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Kapitel 1:

Serotoninmangel und seine Folgen

Die Fähigkeit, Glück zu empfinden, hängt von einer ganzen Reihe unterschiedlicher Umstände ab: von unserem Denken ebenso wie von unserem Fühlen und von unserem körperlichen Zustand.

Wer krank ist und unter Schmerzen leidet, wird sich schwerer damit tun, Glück zu empfinden, als jemand, der sich fit und gesund und rundum pudelwohl fühlt.

Glück entsteht, wenn eine Reihe bestimmter Botenstoffe im Gehirn reichlich verfügbar sind. Diese Erklärung mag reduziert und mechanistisch klingen. Aber die Ergebnisse der modernen Hirnforschung sind so, und man kann eine Menge damit anfangen, um mehr Glück in das eigene Leben hineinzuholen.

Botenstoffe im Gehirn sorgen für unser Wohlbefinden

Unsere seelisch-geistigen Funktionen werden maßgeblich durch biochemische Vorgänge bestimmt. Daran besteht heute kein Zweifel mehr. Erforscht worden sind bislang vor allem die Wirkungen von Serotonin auf das zentrale Nervensystem: Im Gehirnstoffwechsel wirkt dieser Botenstoff günstig auf das Erinnerungs- und Lernvermögen, auf die Appetitkontrolle, gegen Essstörungen, Zwangs- und Suchtverhalten oder Angst- und Panikattacken. Serotonin schafft psychische Stabilität, erhöht die Stresstoleranz und sorgt für erholsamen Schlaf. Außerdem reguliert dieser Botenstoff die Konzentration und die Merkfähigkeit. Er führt zu ruhigem, ausgeglichenem Verhalten. Besteht ein Mangel an Serotonin, so sind Kinder z.B. ängstlicher, zappeliger, stressempfindlicher. Häufig gehören sie zu den typischen Prüfungsversagern. Bei Menschen mit Depressionen liegt der Serotoninspiegel im Blut nachweislich um bis zu 50 Prozent niedriger als bei Gesunden.

Neue Ergebnisse aus der Serotoninforschung zeigen, dass bei Frauen nach dem Eisprung der Serotoninspiegel allmählich und kurz vor der Regel sogar stark abfallen kann. Als Folge davon treten Überempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen, depressive Stimmungen und Reizbarkeit auf. Auch starke Essgelüste, Putzwut und andere Zwangsstörungen wie Kaufrausch oder Kleptomanie deuten in dieser Zeit auf einen niedrigen Serotoninspiegel hin. Ist zu wenig Serotonin verfügbar, so erhöht sich die Schmerzempfindlichkeit. Die Blutgefäße im Kopf und im Becken neigen dann dazu, sich zu verkrampfen. Das ist beispielsweise bei Migräne, Spannungskopfschmerz, aber auch bei Beschwerden vor der Monatsregel häufig der Fall.2

Gründe für einen zu niedrigen Serotoninspiegel

Wodurch entsteht ein zu niedriger Serotoninpegel? Über einen längeren Zeitraum hinweg bestehende familiäre oder berufliche Stressbelastungen können dazu führen, dass viel von dem Botenstoff verbraucht wird. Der Serotoninspiegel sinkt offenbar auch mit fortschreitendem Lebensalter. Und schließlich hängt er von der Ernährung ab. Kohlenhydrate können helfen, die Nerven zu beruhigen. Aus diesem Grunde essen Menschen, die zu Depressionen neigen, in den dunkleren Wintermonaten mehr Süßigkeiten und mehr Kohlenhydrate als im Sommer. In der Jahreszeit des helleren Lichts befindet sich der Serotoninspiegel auf einem höheren Niveau. Ein hoher Serotoninspiegel senkt den Appetit und stärkt das Sättigungsgefühl. Besteht Serotoninmangel, so fühlen sich die Betroffenen dauernd hungrig. Sie leiden unter Heißhunger. Eine Untersuchung mit 294 Übergewichtigen ergab, dass dicke Menschen einen um die Hälfte niedrigeren Serotoninspiegel hatten. Auch bei anderen Essstörungen wie Ess- und Brechsucht (Bulimie) oder Magersucht (Anorexie) zeigte sich ein deutlicher Serotoninmangel.

