Читать книгу Voll fertig! Bin ich nur müde oder schon krank? - Heike Schröder - Страница 13
Warum unser Lebensstil uns fertigmacht
ОглавлениеChronische Müdigkeit und Erschöpfung gilt derzeit als eine Zivilisationskrankheit, die wir als negatives Resultat der modernen Lebensformen vor allem in den westlichen Industrienationen auffassen. Unsere Umwelt und unser „Lifestyle“ haben sich drastisch verändert: Terminstress im Privaten wie im Beruf; Ernährung ist Nebensache, nur noch Fastfood – keine gesunde Ernährung mehr; Vorrang für Medienkonsum und soziale Medien, in der Freizeit lieber „chillen“ (entspannen, faul sein) – keine Bewegung, kein Sport; Leben in Ballungsgebieten mit massiver Umweltbelastung durch Toxine und Strahlungen (Smartphone, WLAN etc.). Die Hauptklage solcher Menschen: chronische Erschöpfung. Diese fundamental veränderte Lebensweise bedeutet extremen Stress für den Organismus.
Viele Patienten haben uns ihre Belastungen geschildert – wir könnten die gravierenden Probleme selbst nicht besser darstellen:
„Ich erlebte massive Konkurrenz in Unternehmen, beschleunigte Arbeitsabläufe und permanente Veränderungsprozesse waren die Regel in meinem beruflichen Leben: Das überforderte mich und meine Mitarbeiter gleichermaßen und setzte uns immens unter Stress.“
Dieser Stress führte zu einer permanenten Ausschüttung aller Stresshormone. Welche Auswirkungen das auf unsere Zellen hat, lesen Sie im nächsten Kapitel.
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„Wachsende schulische und später auch berufliche Belastung sowie permanenter Freizeitstress waren meine täglichen Begleiter.“
Viele sind heute der Meinung, dass Stress „in“ sei, denn alle haben ständig ihre Zeit verplant und werden an ihren Leistungen gemessen. In der Freizeit wird auf dem gleichen Level weitergemacht wie im Job, ein Termin hetzt den anderen, jede Minute ist verplant.
„So konnte ich nicht mehr abschalten oder mich erholen. Auch bei meiner Schwester (6 Jahre) erlebte ich immer mehr Freizeitstress, unter dem sie zu leiden begann. Sie lernte bereits im Kindergarten Fremdsprachen, ging in ihrer Freizeit Hobbys nach, lernte verschiedene Musikinstrumente oder machte täglich Sport. Ihr Leistungspensum in der Schule stieg, nach den Hausaufgaben stand sie unter Zeitdruck, da jede freie Minute ausgefüllt sein musste. Zeit für Erholung und Entspannung hatte sie genauso wenig wie ich.“
Auch hier erlebten beide eine Dauerausschüttung ihrer Stresshormone.
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„Ich war ein intensiver Nutzer aller möglichen mobilen Kommunikationsmittel wie Smartphone, IPad etc. Ich war ständig künstlicher Strahlung (insbesondere Funkstrahlung) ausgesetzt und massiv reizüberflutet. Ich ging mit dem Smartphone ins Bett und stand mit ihm auch wieder auf. Nachts konnte ich nicht schlafen und tagsüber fühlte ich mich andauernd gestresst und müde.“
Wir erfahren heute eine extreme Zunahme künstlicher Strahlung (insbesondere Funkstrahlung) und Reizüberflutung durch exzessive Nutzung moderner Kommunikationsmedien. Niemals zuvor waren wir so starker künstlicher Strahlung ausgesetzt wie heute: Wir stecken in einem immer dichter werdenden Netz elektromagnetischer Schwingungen und elektrischer sowie magnetischer Felder und Wellen. Immer mehr Ärzte und Wissenschaftler weisen auf den Zusammenhang zwischen immunologischer Überforderung und Elektrosmog hin. Insbesondere die elektromagnetischen Felder von Bahnstrom, Trafostationen, Hochspannungsleitungen und manchen elektrischen Geräten oder die dauerhaft strahlenden Funktechniken im Haus wie WLAN und DECT-Schnurlostelefone sind es, die das Immunsystem belasten und zusätzlichen Stress – Dauerstress – bedeuten. Regeneration durch einen ruhigen Schlaf wird immer weniger möglich. Auch hier entstehen negative Auswirkungen auf die Ausschüttung der Stresshormone und damit auf die Zellen.
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„Nach der Lektüre Ihrer Informationsbroschüre habe ich einmal auf meine Lebensmittel geachtet: Ich bin erschrocken, wie viele Chemikalien in der Nahrungskette enthalten sind. Ich habe mich daraufhin komplett auf frische, biologisch wertvolle Produkte umgestellt und erlebte schnell einen Anstieg meiner Energie.“
Mit jedem Glied der Nahrungskette nimmt die Konzentration der Chemikalien zu. Damit haben die Lebewesen am Ende der Nahrungskette immer die schlechtesten Karten: Die Kuh frisst gespritztes Gras, wir essen das Fleisch der Kuh oder trinken ihre Milch. Die Meere sind mit Chemikalien belastet, das von Plankton aufgenommen wird – Wirbellose fressen das Plankton – kleine Fische fressen die Wirbellosen – große Fische fressen kleine Fische – wir essen die großen Fische. Die größten und fettesten Fische wie Thunfisch und Schwertfisch haben daher den höchsten Gehalt an Quecksilber, polychlorierten Biphenylen (PCB) und anderen Dioxinen. Täglich nehmen wir so Chemikalien auf, die sich in den Tieren angesammelt haben.
