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ОглавлениеHintergrund
Die Maginot-Linie
In den 1930er Jahren bauten die Franzosen die Maginot-Linie, eine Befestigungsanlage entlang der Grenze zu Deutschland. Die Linie sollte militärisches Personal einsparen und eine deutsche Invasion über die Grenze verhindern, indem man diese nach Belgien "umleitete", wo die besten Divisionen der französischen Armee dagegenhalten würden. Der Krieg sollte somit außerhalb des französischen Territoriums stattfinden, um die Zerstörungen des Ersten Weltkriegs zu vermeiden. [16][17] Der Hauptabschnitt der Maginot-Linie verlief von der Schweizer Grenze aus und endete in Longwy; die Hügel und Wälder der Ardennenregion sollten das Gebiet nördlich davon sichern.[18] General Philippe Pétain erklärte die Ardennen für "undurchdringlich", solange "besondere Vorkehrungen" getroffen werden würden, um eine Invasionsstreitmacht, die aus den Ardennen kam, durch einen Zangenangriff zu vernichten. Auch der französische Oberbefehlshaber Maurice Gamelin hielt das Gebiet für sicher vor Angriffen und bemerkte, dass es "keine groß angelegten Operationen begünstigte." Die französischen Kriegsspiele von 1938, bei denen es um einen hypothetischen, deutschen Panzerangriff durch die Ardennen ging, hinterließen bei der Armee den Eindruck, dass die Region immer noch weitgehend undurchdringlich war und dass diese Tatsache, in Verbindung mit dem natürlichen Hindernis der Maas, den Franzosen genug Zeit verschaffen würde, Truppen in das Gebiet zu verlegen, um einen Angriff zu kontern. [19]
Die deutsche Invasion Polens
Im Jahr 1939 boten Großbritannien und Frankreich Polen militärische Unterstützung im wahrscheinlichen Fall einer deutschen Invasion an. [20] Im Morgengrauen des 1. September 1939 begann der deutsche Einmarsch in Polen. Frankreich und das Vereinigte Königreich erklärten Deutschland am 3. September den Krieg, nachdem ein Ultimatum für den sofortigen Abzug der deutschen Streitkräfte aus Polen unbeantwortet blieb. [21][22] Daraufhin erklärten Australien (3. September), Neuseeland (3. September), Südafrika (6. September) und Kanada (10. September) Deutschland ebenfalls den Krieg. Während die britischen und französischen Zusagen gegenüber Polen zwar politisch eingehalten wurden, waren die Alliierten dennoch nicht in der Lage, rechtzeitig sinnvolle, militärische Hilfe zu leisten. Selbst wenn ein militärisches Eingreifen der Alliierten in Polen durchführbar gewesen wäre, hätte es aufgrund des kurz zuvor unterzeichneten deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts und des anschließenden sowjetischen Einmarschs in Ostpolen vermutlich bewirkt, dass die Sowjetunion auf deutscher Seite in den Krieg eingetreten wäre. Daraufhin beschlossen die Alliierten eine langfristige Kriegsstrategie und machten für defensive Landoperationen gegen Deutschland mobil, während eine Handelsblockade verhängt und die Wiederaufrüstung vor dem Krieg beschleunigt wurde, um für einen eventuellen Einmarsch in Deutschland bereit zu sein. [23]
Der Sitzkrieg
Am 7. September begann Frankreich im Einklang mit seinem Bündnis mit Polen die Saar-Offensive und stieß von der Maginot-Linie fünf Kilometer in Richtung der Saar vor. Frankreich hatte 98 Divisionen (bis auf 28 davon Reserve- oder Festungsformationen) und 2500 Panzer gegen eine deutsche Truppe mobilgemacht, die aus 43 Divisionen (32 davon Reserven) und null Panzern bestand. Die Franzosen rückten vor, bis sie auf die damals dünne und unterbesetzte Siegfried-Linie trafen. Am 17. September gab Gamelin den Befehl, die französischen Truppen in ihre Ausgangspositionen zurückzuziehen; der letzte Soldat verließ Deutschland am 17. Oktober. Nach der Saar-Offensive setzte zwischen den Kriegsparteien eine Zeit der Untätigkeit ein, die als Sitzkrieg (auf Französisch drôle de guerre) bezeichnet wurde. Adolf Hitler hatte gehofft, dass Frankreich und Großbritannien sich mit der Eroberung Polens abfinden und schnell Frieden schließen würden. Am 6. Oktober unterbreitete er beiden Westmächten ein Friedensangebot. [24]