Читать книгу Der Schrei der Zypressen. Ein Provence-Umwelt-Krimi - Heinz-Joachim Simon - Страница 7
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Das Gelächter im Dunkel
Die halbe Stadt war zur Mairie unterwegs. Alles schrie hektisch durcheinander. Einige hatten Knüppel in der Hand. Auch an Flinten fehlte es nicht. Neben dem Brunnen, gegenüber von Ismenes Provence-Laden fanden wir ihn. Er lag mit ausgebreiteten Armen auf der Erde. Als hätte er sich hier zur Kreuzigung bereitgelegt. Ich drängelte mich zu ihm durch, beugte mich über ihn und legte die Hand an seine Halsschlagader. Seine Brust wies große Blutflecken auf. Da war nichts mehr zu machen. Der Mann war tot. Die Leute hinter mir hatten den Revolver in meiner Linken entdeckt und murmelten erregt durcheinander. Der Tote mochte kaum älter als fünfundzwanzig sein. Ein schmales junges Gesicht mit einer ungebärdigen schwarzen Haartolle. Der romantische Typ. Er hatte die Verwirklichung seiner Träume noch vor sich gehabt und manchen Traum noch nicht geträumt. Ich drückte ihm die Augen zu. Hinter mir sprach jemand laut ein Gebet. Ich drehte mich um. Ein breites rötliches Gesicht. Der Pfarrer der Kirche St. Gabriel.
„Ist er …?“
„Tot“, bestätigte ich ihm. Die Wunde in seiner Brust hätte auch einen Elefanten gefällt.
„Regt euch ab! Der Mann wurde mit einer Schrotflinte erschossen und nicht mit einem Revolver“, hörte ich Mario sagen.
„Wer ist der Junge?“, fragte ich Mario.
Mein Freund sprach mit einigen Einheimischen. Ich richtete mich auf und steckte den Revolver weg. Plötzlich stand Ismene vor mir.
„Es ist Pierre Claudel, der Sprecher unserer Vereinigung zum Schutz von Landschaft und Heimat“, stellte sie mit schreckensgeweiteten Augen fest. Neben sie trat eine Frau, die ihr ähnelte. Das Gesicht war jedoch voller und hatte einen leidenschaftlichen, entschlossenen Zug um den Mund. Das Haar war glatt zurückgekämmt.
„Das ist Kreones Werk!“, klagte sie an und sah sich Beifall heischend um. Aber die Zustimmung hielt sich in Grenzen.
„Unsinn! Dafür gibt es keinen einzigen Beweis“, sagte ein weißhaariger Mann, stellte seinen Koffer ab und kniete neben dem Toten nieder. Offensichtlich der Arzt Junot. Ein asketisches Gesicht mit klugen Augen.
„Da ist tatsächlich nichts zu machen“, bestätigte er meine Diagnose. „Er war sofort tot. Da hat einer gründliche Arbeit abgeliefert. Jemand muss die Gendarmerie benachrichtigen.“
„Habe ich bereits erledigt“, winkte ein kleiner Mann mit einer blauen Schürze ab, die das Firmenlogo von Jack Daniels zeigte.
„Adrien Dupont, der Inhaber des Bistros“, flüsterte mir Mario zu.
Die Gauloise im Mundwinkel, die Ärmel hochgekrempelt, die Hände in die Seiten gestützt, konnte ich ihn mir gut hinter der Theke vorstellen, das Urbild eines Bistro-Inhabers.
„Er kann hier nicht liegenbleiben“, sagte der Arzt und sah auffordernd um sich. Von dem Springbrunnen kam ein feiner Wasserschleier zu uns herüber.
„Lass ihn mal liegen!“, widersprach Dupont. „Im Fernsehen wartet man auch erst immer auf die Spurensicherung.“
Sein Blick war auf die Magnum in meinem Gürtel gerichtet. Ehe ein Missverständnis auftreten konnte, klärte ich ihn auf.
„Ich bin Privatdetektiv.“
Die Männer um mich brummten und wichen meinem Blick aus. Meine Erklärung gefiel ihnen nicht. Kein Franzose mag Schnüffler, und nichts anderes war mein Geschäft, wenn man das ganze Drum und Dran aus den Kriminalromanen weglässt. Die Menge löste sich langsam auf. Bis auf den Arzt strömten die Männer ins Bistro. Für Dupont würde es eine einträgliche Nacht werden. Eifrig goss er Pastis- und Cognacgläser voll. An diesem Abend wurden überwiegend harte Sachen getrunken. Der Lärm war ohrenbetäubend. Jeder hatte eine andere Version über den Tathergang parat. Diejenigen, die für den Golfplatz waren, hielten einen Fremden für den Mörder. Die Gegner des Golfplatzes klagten die Investmentgesellschaft an.
