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2. Kapitel - Marta

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So ein Mist, ausgerechnet heute findet das Treffen statt!

Ich hatte bis zuletzt gehofft, eine meiner Freundinnen würde mich anrufen und absagen, bevor ich mich auf den Weg ins Café mache. Aber das passierte nicht. Nun werde ich mir gleich wieder anhören können, was ich alles machen könnte, um den Richtigen zu finden. Ich höre ihre Stimmen schon in meinem Kopf, wie sie mir die abstrusesten Vorschläge unterbreiten.

Seitdem die Mädels vergeben sind, tun sie so, als wären sie alle Profis in Sachen Liebe und hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei war es bei ihnen einzig und allein das Schicksal, was sie zu ihren Freunden führte. Und ob es bei jeder von ihnen der Mann fürs Leben ist, muss sich erst noch herausstellen. Außer Carmen, die mit ihrem Karl eine ganze Weile zusammen ist, sind die Beziehungen der anderen noch relativ frisch.

Ich kann das Café auf der anderen Straßenseite schon sehen und haste über die Straße. Dann verringere ich meine Geschwindigkeit und gehe langsam an der Glasfront des Cafés vorbei zum Eingang. Durch die Glasscheibe schaue ich zu unserem Stammtisch. Ich kann Sybille, Carmen und Lisa sehen, die schon am Tisch sitzen. Mia scheint nicht da zu sein. Sie wird sicherlich noch kommen. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie jemals vor uns anderen da war. Seitdem sie mit Konstantin zusammen ist und ihren eigenen Laden hat, kommt sie noch später als früher.

Ich öffne die Tür des Cafés und gehe zielgerichtet auf meine Freundinnen zu. Von Weitem kann ich ihre gute Laune hören. Sie kichern regelrecht um die Wette.

Erst, als ich unmittelbar vor dem Tisch stehe, nehmen sie mich wahr.

»Hallo zusammen!«, sage ich und setze mich.

»Hallo Marta«, kreischt Carmen.

»Hi!«, antwortet Lisa.

»Hi Marta! Na, ist alles klar bei dir?«, fragt Sybille und grinst mich an.

»Ja, klar. Es ist alles wie immer und bei euch?«

»Bei uns ist auch alles im grünen Bereich, wie man sieht«, antwortet Sybille lachend.

»Das ist schön! Ist Mia noch nicht da?«

»Nein, du kennst sie ja. Sie wird bestimmt jeden Moment kommen«, antwortet dieses Mal Carmen.

»Ja, sicher«, sage ich, setze mich und winke der Kellnerin zu, um mir etwas zu trinken zu bestellen. Meine Kehle ist so trocken von der Hetzerei hierher, dass ich unbedingt ein Glas Wasser brauche.

Die anderen Mädels haben sich ihre Getränke bereits bestellt. Wer weiß, seit wann sie schon da sind. Na ja, von ihnen muss keine so lange arbeiten, wie ich und Mia. Sie haben alle spätestens um sechzehn Uhr Feierabend und können sich, bevor sie ins Café kommen noch akklimatisieren.

Ich saß bis vor einigen Minuten noch an meinem Schreibtisch, um den Auftrag abzuarbeiten. Es dauerte wesentlich länger als erwartet. Vielleicht waren auch Pauls Blicke schuld daran, dass ich eine Weile brauchte, bis ich mich so richtig konzentrieren konnte. Er nervte mich tatsächlich noch bis zum Feierabend, indem er mich ununterbrochen anstarrte. Ich frage mich ernsthaft, wie er so seine Arbeit schaffen will, aber das soll nicht mein Problem sein. Mit der Zeit wird sich zeigen, ob er länger bleibt oder nur ein kurzes Gastspiel in unserer Firma haben wird.

»Was darf es sein?«, fragt mich die Kellnerin, die es endlich an unseren Tisch geschafft hat.

»Ich hätte gern ein großes Mineralwasser und einen Pott Kaffee«, antworte ich.

Die Kellnerin schreibt sich meine Bestellung auf und fragt in die Runde: »Darf es sonst noch etwas sein?«

Die Mädels schütteln gleichzeitig den Kopf, um ihr mitzuteilen, dass sie vorläufig keinen Bedarf haben.

Ich lehne mich zurück und frage: »Seid ihr schon lange da?«

»Nein, ich bin gerade erst gekommen. Carmen und Lisa waren kurz vor mir da«, antwortet Sybille.

»Okay.«

»Hi Mädels! Entschuldigt meine Verspätung, aber ich kam nicht früher aus dem Laden!«, höre ich Mia neben mir keuchen.

Ich habe ihr Eintreffen gar nicht bemerkt.

»Hallo Mia«, antworten wir fast zeitgleich.