Mehrere klinische Studien weisen nach, dass Serotonin selbst den Schlaf- und Wachzustand kontrolliert. Ohne Serotonin kann man nicht einschlafen. Erst wenn jemand schon eine halbe Stunde geschlafen hat, bildet der Körper aus dem vorhandenen Serotonin in der Zirbeldrüse das Schlafhormon Melatonin, das für mehr Tiefschlaf sorgt.3

Bessere Übertragung von Nervensignalen

Jede Information – sei es ein Bild, das unser Auge sieht, ein Schmerzreiz oder der Duft von Blumen – wird innerhalb von tausendstel Sekunden über Nervenzellen in das Gehirn weitergeleitet. Dabei muss die Information von einer Nervenzelle auf die andere übertragen werden, denn die Nervenzellen sind nicht direkt, sozusagen nahtlos, miteinander verbunden. Zwischen ihnen ist ein nur etwa 20 bis 30 tausendstel Millimeter breiter Spalt.

Die Übertragung einer elektrischen Information über diesen Spalt hinweg erfolgt mithilfe sogenannter Neurotransmitter, also biochemischer Botenstoffe, die Reize von einer Nervenzelle zur anderen transportieren. Ort des Geschehens sind dabei die Synapsen (siehe Abbildung Seite 17) als spezielle Kontaktstellen, über die die Nervenzellen miteinander in Verbindung stehen.

Die synaptische Übertragung von Nervensignalen ist entscheidend für alle Funktionen des Körpers und der Psyche, für Lernen und Gedächtnis, für Bewegung und Erholung, für Stoffwechsel und Organfunktionen. Serotonin spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

Bei Alzheimerdemenz und den vielfältigen Erkrankungen des sogenannten Serotoninmangelsyndroms liegt eine Störung der Übertragung von Nervensignalen vor.


Synapsenendknöpfchen bei der Freisetzung von Neurotransmittern

Das Serotoninmangelsyndrom: ein spät erkanntes Krankheitsbild

In den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann in den USA die Serotoninforschung, die zu einem völlig neuen Blickwinkel auf ein ganzes Bündel unterschiedlicher Krankheiten führte, zwischen denen bis dahin ein Zusammenhang nicht ohne Weiteres erkennbar war. Der Verdacht entstand, dass verschiedene Gesundheitsstörungen letztlich nur Symptome ein und derselben Grunderkrankung sind: des Serotoninmangels. Diesem Verdacht ging eine deutsch-schweizerische Forschergruppe der Universitätsklinik Basel nach und fand ihn komplett bestätigt. Sie fasste alle Krankheiten, die auf einer Störung der Neurotransmitterfunktion beruhen, zu einem Bündel zusammen. Diesem Krankheitspaket gaben die Forscher den Namen „Serotoninmangelsyndrom“.

Stress verhindert Glück

Wenn Menschen sich plötzlich einer Gefahr ausgesetzt sehen, mobilisiert ihr Körper sofort alle Kräfte, um der Angst auslösenden Situation zu begegnen und zu fliehen oder sich der Problematik zu stellen (fight oder flight – Kampf oder Flucht). Das geschieht auf diese Weise seit Menschengedenken. Das Gehirn nimmt die Gefahr über die Sinnesorgane wahr und schüttet vor allem den Botenstoff Adrenalin aus. So aktiviert der Körper alles, was für Kampf oder Flucht notwendig ist: Die Muskeln werden angespannt, die Adern verengen sich, damit im Falle einer Verletzung möglichst wenig Blutverlust eintritt. Das Immunsystem gerät in höchste Alarmbereitschaft, um möglichen Infektionen entgegenzuwirken. Endorphine setzen die Schmerzgrenze herauf, sodass man bei frischen Verletzungen zunächst oft überhaupt keinen oder nur geringen Schmerz empfindet. Kurz gesagt: Der ganze Organismus läuft auf Hochtouren.

Das alles sind biologisch sinnvolle Schutzreaktionen. Nur: Bleibt der Körper infolge von Dauerstress, dem die Menschen heute verstärkt besonders in seelischer Hinsicht ausgesetzt sind, ständig in Alarmbereitschaft, so kann er sich nicht mehr entspannen. Bei zu wenig Stressabbau durch Bewegung lagern sich die mobilisierten Blutfette dann in den Adern ab und führen auf lange Sicht zu typischen Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Arterienverkalkung.

Deshalb ist es so notwendig, regelmäßig für wirksame Entspannung zu sorgen und auf diesem Weg möglichst viel Glücksbotenstoffe zu aktivieren, denn sie sind die Gegenspieler der Stresshormone und können Stressfolgen verhindern.

