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Die biographische Inschrift des Soldaten Amenemheb, genannt Mehu
ОглавлениеAndreas Hutterer
Der Soldat Amenemheb, der Gerechtfertigte, er spricht:
„Ich war ein sehr wahrhaftiger Diener des Herrschers – er lebe, sei heil und gesund! –, ergebenen Herzens für den König von Oberägypten, nützlichen Verstandes für den König von Unterägypten. Ich folgte meinem Herrn auf seinen Kriegszügen durch das nördliche und das südliche Fremdland, denn er wollte, dass ich der Begleiter seiner beiden Beine sei. Als er auf den Schlachtfeldern seiner Siege war, stärkte seine Kraft mein Herz. Ich machte Beute im Fremdland von Negeba, und ich brachte Asiaten, drei Männer, als Gefangene. Als Seine Majestät nach Naharina kam, brachte ich die drei Männer als Beute dorthin, und ich präsentierte sie seiner Majestät als Gefangene. Das Beutemachen auf diesem Feldzug wurde wiederholt in dem Fremdland namens „Die Wacholderhöhe“, westlich von Charbu. Ich brachte Asiaten als Gefangene, dreizehn Männer, siebzig lebende Esel, dreizehn bronzene Beile und aus Bronze, überzogen mit Gold: … Wiederholt wurde das Beutemachen auf diesem Feldzug im Fremdland von Qarqemisch. Ich brachte … als Gefangene. Ich überquerte das „Wasser von Naharina“, während sie in meiner Hand waren … und ich legte sie meinem Herrn vor. Daraufhin belohnte er mich mit einem großartigen Geschenk, und zwar im Einzelnen: …
Ich sah die Siege des Königs von Ober- und Unterägypten Men-cheper-Re – Leben sei ihm gegeben! – in dem Fremdland Sendjar, und er machte einen großen Leichenhaufen aus ihnen (gemeint sind seine Bewohner). Nachdem ich vor den Augen des Königs Beute gemacht und eine Hand von dort mitgebracht hatte, gab der König mir „Gold der Lobes“, und zwar im Einzelnen: … zwei Silberringe.
Und zum wiederholten Male sah ich seine Tapferkeit, als ich in seinem Gefolge war. Er eroberte die Stadt Qadesch, während ich nicht von seiner Seite wich. Ich brachte zwei Mariannu-Leute als Gefangene, und ich übergab sie dem König, dem Herrn der Beiden Länder Thutmosis, Herrscher von Theben – er lebe ewiglich! –, und er gab mir Gold wegen meiner Tapferkeit vor den Augen aller …, und zwar im Einzelnen: aus Gold von bester Qualität: einen Löwen-Orden, zwei Schebi-Halsbänder, zwei Fliegen-Orden, vier Ringe.
Ich sah meinen Herrn auf/in … in allen seinen Gestalten im Fremdland Pechuu-netj… wird es genannt. Ich war derjenige, der hinaufstieg zu der … des gesamten Heeres.
Wiederum sah ich seine Siege im Fremdland des elenden Tichesi, in dem Ort Meriu … Ich machte Beute in dem Ort vor den Augen des Königs und brachte drei Asiaten als Gefangene. Daraufhin gab mir mein Herr „Gold des Lobes“, und zwar im Einzelnen: aus Gold: zwei Schebi-Halsbänder, vier Ringe, zwei Fliegen-Orden, einen Löwen-Orden, außerdem eine Dienerin und einen Diener.
Und erneut sah ich ein weiteres Beispiel an Vortrefflichkeit, das der Herr der Beiden Länder in Nyi vollbrachte. Er jagte hundertzwanzig Elefanten wegen ihrer Stoßzähne. Da packte ich den größten Elefanten unter ihnen, der gerade gegen Seine Majestät kämpfte. Ich war es, der seinen Schwanz abschnitt, als er noch lebte, in Gegenwart Seiner Majestät, während ich im Wasser stand zwischen zwei Steinen. Daraufhin belohnte mich mein Herr mit Gold … fünf Stück Kleider.