Sogar Lisas Begrüßung ist freundlich. Seitdem wir ihr nach dem Ausschluss aus unserer Clique eine neue Chance gegeben haben, hat sie sich sehr zum Positiven verändert. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie seit ihrem Versprechen, sich zu ändern, dagegen verstoßen hätte. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es an ihrem Schwur oder an Tom, ihrem neuen Freund liegt. Seit die beiden zusammen sind, wirkt Lisa viel entspannter. Sie ist wesentlich lockerer und nimmt nicht mehr alles so ernst.

»Na, war bei euch wieder viel los?«, fragt Sybille.

»Ja, irgendwie kommen die Kunden immer pünktlich zum Feierabend und wollen dann eine ausgiebige Beratung.«

»Tja, das ist eben das Schicksal der Selbstständigen«, scherzt Carmen.

»Ach, so schlimm ist es nicht. Bis auf die Tatsache, dass ich jedes Mal zu unseren Treffen zu spät komme, macht mir die Arbeit nach wie vor Spaß. Außerdem ist es super, wenn der Laden läuft.«

»Das ist doch schön, wenn alles so klappt, wie ihr es euch vorgestellt habt. An deine Verspätungen haben wir uns längst gewöhnt, schon bevor du mit Susanne den Laden übernommen hast«, sagt Carmen grinsend.

»Ja, ja. Macht ihr euch nur lustig«, antwortet Mia lächelnd und setzt sich auf den letzten freien Stuhl an unseren Tisch. »Ihr seid doch nur neidisch!«

»Nee, nicht wirklich! Ich möchte nicht so viel Verantwortung tragen müssen!«, kontert Lisa.

»So schlimm ist das nicht!«

»Wenn du das sagst. Für mich wäre es trotzdem nichts«, antwortet Lisa erneut.

»Ich finde es vollkommen in Ordnung, so wie es ist.«

»Dann passt es ja«, sagt Lisa.

Ich hätte nie gedacht, in diesem Leben noch einmal miterleben zu dürfen, dass sich Mia und Lisa wie normale Menschen miteinander unterhalten, ganz ohne sich anzugiften. Vor ein paar Wochen wäre dieser Zustand noch undenkbar gewesen. Beide wirken wie ausgewechselt auf mich.

»Und Marta, was machen die Männer?«, fragt Mia.

Das musste ja wieder kommen!

»Welche Männer sollen was machen?«, antworte ich schnippisch.

»Jetzt tu doch nicht so, als ob du nicht wüsstest, was ich meine! Hast du endlich jemanden kennengelernt?«

»Nein, das habe ich nicht! Können wir jetzt bitte das Thema wechseln?«

»Warum denn?«, fragt Mia betont scheinheilig.

»Darf ich dich daran erinnern, dass du diejenige warst, die sich dermaßen aufgeregt hat, als Carmen und Sybille sich in die Sache mit dir und Konstantin eingemischt haben!«

»Hä? Ich weiß nicht, wovon du sprichst!«, antwortet Mia und grinst mir frech ins Gesicht.

»Du weißt ganz genau, was ich meine!«

»Ja, schon gut. Aber es kann doch nicht sein, dass du als Einzige von uns noch Single bist!«

Ach, wenn du wüsstest!

»Wer sagt denn, dass ich einen Mann suche?«, frage ich.

»Und was ist mit unserem Pakt?«

»Was soll denn damit sein?«

»Wir wollten doch alle bis zu unserem dreißigsten Geburtstag den Richtigen gefunden haben. Du bist die Einzige, die ihn noch nicht hat!«

Woher wollt ihr denn wissen, ob ihr schon den Mann fürs Leben an eurer Seite habt?

»Bis ich dreißig bin, habe ich noch genügend Zeit, nicht wahr? Jetzt möchte ich das Thema gern beenden. Ich habe nämlich keine Lust, mich bei jedem unserer Treffen zu rechtfertigen!«

»Warum …«

»Mia, lass gut sein!«, mischt sich Carmen ein, die als Erste bemerkt hat, dass mir diese gut gemeinten Ratschläge mächtig auf den Zeiger gehen.

Ich schaue dankbar zu Carmen. Sie scheint meine Geste zu verstehen und nickt mir zu.

»Na gut! Dann eben nicht!«, sagt Mia ein wenig beleidigt.

»Und was macht ihr Schönes am Wochenende?«, fragt Sybille, um das Thema in eine andere, erfreulichere Richtung zu lenken.

»Nichts Besonderes. Ich werde es mir mit Karl und dem Kleinen zu Hause gemütlich machen«, antwortet Carmen und fährt sich lächelnd über ihren Bauch.

Obwohl sie bis zur Geburt noch jede Menge Zeit hat, kann man schon gut erkennen, dass ein kleiner Mensch in ihr heranwächst.

»Wir werden auch zu Hause bleiben«, antwortet Sybille.

»Ich muss morgen arbeiten und am Sonntag sind wir bei Freunden von Konstantin eingeladen«, sagt Mia.

