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Suchen und gefunden werden

Für erfolgreiche Bewerbungen brauchen Sie das Internet. Es ist für Bewerberinnen und Bewerber bei der Jobsuche genauso nützlich wie für Arbeitgeber bei der Mitarbeitersuche. Nicht nur die Arbeitswelt, auch die Personalauswahl wird agiler, das heißt beweglicher, flexibler, transparenter und schneller. Erfahren Sie auf den nächsten Seiten, wie Sie diese Entwicklung nutzen können, um Ihre Bewerbungschancen zu steigern.

»Über den Upload-Button können Sie Ihre Unterlagen (Lebenslauf etc.) einfach hochladen.« Stellensuche per Mausklick. Bewerben per Mausklick. Bewerbungserfolg per Mausklick? Stellensuche und Bewerbung sind heute einfach. Durch die Digitalisierung ist es möglich, jederzeit und überall binnen weniger Sekunden weltweit auf Stellenangebote zuzugreifen und innerhalb weniger Minuten eine Bewerbung zu senden. Das ist einerseits ein großer Vorteil; birgt andererseits aber auch gewisse Risiken. Denn Arbeitgeber können nicht nur in Sekundenschnelle aus vielen Bewerberprofilen diejenigen herausfiltern, die mit ihren Anforderungsprofilen am besten übereinstimmen, sie können auch innerhalb kurzer Zeit die Onlinepräsenz der Bewerberinnen und Bewerber prüfen.

DIE MÖGLICHKEITEN

Welche Suchergebnisse Arbeitgeber erhalten, die online nach Ihrem Namen recherchiert haben, das sollten Sie nicht dem Zufall überlassen. Und Sie sollten die Schlagwörter kennen, mit denen Arbeitgeber in ihren Stellenanzeigen nach Ihnen suchen. Außerdem sollten Sie Ihr persönliches Netzwerk nutzen und die Kunst des Pitchens beherrschen – das Zusammenfassen Ihrer Qualifikationen und Ziele in wenigen Sätzen.

Die eigene Onlinepräsenz

Vorbei sind die Zeiten, in denen Sie durch einen sorgfältig erstellten Lebenslauf kontrollieren konnten, was ein potenzieller Arbeitgeber über Sie erfährt: Der Lebenslauf wird heute durch das Internet ergänzt. Zwei Drittel aller Personalverantwortlichen in Unternehmen – egal ob im Weltkonzern, im mittelständischen Unternehmen oder in der kleinen Boutique in der Innenstadt – suchen nach dem Namen von Bewerbern im Internet. Auch die Person, die Sie einstellen soll, hat einen Computer mit Internetzugang und kann auf Knopfdruck Informationen über Sie einholen. Die Suchmaschinen finden alle Informationen, die Sie selbst oder andere über Sie bei den sozialen Netzwerken Xing, LinkedIn, Facebook, Twitter, Instagram & Co. ins Netz gestellt haben. Das kann Vor-, aber auch Nachteile haben. Setzen Sie sich mit Ihrer Onlinepräsenz auseinander und klären Sie dazu zunächst die wichtigsten Fragen:

Was passiert, wenn Sie Ihren Vor- und Nachnamen und zusätzlich Ihren Wohnort in eine Suchmaschine (z. B. Google) eingeben?

Wissen Sie, was Sie tun können, wenn bei Facebook & Co. schädliche Informationen über Sie auffindbar sind?

Kennen Sie Xing und LinkedIn und nutzen Sie diese Netzwerke effektiv für Ihre Bewerbung?

… im Internet

Wissen Sie, welche Fotos von Ihnen im Internet kursieren und welche persönlichen Informationen über Sie online zu finden sind? Prüfen Sie das! Geben Sie dazu Ihren Namen in eine Suchmaschine ein und prüfen Sie, ob die Ergebnisse vorzeigbar sind. Und verwenden Sie dabei auch Google als Suchmaschine. Auch wenn Sie wie viele Menschen Google nicht sympathisch finden, weil der Konzern eine ungeheure Marktmacht hat oder einen zweifelhaften Datenschutz betreibt – Sie müssen damit rechnen, dass nach Ihnen mit Google gesucht wird.

Finden Sie zahlreiche Treffer zu Ihrer Person, sollten Sie prüfen, inwieweit die allgemein zugänglichen und leicht auffindbaren Informationen für Ihren Bewerbungsprozess hilfreich oder schädlich sind. Finden Personalverantwortliche bei einer Onlinesuche zu Ihrem Namen die folgenden Informationen, ist das für Sie hilfreich:

ein aktuelles Xing- und/oder LinkedIn-Profil mit einem aussagekräftigen Foto, mit Angaben zu Ihren beruflichen Stationen, zu Aus- und Weiterbildungen, Mitgliedschafen in Berufsverbänden und Vereinen und zu Ihren besonderen Fähigkeiten • fachlich interessante, berufsbezogene Posts (Beiträge) auf LinkedIn, Xing oder auch bei Facebook und Twitter

Beiträge, die Ihr aktueller oder ein früherer Arbeitgeber veröffentlicht hat und die Sie als gute, zuverlässige und leistungsorientierte Arbeitskraft ausweisen

Beiträge über Ihre schulischen oder beruflichen Auszeichnungen und Preise

Beiträge über Ihre sportlichen Erfolge und über Ihr soziales Engagement, z. B. über Ihre Teilnahme an einem Spendenmarathon in Ihrer Gemeinde oder Ihre Funktion als Vorstand oder Ausschussmitglied in einem Verein

Andere Informationen schaden Ihnen dagegen im Bewerbungsprozess, z. B.:

extreme oder gar extremistische politische oder religiöse Meinungsäußerungen

beleidigende oder abschätzig formulierte Negativbewertungen von Personen, Produkten oder Dienstleistern, die Sie unter eigenem Namen etwa in Bewertungsportalen hinterlassen haben

illoyale Aussagen über den aktuellen oder über frühere Arbeitgeber, Vorgesetzte, Kollegen und Kolleginnen

Inhalte, die auf Alkohol- oder Drogenmissbrauch hindeuten

unangemessen freizügige private Fotos auf Facebook, Twitter, Instagram & Co.

Rechtschreib- und Grammatikfehler in Xing- oder LinkedIn-Profilen

unstimmige oder veraltete Xing- und LinkedIn-Profile

Haben Sie bei der Onlinesuche nach Ihrem Namen Fotos und Informationen von sich gefunden, die Ihnen im Bewerbungsprozess schaden würden? Dann können Sie die Löschung dieser Einträge bei Google veranlassen. Dazu können sie unter www.google.de einfach den Suchbegriff »Daten bei Google löschen« eingeben. Unter einem der aufgeführten Links finden Sie das Onlineformular »Antrag auf Entfernung von Suchergebnissen nach europäischem Datenschutzrecht«. Füllen Sie es aus und senden Sie es ab. Wichtig zu wissen: Google löscht nicht jeden Eintrag, sondern nur, wenn Sie eine nachvollziehbare Begründung liefern, z. B. weil Ihre Persönlichkeitsrechte verletzt werden oder der Eintrag rufschädigend ist.

Sie können auch einen professionellen Anbieter wie www.deinguterruf.de beauftragen, aus Ihrer Onlinepräsenz unliebsame Bilder und Texte zu tilgen. Das kostet allerdings Geld. Diese Investition lohnt sich aber, wenn Sie nur so zu einer bewerbungsgeeigneten Onlinepräsenz kommen.

… bei Xing und LinkedIn

Ein aussagekräftiges Profil bei einem der sozialen Karrierenetzwerke Xing oder LinkedIn kann Sie im Bewerbungsprozess entscheidend unterstützen, wenn es Ihrer Selbstpräsentation dient und dazu führt, dass Personalverantwortliche an Ihrer Berufserfahrung, Ihrer Qualifikation und Ihrer Persönlichkeit Interesse finden. In Deutschland wird das berufliche Netzwerk Xing von Arbeitgebern, Personalvermittlern und Zeitarbeitsfirmen am häufigsten frequentiert, auf dem internationalen Stellenmarkt spielt LinkedIn eine größere Rolle.

Wenn Sie noch kein eigenes Profil bei Xing oder LinkedIn haben, sollten Sie prüfen, ob das für Sie sinnvoll wäre: Haben Ihre Freunde, Ihre früheren, aber auch Ihre aktuellen Kolleginnen und Kollegen eines? Wenn ja, kann das für Sie auch hilfreich sein, denn sie können Ihnen Schützenhilfe bei der Einrichtung Ihres Profils geben und Sie mit anderen aus dem Netzwerk bekannt machen. Geben Sie außerdem bei Xing Namen von Unternehmen ein, bei denen Sie sich bewerben wollen. Sie sehen dann, welche von deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über ein Xing-Profil verfügen. Ähneln deren Qualifikationen den Ihren? Dann kann das für Sie ebenso nützlich sein, denn Sie können sich an gut aufbereiteten Profilen orientieren.

