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Hintergrund

Der deutsche Plan

Am 10. Mai 1940 überfiel die Wehrmacht Luxemburg, die Niederlande und Belgien. In den Niederlanden kamen die deutschen Streitkräfte gut voran und schon am 12. Mai näherte sich die Heeresgruppe B Rotterdam und Amsterdam, während andere Einheiten in Zentralbelgien östlich von Brüssel die Dyle fast erreicht hatten. [17] Als Reaktion auf die Invasionen rückte die alliierte 1. Armeegruppe unter dem Kommando von Gaston Billotte, die die französische 7. Armee, die französische 9. Armee, die französische 1. Armee und die britischen Auslandsstreitkräfte umfasste, ebenfalls an die Dyle vor, um im Rahmen des gleichnamigen Plans dort eine solide Frontlinie zu bilden. Die Offensive der Heeresgruppe B war jedoch nur ein Ablenkungsmanöver. Der Hauptstoß des "Fall Gelb" sollte von der Heeresgruppe A durch die Ardennen in Luxemburg und Südbelgien geführt werden. Nachdem diese leicht verteidigten Gebiete einmal überwunden waren, sollte das 19. Panzerkorps unter dem Kommando von Heinz Guderian bei Sedan bis zur Maas vordringen.

Für diese Offensive stattete das Oberkommando der Wehrmacht die Heeresgruppe A mit einer massiven Konzentration deutscher Panzer- und motorisierter Verbände aus. Obwohl der Heeresgruppe B 808 Panzer zugeteilt waren, also mehr als ein Viertel der gesamten deutschen Kampffahrzeuge, handelte es sich dabei überwiegend um leichte Panzer der Typen I und II. Die schwereren Panzer wurden der Heeresgruppe A unterstellt, da sie die besseren Typen (III und IV) für die Durchführung der kritischen Operation in Sedan benötigte. [19] Insgesamt hatte sie 1753 Panzer zur Verfügung. [8]

"Undurchdringliche" Ardennen

Nach dem Ersten Weltkrieg hatte der französische Generalstab die Idee eines zukünftigen deutschen Vorstoßes durch den Ardennen-Sedan-Sektor ausgeschlossen. Die Franzosen waren sich sicher, dass ein solches Gelände nicht mit Panzern durchquert werden konnte. Marschall Philippe Pétain bezeichnete es als "undurchdringlich". [20] Maurice Gamelin bezeichnete das Terrain als "Europas bestes Panzerhindernis." [20] Die "Barrieren" der Maas und der Ardennen schienen so massive, natürliche Verteidigungslinien zu sein, dass ein künftiger Feind sie weder durchdringen, umgehen noch überqueren konnte. [20] Die Franzosen kamen zu dem Schluss, dass ein deutscher Angriff durch die Ardennen in Richtung Sedan die Maas bestenfalls zwei Wochen nach Beginn einer deutschen Offensive erreichen würde, wobei es allein zwischen fünf und neun Tagen dauern würde, um die Ardennen zu überwinden. [21]

Die französischen Einschätzungen verloren jedoch angesichts der 1938 durchgeführten militärischen Übungen viel von ihrer Glaubwürdigkeit. In jenem Jahr übernahm General André-Gaston Prételat das Kommando über ein Manöver, das ein Szenario simulierte, in dem die deutsche Armee einen Angriff mit sieben Divisionen durchführte, darunter vier motorisierten Infanteriedivisionen und zwei Panzerbrigaden (die Art der übrigen drei sind nicht überliefert).[22] Die Verteidigung der "französischen" Seite brach zusammen. "Das Ergebnis war eine so umfassende Niederlage, dass man sich fragte, ob man das Ergebnis überhaupt veröffentlichen sollte, um die Moral nicht zu beschädigen." [22] Noch im März 1940 bezeichnete ein französischer Bericht an Gamelin die Verteidigungsanlagen von Sedan, die letzte "befestigte" Stellung an der Maas und die letzte vor dem offenen Hinterland Frankreichs, als "völlig unzureichend."[22] Prételat hatte die Landschaft korrekterweise als relativ leicht zu durchquerendes Gelände für Panzer klassifizerit. Er schloss daraus, dass die Deutschen höchstens sechzig Stunden benötigen würden, um die Maas zu erreichen, und einen weiteren Tag, um sie zu überqueren. [23] Diese Schätzung differierte nur drei Stunden von der Realität, da die Deutschen die Maas schon nach nur 57 Stunden überquerten. [23]

Die französische Armee genehmigte im Herbst 1939 neue Versuche, die Stärke der Befestigungen zu erhöhen, aber das strenge Winterwetter verhinderte das Gießen von Beton und die Lieferung notwendiger Materialien. [22] Am 11. April 1940 bat General Charles Huntziger um weitere vier Divisionen, die an den Verteidigungsanlagen arbeiten sollten, wurde aber abgewiesen. [24]

Die französischen Verteidigungsanlagen bei Sedan

Die französischen Verteidigungsanlagen bei Sedan waren schwach und in schlechtem Zustand. [25] Da die Franzosen lange geglaubt hatten, dass die deutsche Armee im Rahmen ihrer konzentrierten Bemühungen nicht den Sektor von Sedan angreifen würde, war nur die französische 55. Infanteriedivision unter Brigadegeneral Pierre Lafontaine, eine Division der Kategorie B, diesem Sektor zugewiesen worden. Die Maginot-Linie endete zwanzig Kilometer östlich von Sedan bei La Ferté, wo das Fort Nr. 505 ihre westlichste Position darstellte. Sedan war ein Teil der verlängerten Maginot-Linie, die sich hinter der Maas in Richtung Norden erstreckte. Zwischen Sedan und La Ferté lag die Stenay-Lücke, ein ungeschützter Abschnitt, der weder durch französische Verteidigungsanlagen noch durch natürliche Hindernisse gesichert wurde. Aus diesem Grund bestand eine beträchtliche Anzahl französischer Generäle darauf, diesen Sektor zu verstärken und Sedan zu ignorieren. [25]

Als die Franzosen weitere Befestigungen errichteten, erkannten Aufklärungsflugzeuge der Luftwaffe die Aktivität und meldeten sie. Die steilen Hänge an den Ufern der Maas, in Verbindung mit den auf den Bildern vermeintlich zu sehenden gewaltigen Hindernissen in Form von Bunkern und Verteidigungslinien, veranlassten Feldmarschall Gerd von Rundstedt, den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe A, die Klugheit Guderians in Frage zu stellen, der Sedan als Punkt der höchsten Truppenkonzentration gewählt hatte. [25] Um zu ermitteln, wie stark diese Befestigungen tatsächlich waren, wurde ein Team von Spezialisten zur Auswertung der Bilder hinzugezogen. Ihre Analyse kam zu dem Schluss, dass es sich bei den scheinbar starken Befestigungsstellungen nur um die Baustellen halb fertig gebauter Bunker handelte, die praktisch leere Gehäuse waren. Diese Auswertung verschob den Angriffsplan von Sedan zu Guderians Gunsten. [25]

Die Schlachten in Frankreich 1940, Band 1

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