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Vorwort

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Hören sie den Begriff „Kontrolle“, sträuben sich bei vielen Berufstätigen die Nackenhaare. Sie verknüpfen mit diesem Begriff negative Assoziationen. Aus leidgeprüfter Erfahrung verstehen sie unter Kontrolle ein Herrschaftsinstrument von Vorgesetzten, das das eigene Selbstwertgefühl unangenehm berührt. Vermutlich hat diese Ablehnung ihren Ursprung in erlebten Kontrollen, die falsch oder zumindest ungeschickt durchgeführt wurden, was zu Leistungszurückhaltung und einer Verschlechterung des Arbeitsklimas führte. Kommt ein Vorgesetzter seiner Kontrollverpflichtung mit einer gehörigen Portion Pedanterie und Schikane nach, wird auch ein nicht zur Überempfindlichkeit neigender Mitarbeiter Missbehagen empfinden und Kontrollen fortan als Machtdemonstration und eklatanten Misstrauensbeweis interpretieren.

Auch manchem Vorgesetzten sind Kontrollen nicht ganz geheuer, weil auch er sie mit negativen Erfahrungen assoziiert und um den guten zwischenmenschlichen Kontakt zu seinen Mitarbeitern fürchtet.

Als Folge haben einige Führungskräfte den kontaminierten Begriff „Kontrolle“ aus ihrem Wortschatz verbannt und durch Umschreibungen ersetzt wie beispielsweise:

 „Lassen Sie uns einmal checken …“

 „Von Ihnen brauche ich einen Zustandsbericht/ein Feedback …“

 „Reporten Sie bitte bis …“

Auch Begriffe wie „Inspektion“, „Soll-Ist-Vergleich“, „Dienstaufsicht“, „Arbeitsbesprechung“ oder „Qualitätsprüfung“ sind an der Tagesordnung.

Bedauerlicherweise wird Kontrolle eher selten als das empfunden, was es sein könnte und sollte: ein Fehlerbeseitigungs- und Verbesserungsinstrument. Mitarbeiter gewinnen erfahrungsgemäß erst dann eine positive Einstellung zur Kontrolle, wenn sie das Kontrollverhalten ihres Vorgesetzten als sinnvoll, hilfreich und notwendig schätzen lernen konnten.

Dieses Buch enthält Handreichungen für Führungskräfte, damit sie Kontrollen künftig zielgerichtet einsetzen können, um leistungs- und erfolgshemmende Faktoren zu beseitigen und zu einer Verbesserung der gegenwärtigen Situation und zur Weiterentwicklung beizutragen. In diesem Ratgeber finden Sie viele Denkanstöße und Handlungsempfehlungen, die nur darauf warten, von Ihnen in die Praxis umgesetzt zu werden.

Zugunsten einer besseren Lesbarkeit habe ich mich beim Schreiben auf die gebräuchlichere männliche Form beschränkt und auf Doppelbezeichnungen (z. B. der Vorgesetzte/die Vorgesetzte) verzichtet. Selbstverständlich sind die Leserinnen damit gleichermaßen angesprochen.

Einen großen Erkenntnisgewinn durch die Lektüre dieses Ratgebers wünscht Ihnen

Hans-Jürgen Kratz

30 Minuten Führungsaufgabe Kontrolle

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