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„Ich habe auf Ihren Rat hin einmal die Zutatenliste meiner Lebensmittel gelesen. Ich bin entsetzt, wie viele chemische Zusatzstoffe ich zu mir nehme: Geschmacksverstärker, Aromastoffe, Farb- und Konservierungsstoffe, Gelier- und Verdickungsmittel, Emulgatoren, Trenn- und Süßungsmittel sowie Zuckerersatzstoffe.“
Mehr als 300 chemische Zusatzstoffe für Lebensmittel sind in der EU zugelassen und werden in der Lebensmittelindustrie ständig verwendet, um die Produkte haltbarer, schmackhafter, cremiger oder farbiger zu machen. Bei fast der Hälfte raten Verbraucherschützer vom häufigen Verzehr ab, andere halten sie grundsätzlich für bedenklich – darunter auch Farbstoffe in Süßigkeiten für Kinder.
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„Sind Gifte in Alltags- und Wohnraumchemikalien für mich gefährlich und ursächlich für meine Müdigkeit?“
Unser modernes Leben ist geprägt von einer Masse an toxischen Chemikalien, mit denen wir ständig in Kontakt kommen. Egal, ob Plastikflaschen, Deos oder Shampoos, Kosmetik, Kleidung, Putz- und Waschmittel, sie alle können gesundheitsschädliche Chemikalien (Bisphenole, Aluminium, Tenside etc.) enthalten, die uns allmählich vergiften. Auch Möbel können krank machen. Viele Menschen reagieren auf die jahrelangen Ausdünstungen von Teppichen, Polstergarnituren oder Lacken, Fußbodenbelägen (Formaldehyde) und Baumaterialien. Typische erste Symptome einer Vergiftung sind Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme und Müdigkeit.
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„Ich lebe in einer Stadt, in der sehr häufig Smog herrscht und wo in langen Smogphasen die Luft hochgradig belastet ist, sodass ich massive Luftnot bekomme und dann für Tage extrem müde bin.“
Nach dem jüngsten Report der Europäischen Umweltagentur (EEA) leiden mehr als 95 % aller Stadtbewohner in der EU zumindest zeitweise unter zu hoher Luftverschmutzung. Nach dem Report ist sie die Ursache für 458 000 Todesfälle pro Jahr. (EEA 2014) Die belastete Luft macht uns nicht nur müde, sondern kann auch der Grund für chronische Lungenerkrankungen sein.
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„Ich habe wenig auf meine Ernährung geachtet: Sandwiches, Hamburger, Döner, Pizza, Pommes frites und Co. waren stets auf meinem Speiseplan. Ein bis zwei Stunden nach dem Essen erlebte ich immer einen drastischen Energieverlust mit einer erheblichen Müdigkeit. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, schlief manchmal sogar am Arbeitsplatz ein, hatte massive Blähungen und wurde immer dicker. Nachts wurde ich mehrfach wach und schwitzte stark. Seitdem ich mich nach der modifizierten LOGI-Kost ernähre, sind alle diese Probleme Vergangenheit.“
Die Ernährung ist heute bei vielen auf Fastfood beschränkt. Das Angebot ist groß, Fastfood ist an jeder Ecke billig und schnell zu bekommen. Und das trägt dazu bei, dass viele Menschen im Alltagsstress häufig in Schnellrestaurants essen. Die zu vielen Kohlehydrate, gesättigten Fette und dadurch zu vielen Kalorien und Vitalstoffverluste machen Fastfood allerdings zu einem sehr ungesunden und gefährlichen Vergnügen. Abgesehen davon, dass der Bauchumfang wächst, machen sich Müdigkeit und Antriebslosigkeit breit, da der Organismus mit der Verwertung der Nahrung lange beschäftigt ist, ohne dass er aus ihr genügend Energie erhält, um sich wach und fit zu halten.
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„Ich habe eine Blutbestimmung meiner Vitamine und Spurenelemente durchführen lassen und war erstaunt: Obwohl ich meinte, mich immer gesund zu ernähren, und obwohl viel Obst und Gemüse auf meinem Speiseplan stand, hatte ich Mangel an Vitamin D, Vitamin B1-B2-B12, Folsäure, Q10, Kupfer und Selen! Seitdem ich diese Defizite ausgleiche, habe ich keine Schlafstörungen und keine Müdigkeit mehr, wache morgens mit viel Energie auf und kann mein tägliches Arbeitspensum problemlos erfüllen und habe noch genügend Kraft für meinen abendlichen Sport, genial!“
Nähr- und Vitalstoff-Mangelzustände (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente) sind heute die Regel. Auch wenn man sich vermeintlich gesund ernährt – die Qualität unserer Lebensmittel hat extrem nachgelassen. Niemals zuvor waren die Nährstoffverluste der Nahrung durch ausgelaugte Böden und Überdüngung, durch lange Transportwege, lange Lagerzeiten, Konservierung und unsachgemäße Zubereitung so groß wie heute.