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2012

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Der Junge stand noch nicht sehr sicher auf seinen neuen Schlittschuhen. Er lief nicht, sondern stolperte damit über das Eis des zugefrorenen Ernst-August-Kanals in Wilhelmsburg. Als er sich dem Uferbereich näherte, kam er ins Straucheln und sah gleichzeitig unter den blattlosen Zweigen einer Weide einen dicken Ast aus dem Eis herausragen. Mit einem Knie auf dem Eis rutschte er darauf zu, um sich daran festzuhalten. Es war kein Ast. Als der Junge zupacken wollte, sah er es. Es war ein hart gefrorener menschlicher Körperteil, der die Schlitterpartie des Jungen bremste.

„Kevin, Kevin, hier, hier ist was“, rief er mit sich überschlagender Stimme.

Sein Freund, ein schon fast perfekter Schlittschuhläufer, zog noch eine elegante Schleife und bremste neben seinem Freund Mesut. Er erkannte es sofort und machte große Augen. „Ein Arm“, stellte er fest, „und am Handgelenk trägt er eine Rolex. Unter dem Eis muss der Körper dazu sein.“

Mesut hatte sein Mobiltelefon schon aus seinem wattierten Anorak geholt. „Ich rufe meinen Vater an.“

„Nein“, sagte Kevin, der aufgeweckte Uhrenexperte. „Gib mal her; wir müssen die Polizei rufen.“

Er nahm Mesut das Telefon aus der Hand und wählte die 110.

Im Strom

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