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Römische Ristoranti
ОглавлениеSteht die „Bar Jona“ mehr für die informellen Begegnungen und Gespräche unter den Konzilsvätern bei einer Tasse Espresso oder bei einem Glas Coca-Cola, so wurden viele Kontakte geknüpft und vertieft, Wortmeldungen vorbereitet und Strategien abgesprochen bei gemeinsamen Mittag- oder Abendessen in einer der vielen Ristoranti in der Umgebung von St. Peter. Die Fähigkeit des Mainzer Bischofs Hermann Volk, Netzwerke aufzubauen, zeigte sich darin ganz besonders. Aus dem Tagebuch Otto Semmelroths seien einige Beispiele angeführt.
Vor der Konzilseröffnung herrschte eine gespannte Stimmung. Am 10. Oktober 1962 notiert Semmelroth: „Kurz nach Zwölf Uhr kam Bischof Volk. Wir fahren zum Petersplatz, wo P. Rahner auf uns wartet und wir dann in der Nähe in einem Restaurant zu Mittag essen. Dabei besprechen wir einiges, was zu tun sein wird. Man kann nur gespannt sein, wie die Dinge sich entwickeln werden. Es sieht jedenfalls nach ziemlich Spannungen aus.“
Als sie gut zwei Wochen später wieder in dasselbe Restaurant gingen, hatte sich die Stimmung deutlich gebessert: „Bischof Volk lud P. Rahner, Prof. Ratzinger und mich dann zum Abendessen ein. Wir gingen in das Ristorante Piedonati in der Via della Conciliazione, wo wir am ersten Tag unserer Anwesenheit in Rom schon einmal gewesen waren.“ (28. Oktober 1962)
Einen Monat später erweitert sich der Kreis: „Als ich dann nach Hause kam, hatte P. Grillmeier mich angerufen, um mir die Einladung des Bischofs Kempf zu einem Abendessen zu Ehren der Promotion von P. Lohfink mitzuteilen. Wir trafen uns am Obelisken vor dem Pantheon und gingen in ein nettes Restaurant. Es war ein gemütlicher Abend mit Bischof Kempf, P. Lohfink, P. Hirschmann und Grillmeier; etwas verspätet kam P. Rektor Buck noch, den man am Nachmittag nicht erreicht hatte, um ihm die Einladung zukommen zu lassen. Es wurde auch einiges übers Konzil besprochen. P. Hirschmann entschuldigte in erstaunlicher Weise Leute wie Parente. Ich glaube ja nun doch, daß seine Vorstellungen nicht immer realistisch genug sind.“ (25. November 1962)