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2. KAPITEL MENSCHENARTEN

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Worin nachgewiesen wird, dass es nur eine einzige lebende menschliche Spezies gibt, wir aber Bekanntschaft mit verschiedenen ausgestorbenen Menschenarten machen

Stimmt es eigentlich, dass wir alle zu ein und derselben Menschenart gehören? Heute sind wir da sicher, aber so war es nicht immer. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts gab es auch die These, dass wir uns auf verschiedene Spezies aufteilen, nach den sogenannten polygenetischen Theorien. In diesem Kontext entstand die Bezeichnung »Buschmänner«: Die europäischen Kolonisten in Südafrika unterschieden »Männer« – richtige Menschen – von »Buschmännern«, die ihnen zufolge einer eigenen Spezies angehörten. Dahinter steckte eine Überlegung – wenn wir das denn eine Überlegung nennen wollen –, die auf einer Reihe von Analogien fußte. So, wie die Beobachtung der Natur zu dem Schluss führte, dass der Mensch allen anderen Kreaturen überlegen ist, so führte die Beobachtung der Menschheit für die Weißen, die die Überlegung anstellten, zu dem Schluss, dass es eine unbestreitbare Überlegenheit der Weißen über alle anderen gibt. Von hier zu der Vorstellung, dass unterschiedlichen Rassen unterschiedliche Grade der Unterlegenheit gegenüber den Weißen entsprechen, ist es nur ein kleiner Schritt.

Der nächste Schritt ist dann die Idee, dass Rassen, die besonders wertlos sind, keine Rassen, sondern ganz andere Arten sind, die von Anfang an fix und fertig so geschaffen waren, wie wir sie kennen. Demnach hat der Mensch nicht nur keinerlei Verwandtschaft mit dem Affen, sondern der weiße Mensch ist auch nicht mit dem schwarzen Menschen verwandt.

Die Erfindung der Rassen

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