»Ich werde das Wochenende wohl alleine verbringen. Tom muss arbeiten«, sagt Lisa. In ihrer Stimme ist ein Hauch von Enttäuschung zu spüren.

»Du kannst ihn doch in der Bar besuchen! Oder arbeitet er nicht mehr als Barkeeper?«, sagt Sybille.

»Doch schon, aber wir haben vereinbart, dass ich ihn nicht ständig auf der Arbeit besuche. Sein Chef schaut immer so komisch, wenn ich da bin.«

»Oh, das ist schade!«, sagt Sybille. »Vielleicht kannst du auch etwas mit Marta unternehmen! Oder hast du schon was vor?«, fragt Bille mich.

»Ähm, ich habe in der Tat schon eine Verabredung!«

»Mit wem?«, fragen Mia und Sybille synchron.

»Mit Susanne!«

»Mit welcher Susanne? Etwa mit meiner Suse?«, fragt Mia.

»Ja, mit deiner Geschäftspartnerin Suse.«

»Aha. Davon hat sie mir gar nichts erzählt! Wie kam es denn dazu?«

»Wir haben uns letzte Woche in der Stadt getroffen und spontan entschlossen, etwas zusammen zu unternehmen. Suse ist schließlich auch Single.«

»Aha, also geht ihr jetzt gemeinsam auf Männersuche?«, fragt Mia mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Sie scheint sich zu freuen, dass es wieder um das Thema Männer geht.

»Nein, nicht direkt. Wir unternehmen nur etwas zusammen, damit wir nicht das ganze Wochenende allein in unseren Wohnungen verbringen müssen. Wenn sich ein Flirt ergibt, ist es okay. Aber wir sind nicht auf der Suche!«

Ich bin sowieso schon lange nicht mehr auf der Suche. Aber das kann ich euch nicht erzählen! Ihr würdet mich ja doch nur verurteilen.

»Okay. Wisst ihr schon, wo ihr hin wollt?«, fragt Mia erneut.

»Nein, das entscheiden wir, wenn wir uns treffen«, flunkere ich.

Natürlich wissen wir, wo wir hingehen werden. In eine Bar in der Innenstadt. Dort findet morgen Abend eine Show für Frauen statt. Aber das müsst ihr nicht wissen!

»Im Gewebegebiet hat ein neuer Klub aufgemacht. Wäre das nicht etwas für euch?«, sagt Mia.

»Vielleicht. Ich weiß es noch nicht!«

»Ja, ihr könnt dort ruhig mal vorbei schauen und uns dann berichten, ob sich ein Besuch lohnt.«

Als ob euch das interessieren würde! Ihr geht doch sowieso kaum noch weg!

»Wie gesagt, wir entscheiden morgen spontan, wo wir hingehen. Es ist abhängig davon, worauf wir gerade Lust haben!«

»Ich glaube, das ist nichts für mich«, sagt Lisa nachdenklich. »Ich werde es mir dann lieber mit einem guten Buch in der Wanne gemütlich machen.«

»Das klingt doch nach einem perfekten Plan«, sage ich und bin erleichtert über Lisas Absage. Sonst hätten wir das mit der Strippshow knicken können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lisa so etwas mitmachen, geschweige denn für sich behalten würde. Dafür ist sie viel zu prüde. Mal abgesehen von ihrem Freund. Schon allein aus diesem Grund würde sie es nicht in Betracht ziehen, sich fremde halb nackte Männer anzuschauen.

»Was wollen wir denn heute noch machen?«, frage ich, um das Thema in eine andere Richtung zu lenken. Ich hoffe, mein Wochenendprogramm und ich sind damit als Gesprächsthema raus.

»Keine Ahnung! Ich denke, wir bleiben noch ein bisschen hier und quatschen, oder?«, sagt Mia.

Die anderen stimmen ihr zu, indem sie nicken.

Ich erkenne meine Freundinnen nicht mehr wieder. Sie sind auf einmal so konservativ geworden. Mir ist schleierhaft, ob es an ihren Beziehungen liegt oder sie einfach älter werden. Ich weiß nur, früher hatten wir viel mehr Spaß zusammen. Keine von ihnen hätte sich freiwillig auf einen ganzen Abend im Café eingelassen, wenn man auch woanders Spaß haben kann. Ich erinnere mich noch an Zeiten, da trafen wir uns hier und zogen sofort weiter, um etwas zu erleben. Diese Phasen scheinen endgültig vorbei zu sein. Im Moment fühle ich mich so, als wäre ich in den letzten Wochen um dreißig Jahre gealtert, wenn ich mit den Mädels zusammen bin. Selbst für einige ältere Menschen wäre so eine Freizeitbeschäftigung viel zu langweilig.

Ich freue mich schon auf den morgigen Abend mit Susanne und hoffe, mit ihr wird es lustiger, als mit den anderen.