Mario und ich bestellten ein großes Glas Fischerbräu. Wir setzten uns zu Ismene und Antigone an einen Ecktisch. Der Lärm nahm mit jedem weiteren Glas zu. Die Vermutungen wurden immer wilder. Ein junger Mann trat ein und einen Augenblick wurde es still. Er hatte ein fast mädchenhaftes schmales Gesicht, war schlank und groß und trug einen gut geschnittenen Anzug und ein weißes Hemd. Er drängte sich zu uns durch und küsste Antigone auf den Mund. Das also war Henri, der Sohn des Bürgermeisters.
„Dein Vater hat Pierre auf dem Gewissen!“, platzte es aus ihr heraus.
„Ach, Antchen, hör auf! Vater ist zwar ein machtgeiler gieriger Bock, aber doch kein Mörder.“
„Aus Gier tut der doch alles!“, widersprach sie heftig.
Sie kabbelten sich noch eine Weile. Der junge Mann geriet ins Hintertreffen. Es war offensichtlich, wer von diesen beiden der Stärkere war.
Draußen waren nun Sirenen zu hören. Ein Polizist kam herein und sprach mit dem Wirt. Er war klein und hager und hatte ein Mausgesicht. Die Uniform schlotterte um seinen Körper und die Hosenbeine waren an den Enden zerfranst. Sein Blick fiel auf mich. Der Polizist stieß seine Mütze hoch und kam an unseren Tisch.
„Ihre Ausweise bitte. Wie ich hörte, waren Sie zuerst bei dem Toten und trugen eine Waffe bei sich.“
„Das ist Polizeisergeant Dejus von der Police Municipale“, erklärte Ismene.
Der Kleine hielt mir auffordernd seine Hand hin.
„Habe ich nicht bei mir.“
Sein Gesicht verzog sich freudig. Offensichtlich wollte er es sich einfach machen und mich als Verdächtigen einbuchten.
Mario stand auf und schlug mir auf die Schulter: „Ich hole die Papiere, damit sich unser Sergeant nicht unnötig Arbeit macht.“
„Ich bin Privatdetektiv und habe einen Waffenschein“, versuchte ich den Eifer des Sergeanten zu bremsen.
„Detektiv?“, brummte er misstrauisch, als vermute er bei mir den rauchenden Colt.
„Wir sind sauber. Unsere Kanonen verschießen übrigens kein Schrot!“, merkte Mario im Weggehen noch an. „Der junge Mann draußen ist mit einer Lupara erledigt worden. Sieht doch jedes Kind.“
„Sie wissen ja gut Bescheid!“, keifte Dejus.
„Ich war mal Polizist beim Vatikan.“
Dejus starrte ihm mit offenem Mund nach und murmelte: „Dann bin ich Polizist bei den himmlischen Heerscharen.“
„Sein Gott ist der Bürgermeister“, warf Antigone sarkastisch ein. „Die Police Municipale ist direkt dem Bürgermeister unterstellt. Er ist für Verkehr und den Markt zuständig.“
„Herr Gernot ist in Ordnung, Dejus!“, kam mir Ismene zu Hilfe.
„Ja doch!“, bekräftigte Antigone. „Mario und sein Freund kamen mit uns allen zu dem Toten. Du weißt doch, Mario ist in das Haus von Schneidermeister Lasalle eingezogen, der letzten Herbst verstorben ist.“
Der Polizist brummte etwas.
„Haben Sie etwas gesehen oder gehört?“, fragte Dejus und klappte sein Notizbuch auf und sah mich an, als wäre ich für ihn immer noch der Hauptverdächtige. Die Parteinahme der Céline-Schwestern hatte mir nicht geholfen.
„Nein. Wir standen auf der Terrasse, da hörten wir die Schüsse.“
„Sie wussten gleich, dass es Schüsse sind? Es hätte doch auch der Auspuff eines Autos sein können.“
Das war vielleicht ein Schlaumeier.
„Ich war im Krieg. Ich weiß, wie sich Schüsse anhören. Außerdem haben wir die Feuerstreifen gesehen.“
„Im Krieg? Dafür sind Sie viel zu jung.“
„Nicht im Weltkrieg. In Afghanistan herrscht auch Krieg.“
„So? Afghanistan?“, fragte er verdattert. Das Fragezeichen in seinem Gesicht war größer als sein Kopf.
„Mensch, Dejus, mach kein Theater!“, warf Henri ein. „Du hast doch sicher schon mal von Afghanistan gehört. Da ist seit Jahren Krieg.“
„Natürlich habe ich von Afghanistan gehört. Ich bin doch nicht blöd. Ich tue nur meine Pflicht“, erwiderte Dejus beleidigt und kritzelte etwas in sein Notizbuch.
Mario kam zurück und reichte ihm unsere Papiere und nun brauchte Dejus seine ganze Aufmerksamkeit, um sie zu studieren.