Stress und Reizüberflutung

Ständiger Stress, Unruhe in der gesamten Lebensführung, ständige Berieselung durch Fernsehen und Radio, Verkehrslärm, berufliche Überforderungen, Kummer, negatives Denken, Hetze, Termindruck, Angst und Aufregungen schaden der Gesundheit ungemein.

Nach neueren wissenschaftlichen Untersuchungen leidet heute rund ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen unter psychosomatischen Krankheitsbeschwerden. Vor allem Mädchen sind betroffen. Sie klagen über Allergien, Asthma, Bronchitis, Hautausschläge und Neurodermitis. Verantwortlich sind längst nicht nur die Schadstoffe aus dem Lebensumfeld. Ursachen sind Stress durch massive Reizüberflutung – nicht nur, aber auch durch die modernen Massenmedien – und Überforderung durch von den Eltern ausgeübten Leistungsdruck. Auch leiden die Kinder häufig unter den Beziehungskrisen der Eltern. „Der Körper sucht sich zur Gegenwehr ein Ventil und findet es in allen möglichen Krankheiten“ – so der bekannte Bielefelder Gesundheits- und Jugendforscher Professor Klaus Hurrelmann. Jedes vierte Kind leidet heute bereits im Grundschulalter an Depressionen.4

Unsere Gesellschaft lebt immer schneller, wir alle sind gezwungen, unseren Alltag auf der Überholspur zu verbringen. Überall versucht man, noch mehr Zeit herauszuholen – am Arbeitsplatz, aber immer mehr inzwischen auch im Privatleben. Man schläft kürzer, man isst schneller. Selbst das Duschen passiert in aller Eile. Trend-Forscher kommen zu dem Ergebnis, die Generation der sogenannten Netzwerkkinder (damit sind die ab 1980 Geborenen gemeint) sei bereits daran gewöhnt, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Ruft man heute in einer Firma an, so geschieht es nicht selten, dass der Gesprächspartner zugleich noch ein Gespräch auf einer anderen Leitung führt und seine Aufmerksamkeit zwischen beiden teilt. Um Zeit zu sparen, trinken heute viele Menschen bereits ihren Kaffee (schon der Name „to go“ sagt alles) auf dem Weg zur U-Bahn. Sie verfolgen die neuesten Nachrichten beim Training im Fitnessstudio und telefonieren beim Fernsehen. Nach Umfragen essen und unterhalten sich 24 Prozent der Deutschen vor ihrem Fernsehgerät. Acht Prozent schlafen sogar, während Fernsehsendungen weiterlaufen.

Multitasking lautet das Fachwort für diesen durchaus umstrittenen Lebensstil. „Multitasking macht krank“, warnen inzwischen Forscher aus den USA. Sie verweisen auf deutliche Aufmerksamkeitsdefizite bei den Untersuchten. Die ständige Überdosis an Informationen aufgrund moderner Technologien führt zu verkürzten Aufmerksamkeitsspannen. Sogar Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis können durch die ständige Reizüberflutung entstehen. Offenbar gibt es Unterschiede in den Reaktionen. Die US-Wissenschaftlerin Carol Kallendorf geht davon aus, dass extravertierte Menschen sich durch „Multitasking“ eher auf Hochtouren gebracht fühlen. Introvertierte klagen dagegen, sie könnten sich nicht mehr auf eine Aufgabe konzentrieren. Alle Energien würden aufgezehrt. Bei ihnen kommt es gehäuft zu psychischen Störungen, wie Schlafproblemen oder Depressionen.

Allerdings scheint zum Multitasking in den letzten Jahren auch eine Gegenbewegung zu entstehen. Mehr Stress versuchen die Menschen durch mehr Wellness auszugleichen. Wellness ist so gesehen ein Versuch, Zeit zurückzugewinnen. Wir sollten uns alle Mühe geben, wo immer es möglich ist, unser Leben zu entschleunigen und uns mehr Gelassenheit anzutrainieren.

Schadstoffe aus Nahrung und Umwelt

Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation WHO haben rund achtzig Prozent aller chronischen Erkrankungen einen Bezug zu Umweltbelastungen.

Einzelnen Schadstoffen kann unser Organismus noch durch Anpassung begegnen. Doch wenn ihre Zahl sich vervielfacht, ist er irgendwann überfordert. Wie ein Fass, das plötzlich überläuft, reagiert er dann mit heftigen Alarmsignalen. Vorher dagegen schien doch alles in Ordnung zu sein. Krankheitssymptome waren nicht spürbar. Umso unbegreiflicher sind für die Betroffenen diese ungewohnten Krankheitsreaktionen ihres Körpers.

