Читать книгу Wir - Hans Karl Stephan Böhme - Страница 13
Getier, klüger als wir!
ОглавлениеDas Feuer knistert gelb und rot,
lodert, flackert, warm und gut.
Von vorne wohlig, von hinten kühl,
sitzen alle im Kreis und lauschen still.
Der Mähr des Steinalten,
mit seinen tiefen Furchen und Falten.
Im Gesicht und an den Händen,
die beschreibend kreisen, als fänden
sie die Worte im kühlenden Wind.
Fangen sie ein, bevor sie entfliegen
und für immer entschwunden
und mit ihnen die wundervollen Stunden,
voll Herz und Liebe und Vertrauen
und aus gefangenen Worten gehauen.
Geschichten aus uralten Epochen.
Sehr fremd, phantastisch gesprochen.
Von Wesen mit Armen und Beinen,
mit Köpfen und Herzen, die scheinen
vollkommen nutzlos gewesen zu sein
sonst fände man nicht nur noch Gebein,
dieser einstmals vielzähligen Form,
in einem exotischen Land geboren.
Vernichtete alles Leben um sich herum.
Auch sich selbst, die Zuhörer lachen,
wie dumm.
Sie verbrannten Pflanzen, aßen alle Fische,
gruben tiefe Löcher,
erfanden die Plastikflasche,
wählten Häuptlinge, mit und ohne Perücke,
teilten die Welt in kleine Stücke,
um die sie kämpften mit Atom und Feuer.
Zurück blieben immer nur Tod und Trauer.
Kämpften bis auf’s Blut um Götzen.
Sie sich gegenseitig deshalb zerfetzten.
Nahmen sich selbst die Freiheit zum Leben,
um der Natur ihren Willen auf zu zwingen.
Dies alles nur, um Zettel mit Zahlen
zu sammeln, und ertrugen die Qualen.
Die Luft wurde dünn und machte krank.
Sie wussten es vorher. Das Meer, es stank.
Zu Trinken und Essen war
für sie nichts mehr da.
Sie erstickten und wurden gewahr,
dass Geldgier Gefühle zerstört. Zu spät!
Der Steinalte hebt die Hände und rät:
Seid achtsam zu euch und zufrieden mit dem,
was ihr habt und strebt nicht nach Höherem
bleibt bescheiden, in Feuer und Schlacke
ohne die Menschen.
Hoch lebe die Kakerlake!