„Sie werden natürlich noch vor Capitaine Salignac von der Police Nationale in Aix ihre Aussagen wiederholen müssen.“
„Ist ja gut, Dejus. Du hast sicher noch andere zu verhören“, sagte Henri kopfschüttelnd.
Dejus kritzelte noch ein wenig und klappte dann gewichtig sein Notizbuch zu, als seien in diesem alle Sünder von Châteauromain eingetragen.
„Ihr Vater erwartet, dass ich meine Pflicht tue.“
„Du nervst, Dejus!“, gab Henri zurück.
Der Polizist warf uns noch einen funkelnden Blick zu und wandte sich an die anderen Gäste, die ihn jedoch eher amüsiert denn beeindruckt betrachteten.
„Mein Gott, jetzt haben wir bei uns in Châteauromain einen richtigen Krieg!“, klagte Ismene. „Pierre Claudel war so ein wertvoller Mensch. Er hat alles so ernst betrieben. Ein Idealist, der daran glaubte, dass man die Welt noch verändern kann. Er war so voller Glauben“, sagte sie an mich gewandt.
„Ich dachte, ihr wohnt bei eurem Vater, oben in den Weinbergen?“, erkundigte ich mich bei Ismene, erstaunt darüber, dass sie jetzt noch in der Stadt war.
„Ja. Antigone und ich waren in der Schule und haben uns mit Giraud, dem Lehrer, beraten, wie wir morgen bei der Versammlung vorgehen.“ Sie deutete auf einen Rotschopf, der mit einem Glas Pastis in der Hand neben der Tür stand.
„Cesare wird uns auch mit einem Mord nicht einschüchtern!“, verkündete Antigone mit entschlossenem Gesicht. „Der Kampf geht weiter!“
Ich bestellte für alle eine Runde Hennessy und für die Frauen einen Cointreau. An den Gesichtern merkte ich, dass mir dies nicht nur bei dem Wirt, sondern auch bei den Gästen Punkte einbrachte. Man sah mich jetzt freundlicher an. Hennessy trank man hier nicht jeden Tag.
Die Tür zur Straße hin war offen. Vor dem Bistro standen einige junge Männer in Lederjacken, rauchten und hielten Biergläser in der Hand.
„Wie soll es nun ohne Claudel weitergehen?“, fragte Ismene. „Er war unser Motor gegen das Resort. Er hat alles organisiert und unsere Leute bei der Stange gehalten.“
„Keine Angst, es wird weitergehen“, entgegnete Antigone. „Wir besprechen das alles morgen Abend. Wir werden einen neuen Sprecher wählen. Vielleicht haben wir in Mario und seinem Freund zwei neue Mitkämpfer.“
Die hatten hier einen Krieg. Zweifellos. Aber mich ging das eigentlich nichts an. Ich räusperte mich und machte eine vage Handbewegung, die andeuten sollte, dass es da noch einiges von mir zu bedenken gab. An Marios Blick merkte ich, dass er anderer Meinung war. Er war mein Kumpel, wenn er mitspielen wollte, dann würde ich mich dem kaum entziehen können. Mich beschäftigte dagegen, dass ich kaum hier war und schon hatte man uns eine Leiche vor die Nase gelegt.
Mein Handy vibrierte. Ich holte es heraus und ging vor das Bistro. Ich hätte das Gespräch besser nicht angenommen. Es lud mir ein neues Problem auf den Buckel. Die Stimme meiner Stiefschwester klang forsch und klar und befehlsgewohnt wie immer. Ich war ihr von jeher herzlich zugetan. Als mich mein Vater anerkannte und in sein Haus aufnahm, war sie die Einzige gewesen, die mich nicht wie ein Kuckucksei behandelte. Aber seit sie die Gernot Hoch- und Tiefbau AG führte, hatte sie sich einen Ton angewöhnt, der im preußischen Generalsstab sicher nicht aufgefallen wäre, mir jedoch die Nackenhaare hochstellte. Sie schien der Meinung zu sein, dass ihr jeder zur ständigen Verfügung zu stehen hätte. Und dazu gehörte auch ihr Halbbruder. Wahrscheinlich wird man so, wenn man über zwanzigtausend Mitarbeiter das Zepter schwingt.
„Peter, du musst sofort nach Brüssel kommen!“
„Ach nein?“, erwiderte ich missmutig. „Wie komme ich dazu? Du kommst doch auch ohne mich bestens zurecht.“
Meine Stimmung sank gehörig in den Keller.
„Wir haben nächste Woche Hauptversammlung. Man hat in den letzten Monaten ständig Aktien von uns aufgekauft, so dass ich Überraschungen befürchte.“
„Ich habe dich gewarnt, die Firma in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln.“
„Ich weiß, ich weiß. Aber wir brauchten nun einmal Kapital, um zu expandieren.“
„Mussten wir denn überhaupt expandieren? Langsam wirst du genauso unersättlich wie unser Vater. Wir haben doch auch gutes Geld verdient, ohne dass wir bei den Haifischen mitmachen.“
„Seit wann verstehst du etwas von Unternehmensführung?“, erwiderte sie sarkastisch. „Du kommst also?“
„Ich habe zu tun!“, blockte ich ab.
