Читать книгу Oh Schreck, du fröhliche! - Heike Abidi - Страница 47

Eine Woche später, Neujahr
5.13 Uhr

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Das Leben ist wunderbar und dieses Jahr wird toll! Woher der rasche Sinneswandel kommt? Tja: Weil ich nicht in Paris bin, konnte ich mit Nadja auf diese absolut abgefahrene Silvesterparty gehen. Und nun habe ich gleich zwei spannende Männer im Visier, die mich abwechselnd zum Tanz bitten und mir Getränke ausgeben und das Gefühl vermitteln, ich wäre eine Prinzessin. Jeder sieht besser aus als mein Exfreund, jeder ist lustiger und geistreicher und ich glaube, jeder passt besser zu mir als diese Luftpumpe. Mit wem starte ich ins erste Date im neuen Jahr? Hach, was für ein Luxusproblem!

Mit meinen Eltern und Brüdern, Nadja und Lili wurde es zwischen den Jahren übrigens richtig nett. Ich habe mich verwöhnen lassen und ganz viel Schokolade gefuttert. Und weiße Weihnachtsfeiertage haben, wenn man nicht reisen muss, durchaus etwas für sich.

Nadja und ihr Mann haben sich übrigens wieder versöhnt, er hat den Fehlkauf auf die Verkäuferin geschoben und versprochen, dass er selbst bald mal einen Augenarzt konsultiert. Und wenn er zurück ist, gehen er und Nadja einfach zusammen Dessous für sie einkaufen. Hoffentlich ist er dabei nicht so geizig wie sie. In ihrem Geschenk an meine Familie waren drei Badekugeln. Für fünf Personen, die nur duschen. Kein Kommentar.

War noch etwas Erwähnenswertes? Ach ja, richtig: mein Exfreund. Der Vollpfosten. Gestern rief er doch tatsächlich aus Paris an, um mir einen guten Rutsch zu wünschen. Es sei ganz furchtbar dort, schlechtes Wetter, alles total überlaufen und dreckig, ich hätte nichts verpasst.

Mir fällt jetzt erst auf, dass er eine unangenehm kratzige Stimme hat und zum Jammern neigt. Und wer will schon einen Liebhaber, dessen Aftershave wie ein Frauenparfüm riecht? Tsss. Wer weiß, was für ein Katastrophenfest es mit ihm geworden wäre.

Dieses Jahr … ich wünsche mir doch keine Feinde. Ich will entweder gar keinen Mann und das Singleleben genießen — oder aber einen, mit dem ich unterm Christbaum lachen kann. Und dazu braucht es dann nicht mal Paris, ein Besuch daheim reicht auch.

Oh Schreck, du fröhliche!

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