Читать книгу Die verKREBSte Generation - Hilfe, der Wohlstand bringt mich um! - Guy Dantse - Страница 6
Einführung - Hilfe! Der Wohlstand bringt mich um oder wie Menschengeschaffenes Menschen krank macht
ОглавлениеIn der westlichen Welt wird laut Prognosen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zum Jahre 2050 jeder zweite Mensch an Krebs sterben. Vor 100 Jahren war es nur 1 Mensch von fast 30, im Jahre 1950 war es bereits jeder Sechste/Siebte, heute ist es jeder Dritte bis Vierte.
Deutschland
„In Deutschland sterben wieder mehr Menschen an Krebs. Nach neuesten Statistiken fällt jeder Vierte der Krankheit zum Opfer. Der häufigste tödliche Tumor bei Männern ist Lungenkrebs, bei Frauen Brustkrebs“, titelte der Spiegel 2012.
„Jeder vierte Deutsche stirbt an Krebs. 26% aller 852.000 im Jahr 2011 in Deutschland verstorbenen Menschen erlagen einem Krebsleiden. Krebs ist somit nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen zweithäufigste Todesursache – Tendenz steigend“, schreibt die Welt 2013.
Die Rate der Neuerkrankungen pro Jahr lag 2016 bei ca. 500.000 und ungefähr 220.000 Patienten erlagen in diesem Jahr ihrem Leiden, so das Robert-Koch-Institut. Das sind fast dreimal so viele wie vor 60 Jahren! Und das in einer Zeit der großen medizinischen und technologischen Entwicklungen, die mit dem größten Erfolg viele Krankheiten zurückdrängen oder gar beseitigen konnte.
Großbritannien
In Großbritannien gab es im Jahr 2016 357,000 neue Krebsfälle, d.h. 980 Krebsdiagnosen pro Tag. 163,000 Menschen starben an Krebs, das sind jeden Tag 450 oder ein Todesfall alle 4 Minuten. (http://www.cancerresearchuk.org/)
USA
Für 2016 erwartete das National Cancer Institute: „In 2016 werden in den USA ca. 1.685.210 neue Krebserkrankungen diagnostiziert werden und 595.690 Personen werden an der Krankheit sterben. Damit ist es die zweithäufigste Todesursache nach Herzerkrankungen und verantwortlich für knapp ¼ aller Todesfälle, wie das National Center for Health Statistics auf seiner Website schreibt.
Krebs ist laut Studien die weltweit häufigste Todesursache
In Europa und in Amerika war um das Jahr 1900 jeder 20. Todesfall auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. 1950 war es schon jeder sechste bis achte und heute ist es jeder vierte. Weltweit erkranken jährlich 14,1 Millionen Mensch an Krebs, 8,2 Millionen sterben an dieser schrecklichen Krankheit. Cancer Research UK prognostiziert, dass im es im Jahr 2030 23,6 Millionen Neuerkrankungen jährlich geben wird.
Wie kann es sein, dass man heute mehr Krebserkrankungen besser heilen kann, es aber dennoch mehr Krebskranke und -tote gibt als früher? Wie kann es sein, dass mehr Krebserkrankungen entstehen, je mehr wir uns entwickeln, je reicher wir werden? Die Antwort ist einfach: Die Industrialisierung, die Suche nach Wohlstand für alle und die Gier nach Profit machen uns krank.
Ein Fall, der um 1937 passiert ist, zeigt, wie dreist man Menschen vergiften und dies jahrelang verheimlichen kann, um Geld zu machen. Die Farbindustrie erfand einen giftigen chemischen Stoff Namens Dimethylaminoazobenzol (Ein Azo-Farbstoff). Diese Chemikalie war sehr giftig und bei Versuchsratten löste sie Krebs aus. Und ausgerechnet dieser Azofarbstoff, das ist hier der Wahnsinn, wurde unter dem schönen „leckeren“ Namen „Buttergelb“ in Umlauf gebracht. Mit ihm wurden, in völliger Unkenntnis seiner Gefährlichkeit, Butter und Margarine schön lockend und werbewirksam goldgelb gefärbt und der unwissenden Bevölkerung verkauft. Erst auf der 55. Tagung der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, die im Mai 1949 in Wiesbaden stattfand, platzte die Bombe – doch das war bereits 10 Jahre nachdem das Produkt heimlich verboten worden war und sicher viele Menschen an Krebs gestorben waren. So läuft es auch heute mit vielen Produkten.
Mit der Industrialisierung wurden die Krebsursachen-Quellen vervielfacht. Mit der Industrialisierung sind Unmengen an neuen Chemikalien hergestellt worden, die kanzerogen und für den Menschen lebensbedrohlich sind. Da die Stoffe oft nicht isoliert, sondern in Gemischen verwendet oder freigesetzt werden, ist die Abschätzung des Krebsrisikos im jeweiligen Fall entsprechend schwierig. Fakt ist aber, dass die Menschen seit 30-40 Jahren immer mehr gesundheitliche Probleme haben und viele neue Krankheiten und Krankheitsformen entstanden sind, die meistens mit dieser Entwicklung zusammenhängen.