Mit einem einmal erstellten, vielleicht sogar nur halbherzig entwickelten Profil bei Xing oder LinkedIn ist es aber nicht getan. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Angaben vollständig, aussagekräftig und aktuell, kurz: überzeugend sind! Beachten Sie v. a. die folgenden Punkte:

Ihr Foto: Ohne Ihr Foto geht es nicht, denn die meisten Personalverantwortlichen klicken weiter, wenn sie auf Profile ohne Foto stoßen. Mit irgendeinem Foto geht es aber auch nicht, denn ein schlechtes Foto macht einen schlechten Eindruck. Private Handyfotos und Schnappschüsse sind tabu. Sie brauchen ein professionelles Foto von sehr, sehr guter Qualität, das nicht älter als ein Jahr ist. Gehen Sie keine Kompromisse ein. Tragen Sie angemessene (Business-)Kleidung und wählen Sie Farben, die Ihre Persönlichkeit unterstreichen. Gehen Sie nahe an die Kamera und schauen Sie direkt in die Linse. Das Foto sollte gut ausgeleuchtet sein und Ihr Gesicht mit einem freundlichen Lächeln zeigen. ( auch S. 68).

Ihre Stellenbezeichnung: Dieses Feld in der Eingabemaske können Sie nutzen, um Ihre aktuelle (oder vorherige) Position einzutragen, z. B. »Kaufmännische Sachbearbeiterin« oder »Technischer Projektleiter«. Entspricht die Position nicht dem Aufgabenfeld, das Sie anstreben, geben Sie dahinter, durch einen Schrägstrich abgetrennt, einen Begriff ein, der Ihr Berufsziel oder den gewünschten Aufgabenbereich besser beschreibt, z. B. »… / Teamleiter Produktion« oder »… /Vertriebsinnendienst«.

Ihre Schlagwörter: Die Begriffe, die Sie in allen Feldern, von »Ich biete« über »Ich suche« bis hin zu den »Interessen« eingeben, sollten Sie sorgfältig und mit Bedacht auswählen. Idealerweise sind es aussagekräftige Wörter, die für Arbeitgeber Signalwirkung haben und nach denen diese mithilfe von Suchmaschinen das Netz durchforsten. Die Begriffe, nach denen wirklich gesucht wird, finden Sie in den Stellenausschreibungen. Recherchieren Sie, welche Fähigkeiten und Erfahrungen für die von Ihnen angestrebte Position erforderlich sind und welche davon Sie bieten können. Verwenden Sie eins zu eins die Wortwahl der Arbeitgeber.

Ihre Angaben: Achten Sie darauf, dass die Informationen, die Sie eingeben, vollständig und sinnvoll sind. Sie müssen der Wahrheit entsprechen und widerspruchsfrei sein. Alle Daten sollten aktuell sein, mit den Angaben in Ihrem Lebenslauf übereinstimmen und einer Nachfrage im Vorstellungsgespräch standhalten.

Ihre Privatsphäre: Persönliches zu zeigen, kann durchaus hilfreich sein, etwa ehrenamtliches Engagement oder ein Hobby, das Rückschlüsse auf Ihre Qualifikationen oder Eigenschaften zulässt. Allzu private Informationen sind allerdings tabu. Urlaubserlebnisse, Details zu Ihrer letzten Geburtstagsparty und die jüngsten Streiche Ihrer Sprösslinge gehören nicht zu Ihrer beruflichen Selbstpräsentation und deshalb auch nicht in Ihr Xing- oder Ihr LinkedIn-Profil. Achten Sie auch darauf, wer welche Inhalte Ihrer Profile sehen darf. Den Schutz der Privatsphäre können Sie unter »Einstellungen« vornehmen.

So sorgen Sie dafür, dass Ihr Profil gefunden wird

Sie können sich sowohl bei Xing als auch bei LinkedIn mit beruflich relevanten und interessanten Gruppen vernetzen und regelmäßig aktuelle, für Ihr Berufsfeld relevante Beiträge (Posts) erstellen. Dadurch wird Ihr Profil bei Suchmaschinen höher gerankt und das steigert Ihren Online-Wirkungsgrad. Denn Arbeitgeber, Personalvermittler und Zeitarbeitsfirmen – bzw. deren Software – suchen per definierten Kriterien nach potenziellen Kandidateninnen und Kandidaten, und ihre Suchalgorithmen werden auf Profile mit höheren Aktivitätsraten aufmerksam. Profile ohne Aktivität dagegen erzeugen, wenn überhaupt, wesentlich weniger Wirkung.

Damit Personalverantwortliche Ihr Profil auch finden, sollten Sie sicherstellen, dass sie Ihr Profil ansehen und Ihnen Nachrichten schreiben können. Bei Xing müssen Sie dazu unter »Einstellungen → Privatsphäre → Profileinstellungen zwei Häkchen setzen. Einmal bei »Mein Portfolio ist sichtbar für: alle Mitglieder« und auch bei »Mein Profil darf in Suchmaschinen auffindbar sein«. Unter »Einstellungen → Privatsphäre → Allgemeine Einstellungen« sollten Sie ein Häkchen setzen bei »Nachrichten schreiben dürfen: alle Mitglieder« und bei »Meine Beiträge in öffentlichen Gruppen können in Suchmaschinen gefunden werden«. Auch bei LinkedIn können Sie unter »Einstellungen« Häkchen setzen, damit andere Ihr Profil sehen und Ihnen Nachrichten schreiben dürfen. Sich online bei den Karrierenetzwerken zurechtzufinden, kann Zeit kosten, auch wenn sie grundsätzlich sehr benutzerfreundlich aufgebaut sind. Beachten Sie dabei jedoch immer den wichtigsten aller Tipps in einem Bewerbungsprozess: Weniger ist mehr! Überfrachten Sie Ihr Onlineprofil nicht. Geben Sie nur so viele Informationen wie nötig und sinnvoll und so wenig wie möglich. Nötig ist die vollständige, chronologisch geordnete Liste aller Ihrer beruflichen Stationen, sinnvoll die Aufführung Ihrer Qualifikationen und Fähigkeiten, evtl. auch Ihrer Auszeichnungen und Mitgliedschaften. Verzichten Sie aber auf Details, die für einen potenziellen Arbeitgeber keine Relevanz haben.

… bei Facebook, Twitter, Instagram & Co.

Wenn Sie privat Facebook, Twitter, Instagram & Co. nutzen, sollten Sie prüfen, ob potenzielle Arbeitgeber bei einer Suchmaschinen-Suche nach Ihrem Namen dort schädliche Informationen über Sie finden. Unvorteilhafte Fotos und Inhalte sollten Sie löschen oder löschen lassen ( S. 30). Umgekehrt können Sie während Ihrer Bewerbungsphase aber auch bei den privaten Netzwerken nützliche und hilfreiche Informationen und Fotos posten. Liken Sie außerdem besonders Posts Ihrer Kontakte, die aus Sicht eines Arbeitgebers eine positive Wirkung haben können, z. B. Beiträge über neue technologische Entwicklungen, neue Produkte oder Dienstleistungen in Ihrem Berufsfeld, aber auch Posts über interessante, berufsbezogene Events wie Kongresse, Messen oder Vorträge.

Die Suche im Internet

Die klassische, gedruckte Stellenanzeige in Tageszeitungen und anderen Printmedien verliert mehr und mehr an Bedeutung. Über 90 Prozent aller Stellen werden heute online ausgeschrieben – meistens ausschließlich, manchmal auch ergänzend zu einer gedruckten Zeitungsanzeige. Als Bewerberin oder Bewerber finden Sie diese v. a. auf den Homepages der Unternehmen und in den mehr als 1000 Online-Jobbörsen, die es in Deutschland heute gibt. Wenn Sie über einen Computer und einen Internetzugang verfügen, einige Tipps beherzigen und so neugierig wie mutig loslegen, haben Sie die Möglichkeit, in Sekundenschnelle bundes- und weltweit sehr, sehr viele Stellenangebote zu finden. Das ist Fluch und Segen zugleich. Denn es gibt Tausende von Stellenanzeigen und es kann viele Stunden dauern, bis Sie die passenden Angebote herausgefiltert haben. Wissen Sie, wie Sie online in kurzer Zeit passende Stellenanzeigen finden? Kennen Sie diejenigen Jobbörsen, die für Ihr Berufsbild und für die angestrebte Stelle wichtig sind? Wissen Sie, wie Sie sie am besten nutzen? Wissen Sie, wie Sie Xing, LinkedIn und sogar Facebook zur Stellensuche einsetzen können?

