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IV.

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Zu Beginn beschrieb ich den Cantus firmus in Bonhoeffers Leben als das Wissen um die Kostbarkeit des Wortes Jesus Christus. Das ist zugleich das Geheimnis seiner Konzentration wie seiner Offenheit, seiner Unbeugsamkeit wie seiner Biegsamkeit. „Je ausschließlicher wir Christus als unseren Herrn erkennen und bekennen, desto mehr enthüllt sich uns die Weite seines Herrschaftsbereiches“ (E 161). Die Konzentration machte ihn nicht einlinig, sondern gab ihm gerade die Wendigkeit. Und je enger und endgültiger ihn der Gehorsam in seiner Bewegungsfreiheit hemmte, um so freier und weiter schritt sein Geist hinaus in die Weite der Erde.

Es hat etwas Verwirrendes, wie er in den verschiedenen Perioden Themen und ihren zugehörigen Stil aufnimmt und wieder verläßt. Wenn es erlaubt ist, zu vereinfachen, kann man sagen: Der Bonhoeffer der zwanziger Jahre hat den Theologen gesagt: Euer Thema ist die Kirche! Der Bonhoeffer der dreißiger Jahre hat der Kirche gesagt: Dein Thema ist die Welt! Und der Bonhoeffer der vierziger Jahre hat der Welt gesagt: Dein Thema, die Verlassenheit, ist Gottes Thema selbst; und mit seinem Thema betrügt er dich nicht um das volle Leben, sondern er schließt es dir auf!

[…]

Anmerkungen

1 Hg: Vgl. zum Ganzen die monumentale Biographie Bethges: Dietrich Bonhoeffer – Eine Biographie: Theologe – Christ – Zeitgenosse, München 1967, 1099 S.

2 Hg: E. Bethge (Hg), Bonhoeffer Gedenkheft, Verlag Haus und Schule, Berlin 1947.

3 Hg: Deutsche Übersetzung der Ansprache, in. Bonhoeffer Gedenkheft, a.a.O. S. 10–12.

4 Der wirkliche Hergang war zur Zeit der Feier noch unvollständig und fehlerhaft in England bekannt. Dietrich Bonhoeffer und Hans von Dohnanyi wurden am 5. April 1943 in gemeinsamer Sache verhaftet und im April 1945 in Flossenburg und Sachenhausen ums Leben gebracht, ohne daß eine Gerichtsverhandlung stattgefunden hatte. Klaus Bonhoeffer und Rüdiger Schleicher wurden gemeinsam im Oktober 1944 verhaftet, am 2. Februar 1945 vom Volksgericht zum Tode verurteilt (der erwähnte Luftangriff war am 3. Februar) und am 23. April unmittelbar vor dem Einmarsch der Russen von der Gestapo in Berlin ermordet.

5 Hg. E. Bethge (HG), Bonhoeffer Gedenkheft, a.a.O. S. 13–16 Diese Ansprache wurde von Franz Hildebrandt in der Holy Trinity Church London auf Deutsch gehalten.

6 Hg: Vortrag von E. Bethge zur Einweihung des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses am 12. November 1954 in Bonn, abgedruckt in: Evangelische Theologie, Heft 4/5, Jahrgang XV, 1955, hier um ca 1/3 gekürzt.

7 Hg: Zu erinnern ist hier an Bonhoeffers eigene innere Bilanz seines Lebens in WE „(Ich) stehe ganz unter dem Eindruck, dass mein Leben – so merkwürdig es klingt – völlig geradlinig und ungebrochen verlaufen ist.“ (DBW 8,391 am 11.4.1944) – Vgl. dazu auch Chr. Gremmels, H. Pfeifer, Theologie und Biographie – Zum Beispiel Dietrich Bonhoeffer, München 1983, 128f.

8 Hg: Vgl. dazu in diesem Buch A. Denecke, Das Leben nicht-religiös interpretieren, unten unter 5.4.

Dietrich Bonhoeffer

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