Chemische Substanzen, Hormone, Antibiotika, Rückstände von Medikamenten, Säuren und chemische Verbindungen, die in der Natur nicht vorkommen, gelangen heute über die Ausscheidungen der Menschen in die Kanalisation und schließlich ins Grundwasser. Sie finden sich inzwischen in Flüssen, Seen und Meeren. Hormonrückstände von Antibabypillen entdeckt man im Trinkwasser und im Grundwasser selbst in der Antarktis. Antibiotika und Hormone gelangen auf dem Weg über die Nahrungskette in das Fleisch auf unserem Teller. Schwermetalle und Dioxin finden sich im Fisch wieder, selbst in Gemüse und Salat.

Wir sind in unserem Lebensraum immer mehr hoch- und niederfrequenten Strahlungen ausgesetzt. Der ständig zunehmende Elektrosmog durch Strom und immer mehr Funk- und Fernsehwellen, Mobiltelefone, Satellitenfunk, sich ständig weiter ausbreitende Radarsysteme, die zunehmende Belastung durch Gifte in Umwelt und Nahrung sowie durch erhöhte Radioaktivität schädigen unseren Organismus in seiner Abwehrfähigkeit deutlich.

Inzwischen gibt es mehrere wissenschaftliche Untersuchungen, die gehäuft Krebserkrankungen bei Menschen gefunden haben, welche in der Nähe von Hochspannungsleitungen oder von Elektroleitungen der Eisenbahnlinien wohnen. Gerichte haben in ihren Entscheidungen solche Zusammenhänge ebenfalls seit Langem anerkannt.5

Radiowecker, Fernseher im Schlafzimmer und andere niederfrequente Stromquellen erhöhen den Elektrosmog, der uns ohnehin beinahe unausweichlich umgibt. Die hochfrequenten Strahlungen, die von Mikrowellengeräten ausgehen, wirken extrem störend auf unseren Organismus. Schon 1980 stellte das Deutsche Bundesamt für Strahlenschutz fest, dass durch Mikrowellen die Enzyme und enzymatischen Prozesse verändert, die Hormone der Schilddrüse und der Nebennierenrinde negativ beeinflusst und die Zusammensetzung, Funktion und Konzentration von Blutbestandteilen verändert werden.

Jede einzelne dieser Belastungen wäre vielleicht noch hinnehmbar. Aber die explosionsartige Vermehrung von schädlichen Strahlungen durch Mobilfunk, Richtfunk, Handys, Radar, Radio, Fernsehen, Satelliten-, Richtfunk- und Haustelefonanlagen hat in den letzten zwei Jahrzehnten in ihrem Zusammenwirken zu einer massiven Gesundheitsbelastung geführt. Die grundlegenden natürlichen Lebensgesetze der Menschen werden verletzt, und – was am schlimmsten ist – die zahllosen kranken, depressiven, erschöpften und verzweifelten Menschen können sich nur schwer angemessen dagegen wehren. Doch wenn man sich heilen will, führt kein Weg daran vorbei, selbst die Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen und etwas zu tun.

Hinzu kommen falsche Ernährungsgewohnheiten mit zu viel Zucker, Weißmehl, Fleisch und tierischen Fetten und zu viel Alkohol. Dagegen ernährten sich die Menschen früher weit gesünder. Zucker und Weißmehl galten als Luxusgüter. Und die Möglichkeiten, Nahrungsmittel zu konservieren, waren begrenzt.

Heute ernähren sich viele Menschen überwiegend von Fast Food, besonders Jugendliche. Fettleibigkeit von Kindern entwickelt sich inzwischen zu einem Gesundheitsproblem ersten Ranges. Ähnlich steht es um die Fettleibigkeit der Erwachsenen. In New York sind bereits mehr als die Hälfte der Erwachsenen fettleibig. Bei uns bringen inzwischen 66 Prozent aller Männer und rund 51 Prozent aller Frauen Übergewicht auf die Waage.6 Dadurch erhöht sich das Risiko von Herzkrankheiten, Diabetes, Krebs und Schlaganfall. Aber auch Asthma, Arthritis, das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, Lern- und emotionale Probleme, vorzeitige geistige Erschöpfung und weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen treten verstärkt auf.