Die Suche nach geeigneten Jobbörsen

Nutzen Sie eine Suchmaschine, um Zeit zu sparen. Haben Sie schon einmal den Begriff »Job« in Verbindung mit dem Berufsfeld, in dem Sie suchen (z. B. »Vertrieb«), und dem Ort, an dem Sie arbeiten wollen (z. B. »Lübeck«), eingegeben? Probieren Sie es aus! Unter den ersten zehn Suchergebnissen finden Sie die relevanten und besten Jobbörsen, die von Arbeitgebern genutzt werden, um offene Stellen z. B. im Berufsfeld Vertrieb im Raum Lübeck zu veröffentlichen. Dass Ihnen wirklich die wichtigsten Börsen angezeigt werden, das gewährleisten die Algorithmen. Denn die meistgenutzten und damit erfolgreichsten Jobbörsen landen in der Trefferliste immer ganz oben. Aktuell sind das für sehr viele Berufsfelder bundes-, europa- und weltweit die folgenden:

www.stepstone.de ist eine der führenden Jobbörsen in Deutschland und Europa.

www.indeed.de ist die weltweite Nummer eins der Jobbörsen und in 60 Ländern und 28 Sprachen verfügbar.

www.monster.de ist ein Pionier unter den Jobbörsen und zählt nach wie vor zu den großen Anbietern.

www.kimeta.de ist eine Meta-Jobsuchmaschine, die im Netz nach Stellenanzeigen sucht und dabei Jobbörsen, Karriereseiten, Personalberatungen und Stellenbörsen von Unternehmen erfasst. Kimeta erfasst und präsentiert wesentlich mehr Stellen als klassische Jobbörsen.

www.jobworld.de, ebenfalls eine Meta-Jobsuchmaschine, durchsucht über 50 Jobbörsen, Zeitungen und Stellenmärkte gleichzeitig.

Mit Suchmaschinen können Sie aber noch mehr erreichen. Denn damit lassen sich sehr gezielt spezielle Jobbörsen für die unterschiedlichsten Positionen finden – ganz einfach, indem Sie die entsprechenden Begriffe eingeben. Suchen Sie z. B. nach einer Stelle für Berufseinsteiger, geben Sie einfach »Job« und »Berufseinsteiger« und wieder den gewünschten Ort oder die gewünschte Region ein. Ein Klick genügt und Sie erhalten die für Berufseinsteiger relevanten Jobbörsen. Dazu gehören z. B.:

www.absolventa.de ist eine spezielle Jobbörse für Studenten, Absolventen und Berufseinsteiger. Zur gleichen Unternehmensgruppe zählen auch die Jobbörsen www.praktikum.info, www.azubi.de und www.trainee-gefluester.de.

www.alphajump.de ist Europas größte Jobbörse für Akademiker und damit auch für Studierende, Absolventinnen und Absolventen und Young Professionals.

Suchen Sie nach offenen Positionen z. B. im Bereich Grafik und Design, im Feld der erneuerbaren Energien, als Ingenieur/-in oder Naturwissenschaftler/-in oder im öffentlichen Dienst, dann geben Sie diese Begriffe einfach in in Ihre Suchmaschine ein. Also z. B. »Job«, »erneuerbare Energien« und wieder den Ort, an dem Sie suchen. Auf diese Weise erhalten Sie in Sekundenschnelle die speziellen Jobbörsen für dieses Arbeitsfeld bzw. für einzelne Branchen, z. B.:

www.greenjobs.de ist eine Jobbörse für Umweltfachkräfte. Für alle, die in den grünen Branchen arbeiten wollen, ist greenjobs.de die Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum schlechthin.

www.dasauge.de zählt zu den beliebtesten Designportalen im Netz. Hier knüpfen Kreative Kontakte und finden offene Stellen im Kreativbereich.

www.interamt.de ist das Stellenportal des öffentlichen Diensts in Deutschland. Hier werden bundesweit Positionen in der öffentlichen Verwaltung – auf kommunaler Ebene, auf Landes- und auf Bundesebene – ausgeschrieben. Das österreichische Pendant dazu ist jobboerse.gv.at und für die Schweiz gilt verwaltungs-jobs.ch als lohnenswertes Stellenportal für alle Jobs im öffentlichen Dienst.

www.jobvector.de ist eine Jobbörse für Naturwissenschaftler, Mediziner, Informatiker und Ingenieure.

Suchen Sie Stellenportale für Führungspositionen, geben Sie in Ihre Suchmaschine einfach ein: »Job«, »Führungsposition« oder »Management« und den Ort, an dem Sie arbeiten wollen. Die Ergebnisse haben Sie auf einen Klick vor Augen, z. B. www.experteer.de, ein kostenpflichtiges Stellenportal für Spitzenpositionen ab 60 000 € Jahresgehalt.

Suchen Sie einen Nebenjob in Ihrer Region, dann geben Sie in Ihre Suchmaschine einfach ein »Nebenjob« (oder »Aushilfsjob«, »Gelegenheitsjob«, »Minijob«), den Aufgabenbereich, in dem Sie arbeiten wollen, beispielsweise »Verkauf«, »Lager«, »Transport« oder »Büro« und den Ort. Und schon erhalten Sie Treffer wie www.minijobs.info, www.aushilfsjobs.info, www.nebenjob.de und www.gelegenheitsjobs.de; das sind Stellenbörsen für Minijobs, Nebenjobs, Aushilfs- und Gelegenheitsjobs auf 450-€-Basis.

Das Prinzip ist also immer das gleiche: Geben Sie in Ihre Suchmaschine genau das ein, wonach Sie suchen: die Wörter, die Ihnen gerade in den Sinn kommen.

Sie können auch das – in Deutschland seit Mai 2019 aktive – Feature »Google for Jobs« für Ihre Stellensuche nutzen. Das ist weder ein neues Programm oder eine neue App noch eine neue Jobbörse oder Jobsuchmaschine. »Google for Jobs« basiert auf Algorithmen, die bei einer Jobsuche aus den Stellenangeboten im Netz die geeigneten Jobs direkt in Google-Ergebnissen darstellt. Google durchsucht dabei Karriereseiten von Unternehmen, Stellenbörsen und Karriereplattformen. Das ist nicht revolutionär. Die Algorithmen der Metasuchmaschinen machen nichts anderes. Allerdings lässt Google die Algorithmen nutzerorientiert programmieren, sodass eine Jobsuche mit »Google for Jobs« einfach und effizient ist. Die Vorteile: Sie finden alle offenen Stellen gebündelt und übersichtlich an einem Ort, doppelte Anzeigen werden erkannt und nur einmal gelistet, und Sie können Filter einsetzen.

Durch »Google for Jobs« finden Sie die Ergebnisse Ihrer Stellensuche in einem Kasten, der oberhalb der übrigen Suchergebnisse angezeigt wird. Sie können auswählen, auf welche Stellenportale (z. B. StepStone) sich Google beschränken soll. Auch haben Sie die Möglichkeit, bestimmte Arbeitgeber auszuwählen.

Angesichts der überwältigenden Fülle an Jobbörsen sollten Sie sich schnell auf wenige beschränken: auf diejenigen, die zu Ihnen und Ihrem Berufsziel am allerbesten passen. Unterscheiden Sie drei Kategorien:

1. spezielle Jobbörsen für Ihre Berufsgruppe (z. B. für Ingenieure, Grafiker, Controller, Pflegekräfte oder Verwaltungsstellen),

2. allgemeine Jobbörsen wie stepstone.de, indeed.de oder auch monster.de,

3. Meta-Jobsuchmaschinen wie beispielsweise kimeta.de oder jobworld.de.

Schauen Sie sich am besten zwei bis drei der allgemeinen und zwei bis drei der speziellen Jobbörsen an, nehmen Sie eine Meta-Jobsuchmaschine dazu und probieren Sie ein wenig aus, mit welchen Sie am besten zurechtkommen. Dann wählen Sie lediglich eine Meta-Jobsuchmaschine, eine allgemeine Jobbörse und eine spezielle Jobbörse aus. Drei sind genug. Mehr brauchen Sie nicht. Und zusätzlich prüfen Sie, inwieweit »Google for Jobs« für Sie handhabbar und hilfreich ist.

Tipp

Machen Sie es sich einfach!

