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»Immer einmal in der Zeit eines Menschenalters geht blitzschnell eine geistige Epidemie durch die Judenstadt, befällt die Seele der Lebenden (…) und lässt wie eine Luftspiegelung die Umrisse eines charakteristischen Wesens entstehen, das vielleicht vor Jahrhunderten hier gelebt hat und nach Form und Gestaltung dürstet«

Gustav Meyrink

Was ist Illusion, was Realität, wenn der Tod umgeht? Als im Prager Getto ein rätselhafter Mord geschieht, gerät Gemmenschneider Athanasius Pernath in einen Strudel aus Halluzination und Wirklichkeit. Treibt der Golem, von dem er träumt, nach Jahrzehnten in der Stadt wieder mordend sein Unwesen? Oder jagen ihm haltlose Gassengerüchte Angst ein und der Mörder ist einer der unnahbaren, bisweilen zwielichtigen Bewohner des Gettos? Vielen schattenhaften Verdächtigen begegnet Pernath auf seiner stolpernden Wanderung durch ein Prag irgendwo zwischen dunkler Vergangenheit und nebliger Realität. Dann gerät er selbst unter Mordverdacht.

In den Gassen Prags begegnet Gemmenschneider Athanasius Pernath dem Golem, einem Ungeheuer erschaffen aus Lehm, das alle dreiunddreißig Jahre die Stadt heimsucht. Im Prager Getto wird bald darauf ein Mord entdeckt, was von Tür zu Tür geflüsterte Gerüchte über das wiedererwachte Lehmmonster anheizt. Der Gemmenschneider balanciert auf den brüchigen Grenzpfaden zwischen Wahn und Wirklichkeit, während er unfreiwillig Komplize des Rachefeldzugs eines Studenten wird, seiner großen Liebe begegnet, und den Weg in das sagenumwobene Zimmer ohne Tür findet, die angebliche Heimstatt des Golem. Als Opfer einer Intrige gerät er schließlich selbst unter Mordverdacht. Aber dann kommt es ganz anders. Der klassische deutsche phantastische Roman über die Begegnung mit dem eigenen Ich als etwas völlig Fremdem, die Gespenster der Vergangenheit und das Prag der Zeit vor dem 1. Weltkrieg.

Mit einem biographischen Essay und Erläuterungen des Herausgebers und ausgewählten Essays Meyrinks.

Der Golem

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