Der fremde Gott

Der fremde Gott
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Описание книги

Angesichts der Krisen und Defizite säkularer Gesellschaften wird die Relevanz der Religion für zentrale und elementare Fragen menschlichen Miteinanders zunehmend wieder entdeckt. Zugleich bestreitet ein «Neuer Atheismus», dass die Berufung auf Gott im Denk- und Erfahrungshorizont der Welt noch Geltung beanspruchen kann. Allenfalls eine Gott los gewordene Religiosität will er noch zulassen. Wie man angesichts dieser widerstreitenden Tendenzen und den damit verbundenen intellektuellen und existenziellen Herausforderungen angemessen von Gott sprechen kann, ist die Grundfrage dieses Buches. Darin greift Hans-Joachim Höhn auf die «theologia negativa» zurück – eine Denkform, welche im Bewusstsein des vielfachen Missbrauchs des Wortes «Gott» die «Entleerung» eines dogmatisch und moralisch überfrachteten Glaubens betreibt und ebenso die Fremdheit und Unverfügbarkeit wie die verborgene Gegenwart Gottes zu wahren sucht.

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Hans-Joachim Höhn. Der fremde Gott

Vorwort

Inhalt

I. Abschied von Gott? Theologie an den Grenzen. der Moderne

1. Provokationen: Die Passion des Wortes „Gott“

1.1. Enteignungen: Vom Verbrauch des Wortes „Gott“

1.2. Bestreitungen: Für und wider die Notwendigkeit Gottes

1.3. Aufbegehren: Auf den Gedanken kommen, (an) Gott zu denken

2. „Gott“ als AdVerb: Perspektiven einer postsäkularen Rede von Gott

2.1. Versuchungen: Die Rede von Gott – nach ihrem Ende

2.2. Plädoyer: Rehabilitierung einer theologia negativa

II. Biblische Aufklärung: Offenbarung als Bestreitung

1. Da – Sein – Werden: Das Wort „Gott“ und der Name Gottes

2. Gott sehen: Etwas vor sich haben – das Nachsehen haben

3. Gottes Unheimlichkeit: Erschlichene und errungene Identität

4. Bild des Unsichtbaren: Bilderverbot und Gottebenbildlichkeit

4.1. Versuchungen: Der wahre Gott und die falschen Bilder

4.2. Widerspruch? Schöpfung und Selbstoffenbarung Gottes

4.3. Entsprechungen: Offenbarung als Erfüllung des Bilderverbotes

III. Philosophischer Kontext: Gott denken im Widerstreit von. Sein und Nichts

1. Welt ohne Gott: Versteht sich die Welt von selbst?

(1) Fraglose Wirklichkeit

(2) Fragliche Fraglosigkeit

(3) Fraglose Fraglichkeit

2. Gott im Nichts? Dem Dasein auf den Grund gehen

3. Vor dem Nichts stehen: Gottes Widerfahrnis?

4. Verschränkungen: Transzendenz und Immanenz grundlosen Daseins

IV. Ästhetische Kontroversen: Wahre Bilder? – Bilder der. Wahrheit?

1. „Wir sehen uns!“ Zeit des Zeigens – Zeichen der Zeit

2. Bilder? Verbieten? Medienkritische Aspekte des Bilderverbotes

3. Kultkritik und Bilderstreit: Religionskritische Aspekte des Bilderverbotes

4. Gottes Wort im Bild: Das Wagnis einer ästhetischen Gottesrede

V. Epilog: Gott – bestritten und vermisst

Auswahlbibliographie

GlaubensWorte. ins sechs Bänden

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Der fremde Gott

Hans-Joachim Höhn

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Ein Fehlschluss tritt dort auf, wo die Korrelation von neuronalen Prozessen, religiösen Vollzügen und deren Gehalt im Sinne einer konditionalen Kausalität und/oder Identität gedeutet wird. In bestimmten Fällen entsprechen die neuronalen Muster religiöser Praktiken (Meditation, Gebet, Liturgie) zwar durchaus den Mustern pathologischer Prozesse (z. B. Epilepsie). Aus solchen Korrelationen ist aber weder eine Identität pathologischer und religiöser Bewusstseinsvorgänge oder -zustände ableitbar („Religiöse Ekstase ist nichts anderes als eine Spezialform von Schädellappenepilepsie“), noch ist eine konditionale („wenn/dann“) Verknüpfung zwingend nach dem Muster „Wenn x anfällig ist für Epilepsien, dann ist x auch disponiert für Mystik“.

Selbst wenn bei einem religiösen Menschen über bildgebende Verfahren ein (hirn)pathologischer Befund diagnostiziert wird und es erwiesen ist, dass diese Pathologie religiöse Vorstellungen generiert, so ist damit im strikt logischen Sinne aber noch nicht erwiesen, dass das Generierte selbst etwas Pathologisches (d. h. Inakzeptables, Irrationales, Vernunftwidriges, Unverantwortbares) darstellt. Die neuro-biologische Rekonstruktion von neuronalen Erregungszuständen, welche religiöse Bilder und Empfindungen generieren, ersetzt nicht den philosophischen Nachweis, dass und warum es sich um Lug- und Trugbilder handelt, d. h. was das Verlogene und Trügerische an ihnen ist.

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