„Hör auf die Primadonna zu spielen. Deine Schnüffelklitsche wirst du wohl ein paar Tage sich selbst überlassen können. Habe ich dir nicht immer geholfen?“
Hatte sie. Aber das mit der Schnüffelklitsche war gemein. Wer lässt sich schon gern unter die Nase reiben, dass sein Beruf als nicht besonders seriös und gesellschaftsfähig galt.
„Was kann ich dir schon groß helfen? Du sagst doch selbst, dass ich von deinem Geschäft keine Ahnung habe.“
„Wir müssen wissen, wer hinter den Aufkäufen steckt. Das ist doch dein Metier. Endlich kannst du mal etwas für die schöne Dividende tun, die du jedes Jahr einstreichst.“
In jeder Frau steckt eine Katze und meine Stiefschwester konnte ihre Krallen ganz schön ausfahren. Es stimmte. Ich hatte unbestreitbar Vorteile davon einer Familie anzugehören, die mit einigem Vermögen ausgestattet war. Und außerdem, sie war ein guter Kerl und hatte mir gegen den Alten immer beigestanden.
„Du kommst also!“, wiederholte sie bestimmt. „Eine Suite ist für dich im Royal Windsor Hotel am Grand‘ Place in Brüssel reserviert. In vier Tagen ist die Hauptversammlung und wir sollten uns vorher abstimmen. Komm also rechtzeitig. Wo treibst du dich eigentlich herum?“
„In der Provence“, gab ich zögernd zu.
„Ach ja? Und dort arbeitest du sicher schwer?“
Ich mochte meine Schwester in diesem Augenblick überhaupt nicht. „Durchaus. Mario und ich bringen sein Feriendomizil in Ordnung.“
„Na wunderbar. Dann kannst du nach der körperlichen Ertüchtigung nun deinen Kopf in Form bringen. Hier gibt es einiges, über das wir nachdenken müssen. Es sind weitreichende Entscheidungen zu treffen.“
Sie gefiel sich wohl in der Rolle der Königin der Amazonen.
„Warum gerade Brüssel? Schließlich ist Hamburg unser Hauptsitz.“
„Weil wir, wie du vielleicht bemerkt hast, ein internationaler Konzern sind. Und unsere Niederlassung in Belgien eine unserer größten ist. Ich rechne mit dir.“
„Na schön. Ich komme, du Hexe!“
Sie lachte. Um meinen Unmut auszudrücken, beendete ich ohne Gruß und Kuss das Gespräch. Ich wusste, dass sie dies wurmen würde, aber ich hatte das Gefühl, dass ich ihr gegenüber wieder einmal den Kürzeren gezogen hatte.
Die Jugend von Châteauromain hatte mich während des ganzen Gesprächs interessiert beobachtet. Nun ja, wenn man von dem Mörder und Dejus einmal absah, waren Mario und ich die einzigen in der Stadt, die mit einer Kanone herumliefen. Unsere Profession hatte sich sicher herumgesprochen.
Ich ging ins Bistro zurück, wo Mario mir fragend entgegensah. Mein Gesicht zeigte wohl, dass sich meine Begeisterung in Grenzen hielt. Ich sagte ihm, was meine Schwester von mir wollte und er grinste.
„Tja, die Verwandtschaft. Es geht doch nichts über ein harmonisches Familienleben. Klar, dass du nach Brüssel musst.“
Italiener sind Familienmenschen. Mario machte da keine Ausnahme, obwohl er Witwer war und keine Kinder hatte. Aber mit seinen Brüdern stand er ständig in Kontakt und kommentierte deren Familienleben. Er spielte mit Leidenschaft den ‚Padre di famiglia‘.
Ich setzte mich zu Ismene und sie legte mir die Hand auf den Arm.
„Alles in Ordnung?“
„Ach, die Familie hat mal wieder Sehnsucht nach mir.“
„Seien Sie froh, dass Sie eine haben.“
Das Stimmengewirr an der Bar ebbte wieder einmal ab. Alles sah zum Eingang. In der Tür stand ein hochgewachsener Mann mit einem faltengekerbten bleichen Gesicht und silbernem Haar. Er sah nicht sehr gesund aus. Mühsam schlurfte er zur Theke. Sein Gang war so schwerfällig, als hätte er Blei an den Füßen. Er nickte Dupont zu und dieser nahm eilig ein Glas und füllte es mit Rotwein. Ismene sprang auf und ging zur Theke und der alte Mann umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf das schwarze Haar.
