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Einführung

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Wenn du mal dieses Fieber hast, also infiziert bist, lässt es dich kaum mehr los. Die Wildnis ruft. Du musst hinaus. Auch wenn man zuweilen etwas Bammel hat. Aber vielleicht ist es gerade der Reiz der Ungewissheit, das Neue, das Abenteuer, der Kick des Risikos, was dich lockt, deine Sehnsucht schürt.

Wie auch immer, wer jemals erlebt hat, welchen Eindruck die unendlich einsame Weite der nordamerikanischen Subarktis auf uns Zivilisationsgeschädigte macht, wer einmal einen Vogel in dieser gewaltigen Stille hört, ein Wildtier in seiner völlig ungestörten Natur bestaunen darf, durch die total unbeeinflusste Vegetation verzaubert wird, kommt kaum mehr davon los. Ja sogar die Erde ist von fremdartigem Duft und auch der Schnee erscheint in anderem Weiß unter glasklarem, sternübersätem, exotischem Firmament; jeder Sonnenstrahl, jeder Regentropfen netzt den Buschmann mit unbekanntem Empfinden … dann bist du infiziert und dieser Virus löst unweigerlich ein unheilbares Leiden, nein, unstillbare Freuden aus. … das Buschfieber!

Man muss es erleben, durchleben! Und damit wären wir bereits beim eigentlichen Infektionsherd für diese wunderbare Krankheit: Ein junger Bursche hat sie auf mich übertragen. Er selbst hat diese Krankheit überlebt, wenn auch nur per Zufall. Wie durch ein Wunder war er knapp dem Hungertod in der Wildnis entronnen. Er hat es gewagt; er hat gewonnen! Es war mein älterer Sohn! … Und hat mich angesteckt!

Wie sich diese „Infektion“ entwickelt hat, will dieses Buch vermitteln. Es beschreibt meine zahlreichen Erlebnisse in den Neunziger Jahren vor dem Millennium, während beeindruckender Aufenthalte im Busch von Nordkanada und Alaska.

Warum, wird sich der Leser bei der Lektüre fragen, kann sich der Autor an die mannigfaltigen Erlebnisse so gut erinnern, sogar an manche Details, nach so vielen Jahren? Ganz einfach! Ich habe damals stets akribisch Tagebuch geführt. Leider sind die meisten bedeutenden Geschehnisse nicht durch Fotos belegt. Nun, mach mal jemand mit ruhiger Hand ein Bild, wenn der Bär aus dem nahen Dickicht kommt und unmissverständlich die Pranke hebt; oder, wem könnte ein Schnappschuss gelingen beim pfeilschnellen Sturzflug eines Raubvogels auf seine Beute; und der scheue Wolf stellt sich auch nicht in beste Heulpose für dein Starfoto.

Nun ja, hoffentlich gelingt mir halbwegs in Worte zu fassen, was ich alles so intensiv erlebte. Somit kommt eine Thematik auf, der ein paar notwendige Worte gewidmet sind.

Diese Niederschrift erhebt gewiss nicht den Anspruch auf allerbeste schriftstellerische Güte; dafür jedoch ist der Leser gewiss, dass ihm keine „Märchen“ aufgetischt werden und eine absolut authentische Erzählung genießen darf.

Lass Dich infizieren, das Buschfieber ist eine herrliche Krankheit. Du wirst es nicht bereuen!

Buschfieber - von Kanada und Alaska

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