Über die individuell zusammengestellten Jobbörsen bzw. Meta-Jobsuchmaschen hinaus auch bei regionalen Jobbörsen wie meinestadt.de, bei Onlineportalen überregionaler und lokaler Tageszeitungen wie der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Tageszeitung des eigenen Wohnortes sowie bei der Agentur für Arbeit (arbeitsagentur.de) zu recherchieren, bringt den meisten wenig. Denn die meisten Stellenangebote werden ohnehin in den großen Jobbörsen veröffentlicht, und auch Meta-Jobsuchmaschinen fördern sie zutage. Machen Sie es sich an dieser Stelle einfach!

Die Suche in Jobbörsen

Sobald Sie Ihre Jobbörsen gefunden haben, geht es darum, sie richtig und effektiv zu nutzen. Dazu brauchen Sie keine ausführliche Gebrauchsanleitung. Was Sie brauchen, ist ein wenig Mut, um beherzt loszulegen. Die meisten Jobbörsen sind recht simpel aufgebaut und erklären sich während der Nutzung von selbst. Führen Sie spontan eine erste kleine Online-Stellensuche durch. Rufen Sie z. B. www.indeed.de auf. Sie sehen, dass in der einfachen Eingabemaske der Jobbörsen lediglich nach »Job« und »Ort« gefragt wird. Bei der erweiterten Suche können Sie die Zahl der Ergebnisse durch Angaben zu weiteren Jobfaktoren eingrenzen:

zum gewünschten Arbeitsbeginn,

zur Arbeitszeit,

zur Anstellungsart,

zur Position (Berufsanfänger, Berufserfahrene),

zur Branche,

zur Betriebsgröße (Anzahl der Mitarbeiter)

und auch zum evtl. Umfang der Führungsverantwortung.

Geben Sie Ihren Wunscharbeitsort und beim Eingabefeld »Job« Suchbegriffe zu Ihrer Berufsbezeichnung ein, z. B. »Verkäufer«, »Lagerist«, »Key Account Manager«, »Kaufmännischer Sachbearbeiter«, »Controller«, »Qualitätsmanager«. Verwenden Sie dabei immer die männliche Form.

Und los geht es. In aller Regel finden Sie bei der aktuellen Arbeitsmarktsituation viele Stellenangebote in Ihrer Region und Sie haben mit der Herausforderung zu kämpfen, aus dem Überangebot diejenige Stelle zu finden, die am besten zu Ihnen passt. Gehen Sie dabei strukturiert und systematisch vor. Nutzen Sie die erweiterte Suche. Geben Sie hier weitere Details zu Ihrer angestrebten Stelle an, beispielsweise ob Sie eine Position für Berufseinsteiger oder eine Position für berufserfahrene Arbeitskräfte suchen, und in welchen Branchen Sie suchen. Setzen Sie sich immer ein Zeitlimit und ein Ziel, damit Sie nicht sinnlos herumstöbern und nicht viele Stunden vergeuden. Sie können sich z. B. auf eine Stunde Recherche beschränken mit dem Ziel, drei Stellenanzeigen zu finden, auf die Sie sich bewerben wollen.

Sollten Sie für Ihr Berufsfeld wenige oder vielleicht sogar gar keine Stellenausschreibungen finden, können Sie Ihre Suchbegriffe im Eingabefeld »Job« variieren. Suchen Sie dann statt nach Ihrer Berufsbezeichnung z. B. nach den folgenden Begriffen:

Berufsfeld: z. B. »Verwaltung«, »Customer Service«, »Marketing«, »IT«, »Pflege«, »Einkauf«, »Verkauf«, »Vertrieb«, »Erziehung«,

Qualifikation: z. B. »Industriekaufmann«, »Krankenschwester«, »Erzieher«, »Maschinenbauingenieur«, »Mechatroniker«, »Konditor«,

Fähigkeiten: z. B. »verkaufen«, »übersetzen«, »analysieren«, »verhandeln«, »beraten«,

Methodenkenntnisse: z. B. »SAP«, »CAD«, »Scrum Master«, »ITIL«, »Six Sigma«, »Kundenkommunikation«, »HOAI«, »Lean Management«,

Branchen: z. B. »Automobil«, »Gesundheit«, »Handel«, »Energie«, »Dienstleistung«, »Versicherungen«.

Selbstverständlich können Sie in der erweiterten Suche auch den Suchradius um Ihren Zielort erweitern und in anderen Regionen Deutschlands nach Arbeitsplätzen suchen. Sie haben außerdem die Möglichkeit, sich die zu Ihren Sucheingaben passenden Stellenangebote per E-Mail zusenden zu lassen.

Tipp

Mit unpassenden Treffern umgehen

Unpassende und v. a. veraltete Suchergebnisse sind ärgerlich. Falls Sie unsicher sind, ob ein Stellenangebot noch aktuell ist, rufen Sie in der Personalabteilung an und fragen Sie nach. Möglicherweise ersparen Sie sich selbst und anderen damit viel Arbeit. Erhalten Sie durch die E-Mail-Benachrichtigung einer Jobbörse zahlreiche unpassende Stellen oder Anfragen unpassender Arbeitgeber, präzisieren Sie Ihre Angaben in der Suchmaske. Verwenden Sie dabei immer die Schlagwörter, die in Ihrer Branche und in Ihrem Berufsfeld gebräuchlich sind. Nutzen Sie die Wörter, die auch Arbeitgeber in den Stellenausschreibungen verwenden.

Entwickeln Sie eine Suchstrategie. Notieren Sie bei jeder einzelnen Suche und bei jeder einzelnen Stellenanzeige Schlagwörter zu den geforderten Qualifikationen und Fähigkeiten, Kenntnissen und Eigenschaften, die in den verschiedenen Branchen, bei den unterschiedlichen Unternehmen und auf den jeweiligen Positionen mit ihren zahlreichen genannten Aufgaben gefragt sind. So können Sie bei Ihrer Suche nach und nach immer präziser die gleichen Begriffe verwenden, die auch Arbeitgeber einsetzen, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Außerdem helfen Ihnen diese Schlagwörter weiter, wenn Sie sich bei den Jobbörsen einen Jobagenten – eine automatische Suche – einrichten wollen und wenn Sie dort Ihr Profil anlegen und Ihren Lebenslauf hochladen wollen. Selbstverständlich können und sollten Sie die recherchierten Schlagwörter unbedingt auch in Ihrem Onlineprofil bei Xing oder LinkedIn verwenden.

Jobagenten: In den meisten Jobbörsen und auf den meisten Onlineportalen können Sie einen Jobagenten einrichten. Dazu geben Sie Ihre Suchkriterien ein und erteilen die Erlaubnis, dass Ihnen passende Stellenangebote an Ihre E-Mail-Adresse gesendet werden dürfen.

Die automatische Benachrichtigung spart Ihnen Zeit und Arbeit.

Wie gut die Stellenangebote zu Ihren Vorstellungen passen, hängt davon ab, wie präzise Sie Ihre Suchkriterien definiert haben. Entscheidend sind die Schlagwörter, nach denen Sie suchen. Deshalb sollten Sie immer zuerst ein wenig Zeit investieren, um verschiedene Schlagwörter auszuprobieren, bevor Sie Ihren Jobagenten einrichten. Verwenden Sie auch hier die Schlagwörter, die die Arbeitgeber in der gewünschten Branche bzw. für die gewünschte Position und Tätigkeit verwenden.

Bewerberprofil anlegen: In vielen Jobbörsen können Sie ein eigenes Bewerberprofil anlegen und dazu den Lebenslauf hochladen. Darauf können dann Arbeitgeber, Personalvermittler und Headhunter zugreifen und sich mit Ihnen in Verbindung setzen, vorausgesetzt, Sie haben Ihre Kontaktdaten hinterlegt und Ihr Einverständnis zur Kontaktaufnahme gegeben. Prüfen Sie, inwieweit diese zusätzliche Funktion für Sie sinnvoll ist. Gerade in Branchen und Berufsfeldern, in denen Arbeitgeber tendenziell Schwierigkeiten haben, passende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, lohnt es sich, etwa in der Automobil- und in der IT-Branche, die stets nach qualifizierten Informatikern und Ingenieuren suchen. Headhunter, Personalverantwortliche und auch Führungskräfte dieser Branchen suchen offensiv im Internet nach passenden Bewerberinnen und Bewerbern mit einem vielversprechenden Profil. Ihre Chancen, kontaktiert zu werden, steigen, wenn Sie präzise Angaben machen und die Schlagwörter der Arbeitgeber verwenden.

