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Prolog

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Fast sechzehn Jahre ... fünfzehn Jahre und sieben Monate, um genau zu sein. Endlich war es so weit. Stephan stand vor einem unscheinbaren Geschäftshaus im Geschäftsviertel von Trier.

Er hatte einen Großteil seiner Energie in die Suche nach diesem Ort, oder besser, diesem bestimmten Mann gesteckt. Aber nun hatten ihn seine Bemühungen endlich ans Ziel gebracht. Das hoffte Stephan jedenfalls. Eigentlich wusste er nicht genau, was ihn hier erwartete, aber er musste einfach endlich Gewissheit haben.

Er hatte in den vergangenen Jahren mehr Leid erlebt, mehr Schlachten geschlagen, mehr Entbehrungen erlebt und vor allem mehr Zweifel in seinem Herzen getragen als manche Dörfer, die er kannte, in einer Generation zusammen genommen.

Und das alles immer mit diesem Namen im Hinterkopf. Was konnte ihm dieser Mann über sich und seinen Vater erzählen? Was war an diesem Mann so wichtig, dass sein Vater ihn mit seinem letzten Atemzug erwähnt hatte? Gerard de Miletto. Wenn er so darüber nachdachte, war seit dem Tode seines Vaters wohl kein Tag in seinem Leben vergangen, an dem ihm dieser Name nicht ins Bewusstsein gedrungen war. Er hatte Jahre mit der Suche nach ihm verbracht, war seinetwegen durch das halbe Reich gereist, immer und immer wieder hatte er Rückschläge erlitten, musste bestechen, einbrechen, ja sogar töten, um seinem Ziel näher zu kommen.

Aber nun endlich hatte er es geschafft, es konnte nicht anders sein, er musste es einfach sein. In diesem verdammten Geschäftshaus mussten die Antworten auf all seine Fragen liegen. Stephans Hände begannen zu schwitzen und das Atmen fiel ihm schwer. So in etwa erging es ihm in seinen ersten Schlachten, damals noch als Fußsoldat, oder als er zum ersten Mal mit einer Frau das Bett teilte. Aber so hatte er schon ewig nicht mehr empfunden. Er hatte Angst vor dem, was ihn hinter dieser Tür erwartete.

Die vielen Leute um ihn herum begannen schon, ihn misstrauisch anzuschauen. Also, was war so schwer, ein einfaches Geschäftshaus zu betreten? Stephan überlegte kurz, ob er anklopfen sollte, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder und trat ein.

Der Fehdebrief

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