3. Kapitel - Marta

»Ey Suse, trödele doch nicht so herum! Wir werden noch zu spät kommen!«, brülle ich lautstark in Susannes Flur.

»Ja, ich bin gleich fertig. Gib mir noch eine Minute und wir können los!«

»Na hoffentlich!«

»Und du hast den anderen wirklich nichts von unserem heutigen Vorhaben erzählt?«, fragt Suse mich zum wiederholten Male.

»Nein, ich bin doch nicht bekloppt!«, antworte ich genervt.

»Das ist gut. Ich habe nämlich keine Lust auf Mias nicht enden wollende Fragen.«

»Na ja, ein paar Fragen wirst du dir schon gefallen lassen müssen. Immerhin weiß sie, dass wir zusammen unterwegs sind.«

»Ja, das ist nicht so schlimm. Hauptsache sie weiß nicht, wo wir hingehen. Was wollen wir ihr denn erzählen, wenn sie fragt, wo wir waren? Ich meine, wir sollten uns schon vorher absprechen.«

»Wir sagen einfach, wir waren in irgendeiner Bar in der Innenstadt, etwas trinken.«

»Und wenn sie uns fragt, in welcher wir waren?«

»Dann können wir uns eben nicht an den Namen erinnern. Es ist doch ganz egal, wie die Bar heißt.«

»Wenn du meinst.«

»Klar, wir sind Mia doch keine Rechenschaft schuldig. Wenn sie dich ausfragt, dann frag du sie einfach nach ihrem Wochenende aus. Und dass wir was trinken gehen, ist noch nicht mal gelogen. Wir verschweigen eben nur das winzige Detail, dass sich nebenbei ein paar hoffentlich gut aussehende Kerle vor uns ausziehen«, sage ich grinsend.

»Okay, wenn du das sagst.«

»Ja, das sage ich. Wo bleibst du denn? Das Taxi müsste jeden Moment da sein. Ich habe der Frau in der Taxizentrale gesagt, wir warten vor deinem Haus.«

»Ich bin ja gleich da!«, ruft Suse mir aus ihrem Badezimmer zu.

Ich stehe vor der Tür in ihrem kleinen Flur und warte darauf, dass die Badezimmertür endlich aufgeht und wir los können.

»So, da bin ich!«, sagt Susanne, nachdem sie schwungvoll die Tür geöffnet hat und sich nun gekonnt in Szene setzt, um mir ihr Outfit zu präsentieren.

»Wow, du siehst toll aus!«, antworte ich.

In Suses Gegenwart komme ich mir in meinen Klamotten wie ein Bauer vor. Im Gegensatz zu ihr, die ein wunderschönes schwarzes langes Kleid trägt, habe ich mich für eine dunkelblaue Jeans und eine fliederfarbene Bluse entschieden.

Natürlich versuche ich, mir nichts anmerken zu lassen. Susanne scheint unser unterschiedlicher Kleidungsstil nicht aufzufallen. Sie könnte so, wie sie ist, in ein Nobelrestaurant gehen und ich eher zu der Pommesbude um die Ecke.

»Danke!«

»Wollen wir los? Das Taxi müsste gleich da sein«, sage ich, damit Suse nichts mehr zu meinem Outfit sagen kann. Ich möchte mir nämlich keinesfalls anhören müssen, wie unpassend ich gekleidet bin. Obwohl ich meine Klamotten für den Anlass ganz in Ordnung finde. Wir gehen schließlich nicht ins Theater, sondern in eine Bar.

»Ja, von mir aus können wir! Ich bin für jede Schandtat bereit!«, sagt Suse grinsend.

Wir verlassen ihre Wohnung und gehen die Stufen gemütlich hinunter. Als wir draußen ankommen, suchen meine Augen nach dem Taxi. Es ist noch nicht da. Mich ärgert es, Susanne so zur Eile gedrängt zu haben, um jetzt zu warten. Ich habe wenig Lust darauf, vor ihrem Haus herumzustehen. Das erinnert mich an den letzten Ausflug mit den Mädels, als Carmen sich die Kante gegeben hatte. Da standen wir mit unserer volltrunkenen Freundin auch auf der Straße und mussten sie unter größter Anstrengung in das Taxi verfrachten. Zugegeben, die Arbeit haben Mia und Sybille gemacht. Ich stand nur ungeduldig daneben. Damals dauerte die Wartezeit allerdings nicht so lange. Viel schlimmer war es, die vollgetankte Carmen vor meiner Wohnung wieder aus dem Taxi zu bugsieren. Sie machte nämlich nicht die geringsten Anstalten, aussteigen zu wollen. Der Taxifahrer war auch keine große Hilfe. Er stand nur teilnahmslos herum und beäugte unser Treiben. An diesem Abend fand ich die Situation schrecklich, besonders die Tatsache, Carmen mit zu mir nehmen zu müssen. Heute kann ich darüber lächeln. Ich muss gestehen, momentan fehlen mir solche Ausflüge mit meinen Freundinnen, auch wenn es hin und wieder etwas anstrengend war. Wir hatten immer eine Menge Spaß zusammen.