„Der alte Céline“, hörte ich jemanden flüstern.
Céline lehnte sich gegen die Theke und überflog die Anwesenden. Er nippte an seinem Glas und nickte anerkennend.
„Hört mal her!“, rief er mit brüchiger Stimme. „Pater Valoise hat mich angerufen und von dieser Schweinerei erzählt. Cesare hat mir heute im Auftrag der Investmentgesellschaft ein Angebot gemacht, das doppelt so hoch war wie das von vor zwei Wochen. Aber ihr sollt alle wissen, dass ich nicht verkaufe. Niemals verkaufen werde. Erst recht nicht nach dem, was heute geschehen ist. Mein Schwager und die hinter ihm stehende Investorengruppe werden Châteauromain nicht zu einem Rummelplatz der Superreichen machen. Und wer von euch seine Heimat liebt, der sollte nicht verkaufen. Bewahrt die Erde, die man euch übergeben hat.“ Er schwieg schwer atmend.
„Du hast gut reden, Céline!“, rief ein dicker kleiner Mann, dessen mit Mehl besprengte Schürze ihn nachdrücklich als Inhaber der Boulangerie auswies. „Deine Weinberge gehören zu den besten der Gegend. Du hast ein gutes Auskommen. Wir aber sind auf den Fortschritt in Châteauromain angewiesen. Wenn das Resort entsteht, bedeutet dies bessere Geschäfte und mehr Arbeitsplätze für unsere Jugend. Die Stadt hat höhere Steuereinnahmen. Cesare hat uns zugesichert, dass wir eine Gemeindehalle und ein Schwimmbad bekommen. Uns allen wird es dadurch besser gehen.“
Der alte Céline schüttelte bekümmert den Kopf.
„Cesare verspricht vieles, wenn der Tag lang ist. Ich kenne seine Versprechungen. Glaubt ihr wirklich an die vielen Arbeitsplätze? Ein Resort für Superreiche wird erstklassiges Personal mitbringen und nicht ungeschultes aus Châteauromain einstellen.“
„Vor allem würde es dir besser gehen, Maurice Castignac“, mischte sich Antigone ein. „Cesare hat dir sicher versprochen, dass du das Resort mit Baguettes, Brioches und Kuchen versorgen darfst. Außerdem habe ich gehört, dass du dich um ein Haus nahe am Resort bemühst, in dem du ein Delikatessengeschäft aufmachen willst. Du hast dich verkauft, Maurice.“
Dies entfachte die Diskussion erst richtig. Die einen bekannten sich zu dem Fortschritt, den Cesare versprochen hatte, die anderen warnten vor den Veränderungen. Man konnte es auf den Nenner bringen, dass die, die einiges auf der hohen Kante hatten, für den Fortschritt waren. Dazu gehörten der Bäcker, Apotheker, Optiker sowie der Geschäftsführer der Crédit Agricole und der Inhaber des Restaurants Chez Anton. Alle verkörperten sie das wohlbetuchte Bürgertum von Châteauromain. Die, die wenig besaßen, waren dagegen. Dazu zählten Lehrer und Pfarrer sowie der Inhaber des Tabac und einige Weinbauern, die ihrer Existenzgrundlage verlustig gingen, wenn sie verkauften. Wie ich von Henri erfuhr, war die meist arbeitslose Jugend auf Seiten der Gegner. Sie war oft genug enttäuscht worden. Ihre Ausbildung reichte nicht für den Konkurrenzkampf, schon gar nicht für die Jobs eines Resorts der Superreichen.
„Du kannst es dir leisten auf das Geld der Investoren zu verzichten“, rief der Werkstattbesitzer und hielt eine Brandrede für Cesares Pläne, ein breitschultriger Mann mit Baskenmütze und Blaumann. „Die Kaufkraft wird hier enorm steigen. Châteauromain bekommt eine Zukunft und erwacht aus dem Dornröschenschlaf. Das Resort wird unseren Namen in alle Welt tragen. Es wird hier viel Geld liegengelassen werden. Wir werden so bekannt sein wie Gordes oder sogar wie St. Paul de Vence.“
„Das ist Philippe Lorrain“, gab mir Antigone auf meinen fragenden Blick Auskunft. „Er hat die Citroënvertretung. Er hofft wohl, dass er zukünftig auch Wagen der Luxusklasse bei uns verkaufen kann.“
„Ihr verkauft das Erbe eurer Kinder!“, hielt der alte Céline leidenschaftlich dagegen. Ich hatte den Eindruck, dass er sich nur mühsam aufrecht hielt.
