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AbzockStrategie – Teil3

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Charmant und willig

Viel einfacher erscheint es doch, seine Opfer aus der Ferne abzuzocken. Ohne dass Du deine Opfer je siehst, noch sie dich. Du brauchst niemanden bedrohen und musst noch nicht einmal schwere Gegenstände aus fremden Häusern schleppen. Das ist doch etwas für uns Sofakissenersatzwesen. Meinst Du nicht auch?

Alles was Du brauchst ist ein Telefon und ein Telefonbuch. Du rufst einfach einige Nummern an und irgendwann hörst Du eine Oma. Ihr erzählst Du eine nette kleine Geschichte. Du seiest der beste Kumpel von ihrem Enkel oder so. Ganz charmant erzählst Du der alten Dame, dass ihr Enkel leider in ein Schlamassel getreten ist, gänzlich unschuldig. Unschuldig, heißt hier nicht Spielschulden, Steuerschulden oder so etwas. Sondern unschuldig in der Bedeutung eines braven Bürgers. Sagen wir, der Enkel sitzt in Südspanien fest, da seine Kreditkarte abgelaufen wäre. Du aber, als bester Kumpel hast dich schon auf den Weg gemacht um ihn zu retten, aber bist auch nicht so flüssig, um nun zwei Flugtickets bezahlen zu können. Mit ein bisschen Kreativität fällt dir schon was passendes ein. Aber mit 500, 1.000 oder 5.000 Euro wäre alles wieder in Ordnung gebracht. Sie bekäme das Geld auch ganz sicher wieder.

Wenn die Angerufene am Telefon schluchzt und wimmert, hast Du es geschafft und es bleiben Dir zwei Optionen. Die sichere von beiden ist, Du erklärst ihr, sie müsse nur die Kreditkartennummer und ihre persönliche Identifikationsnummer, also Geheimzahl herausrücken. Sollte sie dies machen, kannst Du zwar nirgends Geld abheben, aber bei zahlreichen Versandhäusern über die Kreditkarte der Oma einkaufen. Dann schleppt den Riesenfernseher der Postmann. Hat also nur Vorteile, es sei, die Omi informiert die Polizei und die Polizei ermittelt deine Versandadresse. Profibetrüger haben deshalb wechselnde Adressen oder gar Adressen an denen sie gar nicht sind, sondern ein Zwischenmann die Post annimmt, da sie ja so selten zuhause seien.

Option zwei: Das Geld direkt bei der Omi abzuholen. So kannst Du gleich deinen Megaeinkauf starten. Aber Vorsicht! Nicht jede Großmutter hat 5.000 Euro in bar zu Hause und manche kennt die Freunde ihrer Enkel und merken sich dein Gesicht. Und gar böse Omas haben keine Enkel, und so wartet die Polizei schon bei Kaffee und Kuchen auf dein klingeln an der Wohnungstür.

Der Vorteil aber ist: Im Gegensatz zum Praxisteil 1 und Teil 2 bleibt Dir die Konfrontation mit einem vermeintlich Stärkeren oder einem Hund auf jeden Fall erspart! Und die Vorkosten halten sich in Grenzen. Telefonbücher gibt es im Gegensatz zur Kalaschnikow kostenlos!

Auch könntest Du an diesem Betrug wachsen, so dass Du schnell in die nächste Stufe einsteigen kannst.

Erschaffe deine Welt – mit fremdem Geld

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