»Jetzt habe ich mich so beeilt, um hier herumstehen zu müssen. Das war eine saublöde Idee von dir, draußen auf das Taxi zu warten«, sagt Suse erbost.

Ihre braunen Augen funkeln mich böse an. Sie sieht so aus, als wollte sie mir jeden Moment ins Gesicht springen. Dabei kann ich nichts dafür. Ich habe mich einfach nur auf die Aussage der Dame in der Taxizentrale verlassen. Demnach müsste das Taxi schon vor fünf Minuten hier gewesen sein.

»Ja, stimmt. Es t-tut mir leid!«, stammele ich. »Ich hatte mir das auch anders vorgestellt. Lange sollte es nicht mehr dauern, bis das Taxi eintrifft.«

»Ja, schon gut. Wir wollen uns den Abend schließlich nicht durch diesen kleinen Vorfall vermiesen lassen. Dafür freue ich mich viel zu sehr auf die Jungs, wenn sie sich nachher entkleiden«, sagt Susanne. Jetzt kann ich sogar wieder ein leicht angedeutetes Lächeln auf ihren Lippen erkennen.

Ich nicke ihr zu und kann mir ebenfalls ein kleines Schmunzeln abringen.

»Na endlich«, ertönt Suses Stimme.

Meine Augen folgen ihrem Blick und ich kann von Weitem das Taxi sehen. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Die Befürchtung, wir wurden vergessen und müssten noch ewig hier herumstehen wurde nicht erfüllt.

Ich winke dem Taxifahrer zu, der daraufhin neben uns anhält. Wir steigen hinten ein und machen es uns auf der Rücksitzbank bequem. Dann nennt Suse dem Fahrer die Adresse, zu der wir wollen. Kurz darauf setzt sich das Taxi in Bewegung.

Ich bin etwas verwirrt, als der Taxifahrer zehn Meter vor der Bar anhält. Dann fällt mir auf, dass wir genau vor der Hausnummer stehen, die Suse ihm genannt hat. Ich bin mir nicht sicher, ob Susanne sich vertan hat oder sie aus Scham eine falsche Nummer angegeben hat. Jetzt vor dem Fahrer möchte ich sie nicht fragen, um sie nicht in Unannehmlichkeiten zu bringen. So gut kenne ich Mias Geschäftspartnerin noch nicht, um zu wissen, wie sie reagieren würde.

Während der Fahrt hierher schwiegen wir uns an. Ich hoffe, dafür ist die Anwesenheit unseres Chauffeurs verantwortlich. Es wäre nicht auszuhalten, wenn wir uns schon nach dieser kurzen Zeit nichts mehr zu sagen hätten. Dann wäre der Abend von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Suse bezahlt den Fahrer, bevor wir aussteigen. Bisher haben wir nicht über die Teilung der Taxikosten gesprochen. Jetzt möchte ich nicht darüber reden. Ich werde nachher einfach die Kosten für die Rückfahrt übernehmen. Damit sollte sich das Thema erledigt haben.

Wir bewegen uns im Schneckentempo auf die Bar zu. Suse ist in ihren hochhackigen Schuhen nicht in der Lage schneller zu laufen. Ich bin ein bisschen genervt, dass es so langsam vorangeht, dennoch sage ich nichts.

Vor der Eingangstür, die in die Bar führt, sitzt eine ältere dickliche Frau in dem Flur an einem kleinen Tisch. Sie kassiert von allen weiblichen Gästen - an diesem Abend sind es der Veranstaltung entsprechend nur Frauen - die hinein wollen, den Eintritt ab. Ich muss schlucken. Auch von uns will sie pro Nase fünfzehn Euro haben. Ich finde den Preis ziemlich unverschämt, bezahle dennoch zähneknirschend mein Eintrittsgeld. Normalerweise bin ich viel zu geizig, um für so etwas Geld auszugeben. Aber jetzt sind wir schon hier und ich möchte keine Spaßbremse sein. Wenn ich es allerdings vorher gewusst hätte, wäre ich definitiv nicht mitgekommen. Bis vor ein paar Minuten dachte ich noch, der Eintritt wäre frei und die Barbetreiber würden ihre Kohle durch die Getränke machen.

Suse zahlt ihren Beitrag ebenfalls. Sie scheint keine Probleme mit dem Preis zu haben. Zumindest verzieht sie keine Miene.

Während ich darauf warte, dass sie fertig wird, lese ich auf dem Plakat, das neben der Kassiererin an der Wand hängt, im Eintrittspreis ist ein Freigetränk enthalten.