Die Suche bei Xing, LinkedIn und Facebook

Für die Stellensuche bei Xing und LinkedIn reicht die kostenlose Basismitgliedschaft aus. Damit können Sie Stellenanzeigen anschauen, Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern, Personalvermittlern und Headhuntern aufnehmen und sich direkt per Mausklick bewerben. Eine kostenpflichtige Premiummitgliedschaft gibt Ihnen darüber hinaus Einblicke, wer auf Ihr Profil zugegriffen hat. Außerdem erhalten Sie als Premiummitglied mehr Informationen über andere Netzwerkmitglieder, darunter selbstverständlich auch Personalverantwortliche, Personalvermittler und Headhunter. Aber prüfen Sie, inwieweit Sie diese Informationen auch anderweitig kostenlos im Netz finden und nutzen können. Sich professionell zu bewerben, erfordert zwar viel Zeit und Konzentration, aber es muss nicht unbedingt Geld kosten.

Um bei Xing Stellen zu finden, loggen Sie sich ein und klicken auf das Symbol für Stellensuche (»Bürostuhl«) in der linken Navigationszeile. Schon sind Sie auf der Eingabemaske »Jobs, die zum Leben passen«: Hier können Sie wie in jeder anderen Jobbörse eingeben, was (welchen Job) und wo (an welchem Ort) Sie suchen. Auch bei LinkedIn klicken Sie, sobald Sie eingeloggt sind, einfach auf das Symbol für freie Stellen (»Aktentasche«) in der oberen Navigationszeile. Dann werden Sie auf die Stellensuchseite geleitet, die wie jede andere Jobbörse danach fragt, was (welche Stelle) Sie wo (an welchem Ort) suchen. Einen Vorteil hat die Stellensuche auf Xing und/oder LinkedIn: Sie können sich direkt über diese Karrierenetzwerke bei potenziellen Arbeitgebern bewerben. Außerdem können sich Arbeitgeber, die auf Mitarbeitersuche sind, Ihre Onlinepräsenz anschauen.

Tipp

Das Internet nutzen

Nicht nur Sie nutzen das Internet (für Ihre Onlinepräsenz und um Stellenanzeigen zu finden). Auch Arbeitgeber, Personaler und Fachabteilungsleiter nutzen es (um sich zu präsentieren). Sehr viele nützliche Informationen über einen potenziellen Arbeitgeber und seine Mitarbeiter gewinnen Sie, indem auch Sie die Namen von Unternehmen und Organisationen per Suchmaschine suchen. Sie werden z. B. recht schnell auf die Seite www.kununu.com stoßen. Das ist ein Onlineportal, auf dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Bewerberinnen und Bewerber Arbeitgeber bewerten. Sie finden aber auch zahlreiche Xing- und LinkedIn-Profile von Ansprechpartnerinnen und -partnern in den Unternehmen, bei denen Sie sich vielleicht bewerben wollen.

Selbst Facebook, das private soziale Netzwerk schlechthin, lässt sich für die Stellensuche nutzen. Der einfachste Weg, eine Jobsuche zu starten besteht darin, in der oberen Navigationszeile auf das Fragezeichen (»Schnellhilfe«) zu klicken und den Begriff »Jobs« einzugeben. Sie erhalten sofort hilfreiche Treffer, wie Sie von interessanten Jobs via Auto-Benachrichtigung erfahren, wie Sie Stellenanzeigen finden und mehr. Folgen Sie einfach den sehr gut verständlichen Anleitungen und erstellen Sie ein für Sie passendes Suchraster. Wie immer, wenn Sie online agieren, sollten Sie vorsichtig mit der Preisgabe persönlicher Informationen sein und sich jederzeit loyal gegenüber Dritten zeigen – v. a. gegenüber (ehemaligen) Arbeitgebern.

Nutzen Sie am Anfang Ihres Bewerbungsprozesses neben der Suche per Jobbörse auch Xing, LinkedIn und Facebook als Instrumente der Stellensuche. Finden Sie hier keine oder kaum andere Stellenanzeigen als dort, vergeuden Sie keine Zeit und konzentrieren Sie sich auf die Jobbörsen, die Ihnen die besten Ergebnisse liefern. Denn es geht nicht darum, möglichst viele Quellen zu nutzen, sondern mit möglichst geringem Zeitaufwand möglichst viele passende Stellenanzeigen zu finden.

Checkliste

Online-Stellensuche und Onlineprofil

Haben Sie Ihre Onlinepräsenz geprüft und schädliche Inhalte geändert oder gelöscht bzw. löschen lassen?

Haben Sie ein Profil bei Xing und/oder LinkedIn angelegt?

Haben Sie die für Sie relevanten Jobbörsen gefunden und Ihre drei wichtigsten identifiziert?

Haben Sie Ihre Suchkriterien für passende Stellenanzeigen zusammengestellt?

Stellenanzeigen auswählen

Die Stellenanzeige ist nach wie vor das klassische Instrument der Mitarbeitersuche. Das gilt ebenso für kleine Firmen wie für Weltkonzerne, Start-ups und Behörden. Auch kommt es nicht darauf an, welchen Rekrutierungsweg der potenzielle Arbeitgeber wählt – E-Mail, Onlineportal oder E-Recruiting-System: In aller Regel führt der Weg über eine Stellenanzeige. Deshalb müssen Sie lernen, wie Stellenanzeigen zu decodieren sind. Erst wenn Sie das können, wissen Sie, ob sich Ihre Bewerbung lohnt.

Stellenanzeigen decodieren

Eine Stellenanzeige enthält viele Informationen für Bewerberinnen und Bewerber, v. a. über:

1. das Unternehmen bzw. die Organisation oder Behörde und den Arbeitsort – und damit über die Branche sowie das Geschäftsfeld,

2. die Position – und die damit verbundenen Aufgaben sowie die damit einhergehende Verantwortung,

3. die Anforderungskriterien – und damit über die gewünschten fachlichen Fähigkeiten, die persönlichen Eigenschaften sowie die Einsatzbereitschaft, die Sie mitbringen müssen oder sollten, den gewünschten Einstellungstermin und eine eventuelle Stellenbefristung,

5. die Bewerbungsfrist, die gewünschten Bewerbungswege und den geforderten Inhalt Ihrer Bewerbungsunterlagen.

Manchmal, z. B. bei Stellenausschreibungen des öffentlichen Diensts, erfahren Sie auch etwas über die Gehalts- oder Tarifstufe. Anhand dieser Angaben können Sie einschätzen, ob der ausgeschriebene Arbeitsplatz dem entspricht, wonach Sie suchen, und ob Sie den Anforderungen gewachsen sind. Vier Leitfragen helfen Ihnen bei der Einschätzung:

Was wünscht sich der Arbeitgeber von mir?

Was davon habe ich zu bieten?

Was wünsche ich mir vom Arbeitgeber?

Was davon hat der Arbeitgeber zu bieten?

Viele Bewerberinnen und Bewerber suchen nach einem optimalen Arbeitgeber, der alles nur erdenklich Wünschenswerte bietet: ein Spitzengehalt, einen kurzen Arbeitsweg, Gleitzeit, Homeoffice-Angebote, die Zugehörigkeit zu einer Topbranche, gute Zukunftsperspektiven, ein spannendes Aufgabenfeld, eine verantwortungsvolle Führungsposition und selbstverständlich einen guten Chef und nette Kollegen. Das ist legitim, denn auch viele Arbeitgeber beschreiben in ihren Stellenanzeigen eine Art Wunschprofil und suchen nach einem idealen Bewerber oder einer idealen Bewerberin: Studium mit Prädikatsexamen, Auslands- und langjährige Berufserfahrung, vier Sprachen und am liebsten in der digitalen Welt zu Hause, Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Flexibilität, Tatkraft, Dynamik und möglichst wenig Ansprüche an Gehalt, Arbeitszeiten und Arbeitsumfeld.

Prüfen Sie, inwieweit Ihre Wünsche und Forderungen realistisch sind. Lassen Sie sich von Anforderungsprofilen in Stellenanzeigen nicht abschrecken, die nach der idealen Besetzung suchen. Ein Faktencheck lohnt sich. Lesen Sie Stellenanzeigen systematisch. Beachten Sie zuerst den Unterschied zwischen Muss-Anforderungen und Kann-Anforderungen. Die Muss-Anforderungen erkennen Sie anhand von Formulierungen, die deutlich machen, dass sie unabdingbar sind, z. B.:

»Sie verfügen über ein Studium der Rechtswissenschaften.«

»Sie haben mindestens drei, besser fünf Jahre Berufserfahrung in der genannten Position vorzuweisen.«

»Verhandlungssichere Englischkenntnisse setzen wir voraus.«

»Ein Führerschein der Klasse B ist zwingend erforderlich.«

»Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zu umfangreichen Dienstreisen (mind. 60 % der Arbeitszeit).«

Werden Qualifikationen, Fähigkeiten, Kenntnisse, Erfahrungen und Ihre Bereitschaft z. B. zu Dienstreisen zwingend gefordert oder vorausgesetzt, sollten Sie diese Kriterien erfüllen. Die Kann-Anforderungen sind hingegen weicher. Sie erkennen sie an Formulierungen wie z. B.:

»Idealerweise verfügen Sie über Kenntnisse weiterer europäischer Verkehrssprachen.«

»SAP-Kenntnisse sind von Vorteil.«

»Wünschenswert ist eine hohe Affinität zur IT-Branche.«

Über die Kann-Anforderungen können Sie mit dem potenziellen Arbeitgeber reden. Auch wenn Sie nicht alle Kriterien erfüllen, kann sich Ihre Bewerbung lohnen. Personalverantwortliche sind nachsichtiger, als Bewerberinnen und Bewerber denken. Fast die Hälfte aller Arbeitgeber zieht auch Kandidatinnen oder Kandidaten in Betracht, die nicht alle angegebenen Qualifikationen mitbringen.

