Читать книгу Urmensch, Feuer, Kochen - eBook - Hans-Peter Hufenus - Страница 6

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VORWORT

Ein Buch wie dieses zu schreiben, ist eine delikate Angelegenheit, um gleich mit einer kulinarischen Metapher zu beginnen. Im Zusammenhang mit den Themen Urmensch, Feuer und Kochen werden nämlich auch Aspekte zur Sprache kommen, die einen schnell in Teufels Küche bringen könnten, etwa das ungebremste Wachstum der Menschheit in einer endlichen Welt. Die kulinarische Metapher kann hier etwas abdämpfen, weil das Sprechen über Nahrung völkerübergreifend und instinktiv verständlich ist. Konstruktiv-kritische Botschaften, vor allem wenn sie ethisch-moralische oder Glaubensfragen berühren, werden leichter verdaulich und sind – weil Liebe durch den Magen geht – in einer grundsätzlichen Menschenliebe aufgehoben, die ich in meinem Fall als »Menschheitsliebe« bezeichnen möchte.

Es sollte ursprünglich ein Kochbuch werden, ich koche ja so gern draußen am offenen Feuer. So hieß denn der Titel ehedem auch »Das Kochbuch der Menschheit«. Aber ein »klassisches Kochbuch« wäre dann vielleicht doch nicht das Richtige gewesen, sondern eher ein Lesebuch. Weil aber die einzelnen Kapitel mit dem Fokus auf je einem Nahrungsmittel bleiben sollten, fand jeweils doch ein archaisches Rezept seinen Weg auf diese Seiten.

Nach den ersten dreißig Seiten lief das Schreiben zu meiner Überraschung wie von selbst. Es wurde zu einer Art »Dreaming«, jenem »Traumzeit«-Prozess, den die australischen Aborigines als magisches Muster leben und worin sich die Schöpfung als Wirklichkeit fortlaufend entwickelt: Mein Denken gestaltete sich nichtlinear, und meine Finger schrieben eine »Songline«, einen »Traumpfad«.

Neben dem Menschheitsgeschichtlichen, mit dem ich mich nun schon seit Jahren befasse, bot mir das die Gelegenheit, auch Biografisches einzufügen, Ereignisse und Erfahrungen, die Urgeschichtliches mit Erlebtem verflechten. Dazu gesellte sich noch die Idee, hin und wieder einen afrikanischen Göttermythos zu erzählen und den Kapiteln eine afrikanisch-mythische Huldigung oder Anrufung der Götter voranzustellen. Afrika wird meist vergessen, wenn es darum geht, vergleichende Geschichten und Philosophien anderer Kulturen beizuziehen, jene der alten Griechen, der chinesischen Philosophen, der Indigenen Amerikas. Dabei sind wir Menschen doch alle Afrikaner. Diesem Umstand ist das Buch vor allem gewidmet.

Ich bin kein Wissenschaftler, sondern – ähnlich wie die Urmenschen – Outdoorkoch, Naturtherapeut, Tiefenmythologe und Musiker. Natürlich war ich aber stets darum bemüht, alle Fakten fachlich sauber zu recherchieren. Dabei habe ich sehr viel gelernt und bin sehr dankbar für diese geistige Nahrung, auch wenn sie mir manchmal ein wenig den Appetit verschlug. Weil ich die vielen Forscherinnen und Forscher wertschätzend als Mitwirkende betrachte, sind sie, wie es in Anmerkungen üblich ist, ähnlich einem Abspann im Kinofilm »in order of appearance« am Ende des Buches aufgeführt, also der Reihe nach, wie sie bei der Lektüre auftreten.

Dankbar bin ich auch all jenen Menschen, die mich in diesem Anliegen unterstützten. Allen voran meiner Partnerin Astrid Habiba Kreszmeier für die vielen Stunden des Austauschs, für das konstruktiv-kritische Lesen des Manuskripts und vor allem auch für die Beratung und Erzählung der Orixá-Mythen in ihrer Kompetenz als Mãe de Santo (eingeweihte Priesterin afroamerikanischer Traditionen). Mein Dank geht auch an Juliette Chrétien; als Fotografin und Verfasserin von Kochbüchern hat sie mich sehr unterstützt in der Startphase des Projekts. Danke auch an Friederike Lenart für die fachliche Prüfung meiner Texte und die wertvollen Rückmeldungen. Nicht zuletzt geht ein großer Dank an all die unsichtbaren Kräfte, die mir immer wieder gute Inspirationen zukommen ließen.


Urmensch, Feuer, Kochen - eBook

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