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Vorwort

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Ich weiss ich weiss ich weiss. Man soll keine Kurzgeschichten schreiben, sondern Romane. Krimis über irre Serienmörder, gejagt von leidgeprüften Ermittlerinnen, deren private Probleme schwerer zu lösen sind als der Fall selber. Oder Familiensagas mit lebensprallen Figuren, die einem wie Bruder und Schwester ans Herz wachsen und während anderthalb Jahren begleiten. Oder Thriller über die aktuelle politische Lage im Mittleren Osten, die alle zehn Seiten eine überraschende Wendung nehmen. Oder Fantasy-Epen über das Leben, Leiden, Kämpfen und Sterben der Heldengeschlechter auf dem Kontinent Nebulasia. Umfängliche Sachen eben, weit und uferlos wie das Meer, eine Einladung zum Ein- und Abtauchen.

Ja, man soll derlei schreiben. Zumindest für Leute, die Zeit haben, solche gross angelegten Erzählwerke zu lesen. Diese Zeit haben aber nicht alle. Und doch würden sich auch die Zeitknappen gerne ab und an ein Lesehäppchen einwerfen, im Zug von A nach B etwa, während der Mittagspause vielleicht oder vor dem Einschlafen. So ein klein portioniertes, mundfertig angerichtetes Lesestück, ein literarisches Sushi-Röllchen gewissermassen, rasch zu konsumieren und leicht zu verdauen.

Sie gehören auch zu diesen Kurz- und Schnelllesern? Dann liegen Sie hier gerade richtig. Es ist angerichtet. Bedienen Sie sich! Die Geschichten in diesem Band sind nicht nur kurz, sondern auch bekömmlich – gewürzt mit einem Schuss Hintersinn, einer Prise Wahnsinn, einem Löffel Tiefsinn, einer Messerspitze Frohsinn und zwei, drei Tropfen Blödsinn.

Guten Appetit!

Unter der Seufzerbrücke

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