Um die eigenen Chancen auf die angestrebte Stelle realistisch einzuschätzen, fragen Sie sich bei den Muss- und Kann-Anforderungen:

Erfahrung: Prüfen Sie jede einzelne der genannten Aufgaben daraufhin, wann und wo Sie sie genau wie beschrieben oder ähnlich schon einmal erfüllt haben und was Sie daran besonders interessiert.

Alternativen: Prüfen Sie für jede Anforderung, die Sie nicht oder nur teilweise erfüllen, ob Sie diese vielleicht durch andere Kenntnisse oder Fähigkeiten ausgleichen können.

Sollten Sie eine beschriebene Aufgabe noch nie ausgeführt haben oder eine Anforderung nicht erfüllen, sollten Sie sich fragen, wodurch Sie diese Defizite kompensieren können. Beantworten Sie dazu drei Fragen: Inwieweit verfügen Sie über

übertragbare Fähigkeiten wie hohe Lernbereitschaft und schnelle Auffassungsgabe, die es Ihnen ermöglichen, schnell neue Aufgaben zu übernehmen? Bei Controlling-Aufgaben geht es beispielsweise auch um ein gutes Zahlenverständnis, bei Führungsaufgaben um die Fähigkeit, Menschen bei ihren Aufgaben zu coachen und sie zu motivieren sowie Teams zu leiten.

Potenzial, um beispielsweise eine Fremdsprache schnell zu reaktivieren (Sprachtalent, gepaart mit guten Sprachfähigkeiten in der Vergangenheit) oder um eine neue Software schnell zu verstehen (IT-Affinität, gepaart mit generell guten Computerkenntnissen)?

Selbstvertrauen, Aufgaben in Angriff zu nehmen, die Sie noch nie zuvor erledigt haben bzw. für die Sie nicht alle Voraussetzungen mitbringen?

Danach entscheiden Sie, ob Ihre Bewerbung sinnvoll ist. Wenn Ihnen weitere Informationen fehlen, dann rufen Sie den potenziellen Arbeitgeber an und klären Sie im Gespräch, ob Ihre Bewerbung für beide Seiten sinnvoll scheint. Rufen Sie wirklich an! Es ist allemal besser, in einem kurzen persönlichen Telefonat herauszufinden, inwieweit eine Arbeitsstelle zu Ihrem Profil passt, als sich gar nicht erst zu bewerben oder Zeit mit einer sinnlosen Bewerbung zu vergeuden.

Studieren Sie in den folgenden Stellenanzeigen oder in einer Stellenanzeige Ihrer Wahl die Formulierungen für Muss- und Kann-Anforderungen und die Aufgaben und fragen Sie sich, wie Sie eventuelle Defizite ausgleichen würden.

Stellenanzeige »Trainee«


Erläuterungen zur Stellenanzeige »Trainee«

Angaben zum Arbeitgeber, zum Arbeitsort und zur Position, zum Einstellungstermin und zur Befristung

Interessenten sollten klären, ob das den eigenen Vorstellungen entspricht und inwieweit sie fachlich und persönlich in das Unternehmens- und Aufgabenfeld passen.

Erläuterungen zum Aufgabenbereich

Interessenten sollten realistisch einschätzen, inwieweit ihnen der Aufgabenbereich liegt, ob sie bereits ähnliche Aufgaben übernommen haben, welche fachlichen Fähigkeiten und persönlichen Eigenschaften Sie einbringen können.

Anforderungen (Qualifikationen, Fähigkeiten, Kenntnisse und Einsatzbereitschaft)

Interessenten sollten diese Anforderungen mit den eigenen Qualifikationen, Fähigkeiten, Kenntnissen und der Einsatzbereitschaft, die sie mitbringen, abgleichen. Hohe Belastbarkeit, Bereitschaft zu Wochenend- und Nachtarbeit, Teamfähigkeit und Kfz-Führerschein sind als Muss-Anforderungen beschrieben, Erfahrungen in den Aufgabenbereichen dagegen lediglich »von Vorteil«, also Kann-Anforderungen.

Arbeitszeit und die Möglichkeit zur Verlängerung der Befristung

Wie darüber informiert wird, lässt Interessenten vermuten, dass die Übernahme in ein Anstellungsverhältnis bei entsprechender Eignung durchaus wahrscheinlich ist.

Bewerbungsweg und Bewerbungsschluss

Interessenten sind ausdrücklich aufgefordert, die Bewerbung per E-Mail mit nur einer einzigen PDF-Datei im Anhang zu senden.

Stellenanzeige »Technischer Projektleiter«


Erläuterungen zur Stellenanzeige »Technischer Projektleiter«

Aufgaben und Qualifikationsprofil

Sowohl bei den Aufgaben als auch beim Qualifikationsprofil geht es v. a. um Muss-Anforderungen, nur zwei Kann-Anforderungen sind genannt: »… idealerweise im Automotive-Bereich« und »… vorzugsweise MS Project«.

Ansprechpartner

Wenn in einer Stellenanzeige ein Ansprechpartner bzw. eine Ansprechpartnerin genannt ist, dann ist das als Aufforderung zu verstehen, eventuelle Fragen vorab zu klären. Der Vorteil: So lässt sich ein erster persönlicher Kontakt herstellen.

Bewerbungsweg

Der Bewerbungsweg zu dieser Stelle führt über ein Onlineformular. Per Klick auf »Jetzt bewerben« kommt man zu Eingabefeldern für die persönlichen Daten, den frühestmöglichen Eintrittstermin, in der Regel auch die Gehaltsvorstellung und zu einem Uploadbereich, wo die vorbereiteten Unterlagen (Lebenslauf, Anschreiben, Nachweise) hochgeladen werden können.

Stellenanzeige »Sachbearbeiter«


Erläuterungen zur Stellenanzeige »Sachbearbeiter«

Hinweis auf Zeitarbeit

Die Stellenanzeige stammt nicht direkt vom Arbeitgeber, sondern von einem Personaldienstleister, der im Auftrag Bewerber sucht, anstellt und im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung bei einem Dritten beschäftigt.

Aufgaben und Profil

Die Aufgabenbeschreibung sowie das geforderte Profil sind klar und zwingend formuliert. Hier gibt es keine Kann-Kriterien. Bei Zweifeln, ob Ihre Bewerbung sinnvoll ist – z. B., weil Ihnen die Aufgaben zwar vertraut sind, Sie diese aber noch nicht in einem international agierenden Unternehmen erledigt haben -, sollten Sie zum Telefon greifen und die genannte Ansprechpartnerin anrufen.

Bewerbungsweg

Der Bewerbungsweg zu dieser Stelle führt über ein E-Recruiting-System. Per Klick auf »Bewerben« kommt man zu Eingabefeldern für die persönlichen Daten, alle Lebenslaufdaten, die Qualifikation, die Fähigkeiten und Kenntnisse, den aktuellen Status, den frühestmöglichen Eintrittstermin und die Gehaltsvorstellungen. Der Inhalt des Anschreibens wird in ein Freitextfeld getippt. Hochgeladen werden lediglich die Nachweise.

Die Suche über das eigene Netzwerk

Das Internet ist gut. Ein persönliches Netzwerk ist aber auch nicht zu verachten. Arbeitgeber rekrutieren geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesichts von Kostendruck, Zeitmangel und Risiko nicht nur online auf dem externen Arbeitsmarkt, sondern sie suchen auch intern. Veröffentlichte Stellenausschreibungen finden Sie in den Jobbörsen per Suchmaschinensuche. Interne Stellenausschreibungen sind Ihnen hingegen nicht zugänglich, denn Sie haben ja keinen Zugang zum firmeninternen Intranet und zu den Aushängen am Schwarzen Brett. Hier kommen Ihre persönlichen Kontakte ins Spiel.

