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Abstract

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Wir leben im Zeitalter des Zugangs. Globale Netzwerke ermöglichen den Zugang zu Informationen, Wissen, Meinungen, Arbeit, Expertentum, Ideen und Kapital. Seit einigen Jahren haben sich nun immer fortschrittlichere Mechanismen herausgebildet, die durch die Beteiligung der Masse Mehrwerte erzeugen. In 2006 folgte dann der passende Name: Crowdsourcing.

Beim Crowdsourcing handelt es sich um ein Set von Prinzipien, Prozessen und Plattformen zur Steuerung von offenen Arbeitsprozessen. Dies schließt nicht nur die (mitunter globale) Ausschreibung sondern auch die Auswertung und Aggregation der Ergebnisse mit ein. Die Annahme ist einfach wie verlockend: Durch kollaborative KreativWettbewerbe, Wissens- und Ideensammlungen, Bewertungen oder Vorhersagen wird ein besseres Ergebnis erzielt, als wenn sich Individuen diesen Aufgaben annehmen würden. Durch massiv verbesserte technische Möglichkeiten auf der einen und durch erhöhten Effizienzdruck auf der anderen Seite wird die Nutzung von Crowdsourcing immer attraktiver für Unternehmen und Institutionen. Die steigende Nachfrage nach Crowdsourcing-Dienstleistungen und -Produkten basiert dabei auf sechs Grundprinzipien (s. Kasten).

1. Das grundlegende Wesen der Arbeit wandelt sich. Die Komplexität für die Arbeitnehmer und die Anforderungen an ihre technischen und sozialen Kompetenzen steigen.

2. Moderne Kommunikations-Technologien fördern den fließenden Übergang von Arbeit und Freizeit.

3. In der Wissens- und Kreativ-Ökonomie werden Produkte durch Ideen, Innovationen und Informationen ersetzt.

4. Damit werden auch Arbeitszeiten und Löhne flexibler. Humankapital wird infolge dessen noch wertvoller.

5. Alte Wertschöpfungsketten weichen auf. Der Konsument greift mitunter sogar in diese ein.

6. Konsumenten können mittels Crowdfunding und Crowdinvesting Produkte für die Produktionsreife finanzieren, noch bevor sie am Markt sind.

Insbesondere Web-2.0-Mechanismen emöglichen und fördern die Vernetzung - mit durchaus weitreichenden Folgen. Die Entstehung globaler Plattformen und Kommunikationsnetze bietet den Zugriff auf eine immer größere Crowd mit unterschiedlichsten Qualifikationen - eine gigantische "global Workforce", die das intellektuelle Kapital verschiedenster Kulturkreise in sich vereint. Neue Technologien und Kommunikationssysteme erlauben überhaupt erst das Aufteilen von Tasks oder ganzen Arbeitsabläufen. In den vergangenen Jahren hat sich durch die Entstehung neuer Benutzerschnittstellen, Micropayment-Lösungen, Flatrates, Cloud-Services sowie die zunehmende mobile Internetnutzung eine digitale Infrastruktur entwickelt, deren logische Folge ein virtueller Workspace ist.

Mit dem Crowdsourcing Report erfolgt erstmals eine systematische Bestandsaufnahme der hierzulande anzutreffenden Ausprägungen und Einsatzbereiche von Crowdsourcing. Die Autoren blicken hinter die Kulissen von beispielhaften Projekten und skizzieren förderliche Rahmenbedingungen.

Crowdsourcing Report 2012

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