Na da bin ich ja mal gespannt, was uns zu trinken geboten wird. Hoffentlich nicht wieder so eine wässrige Sektplürre, die es auf derartigen Veranstaltungen gibt!

Noch bevor ich meinen Gedanken zu Ende denken kann, sehe ich durch die halb geöffnete Tür, die in die Bar führt, zwei Damen, die mit jeweils einem Tablett mit Sektgläsern den hereinkommenden Frauen ein Glas anbieten.

Ich habe es geahnt!

Da wir nun schon das Freigetränk bezahlt haben, nehmen wir uns im Vorbeigehen auch ein Glas von dem Blubberwasser.

Dann gehen wir weiter in die Bar hinein und schauen uns in aller Ruhe um.

»Boah, ist hier was los«, sagt Suse.

»Das kann man wohl sagen«, antworte ich.

Wir sind beide erstaunt, wie voll es schon ist. Immerhin soll die Strippshow erst in einer halben Stunde losgehen. Dank mir sind wir viel zu früh da. Ich mag es einfach nicht, zu Veranstaltungen zu spät zu kommen und womöglich einen schlechten Sitzplatz zu bekommen.

Warum sollte es den anderen Frauen nicht genauso gehen? Keine von ihnen wird den Anfang verpassen wollen.

Ehrlich gesagt habe ich noch nie so viele Weiber auf einem Haufen gesehen. Klar beim Shoppen begegnet man in den Boutiquen schon vielen Frauen. Dieser Anblick hier in der Bar übertrifft alles, was ich bisher sah.

Ich schaue mir einige der Besucherinnen genauer an und bin erleichtert, dass sich unter ihnen nicht nur aufgedonnerte Tussis befinden. Zu meinem Glück gibt es viele, die so normal wie ich gekleidet sind. Man könnte fast sagen, die eine Hälfte ist aufgetakelt wie Suse und die andere so leger angezogen, wie ich es bin.

Ich bin ein wenig erschrocken, als ich die Stuhlreihen vor der Bühne entdecke.

Wir gehen langsam darauf zu und schauen uns nach zwei freien nebeneinanderliegenden Plätzen um, die eine gute Sicht auf das Podium bieten. Jedoch sind die meisten guten Sitzplätze schon besetzt, sodass wir keine großartige Wahl mehr haben.

Suse scheint zwei halbwegs anständige Plätze entdeckt zu haben. Sie greift nach meinem Arm und zieht mich hinter sich her.

Dann sehe ich, wo sie hin will. In der Mitte der dritten Reihe sind noch zwei Stühle frei, auf die wir uns stürzen.

Von hier aus hat man zwar nicht so eine gute Sicht, wie in den beiden vorderen Reihen, aber man sieht allemal mehr, als weiter hinten.

Ich hatte mir das anders vorgestellt. Hätte ich gewusst, dass wir anstatt an Tischen, in Reihen sitzen müssen, hätte ich Suses Vorschlag hierher zu kommen nicht angenommen. Ich mag es nicht, wenn ich zwischen so vielen anderen Frauen eingepfercht bin. Da fühle ich mich unwohl und komme mir wie ein eingesperrtes Tier im Zoo vor. Aber jetzt sind wir schon mal hier und haben bereits den Eintritt bezahlt. Dann will ich natürlich auch etwas für mein Geld geboten bekommen.

Wir setzen uns fast zeitgleich auf die beiden freien Plätze und warten darauf, dass es endlich losgeht. Obwohl es noch einige Minuten bis zur Show dauert, starren wir wie hypnotisiert auf die Bühne.

»Ich bin so aufgeregt«, höre ich Suse sagen.

Ich schaue zu ihr rüber und sehe, wie sie ganz hibbelig auf ihrem Stuhl hin- und herrutscht. Bei dem Anblick muss ich mir ein Grinsen verkneifen. Suse sieht aus, wie ein Teenager, der sich für sein erstes Date in Schale geworfen hat und nun nervös auf den Jungen wartet.

Bei mir ist es anders. Natürlich freue auch ich mich auf die Strippvorstellung, aber meine Aufregung hält sich in Grenzen. Vielleicht, weil ich vor Jahren mit meiner Cousine Elisabeth schon einmal bei so einer Strippshow war und in etwa weiß, wie es abläuft. Damals war ich auch extrem aufgeregt, fast so wie Suse jetzt. Susanne sieht heute zum ersten Mal dabei zu, wie sich ein paar Kerle auf einer Bühne entkleiden. Deshalb kann ich ihre Aufregung gut verstehen.

»Bist du denn überhaupt nicht aufgeregt?«, fragt Susanne, die immer hibbeliger zu werden scheint. Statt ruhig sitzen zu bleiben und auf die Show zu warten, ist sie so unruhig, dass sie ständig aufsteht, um sich kurz darauf wieder zu setzen. Ihr Verhalten macht mich nervös. Ich muss mich zusammenreißen, ihr das nicht zu sagen. Um mich ein bisschen von meiner aufgekratzten Begleitung abzulenken, beobachte ich zwei Frauen, die ganz ruhig vor uns sitzen.