Da ließ der Fürst von Qadesch eine Stute los, die schnell war auf ihren Beinen. Und sie war gerade dabei, in die Reihen der ägyptischen Truppen einzudringen, als ich hinter ihr herjagte auf meinen beiden Beinen, mit meinem Dolch bewaffnet. Und ich öffnete ihren Leib, schnitt ihren Schwanz ab und übergab ihn dem König. Man pries Gott dafür. Der König zeigte Freude, und sie erfüllte meinen Leib. Jubel erfasste meinen Körper.
Nun ließ Seine Majestät alle Tapferen seines Heeres hervortreten, um die neue Mauer, die Qadesch errichtet hatte, zu erstürmen. Ich war es, der sie erstürmte, an der Spitze aller Tapferen. Kein anderer hatte vor mir Derartiges geleistet. Das Resultat war, dass ich an Mariannu-Leuten zwei Männer als Gefangene brachte. Und mein Herr belohnte mich deswegen erneut mit allem Herrlichen der Herzensfreude.
All dies Erbeuten vollbrachte ich, als ich ein Soldat des Kampfschiffes namens Amun-user-hat war. Ich war derjenige, der die Taue knüpfte auf Amun-user-hat, und ich war an der Spitze seiner Mannschaft beim Rudern des Amun … am Schönen Opetfest, als die gesamten Beiden Länder in Jubelstimmung waren.
Da nun hatte der König von Oberägypten seine Lebenszeit an zahlreichen vollkommenen Jahren vollendet, in Tapferkeit, in Macht und als Gerechtfertigter, von Regierungsjahr 1 bis zum Regierungsjahr 54, Monat 3 der Peret-Jahreszeit, letzter Tag, unter der Majestät des Königs von Ober- und Unterägypten Men-cheper-Re, des Gerechtfertigten. Er entfernte sich zum Himmel, vereinigt mit der Sonnenscheibe, der Gottesleib war vereinigt mit dem, der ihn erschaffen hatte. Als aber das Land wieder hell wurde, am Morgen, als Aton leuchtend erschien und der Himmel klar war, war der König von Ober- und Unterägypten Aa-cheperu-Re, Sohn des Re Amenophis, Gott und Herrscher von Theben – Leben sei ihm gegeben! – eingesetzt auf dem Thron seines Vaters. Er ruhte im Palast und festigte seine Herrschaft. Nachdem er zu den Qat-Leuten gezogen war … schlug er die Köpfe ihrer Fürsten ab, auftretend als Horus, Sohn der Isis. Er ergriff … der Wentiu-Leute und der Kenemtiu-Leute, und jedes Land verneigte sich vor seiner Macht, ihre Tribute auf ihren Rücken, damit ihnen der Atem des Lebens gegeben werde.
Da sah mich Seine Majestät beim Rudern unter ihm in seinem Falkenboot – ‚Amenophis, Gott und Herrscher von Theben-ist-erschienen-in-der-Barke‘ war sein Name, als ich beim Rudern war … am Schönen Opetfest und auch nach Djeser-achet. Als ich an Land gegangen war, wurde ich zur Vorhalle des Palastes gebracht, und man ließ mich vor den Sohn des Amun, Aa-cheperu-Re war es, der groß ist an Kraft, treten. Da lag ich nun auf dem Boden vor Seiner Majestät, und sie sprach zu mir: ‚Ich habe deinen Charakter kennen gelernt, als ich noch ein Nestling/Kind war und als du im Gefolge meines Vaters warst. Ich will dich in ein bedeutendes Amt einsetzen: Du sollst mir das Heer leiten gemäß meiner Anordnung. Und du sollst die Garde des Königs beaufsichtigen.‘ Da führte nun der Kommandant Mehu aus, was sein Herr sagte.“