Es lohnt sich, Bekannten zu erzählen, dass Sie eine neue Arbeitsstelle suchen und wie diese möglichst aussehen soll. Fast jede dritte Stelle in Unternehmen wird über persönliche Beziehungen vermittelt. »Mitarbeiter werben Mitarbeiter« oder »informelle Empfehlung« nennt sich das: »Du suchst einen Job? Frag doch mal bei uns nach. Wir stellen gerade ein.« Deshalb gilt: Wer eine Arbeitsstelle sucht, ob Berufseinsteiger oder Jobwechsler, sollte dies möglichst vielen seiner vertrauenswürdigen Kontakte erzählen: Freundinnen und Freunden sowie Bekannten, (Ex-)Kolleginnen und Kollegen, ehemaligen Vorgesetzten und, und, und …

Schicken Sie einer ehemaligen Kollegin oder dem Freund eines Freundes eine E-Mail, beschreiben Sie kurz, was Sie können und wonach Sie suchen, und fragen Sie nach einem Tipp, wo Sie sich bewerben könnten. Bitten Sie Ihre Ex-Chefin, Studienfreunde oder Bekannte darum, sich umzuhören. In manchen Branchen und für manche Positionen auf höheren Leitungsebenen sind Kontakte sogar oft die einzige Eintrittskarte. Wirtschaftswissenschaftler haben einen Begriff für dieses Phänomen geprägt. Sie nennen es »soziales Kapital«. Der Begriff steht für die Netzwerke von Menschen und Institutionen, die uns umgeben, die uns mit den richtigen Leuten verbinden und die sicherstellen, dass wir wertvolle Informationen erhalten und Chancen nicht verpassen.

Unser soziales Kapital hat einen hohen wirtschaftlichen Wert. Das bedeutet nicht, dass Ihre bisherigen beruflichen Erfolge, Ihre Bewerbungsunterlagen oder die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch unwichtig wären. Selbstverständlich sind diese Dinge wichtig. Aber Ihr soziales Kapital kann die Voraussetzung dafür sein, dass Sie überhaupt ins Spiel kommen. Wenn Sie Ihre Bewerbungsunterlagen über einen Kontakt in die Personalabteilung eines Unternehmens geben, dann kommen Sie leichter ins Spiel, dann nehmen z. B. fehlende Voraussetzungen, Lücken im Lebenslauf oder andere Dinge zunächst eine untergeordnete Rolle ein.

Das Netzwerk pflegen

Pflegen Sie Ihr persönliches Netzwerk! Wenn Sie jetzt gerade denken, »Oh, Mist. Ich habe überhaupt keins«, dann lassen Sie sich beruhigen: Jeder hat eins! Einen mehr oder weniger großen Familien-, Freundes-, (Ex-)Kollegen- und Bekanntenkreis. Jeder kennt Menschen aus dem Arbeits- und Privatleben, die wiederum andere Menschen kennen, die wiederum andere Menschen kennen usw. Auf Anhieb erinnern wir uns oft nur nicht an sie.

Bei einem persönlichen Netzwerk geht es gar nicht darum, sich häufig in Businesskreisen aufzuhalten und die Geschäftsführer der Top-Unternehmen persönlich zu kennen - auch wenn das selbstverständlich nicht schadet. Es geht vielmehr um die Überlegung, wen Sie seit wann woher und wie gut kennen und wer Ihnen weiterhelfen kann. Erstellen Sie sich eine Übersicht der Menschen, mit denen Sie persönlich in Kontakt sind oder waren: seit wann sie sie kennen, woher, wie gut, was sie aktuell machen, wie der beste Weg für die Kontaktaufnahme aussieht, und notieren Sie gleich auch deren Kontaktdaten.

Sie werden staunen, wie viele Namen Ihnen einfallen und was sich mit einem persönlichen Netzwerk – egal wie groß oder klein es ist – bewegen lässt. Ein Stein bringt oft den anderen ins Rollen. Ein Kontakt führt häufig zum nächsten. Sobald Sie über eine Person aus Ihrem Netzwerk einen konkreten Kontakt zu einem Unternehmen haben, können Sie sich auf diese Person beziehen und Ihre Bewerbungsunterlagen initiativ einsenden.

Der Weg über eine persönliche Empfehlung aus dem eigenen Netzwerk führt oft zum Erfolg. Warum? Was uns vertraut ist, was uns empfohlen wird, gibt uns Sicherheit; was uns fremd ist, macht uns Angst. Arbeitgeber scheuen das hohe Risiko einer Fehlbesetzung. Wird ein Bewerber eingestellt und es klappt nicht mit ihm, kostet das den Arbeitgeber viel Geld.

Deshalb wollen Personalverantwortliche auf Nummer sicher gehen. Und deshalb besetzen Arbeitgeber Stellen, wann immer möglich, mit jemandem, den sie persönlich kennen und einschätzen können. Wo das nicht möglich ist, orientieren sie sich an Empfehlungen aus ihrem Umfeld. Erst dann schauen sie sich eingehende Bewerbungen an.

Die Kunst des Pitchens

Wir leben in einer dynamischen, geradezu reizüberfluteten Welt, in der ständig um Aufmerksamkeit gebuhlt wird. Personalverantwortliche in Unternehmen haben kaum die Zeit für lange schriftliche oder verbale Ausführungen. Deshalb ist es für Bewerberinnen und Bewerber so wichtig, die individuellen Berufsziele und Fähigkeiten sowie die eigene Persönlichkeit kurz, knapp und präzise beschreiben zu können und v. a. das prominent zu platzieren, was andere Menschen zuerst wahrnehmen sollen. Das nennt man pitchen: die Kunst, Zuhörerinnen oder Zuhörer bzw. Leserinnen oder Leser in wenigen Sätzen von sich zu überzeugen. Im gesamten Bewerbungsprozess können und müssen Sie dreifach pitchen:

Digital: Ihre Onlinepräsenz – alles, was Personalverantwortliche online über Sie finden, wenn sie nach Ihrem Namen im Internet gesucht haben – ist Ihr digitaler Pitch. Idealerweise ergibt sich anhand einiger kurzer Aussagen über Ihre Berufsziele, Fähigkeiten und Ihre Persönlichkeit schon ein erster Eindruck. Digital pitchen Sie in Ihren Profilen bei Xing, LinkedIn, den Jobbörsen und in sozialen Netzwerken wie Facebook.

Verbal: Ihr persönliches Auftreten in unterschiedlichen Gesprächen ist Ihr verbaler Pitch. Immer wenn Sie mit Personalverantwortlichen oder auch mit Menschen aus Ihrem Netzwerk zusammentreffen und auf die Frage nach ihren beruflichen Ambitionen antworten, pitchen Sie verbal: am Telefon, auf Jobmessen, bei beruflichen Anlässen und selbstverständlich im persönlichen Vorstellungsgespräch und im Videochat.

Schriftlich: Ihre Bewerbungsunterlagen sind Ihr schriftlicher Pitch. Alles, was ein Personalverantwortlicher von Ihnen in schriftlicher Form erhält, sei es per E-Mail oder über ein Onlineportal, sollte so gestaltet sein, dass die wichtigsten Punkte sofort ins Auge fallen. Dazu zählen besonders der Lebenslauf bzw. das Kurzprofil und das Anschreiben.

»Ich bin …, ich kann…, ich will …«

Verbal pitchen heißt, eine wichtige Person – in der Regel einen Personalverantwortlichen, eine Abteilungsleiterin oder auch Personen aus dem Bekanntenkreis – innerhalb von 20 bis 30 Sekunden davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, Sie besser kennenzulernen. Ziel des verbalen Pitchens ist es also, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das gelingt nur, wenn Ihr Gegenüber auf Anhieb einen Nutzen vermutet. Und Sie dann kennenlernen, mit Ihnen reden, sich mit Ihnen befassen will. Der ideale verbale Pitch im Bewerbungsprozess antwortet also immer auch auf die Frage, welchen Nutzen ein Arbeitgeber von Ihnen als Arbeitskraft hat.

»Warum lohnt es sich, Sie einzustellen?«, »Welche besonderen Vorteile bringen Sie dem Arbeitgeber?« Um diese Fragen zu beantworten, nähern Sie sich der Kernaussage am besten von zwei Seiten: von der Arbeitgeberseite und damit dem, wonach ein Arbeitgeber mit Schlagwörtern in einer Stellenausschreibung sucht. Und Sie gehen von sich selbst aus, von Ihrer Motivation, Ihren Fähigkeiten und dem, was Sie auszeichnet.