Um diesen Wohlstand zu gewährleisten, damit jeder etwas vom Kuchen abhaben kann, mussten wir viel und massenweise produzieren. Um diesen erreichten Wohlstand zu sichern, musste nun die Produktion so billig wie möglich sein. Diese Logik und die Gier dahinter, so viel Profit wie möglich zu machen, funktionieren selbstverständlich nicht ohne den Einsatz von gefährlichen Chemikalien in den Produktionsketten.
Wir wollen länger leben, ewig jung bleiben, schöner aussehen, haben Sehnsüchte, die überdimensional sind. Wir wollen auf nichts verzichten, nicht aufs Auto, nicht auf lange Reisen mit Flugzeugen, wir wollen genießen, was das Zeug hält.
Schauen wir mal morgens auf unseren Frühstückstisch: 10 verschiedene Käsesorten auf einmal, 10 verschiedene Sorten von Brötchen und Brot, Erdbeermarmelade, Aprikosenmarmelade, Himbeermarmelade, Akazienhonig, Bergblütenhonig, Blütenhonig mit Mimose, Schinken, Salami, Jagdwurst, Bierschinken, Mortadella, grüne Paprika, gelbe Paprika, rote Paprika, Tomaten, Gurken, Karotten, Orangen, Bananen, Apfelsaft, Orangensaft, Traubensaft, Tee, Kaffee, Kakao und, und, und. Alles auf dem Tisch eines normalen Menschen in der westlichen Welt. Nur beim Anschauen des Tisches ist man schon verwirrt und überfordert. Achtung: Man will eigentlich genießen und dabei hat man schon Stress bei der Frage, was man essen will. Der Tag fängt schon mit Stress an.
Schauen wir in unsere Küche: zig verschiedene Gewürze, 100 Sorten Tee, mehrere Sorten Öl und, und, und…
Gehen wir in unser Bad. Das ist wonderful! Man kann gar nicht mehr mithalten: Wie viele Deos? Wie viele Parfüms, wie viele Waschlotionen, wie viele Körpercremes? Alles für nur eine Person?
Aber das ist das, was wir Wohlstand nennen. Es ist dieser Überfluss, der uns das Gefühl gibt, dass wir gut leben. Wir haben es gut. Anstatt nur eine gute Körpercreme zu haben, die 5 € kostet, wollen wir 5 Stück für je 1 €. Es geht um den Konsum, um das Gefühl: „Haben bedeutet Wohlstand“.
Du wirst fast ausgelacht, wenn jemand in dein Bad kommt und nur ein Shampoo sieht, eine Körperlotion, eine Zahnpasta, ein Duschgel. Man schaut dich komisch an, wenn dein Frühstückstisch nicht verwirrend aussieht, wenn du nicht 100 Slips auf einmal hast – das wäre kein Wohlstand.
Nein, Wohlstand bedeutet, dass man in Überschuss und Überfluss leben muss, um dieses subjektive psychologische Gefühl zu haben, dass es einem gutgeht. Aber dass die Produktion dieses Überflusses ihren Preis hat? Dass es besser wäre, nur ein Shampoo für teure 5 € zu haben, anstatt 10 Shampoos für jeweils 1 €? Daran denkt zuerst niemand.
Was ich bei meiner Suche nach Informationen zu den Ursachen von Krebserkrankungen herausfand, hat mich selbst erschrocken. Als mir bewusst wurde, welche Gifte sich in unseren Wohlstandsartikeln befinden und welche Gifte wir durch unseren Wohlstandsstil in uns reinstopfen, wurde mir schlecht. Es fängt an mit unserem geliebten Deo, das viele von uns benutzen, um ihren körpereigenen Geruch zu überdecken. Die meisten Deos enthalten Aluminium. Aluminium kann Alzheimer und Brustkrebs verursachen. Hochgiftiger Formaldehyd ist in Parfümen und Shampoo enthalten und ist krebserregend. In Körperlotion finden sich DEA, die Krebs verursachen können. Ich will hier gar nicht von den Giften in Lebensmitteln anfangen, die wir aber als Luxus betrachten, als Zeichen von: „Es geht mir gut, ich habe es gut.“
Der westliche Lebensstil wurde lange als Risikofaktor für Krebs unterschätzt. Aber heute kann man nicht mehr die Augen davor verschließen. Neben Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum, einer zu kalorienreichen Ernährung und zu wenig Bewegung sind nun auch die Chemikalien – in der Kosmetik, damit wir schöner aussehen, in der Ernährung, damit wir noch mehr Lebensmittel und vor allem billige Nahrungsmittel und Getränke haben, in den Medikamenten, damit wir noch länger leben können, in der Technik und Umwelt, damit unser Leben einfacher wird – eine Hauptursache für die Erkrankung, an der jedes Jahr weltweit fast acht Millionen Menschen sterben.
