionen, die die Grenze sicherten, nach Süden zurückziehen, um sich mit den französischen Streitkräften zu vereinen. Diese Information wurde aber nicht an Gamelin weitergegeben. [21] Was die Belgier betrifft, so hatte der Dijle-Plan Vorteile für sie. Anstelle eines begrenzten, alliierten Vormarsches zur Schelde oder des Zusammentreffens mit den Deutschen an der französisch-belgischen Grenze, würde die Truppenbewegung zum Fluss Dijle die alliierte Front in Zentralbelgien um siebzig Kilometer reduzieren und mehr Kräfte für die Nutzung als strategische Reserve freisetzen. Man hatte den Eindruck, dass er mehr belgisches Territorium sichern würde, insbesondere die östlichen Industrieregionen. Der Plan hatte auch den Vorteil, niederländische und belgische Armeeformationen (darunter etwa zwanzig belgische Divisionen) aufzufangen. Gamelin begründete nach seiner Niederlage den Dijle-Plan mit diesen Argumenten. [22]

Nach dem sogenannten Mechelen-Zwischenfall (siehe unten), vermuteten die Belgier eine List, nahmen die erbeuteten Pläne aber ernst. Der belgische Geheimdienst und der Militärattaché in Köln nahmen zu Recht an, dass die Deutschen die Invasion nicht mit diesem Plan beginnen würden. Er besagte, dass die Deutschen einen Angriff durch die belgischen Ardennen versuchen würden, um nach Calais vorzudringen, und so die alliierten Armeen in Belgien zu umzingeln. Die Belgier hatten richtig vorhergesagt, dass die Deutschen eine Kesselschlacht im Sinn hatten, um ihre Feinde zu vernichten. Die Belgier hatten den deutschen Plan exakt so vorhergesagt, wie er von Erich von Manstein vorgelegt wurde. [24]

Das belgische Oberkommando ließ die Franzosen und Briten von seinen Bedenken wissen und warnte sie. Es befürchtete, dass der Dijle-Plan nicht nur die strategische Position Belgiens, sondern auch den gesamten linken Flügel der alliierten Front gefährden würde. Auch König Leopold und General Raoul Van Overstraeten, der Flügeladjutant des Königs, warnten Gamelin und die französische Heeresleitung am 8. März und 14. April. Aber alle Warnungen wurden ignoriert. [25]

Belgische Pläne zur Verteidigung des Landes

a) Stellungen entlang des Albertkanals von Antwerpen nach Lüttich und der Maas von Lüttich nach Namur, die den deutschen Vormarsch verzögerten und so lange gehalten werden konnten, dass französische und britische Truppen in der Lage waren, die Linie Antwerpen-Namur-Givet zu besetzen. Man erwartete, dass die Kräfte der Schutzmächte am dritten Tag einer Invasion eingreifen würden.

(b) Rückzug zur Position Antwerpen-Namur.

(c) Die belgische Armee sollte den Sektor – ohne Löwen, aber einschließlich Antwerpen – als Teil der wichtigsten Verteidigungsposition der Alliierten halten. [26]

Gemäß eines Abkommens mit den britischen und französischen Heeresleitungen sollte die französische 7. Armee unter dem Kommando von Henri Giraud in Belgien einrücken, und wenn möglich an der Scheldemündung in Zeeland vorbei weiter in Richtung Breda in den Niederlanden marschieren. Die British Expeditionary Force, also die Auslandsstreitkräfte der Britischen Armee, unter dem Kommando von General John Vereker, Lord Gort, sollte die zentrale Position in der Lücke zwischen Brüssel und Gent besetzen und die belgische Armee unterstützen, die die wichtigsten Verteidigungspositionen etwa zwanzig Kilometer östlich von Brüssel hielt. Eine weitere wichtige Verteidigungsposition, die Antwerpen schützte und nur knappe zehn Kilometer von der Stadt entfernt war, sollte ebenfalls von den Belgiern gesichert werden. Nachdem sie Zeeland oder Breda erreicht hatte, sollte die französische 7. Armee die linke Flanke der belgischen Streitkräfte bei Antwerpen sichern, und konnte gleichzeitig die Nordflanke der Deutschen bedrohen. [26]

