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1738 Erste große Ausgrabungen Archäologie: Aus Gier wird Wissenschaft
Оглавление„Bei jedem meiner Schritte zertrat ich eine Mumie. Bald war ich von Beinen, Armen und Köpfen bedeckt, die auf mich herabrollten. Das Ziel meiner Suche waren Papyrusrollen, von denen ich etliche unter den Binden fand, in welche die Mumien eingewickelt waren.“ Nein, das ist keine Szene aus „Indiana Jones“. Hier erzählt der Italiener Giovanni Battista Belzoni von einer seiner Ausgrabungen, zu denen er zwischen 1815 und 1819 das Land am Nil besuchte – oder sollte man sagen: heimsuchte? Große Ausgrabungen faszinieren die Öffentlichkeit seit jeher. Doch es hat lange gedauert, bis wirklich Archäologen am Werk waren – und nicht nur Schatzjäger.
Belzoni, ein muskelbepackter Zwei-Meter-Mann, hatte sich bereits als Jahrmarkts-Gewichtheber und Ingenieur betätigt, bevor er sich vom britischen Generalkonsul in Ägypten als Beschaffer von wertvollen Altertümern anheuern ließ. Das British Museum in London und der Louvre in Paris wetteiferten damals miteinander, wer die tollsten Preziosen präsentieren konnte. Belzoni grub sich quer durch Theben, Abu Simbel und Luxor und organisierte Transporte, um lukrative Objekte nach London zu schaffen, beispielsweise den sechs Tonnen schweren Kopf einer Statue von Pharao Ramses II.