Schwermetallbelastung im Körper

Schwermetalle wirken nicht nur auf den Körper, sondern sie verändern die gesamte Persönlichkeit des Menschen. Sie beeinflussen unser Fühlen, Denken und unser Verhalten. Sie verändern die Leitfähigkeit der Nervenzellen und des Gewebes. Damit verändert sich der ganze Mensch. Er wird depressiv, aggressiv, überdreht, hysterisch, egozentrisch, autistisch, auf sich selbst bezogen. Quecksilber und andere Schwermetalle sind an der bedrohlich anwachsenden Zahl von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern beteiligt. Hyperaktivität, Autismus, Depression, Schlafstörungen, Aggressivität gab es zwar auch vor der Giftbelastung in der modernen Gesellschaft, aber längst nicht in einem so bedrohlichen Ausmaß wie in der jüngsten Zeit.

Eine Schweizer Studiengruppe fand bereits Mitte des 20. Jahrhunderts heraus, dass Menschen, die in unmittelbarer Nähe von verkehrsreichen Durchgangsstraßen wohnen, nicht nur eine rund siebenfach höhere Krebssterblichkeit aufwiesen als Bewohner verkehrsferner Gebiete. Gleichzeitig fand man ein verstärktes Vorkommen nervöser Störungen, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Depressionen und Medikamentenmissbrauch. Die Forscher um Dr. Walter Blumer gehen davon aus, dass diese auffallenden Ergebnisse mit den hohen Autoabgaswerten in der Nähe der Hauptstraßen zusammenhängend7

Diese vielfältige Zufuhr an Schadstoffen insgesamt stört das empfindliche hormonelle Gleichgewicht in unserem Organismus. Sie begünstigt einen übermäßigen Verbrauch des körpereigenen Serotoninvorrats und führt zu Serotoninmangelerscheinungen. Vielen Schadstoffen, denen wir heute in unserem Lebensumfeld ausgesetzt sind, können wir uns nicht mehr entziehen. Umso mehr Grund besteht, Veränderungen in unserem Leben dort durchzuführen, wo sie noch möglich sind.

Hier folgt zunächst ein kleiner Test, mit dem Sie feststellen können, ob Sie möglicherweise unter Serotoninmangelerscheinungen leiden und welchen erhöhten Risiken Sie ausgesetzt sind, die zu einem Serotoninmangel führen können.

Aus dem Ergebnis dieses Tests erhalten Sie vielleicht schon erste konkrete Hinweise, wo Sie am besten mit Veränderungen in Ihren Lebensgewohnheiten, in Ihrem Lebensumfeld oder Ihrer Ernährung ansetzen können, um dem Glück mehr Raum in Ihrem Leben zu geben.

Konkrete Tipps: Selbstdiagnose bei Serotoninmangel

Wenn Sie wissen möchten, ob es bei Ihnen Anzeichen gibt, die auf einen Serotoninmangel hinweisen, so beantworten Sie bitte einfach für sich die Fragen des folgenden kleinen Tests:

→ Lässt Ihr Gedächtnis Sie in letzter Zeit öfters im Stich?

→ Leiden Sie unter Essstörungen oder plötzlichem Heißhunger, z. B. auf Schokolade?

→ Schlafen Sie schlecht?

→ Schwankt Ihre Stimmung häufig einmal ohne ersichtlichen Grund?

→ Leiden Sie öfters unter düsteren Stimmungen?

→ Neigen Sie zu Spannungskopfschmerzen, Migräne oder Gefäßverkrampfungen?

→ Leiden Sie unter Putzwut oder anderen Zwangsstörungen?

→ Fühlen Sie sich in Ihrem beruflichen oder privaten Umfeld oft gestresst?

→ Leiden Sie oft unter Unruhe oder Nervosität?

→ Fällt es Ihnen immer wieder schwer, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen?

→ Essen Sie meist Fast Food, reichlich Zucker und Weißmehl?

→ Trinken Sie regelmäßig mehrere Gläser Alkohol am Abend?

Je mehr Fragen Sie mit Ja beantwortet haben, umso mehr Anhaltspunkte gibt es dafür, dass bei Ihnen ein Serotoninmangel vorliegt.

Der Mangel an Glücksbotenstoffen lässt sich meist auf natürliche Weise ausgleichen – noch immer. Wie das möglich ist, erfahren Sie in den folgenden Kapiteln dieses Buches.

Endlich gut drauf!

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