Ismene kam zurück und sagte sorgenvoll: „Vater sollte sich nicht so aufregen. Es geht ihm gar nicht gut. Er sagt zwar nichts, aber ich merke doch, dass er Schmerzen hat.“
„Ich plane, eine Nachtbar aufzumachen“, trumpfte Angledon, der Restaurantbesitzer, auf. Seine Augen blickten so verträumt, als sähe er bereits die leicht bekleideten Mädchen auf seiner Bühne tanzen. „Le Chat Noir wird in roter Leuchtschrift vor der Bar stehen“, begeisterte er sich. „Und du wirst dort der eifrigste Kunde sein“, spottete Dupont, der mit Recht darum fürchtete, Kundschaft zu verlieren.
„Na klar, ich muss doch wissen, was ich euch allen anbiete“, erwiderte Angledon mit funkelnden Augen.
„Hört euch das an!“, fauchte Antigone. „Sie träumen schon vom neuen Babylon.“
Sie nahm Ismene beim Arm und zusammen drängten sie sich zu ihrem Vater durch und redeten auf ihn ein. Gemeinsam verließen sie daraufhin das Bistro. Am Ausgang warf mir Ismene noch einen entschuldigenden Blick zu. Ich nickte zustimmend, so andeutend, dass ich die Sorge um den Vater verstand. Er schien wirklich sehr krank zu sein.
„Man sieht’s ihm an. Ihm scheint’s wirklich nicht gut zu gehen“, stellte auch Mario fest.
„Er hat Krebs“, gab Henri Auskunft. „Er ist ein mutiger alter Mann. Er könnte ja sagen, was geht mich das hier noch an. Aber so tapfer, wie er gegen die Krankheit ankämpft, so tapfer kämpft er auch gegen das Golfresort an. Er war schon immer anders als mein Vater. Ich bewundere ihn.“
„Sie sind gegen das Resort, obwohl Ihr Vater der Initiator ist?“
„Ja. Unbedingt.“
„Was sagt Ihr Vater dazu?“
„Er spricht nicht mehr mit mir. Das ist nicht so schlimm, wie es sich anhört“, sagte er auf meinen verwunderten Blick. „Wir reden schon seit Jahren kaum noch miteinander. Er hat mit seinem Egoismus und seiner ewigen Nörgelei meine Mutter in den Tod getrieben. Das verzeihe ich ihm nie. Er hat unsere Familie ins Unglück gestürzt und nun will er Châteauromain ins Unglück stürzen. Er bringt nur Unheil.“
„Viele, wenn ich die Erregung hier richtig interpretiere, sind doch gegen das Golfhotel. Warum stellt er sich gegen die eigene Gemeinde? Er ist schließlich der Bürgermeister und wird sich eines Tages wieder den Wählern stellen müssen.“
„So einfach ist das nicht. Er hat den Stadtrat unter Kontrolle. Alle, die zu den Honoratioren gehören. Er hofft, dass er als Kandidat für das Departement aufgestellt wird. Wenn er Châteauromain in eine Geldmaschine verwandelt, wird man in Paris auf ihn aufmerksam werden. Er hat bereits gute Verbindungen nach Aix. Der Präfekt ist ein guter Freund von ihm. Der hat auch die Verbindung zu den Investoren hergestellt und diese haben meinem Vater Geld für den Wahlkampf versprochen. So läuft das. Ich bin wahrlich nicht stolz auf meinen Erzeuger.“
Ich verstand ihn nur zu gut. Auch ich war nie stolz auf meinen Vater gewesen, der die Potentaten der Welt schmierte und mit jedem skrupellosen Staatschef gut Freund war, der seine Baufirma beauftragte. Auch er hatte meine Mutter schlecht behandelt und war indirekt an ihrem Tod schuld. Wir hatten den gleichen desaströsen Hintergrund.
Ein Mann stolperte herein und wandte sich gleich der Theke zu. Dupont füllte unaufgefordert ein Cognacglas und reichte es ihm. Einige Männer drückten seine Schulter und brummten mitfühlend. Der Mann hatte verweinte Augen. Mit zitternden Händen schüttete er den Cognac hinunter.
„Er war ein guter Junge“, sagte er rau und sah herausfordernd in die Runde, als erwarte er Widerspruch.
„Gaston Claudel, der Vater des Toten“, flüsterte mir Henri zu.
Alle bestätigten dem Vater, dass der Sohn ein guter Junge gewesen sei. Es schien sogar zu stimmen. Sie erzählten einander, wie tüchtig, klug und hilfsbereit er gewesen war. Er war nicht alt genug geworden, um viele Fehler zu machen. Claudels Blick fiel auf uns. Er starrte eine Weile unschlüssig zu uns herüber. Mein Handy vibrierte erneut. Ich sah aufs Display. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Meine Stiefmutter. Ich nannte sie die Königswitwe, denn genauso benahm sie sich. Seit dem Tod meines Vaters trug sie meist schwarz. Da sie gut zwanzig Jahre jünger als Vater war, hatten wir alle angenommen, dass sie sich nach einem Ersatz umsehen würde. Aber sie hatte uns überrascht und füllte die Rolle der leidgeprüften Witwe mit Inbrunst aus. Wenn sie Liebschaften hatte, wickelte sie diese diskret ab. Sie war immer noch eine schöne Frau, wenn sie auch nach den vielen Operationen einen etwas angestrengten Gesichtsausdruck hatte.