»Doch, ein wenig«, flunkere ich, um Suse ihre Vorfreude nicht zu nehmen.

Ich schaue mich um und sehe, wie sich allmählich die Reihen hinter uns füllen. Viele der Frauen, die vorher noch herumstanden und sich unterhielten, haben inzwischen Platz genommen. Es kann also nicht mehr lange dauern, bis es endlich losgeht.

Ich werfe einen Blick auf meine Armbanduhr und sehe, dass es in acht Minuten so weit ist.

Suse, die neben mir sitzt und immer noch gebannt auf die Bühne schaut, tippelt mit ihren Füßen auf dem Fußboden herum. Das Geräusch macht mich wahnsinnig. Statt sie aufzufordern, damit aufzuhören, versuche ich an etwas Schönes zu denken. Doch es gelingt mir nicht. Bevor ich einen neuen Versuch starten kann, wird plötzlich der Raum verdunkelt.

»Jetzt geht es los«, kreischt es ein paar Stühle neben mir. Ich weiß nicht genau, welcher Frau die Worte herausgerutscht sind. Alle Damen zu meiner rechten Seite scheinen noch aufgeregter zu sein, als meine Begleitung auf dem Stuhl links neben mir.

Suse stupst mich an, als sich der Vorhang in Bewegung setzt. Ganz langsam wird er aufgezogen und zum Vorschein kommen drei Herren, die noch komplett bekleidet sind.

»Die würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen«, schreit eine Frau hinter uns.

»Da hat sie recht«, stimmt Susanne grinsend zu.

Ich verdrehe nur die Augen und schaue mir die Männer genauer an.

Erst, als der Scheinwerfer auf die drei Herren gerichtet wird, kann ich sie deutlich erkennen. Ich sehe mir einen nach dem anderen an. Als mein Blick den Dritten streift, fällt mir die Kinnlade nach unten. Ich kann kaum glauben, was ich sehe.

Das kann nicht sein!

Ich schaue zu Suse, ob ihr etwas auffällt, aber sie scheint überhaupt nicht zu merken, wer dort auf der Bühne steht und sich langsam entkleidet. Sie grinst nur vor sich hin und nippt ab und zu an ihrem Glas Sekt.

Mein Blick wandert zurück zu dem dritten Stripper. Ich muss mich vergewissern, mich nicht getäuscht zu haben. Aber ich bin mir sicher, mich nicht geirrt zu haben. Auf der Bühne steht tatsächlich Lisas Freund Tom, in voller Größe.

Von wegen Getränke mixen! Der Typ zieht sich vor fremden Frauen aus.

Plötzlich wird mir ganz heiß. Ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht schießt, aber nicht, weil mich die Typen vorn auf der Bühne anmachen. Nein, weil ich mich schäme. Ich weiß nur noch nicht, ob für Lisa oder für Tom. In meinem Kopf entsteht eine Frage nach der anderen.

Weiß Lisa davon? Hat sie uns belogen, weil es ihr peinlich ist? Ist das der Grund, warum sie Tom nicht auf der Arbeit besuchen will? Hat sie sich komisch verhalten in der letzten Zeit? Oh Gott, soll ich mit ihr darüber reden? Was ist, wenn sie nichts davon weiß und die Wahrheit erst von mir erfährt?

Ich bin vollkommen durcheinander. Die vielen Fragen quälen mich.

Erneut schaue ich zu Susanne. Sie scheint Tom nicht zu erkennen, obwohl sie ihn auch kennt. Na ja, kennen ist zu viel gesagt. Sie hat ihn zur Ladeneröffnung nur ein einziges Mal gesehen. Womöglich hat sie ihn längst vergessen und weiß deshalb nicht, wer dort vorn steht.

Soll ich Suse davon erzählen? Nein, lieber nicht!, beantworte ich mir die Frage selbst.

Von Mia weiß ich, wie gern sich Susanne verplappert. Sie tut es zwar nicht, um jemanden zu schaden, sondern weil es ihr einfach so rausrutscht. Wenn sie es weiß, erfährt es demnächst Mia und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis es die anderen wissen. So gut, wie Mia sich gerade mit Lisa versteht, wird sie es ihr sicherlich sagen.

Wäre das so verkehrt, wenn Mia es ihr sagt? Dann wäre ich zumindest raus aus der Sache. Oder auch nicht! Lisa wird fragen, woher Mia es weiß! Und dann wird sie Lisa erzählen, ich hätte Tom gesehen.

Mir läuft der Schweiß die Stirn hinunter. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.

