Читать книгу Schnell mal raus! Deutschland, Österreich und Schweiz - Gunnar Habitz - Страница 12
Оглавление7WIKINGER MUSEUM HAITHABU BEI SCHLESWIG
Die Wikingerstadt Haithabu war vom 9.–11. Jahrhundert ein pulsierendes Handelszentrum. »Eine sehr große Stadt am äußersten Ende des Weltmeeres«, so schrieb der arabische Chronist At-Tartuschi. In Deutschlands einzigem Wikingermuseum kann man auf dem Gelände der ehemaligen Stadt, in der sich einst die Wege von Menschen und Waren aus aller Welt kreuzten, in nachgebauten Häusern das Leben vor 1000 Jahren an der Landebrücke an der Schlei nachvollziehen, die Nutzpflanzen in einem Garten kennenlernen und sogar mit Pfeil und Bogen schießen. Im Wikinger-Museum entführen Schiffe, historische Handelswaren, Kunstwerke wie die berühmte Drachenkopfnadel, ein Runenstein und andere spektakuläre Funde in die faszinierende Welt der Wikinger.
Dauer: Das Wikinger Museum Haithabu bietet viele verschiedene Führungen, Exkursionen und Erlebnisprogramme.
Info: www.haithabu.de
8NORDSEEHEILBAD FRIEDRICHSKOOG
Einen Strand gibt es auf dem 1853 der Nordsee abgerungenen Stück Land zwischen der Elbmündung und dem Nationalpark Wattenmeer nicht – direkt hinter dem Deich beginnt das Watt. Die Strandkörbe stehen auf Gras, der Bau von Sandburgen ist zwecklos. Dafür lohnt ein Ausflug ins Watt umso mehr! Dass die Füße dabei eine Massagekur bekommen, ist ein angenehmer Nebeneffekt. Doch Friedrichskoog hat noch mehr zu bieten: Seit 2004 besitzt es den Status eines Nordseeheilbads, 20 Jahre zuvor wurde die durchs Fernsehen bekannte Seehundstation zur Aufzucht von Heulern eingerichtet. Besucher können die Pflegemaßnahmen für die jungen Seehunde und Kegelrobben hautnah verfolgen und in der angeschlossenen sehenswerten Ausstellung einen Einblick in die faszinierende Flora und Fauna der Region gewinnen.
Größe: Ca. 53,35 km2
Dauer: Seehundstation ganzjährig tgl. 10–16 Uhr, Fütterung der Jungtiere 12/15 Uhr
Info: www.friedrichskoog.de; www.seehundstation-friedrichskoog.de
9HOCHDORFER GARTEN IN TATING
Die traditionellen Haubarge, eine besondere Form von Bauernhäusern, finden sich seit dem späten 16. Jahrhundert auf der Halbinsel Eiderstedt. Seit ca. 100 Jahren wurden keine Häuser mehr in dieser Form errichtet. Der erhaltene Haubarg Hochdorf von 1764 in Tating und seine barocke Gartenanlage im französischen Stil bilden darum heute ein besonderes Kulturdenkmal. Der Garten selbst wird formal durch zwei 120 Meter lange Lindenalleen geprägt, drei Lauben befinden sich an den Schnittpunkten der Wege. Ein Teich und ein Graben mit verschnörkelter Brücke bilden optische Bezugspunkte. 1873 kam die hölzerne Sommervilla hinzu, das Schweizerhaus, heute ein kleines Café mit Galerie. Damals gesellten sich zum Pflanzenbestand Obstbaumplantagen, exotische Baumarten und eine künstliche Ruine im Stil der Romantik des Caspar David Friedrich hinzu.
Dauer: Der denkmalgeschützte Hochdorfer Garten ist ganzjährig frei zugänglich, Führungen sind möglich.
Info: www.hochdorfer-garten.de
10AM NORD-OSTSEE-KANAL
Um bei Handel und Eroberungen schneller zu sein, planten schon vor 1500 Jahren clevere Strategen einen Kanal quer durch den Norden. Wikinger nutzten von Haithabu aus bereits das Netz der Flüsse, aber erst 1777 baute Dänenkönig Christian VII. den Eiderkanal Kiel-Rendsburg. 1864 plante Preußen eine Verbindung, »welche alle Kriegs-, Handels- und Dampfschiffe gut passieren können«. Es sei wichtig für die Kriegsflotte, »jederzeit von der Ost- in die Nordsee zu gelangen, ohne unter dänischen Kanonen passieren zu müssen«. 1895 eröffnete Wilhelm II. den Kaiser-Wilhelm-Kanal, bereits 1907 machten neue Kampfschiffe Erweiterungen nötig. Heute fahren hier jährlich 40 000 Schiffe zwischen Kiel und Brunsbüttel – Weltrekord! Der Kanal ist aber nicht nur für Segler interessant, sondern mit seinen gut ausgebauten Betriebswegen auch Anziehungspunkt für Wanderer und Radfahrer.
Länge: 98,26 km
Start-/Endpunkt: Brunsbüttel/Kiel
Info: www.nok-sh.de; www.kiel-canal.de
11KATEN, KNEIPEN, WATT AUF SPIEKEROOG
Westlich von Wangerooge liegt Spiekeroog, die hübsche, gepflegte Dorfschöne mit dem größten Baumbestand der Ostfrieseninseln. Seit gut 700 Jahren ist Spiekeroog als Insel der Fischer bekannt, um 1400 auch als Unterschlupf der Piraten Störtebekers. Die Kirche wurde 1696 erbaut und ist damit die älteste auf den Nordseeinseln. 1840 begann der Badebetrieb in dem malerischen 1000-Seelen-Dorf, wo sich ein langer Bummel lohnt, sieht man hier doch charmante Ferienhäuser und Katen, es locken Teestuben, Kneipen und bunte Läden. Spaß machen auch die Fahrt mit der Museums-Pferdebahn, geführte Watttouren, Spaziergänge am 15 Kilometer langen feinweißen Sandstrand. Abends schaut man dann vom Strandkorb aus dem großen Kino am Horizont zu.
Größe: 18,25 km2
Startpunkt: Fähre und Touren ab Neuharlingersiel, Touren per Fischkutter ins Watt und zu Fuß zurück sowie Fahrten zu den Seehundsbänken
Info: www.spiekeroog.de
12NORDSEEHEILBAD NEUHARLINGERSIEL
Das 1000-Seelen-Dorf lebte ehedem gut vom Fang frischer Nordseekrabben und der Fahrverbindung auf die Insel Spiekeroog. Heute bildet vor allem der Tourismus die wirtschaftliche Grundlage, wenngleich die Krabbenkutter noch immer ihre traditionellen Aufgaben erfüllen und zudem die malerisch-maritime Kulisse des Ortszentrums bilden. Besondere heilklimatische Bedingungen verhalfen Neuharlingersiel zu einem hervorragenden Ruf als Kurort. Im Wellness- und Kurzentrum Badewerk können die Gäste den Schlickdampfer entern und Körper und Seele beim Moorbad auf Vordermann bringen. Spaziergänger auf dem Deich überblicken die weite Fläche Ostfrieslands ebenso wie die des Wattenmeers, das zuweilen zu spätabendlicher Stunde geheimnisvoll zu leuchten beginnt.
Dauer: Wattwanderungen unterschiedlicher Länge möglich, ebenso Wellness-Anwendungen
Info: www.neuharlingersiel.de