Höchstgefahr durch Chemikalien-Cocktail-Mix
Oft ist es gar nicht die einzelne Menge der giftigen Stoffe in einem Produkt, die die Krankheit verursacht. Das Problem ist die Gesamtmenge an verschieden Giften, die in verschiedenen Produkten sind, die wir gleichzeitig benutzen. Mit einem einzelnen Produkt wird selten der gefährliche Grenzwert überschritten.
Nimmt man aber alle einzelnen Giftstoffe aus den zig verschiedenen Produkten zusammen, denen der Körper tagtäglich ausgesetzt ist, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die Konzentration in der Summe gesundheitsgefährdend ist.
Eine halbe Packung Kartoffelchips allein, ein Stück Schokolade, eine Bratwurst, ab und zu eine Portion Pommes, ab und zu eine Cola werden keinen Krebs in uns auslösen, obwohl es nachgewiesen ist, dass gefährliche und giftige krebsauslösende Chemikalien, wie Glycidamid, in diesen Nahrungsmitteln enthalten sind. Aber wenn man mehrere Packungen in der Woche isst und viele solcher Lebensmittel gleichzeitig, also jeden Tag Pommes und dazu Cola oder Limonade, dann erhöhen wir sehr sicher die Chance an Krebs zu erkranken. 1 € allein macht einen nicht zum Millionär, aber 1.000.000 x 1 € eben doch. Nach dem Motto: Die Dosis macht das Gift. Deswegen meinte ein Experte, dass das Problem nicht darin liegt, dass wir ungesund essen, sondern darin, dass wir nur die ungesunden Dinge essen und außerdem zu viel davon.
ACHTUNG:
Bei Babys im Mutterleib, Säuglingen und Kindern macht dagegen nicht die Dosis das Gift! Besonders in diesen Entwicklungsstadien und -phasen können bereits extrem niedrige Dosen gefährlicher Chemikalien zu einer Störung des Hormonsystems und zu seiner Destabilisierung führen – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit!
Höchstgefahr durch Chemikalien-Cocktail-Mix-Interaktionen
Ein anderes von Wissenschaft und Politik ignoriertes Problem sind die Reaktionen der Schadstoffe miteinander, selbst wenn die geltenden Grenzwerte eingehalten werden.
Die chemische Kombination verschiedener Chemikalien im Körper, der sogenannte „Cocktaileffekt“, führt selbstverständlich zu Reaktionen mit ungeahnten Wirkungen. Die Auswirkung auf unseren Körper ist gar nicht einschätzbar und birgt ernste Gefahren. Toxikologische Bewertungen haben diesen Interaktions-Effekt bisher kaum berücksichtigt.
Brust-, Prostata-, Nieren-, Darm- und Hodenkrebs haben laut Mediziner Paul Kleihues von der Uni Zürich alle ihren Ursprung im westlichen Lebensstil: „Sie sind der Preis, den wir für unseren Wohlstand zahlen.“ Brustkrebs etwa sei in den Entwicklungsländern nahezu unbekannt. „Es ist der Krebs der reichen Länder.“ Frauen, die in jungen Jahren viele Kinder geboren hätten, würden kaum an Brustkrebs erkranken, so berichtete der Stern über den Vortrag des Mediziners (bei einer Tagung zur Krebsforschung auf der Wartburg bei Eisenach vor einigen Jahren).
Wir sehen Eltern, die als Zeichen des Wohlstands ihre Kinder mit verschiedenen Mobilgeräten ausstatten. Das Kind hat nicht nur zwei Smartphones, nein, es hat noch dazu ein Tablett, einen Laptop, einen PC und andere schnurlose Geräte in seinem Zimmer, alle verbunden über WLAN. So setzen sie ihre Kinder gefährlicher elektromagnetischer Strahlung aus, die dazu führen kann, dass die Kinder an Krebs und anderen Krankheiten erkranken.
Am Ende ist die Frage: Was bedeutet Wohlstand? Ist ein Mensch, der in Deutschland 90 Jahre lebt, aber seit 30 Jahren den Tag nur mit Schmerztabletten und Arzneien übersteht, glücklicher als ein Mann in Kamerun, der mit 70 ohne Leiden an einer natürlichen Krankheit stirbt?
Schon 1954 fragte sich die Wochenzeitung Die Zeit in einem Bericht: „Werden wir vergiftet?“. Und die Zeitschrift Stern titelte am 01.07.2006: „Krebs ist der Preis für Wohlstand“.
Welcher Titel wird es in 25 Jahren sein?