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Es gibt drei Hauptgründe, warum Menschen nicht zur Darmspiegelung gehen

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1. Die Untersuchung ist zu persönlich, zu intim

Die meisten betrachten Ihren Darm als sehr persönliches und privates Körperteil. Allein schon der Gedanke daran, wie ein langer, flexibler Schlauch mit einer Mini-Kamera am Ende in den Dickdarm eingeführt wird, schreckt viele Menschen vor der Untersuchung ab. Dabei können dem Patienten jedoch Beruhigungsmittel verabreicht werden, die die Sache etwas erleichtern.

Doch manche können sich einfach nicht zu dieser Untersuchung überwinden – selbst auf die Gefahr hin, dass sie an Krebs erkranken. Wenn Sie zu diesen Menschen gehören, stehen Ihnen noch andere Untersuchungsmethoden zur Verfügung, die ebenfalls anerkannt, jedoch weniger invasiv (invasiv = in den Körper eindringen) sind. Diese sind zur Erkennung von Krebs zwar nicht so wirksam, dennoch verringern sie das Risiko. Weitere Informationen erfahren Sie dazu gleich.


Bildquelle: https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1372104/ ( © Foto: picture-alliance/ ZB)

So sieht die Untersuchung aus

Der Leiter der Abteilung für Prostata- und Kolorektalkrebs der Amerikanischen Krebsgesellschaft sagt dazu: „Die beste Untersuchung ist die Untersuchung, der sich Patienten unterziehen können und wollen.“2

2. Die Vorbereitung zur Darmspiegelung ist schlimmer als die Darmspiegelung selbst

Für eine erfolgreiche Untersuchung ist es notwendig, dass der Arzt die Darmschleimhaut sehen kann. Dazu muss sie sauber sein und darf keine Stuhlreste aufweisen. Deshalb empfehlen die meisten Ärzte vor der Darmspiegelung die Einnahme eines starken Abführmittels.

Tipp

Weiter unten finden Sie Informationen über eine neue Methode, für die keine Abführmittel erforderlich sind.

Doch was auch immer Ärzte und Patienten tun – das Ergebnis lässt zu wünschen übrig. Bis zu 20% der Patienten sind schlecht vorbereitet. Krankenschwestern berichten: „Die Darmvorbereitung ist ein äußerst missliebiges Thema … die Patienten hassen es, die Ärzte verzweifeln daran und die Krankenschwestern predigen bis zum Gehtnichtmehr. Dennoch ist der Darm nicht so sauber, wie er sein sollte. Das führt zu suboptimalen Untersuchungen und suboptimalen Ergebnissen.“3 Mit anderen Worten: Der Arzt kann krebsartiges Gewebe nicht immer erkennen.

Dr. Ph. D. Stephen Ristvedt, ein führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Darmspiegelungen, berichtet dazu: „Die Darmvorbereitung scheint von allen Faktoren im Zusammenhang mit der Darmspiegelung das größte Hindernis für das kooperative Verhalten des Patienten im Rahmen kolorektaler Untersuchungen zu sein.“4


Die Abführprozedur scheuen viele Patienten

Bei einer Befragung von 300 Personen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren wurde die Einnahme eines starken Abführmittels zur Darmreinigung als unangenehmster Aspekt der Darmspiegelung genannt. Sowohl von den Personen, die sich bereits einer Spiegelung unterzogen haben, als auch von denjenigen, die noch keine hatten5.

Mehr Informationen über neue Wege der Darmreinigung erfahren Sie später im Bericht. Neuere Methoden schnitten bei der Patientenzufriedenheit viel besser ab, als die von Ärzten am häufigsten verwendeten zwei Abführmittel. Außerdem erreichten die neuen Methoden eine ebenso gute oder noch bessere Darmreinigung.

3. Niemand hat bisher mit Ihnen über eine Darmspiegelung gesprochen

Jeder wird gerne gefragt. Es gibt eine Geschichte von einem berühmten Politiker aus den USA, der Sprecher des Repräsentantenhauses war. Als er zum ersten Mal zur Kongresswahl antrat, sprach ihn am Wahltag eine ältere Frau an, die er schon kannte, seit er ein kleiner Junge war. Sie sagte: „Ich habe heute für Sie gewählt, obwohl Sie sich nicht die Mühe gemacht haben, mich zu fragen, ob ich das auch tun würde.“

Der Politiker war etwas überrascht. „Frau Brown“, sagte er, „ich habe schon Ihren Schnee gekehrt, Ihren Rasen gemäht und Ihre Katzen gefüttert. Ich kenne Sie jetzt schon seit über 20 Jahren. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass Sie für mich wählen.“

Daraufhin erwiderte die Frau: „Jeder wird eben gerne gefragt.“

Eine im Jahre 2008 durchgeführte Studie, die in der Zeitschrift Cancer erschien, kann dies bestätigen. Die Forscher fanden heraus, dass Patienten einer Darmspiegelung eher zustimmten, wenn ihr Arzt persönlich mit ihnen darüber sprach. Das Verteilen von Informationsmaterial alleine war hingegen weniger effektiv.


Lassen Sie sich vor der Koloskopie genau aufklären

Eine Studie von Krankenschwestern ergab, dass Darmspiegelungen bei Patienten, die die entsprechenden Anweisungen in einem leicht zu lesenden Format erhielten, erfolgreicher verliefen als bei anderen.

Darmspiegelung: Was Sie vor Ihrer Untersuchung wissen sollten

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