Ein guter Pitch entsteht nicht spontan. Er ist das Ergebnis einer bewussten Reflexion der eigenen Person, der eigenen Fähigkeiten und Wünsche. Nehmen Sie sich die Zeit, über die vermeintlich einfachen Ergänzungen von »Ich bin …, ich kann …, ich will …« intensiv nachzudenken. Und machen Sie sich dazu Notizen.

Zum »Ich bin« notieren Sie sich fünf bis zehn Adjektive als Antwort auf die folgenden drei Fragen:

1. Was macht meine Persönlichkeit aus? Zum Beispiel motiviert, zuverlässig, freundlich.

2. Welche Eigenschaften zeichnen mich aus? Zum Beispiel Belastbarkeit, Flexibilität, Durchsetzungsvermögen.

3. Wie bin ich und wie arbeite ich? Zum Beispiel ich bin/arbeite gründlich, selbstständig, strukturiert.

#Denken Sie zunächst einmal ohne äußere Hilfe nach. Danach können Sie Ihre Arbeitszeugnisse oder Referenzschreiben konsultieren und Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen fragen, mit welchen Adjektiven Sie sie beschreiben würden.

Zum »Ich kann« notieren Sie sich fünf bis zehn Verben als Antwort auf die folgenden drei Fragen:

1. Was kann ich besonders gut? Zum Beispiel rechnen, organisieren, kommunizieren.

2. Welche Fähigkeiten zeichnen mich aus? Zum Beispiel führen, analysieren, programmieren zu können.

3. Welche Fähigkeiten setze ich täglich in meiner Arbeit ein? Zum Beispiel Buchhaltungsfähigkeiten, Problemlösungsfähigkeiten (logisches Denken), Einfühlungsvermögen.

Auch über diese Fragen denken Sie am besten zunächst ohne äußere Hilfe nach. Erst dann gehen Sie Ihre Arbeitszeugnisse oder Referenzschreiben auf passende Verben durch, und wenn Sie wollen, fragen Sie auch hierzu Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, welche Fähigkeiten sie an Ihnen wahrnehmen. Zusätzlich können Sie überlegen, welche Aufgaben Sie in der Vergangenheit gut und erfolgreich bearbeitet haben und welche Ihrer Stärken Sie dafür eingesetzt haben.

Zum »Ich will« notieren Sie sich Stichworte zu Ihren Berufszielen. Was (welche Aufgaben) suchen Sie? Wo (an welchem Ort) und wie (unter welchen Arbeitsbedingungen) wollen Sie arbeiten?

1. Was (welche Aufgaben) suchen Sie? Zum Beispiel Sachbearbeitung, Assistenz, Teamleitung.

2. Wo (Arbeitgeber) und wie (Arbeitsbedingungen) wollen Sie arbeiten? Zum Beispiel Mittelständler in der verarbeitenden Industrie, Konzern im Telekommunikationsbereich, eine große kommunale Verwaltung (öffentlicher Dienst), im Umkreis von … Kilometern, in Vollzeit, bei einem Gehalt von …

Im nächsten Schritt wechseln Sie die Perspektive. Sie nehmen nun das in den Blick, wonach ein Arbeitgeber mit seinen Schlagwörtern in einer Stellenausschreibung sucht.

In den folgenden drei Stellenanzeigen sind die typischen Schlagwörter, nach denen Arbeitgeber suchen, markiert. Nach Wortarten unterschieden, sind es

Adjektive, mit denen Arbeitgeber ihr Unternehmen beschreiben (z. B. innovativ, modern, traditionell, erfolgreich), mit welcher Einstellung die Aufgaben zu bearbeiten sind (z. B. motiviert, eigenverantwortlich, strukturiert) und wie der optimale Mitarbeitende sein sollte (z. B. teamfähig, flexibel, belastbar, kommunikativ, stressresistent),

Verben, mit denen Arbeitgeber beschreiben, welche Aufgaben zu erledigen sind (z. B. führen, steuern, planen, organisieren, prüfen, berechnen, kontieren, buchen, analysieren, entwickeln, bedienen, reparieren, pflegen, erziehen, betreuen),

Substantive, mit denen Arbeitgeber den Aufgabenbereich beschreiben (z. B. Software- und Hardwareentwicklung, Softwarearchitektur, Reisekostenabrechnung, Jahresabschlüsse, Naturschutzplanung und -forschung).

Recherchieren Sie nach interessanten Stellenanzeigen und suchen Sie nach vergleichbaren Schlagwörtern. Die Schlagwörter der Arbeitgeber in den Stellenanzeigen, die Sie interessant finden, gleichen Sie nun mit Ihren Stichworten ab, die Sie zu »Ich bin …, Ich kann … und Ich will …« notiert haben. Die Schnittmenge nutzen Sie im gesamten Bewerbungsprozess, um sich einem potenziellen Arbeitgeber vorzustellen – in Ihrem digitalen Pitch (Ihrer Onlinepräsenz), in Ihrem verbalen Pitch (in Gesprächen) und im schriftlichen Pitch (in Ihren Bewerbungsunterlagen). Behalten Sie dabei immer die beiden Leitfragen im Hinterkopf:

Warum lohnt es sich, Sie kennenzulernen und Sie einzustellen?

Welche besonderen Vorteile bringen Sie für eine Firma mit?

Sammeln Sie die Schlagwörter, mit denen Sie einen potenziellen Arbeitgeber von sich überzeugen können. Sie müssen im ersten Schritt keine Sätze ausformulieren.

In Ihren Onlineprofilen und den Bewerbungsunterlagen verwenden Sie sowieso nur Schlagwörter. Achten Sie aber darauf, dass die zentralen Aussagen Ihres Pitchs auch in Ihrem Xing- oder LinkedIn-Profil hervorstechen. Erst recht sollten sie im Anschreiben und Lebenslauf prominent platziert sein und nicht inmitten von anderen, weniger relevanten Aussagen untergehen. Im Gespräch können Sie Ihre Sätze dann sehr kurz halten, z. B.: »Guten Tag, Frau [Ansprechpartnerin], mein Name ist Hirts, Alexander Hirts. Ihr Unternehmen und Ihre Stelle als Technischer Projektleiter interessieren mich sehr. Ich bin Elektrotechniker mit viel Berufserfahrung in der Projektleitung u. a. in der Automobilbranche. Außerdem habe ich eine Weiterbildung im Projektmanagement (PMI). Ich bringe eine hohe IT-Affinität und Qualitätsbewusstsein mit, bin durchsetzungs- und kommunikationsstark und übernehme gern Verantwortung. Klingt das interessant für Sie?«

Prüfen Sie jetzt noch einmal die Schlagwörter Ihrer Onlinepräsenz auf Ihre Aussagekraft. Ist Ihr digitaler Pitch überzeugend? Und üben Sie Ihren verbalen Pitch für die verschiedenen Gespräche, die Sie im Laufe Ihres Bewerbungsprozesses führen werden.

Stellenanzeige »Trainee« mit Schlagwortsammlung für Pitch


Beispiel Clara T. Biologin M. Sc., habe mein Studium gerade erfolgreich abgeschlossen; langjähriges aktives Mitglied im Bund für Umwelt und Naturschutz e. V.; bin aktiv in der Biotoppflege, Kartierung und im Amphibienschutz; kann zupacken; bin belastbar; bin begeistert von Artenschutz und Naturschutzplanung; Raumplanung und Schutzgebietskonzepte interessieren mich; strebe Promotion an; Traineestelle sehr spannend zum Einstieg; bin zuverlässig, sorgfältig und flexibel.

Stellenanzeige »Projektleiter« mit Schlagwortsammlung für Pitch


Beispiel Alexander H. Elektrotechniker mit viel Berufserfahrung in der Projektleitung, u. a. in der Automobilbranche; Weiterbildung im Projektmanagement (PMI); hohe IT-Affinität; bin durchsetzungs- und kommunikationsstark; hohes Qualitätsbewusstsein; übernehme Verantwortung; habe gelernt, effizient zu führen; Unternehmen und Stelle interessieren mich sehr; ansprechende Beschreibung.

Stellenanzeige »Sachbearbeiter« mit Schlagwortsammlung für Pitch


Beispiel Julia S. Industriekauffrau; viele Weiterbildungen im Finanz- und Rechnungswesen; mehrjährige Berufserfahrung, auch in internationalem Unternehmen; kann gut mit Zahlen umgehen; arbeite strukturiert, selbstverantwortlich und denke mit; optimiere gern Abläufe; MS-Office- und SAP-Profi; Englisch kann ich gut; bin flexibel und habe Lust, für Sie zu arbeiten.

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