Weiter östlich wurden in den taktischen Zonen entlang des Albertkanals Verzögerungspositionen aufgebaut, die sich westlich von Maastricht mit den Verteidigungsanlagen der Maas zusammenfügten. Die Linie führte von dort nach Süden und weiter nach Lüttich. Der Abschnitt zwischen Maastricht und Lüttich wurde stark gesichert. Fort Eben-Emael sicherte nicht nur die Nordflanke der Stadt, sondern auch das Panzerland, das in den strategischen Tiefen der belgischen Streitkräfte lag, die die Stadt besetzten, und die Vorstoßachse in den Westen des Landes. Weitere Verteidigungslinien verliefen südwestlich und sicherten die Achse Lüttich - Namur. Die belgische Armee hatte auch die zusätzliche Unterstützung der französischen 1. Armee, die an der Südflanke der britischen Streitkräfte in Richtung Gembloux und Hannut vorrückte und die Region an der Sambre sicherte. Damit wurde die Lücke in der belgischen Verteidigung zwischen den wichtigsten belgischen Stellungen auf der Dijle-Linie mit Namur im Süden geschlossen. Noch weiter südlich rückte die französische 9. Armee zur Achse Givet - Dinant an der Maas vor. Die französische 2. Armee war für die letzten hundert Kilometer der Front verantwortlich, die Sedan, die untere Maas, die belgisch-luxemburgische Grenze und die Nordflanke der Maginotlinie umfassten. [26]

Die deutschen Einsatzpläne

Der deutsche Angriffsplan sah vor, dass die Heeresgruppe B vorrücken und die alliierte 1. Heeresgruppe in Zentralbelgien binden sollte, während die Heeresgruppe A den Überraschungsangriff durch die Ardennen durchführte. Belgien nahm bezüglich der Bedeutung eine untergeordnete Rolle ein. Die Heeresgruppe B erhielt nur eine begrenzte Anzahl gepanzerter und mobiler Einheiten, sodass sie überwiegend Infanteriedivisionen umfasste. [27] Nach Erreichen des Ärmelkanals wurden alle Panzer- und die meisten motorisierten Infanterieeinheiten der Heeresgruppe B an die Heeresgruppe A überstellt, um die deutschen Kommunikationslinien zu stärken und einen Ausbruch der Alliierten zu verhindern. [28]

Ein solcher Plan war immer noch zum Scheitern verurteilt, wenn in Belgien nicht schnell genug Boden gut gemacht wurde, um die Alliierten gegen zwei Fronten quetschen zu können. Verhindern konnten dies die Verteidigungsanlagen von Fort Eben-Emael und am Albertkanal. Die drei Brücken über den Kanal waren der Schlüssel, um der Heeresgruppe B eine hohe Marschgeschwindigkeit zu ermöglichen. Speziell die Brücken bei Veldwezelt, Vroenhoven und Kanne in Belgien sowie Maastricht an der niederländischen Grenze waren Ziele. [29] Sollten diese Brücke nicht erobert werden, wäre die deutsche 6. Armee unter Reichenau, die südlichste Armee der Gruppe B, in der Region Maastricht -Albertkanal gefangen und dem Feuer von Eben-Emael ausgesetzt. Das Fort musste erobert oder zerstört werden. [29]


Lage von Fort Eben-Emael

CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31101

Adolf Hitler rief Generalleutnant Kurt Student von der 7. Fliegerdivision zu sich, um den Angriff zu besprechen. [29] Zunächst wurde erwogen, dass die Luftlandetruppen einen konventionellen Fallschirmsprung durchführen sollten, um die Geschütze des Forts zu erobern und zu zerstören, bevor sich die Landeinheiten näherten. Dieser Vorschlag wurde jedoch abgelehnt, da die Junkers Ju 52-Transporter zu langsam waren und wahrscheinlich den niederländischen und belgischen Flak-Geschützen zum Opfer gefallen wären. [29] Weitere negative Faktoren waren die Wetterbedingungen, die die Fallschirmjäger vom Fort wegwehen und zu weit auseinandertreiben könnten. Schon ein Fall von sieben Sekunden aus einer Ju 52 auf Mindestflughöhe führte zu einer Streuung von über 300 Metern [29]

Hitler hatte einen möglichen Fehler in der Verteidigung bemerkt: [29] Da die Dächer flach und ungeschützt waren, wollte er wissen, ob ein Segelflugzeug wie die DFS 230 darauf landen könnte. Student antwortete, dass dies möglich sei, aber nur mit zwölf Flugzeugen und bei Tageslicht; damit würde man achtzig bis neunzig Fallschirmjäger ins Ziel bringen. [29] Hitler enthüllte daraufhin das taktische Element, mit dem diese strategische Operation gelingen sollte, und stellte die Hohlladungwaffe vor – eine 50 Kilogramm schwere Sprengwaffe, die die belgischen Geschützstellungen zerstören würde. Es war diese taktische Waffe, die an der Spitze der ersten strategischen Luftlandeoperation in der Geschichte stehen sollte.

Die Invasion in Belgien 1940

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