Ich ging erneut vors Bistro. Die Jugend von Châteauromain stand immer noch vor der Tür und blödelte jetzt herum. Einige schienen etwas über den Durst getrunken zu haben. Aber ihre Blicke mir gegenüber waren voller Respekt.
„Ja, Elise, was verschafft mir die Ehre?“, fragte ich die Frau meines Vaters. Es war selten vorgekommen, dass sie mich anrief. Ich gab mich nicht der Illusion hin, dass sie Sehnsucht nach mir hatte. In der Firma schien einiges los zu sein.
„Du kannst endlich einmal etwas für das Geld tun, dass du von der Gernot AG bekommst.“
Sie war nun schon die Zweite, die mich daran erinnerte. Meine Laune erreichte einen neuen Tiefpunkt.
„Geschenkt, meine Liebe. Irene hat mich bereits angerufen.“
„Ich hoffe, du wirst Irene zuraten, das Angebot der HIM anzunehmen.“
„HIM? Was ist denn das?“
„Nicht einmal das weißt du. Eine Schweizer Investmentgesellschaft natürlich.“
„Nie gehört.“
„Der Investor will groß bei uns einsteigen. Sie geben uns zehn Prozent über dem derzeitigen Aktienkurs. Durch den Einstieg von HIM und einer Kapitalerhöhung werden wir feindliche Übernahmen verhindern können. Seit einiger Zeit werden unsere Aktien aufgekauft.“
„Davon habe ich zu wenig Ahnung. Ich werde das tun, was Irene für richtig hält. Sie führt das Unternehmen und sie macht es gut.“
„Wenn Vater noch da wäre, müssten wir uns nicht sorgen.“
„Hör damit auf, Vater heilig zu sprechen. Früher galt die Gernot Hochund Tiefbau als erfolgreich, hatte aber einen etwas zweifelhaften Ruf. Seit Irene den Laden führt, gelten wir als seriöses Unternehmen. Und außerdem, was soll’s, der Alte ist in der Grube.“
„Du wirst unverschämt. Wie kannst du nur so von deinem Vater reden? Du könntest jetzt mal deine Dankesschuld abtragen. Immerhin hat er dich großzügig in seinem Testament bedacht. Rate Irene, das Richtige zu tun. Finde heraus, ob das Angebot der HIM koscher ist. Ich habe zwar ein gutes Gefühl, aber man kann ja nicht wissen. Vater erwartet, dass du dich darum kümmerst.“
Für sie lebte der Alte immer noch. Noch aus dem Grab heraus sollte er die Geschäfte bestimmen. Ich wimmelte sie ab, indem ich auf meinen Besuch in Brüssel verwies.
„Dort können wir alles besprechen. Bis dahin pflege deine Trauer.“
Sie japste und ich drückte sie weg. Besonders liebevoll waren wir nie miteinander umgegangen. Ich ging zurück ins Bistro.
„Wieder eine Familienangelegenheit oder gar ein neuer Auftrag?“, fragte Mario grinsend.
„Vielleicht beides.“
Langsam leerte sich das Bistro und auch wir verabschiedeten uns von Henri.
„Ich würde mich freuen, wenn ihr morgen bei unserer Lagebesprechung dabei wärt“, lud er uns ein.
Mario sagte sofort zu. Er zählte sich bereits zu den Einheimischen und hatte ohnehin keine Sympathien für die Veränderung seines Feriendomizils durch die Investorengruppe. Er hatte schließlich ein Haus in einer ruhigen netten provenzalischen Kleinstadt gekauft und nicht in einem Jetset-Refugium.
Es war bereits weit nach Mitternacht, als wir auf die Straße traten. Die Sterne funkelten wie ein Collier von Tiffany. Der Hund war immer noch unzufrieden mit den Sternen und bellte wie verrückt. Vor der Mairie stand der Polizeiwagen und wartete darauf weggefahren zu werden. Die Blinkanlage war so tot wie der, der hier gestorben war. Die Mairie war hell erleuchtet. Zwei Gendarmen kamen mit einem großen vierschrötigen Mann heraus. Wir wollten weitergehen, aber ein Ruf hielt uns auf. Er galt Mario.
Der große Mann kam auf uns zu. Ich erriet sofort, wer er war. Dieser Mann strotzte vor Kraft und Selbstbewusstsein. Alles an ihm war überproportional. Er hatte meine Größe, mächtige Schultern und Arme wie Keulen. Mit seinem Backenbart und dem vorspringenden Kinn konnte ich ihn mir gut als Grenadier Napoleons vorstellen. Seine Stimme klang so laut wie die eines Korporals auf dem Exerzierplatz. Er verschränkte die Hände vor der Brust.