Vielleicht wäre es am besten, Tom darauf anzusprechen? Nein, das kann ich nicht! Ich sollte mich da lieber raushalten und so tun, als ob ich nichts davon weiß. Selbst wenn irgendwann einmal herauskommen sollte, dass wir bei einer Show von Tom waren, kann ich immer noch sagen, ich hätte ihn nicht erkannt. Suse weiß doch auch nicht, wer da vorne steht. Also bin ich fein raus aus der Sache.

Mit dieser Entscheidung lehne ich mich entspannt zurück. So langsam normalisieren sich meine Körperfunktionen wieder. Ich kann mich jetzt nach dem Wissen zwar nicht mehr auf die Nummer, die auf der Bühne dargeboten wird, einlassen - die Stripper haben sich schon einen Großteil ihrer Klamotten entledigt, aber das macht nichts. Irgendwann ist die Show vorbei.

Ich muss nur warten, bis Tom und seine Kollegen sich komplett entkleidet haben, dann kann ich endlich hier raus und die Sache vergessen!

»Nein!«, schreit Suse neben mir auf.

Ich zucke vor Schreck zusammen und ahne, was nun passiert. Sie hat Tom erkannt.

Dennoch frage ich gekonnt scheinheilig: »Was ist denn los?«

»Das glaube ich nicht!«

»Was denn?«, versuche ich erneut unwissend zu klingen.

»Der Typ da vorn rechts ist der Mann einer Kundin.«

Der Mann einer Kundin? Das ist Tom, der Freund von Lisa!

Das sage ich natürlich nicht laut. Ich bin mir nicht sicher, was Susanne weiß. Entweder kann sie Tom nicht Lisa zuordnen und erinnert sich nur daran, ihn einmal im Laden gesehen zu haben oder er hat noch eine Frau.

Nein, das kann nicht sein! Wenn Tom noch eine andere haben würde, dann hätte Susanne bei seinem ersten Besuch in der Boutique etwas gesagt, aber das tat sie nicht.

»Echt?«, sage ich.

»Ja, ich bin mir ganz sicher, er war schon einmal bei uns im Laden!«

»Mit oder ohne Frau?«, frage ich vorsichtig.

»Keine Ahnung, ich glaube mit einer Frau. So genau kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Ich weiß nur, ich habe ihn schon einmal bei uns in der Boutique gesehen.«

»Aha.«

»Kennst du ihn etwa auch? Du guckst so komisch!«

Mist! Was soll ich jetzt antworten? Soll ich Suse die Wahrheit sagen oder sie einfach belügen?

Mein Körper fängt fürchterlich an, zu zittern. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Um dieser Situation zu entgehen und Susannes Blick loszuwerden, sage ich schnell: »Keine Ahnung. Bei dem Licht kann ich den Typen so schlecht erkennen!«

»Das Scheinwerferlicht ist doch hell genug. Hast du Probleme mit deinen Augen?«

Nee, ich habe keine Sehschwäche, aber ich kann dir schlecht sagen, wer der Typ ist.

»Ähm, es kann schon sein, dass ich Probleme mit meinen Augen habe«, flunkere ich.

»Na ja, möglicherweise erkennst du ihn nachher, wenn das Licht wieder an ist.«

»Vielleicht.«

»Och menno, nachdem ich nun einen der Typen kenne, kann ich mich nicht mehr so richtig auf die Show konzentrieren. Wie ist es bei dir?«

»Ganz ehrlich! So toll finde ich die Nummer, die die Jungs da vorne abziehen von Anfang an nicht.«

»Warum denn nicht!«

»Ich hatte mir das alles anders vorgestellt.«

»Wie denn?«

»Zum Beispiel hätte ich nicht gedacht, dass wir hier in Reihen sitzen müssen. Mir wäre es lieber gewesen, an einem kleinen Tisch zu sitzen.«

»Aha. Das stört mich weniger.«

»Tja, Geschmäcker sind halt verschieden.«

»Stimmt! Ach, guck mal! Jetzt holen die ein paar Frauen nach vorne. Vielleicht wird das doch noch ein bisschen spaßig.«

»Dann melde dich doch!«

»Nee, um Himmels willen. Das geht mir etwas zu weit!«

»Das musst du ja auch nicht. Es war nur eine Idee!«

»Mmh.«

Puh, ich hoffe, Suse spricht mich nicht noch einmal darauf an, ob ich den dritten Typen kenne. Am liebsten würde ich die Bar verlassen, um dem Thema komplett aus dem Weg zu gehen. Aber wie sollte ich den vorzeitigen Abgang meiner neuen Freundin erklären?

Angespannt warte ich, dass die Stripper endlich fertig werden und wir gehen können. Meine Angst wird immer größer. Jedes Mal, wenn Suse sich bewegt, denke ich, sie spricht mich erneut auf Tom an. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um mir nichts anmerken zu lassen und das Ganze durchzustehen.

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