„Auf ein Wort, Paresi. Dejus sagte mir, dass ihr hier mit Waffen herumlauft. Wir mögen das nicht. Ich will keine Cowboys in Châteauromain.“
Er sah uns mit einem Blick an, den er wohl für hart hielt.
„Wir haben einen Waffenschein für Frankreich. Haben Sie nicht schon genug Ärger am Hals und brauchen Sie jetzt noch welchen mit uns?“, fragte Mario.
„Wollen Sie mir drohen?“
Er lachte dabei und entblößte sein kräftiges Gebiss.
„Nein. Nur daran erinnern, dass Sie gerade einen Toten in Châteauromain haben“, erwiderte ich. „Ein guter Bürgermeister sollte sich um den Frieden in seiner Gemeinde kümmern und nicht neu hinzugezogene Mitbürger verärgern.“
„Ihr seid Privatdetektive, habe ich gehört? Wir mögen keine ausländischen Schnüffler bei uns.“
„Privatdetektiv ist ein Beruf wie jeder andere auch. Ich bin eingetragener Bürger von Châteauromain und habe Rechte wie alle anderen Bürger auch“, entgegnete Mario mit ruhiger Stimme. Ich kannte dies von ihm. Je ruhiger er wurde, desto mehr brodelte es in ihm.
„Jeder andere Bürger läuft nicht mit einem Revolver herum. Als Bürgermeister bin ich verpflichtet dafür zu sorgen, dass Châteauromain nicht eine Wildweststadt wird und …“
„Sie sind doch bereits auf dem besten Weg, aus dieser Stadt eine Wildweststadt zu machen“, unterbrach ich ihn. „Kümmern Sie sich lieber darum, dass Ihnen der Ort nicht um die Ohren fliegt. Mit Ihrem Golfresort haben Sie für eine Menge Sprengstoff gesorgt.“
Daran hatte er zu schlucken. Er streckte das Kinn vor und sah mich an, als wolle er mich als Nachtmahl verspeisen. Glücklicherweise hatte ich eine ähnliche Statur wie er. Er sah wohl ein, dass ich den Vorteil hatte, ein paar Jahre jünger zu sein. Vielleicht kam er auch zu der Erkenntnis, dass es sich schlecht in der Presse ausnehmen würde, wenn er einen Touristen verprügelte. Er machte also einen Rückzieher zweiter Klasse.
„Ich werde Sie im Auge behalten!“, grollte er.
„Schön. Sie wissen ja, wo wir zu finden sind“, gab Mario kühl zurück.
„Oh ja, das weiß ich!“, bellte er und stapfte davon.
„Was für ein Kotzbrocken!“, sagte ich zu Mario.
„Er hat prächtige Kinnladen, man könnte damit glatt einen Stier erschlagen“, erwiderte Mario lachend. „Für einen Politiker ist er die richtige Rampensau.“
„Er wirkt doch viel zu undiplomatisch für die Politik.“
„Ach, es gibt genug Schwache, die sich gern an einen starken Mann anlehnen. Er bringt dafür einiges mit.“
„Na ja, einen Freund haben wir mit ihm nicht gerade. Mit Politikern bin ich noch nie klargekommen.“
„Mach dir nichts draus. Dafür hast du eine Freundin gewonnen.“
„Meinst du wirklich?“
„Mann, in deinem Alter solltest du erkennen, wenn sich eine Frau für dich interessiert.“
„Ich bin darin nicht so gut“, gestand ich freimütig.
„Dann kann ich mich ja um die Schöne kümmern.“
„Untersteh dich, deinen Spaghetti-Charme auf Ismene zu konzentrieren! Dagegen komme ich nicht an.“
„Schön, dass du das einsiehst.“
„Was meinst du, was ich mit dir mache, wenn du deine ‚O sole mio‘Arien loslässt“, erwiderte ich und boxte ihm freundschaftlich in die Rippen. Lachend bogen wir in Marios Stichstraße ein. Irgendwo im Dunkeln über uns stimmte jemand in das Lachen ein. Plötzlich kam ein Dachziegel heruntergerauscht und knallte direkt neben Mario auf den Boden. Wir spritzten auseinander und drückten uns an die Hauswand. Wieder lachte jemand. Er schien sich köstlich zu amüsieren.
„Was ist denn das für ein Spaßvogel?“, flüsterte Mario.
Wir zogen unsere Waffen. Erneut polterten Ziegel auf die Straße. Jede Menge Staub rieselte auf uns herab. Wenn wir die Ziegel auf den Kopf bekommen hätten, wäre in dieser Nacht noch jemand gestorben, doch am meisten nervte mich das unheimliche Lachen im Dunkel über uns.