Читать книгу Carringo und der unsichtbare Tod: Harte Western Edition - Heinz Squarra - Страница 7

2

Оглавление

Chacos Morgan-Hengst verharrte im Schutz einer Gruppe verstaubter Saguaros, die aussahen, als schrumpften sie in der Trockenheit zusammen. Er sah den Wagen nicht und hörte auch die Fahrgeräusche nicht mehr. Sie schienen eine Rast eingelegt zu haben.

Er glitt lautlos aus dem Sattel und ließ den Zügel in den heißen Sand fallen. Das Gewehr an der Hüfte, bewegte er sich bis zur letzten Kaktee auf der Nordseite des kleinen Feldes.

Auch von diesem Platz aus sah er das schwere Gefährt mit dem ungewöhnlichen Aufbau nicht. Er hörte jedoch ein Pferd schnauben und konnte seinen Standort dadurch ungefähr bestimmen.

Er schlich weiter. Leise knirschte der Sand und rasselten die Sporen an seinen Stiefeln. Er bewegte sich im Bogen, um von vorn zu kommen und so nicht von den Gefangenen gesehen und vielleicht verraten zu werden.

Als er die Pferde rechts von sich sah, stand das Gespann nur noch dreißig Yards entfernt. Aber da er sich schräg von vorn näherte, erkannte er vom Wagen nicht viel und sah keinen der Brüder. In der Annahme, sie befänden sich hinten an der Eisentür und versorgten vielleicht ihre strapazierten Gefangenen, wagte sich Chaco näher heran. Sein Ellenbogen presste den Gewehrkolben gegen die Hüfte, der Zeigefinger lag um den Abzug.

Rechts raschelte das Dickicht. Ein Stein flog aus dem Geäst. Chaco duckte sich und entging um Haaresbreite dem Wurfgeschoss. Zugleich zuckte er herum und feuerte ins Gestrüpp. Ein paar Äste wurden in die Höhe geschleudert. Schwarzpulverrauch hüllte Chaco ein.

Die Pferde wieherten und drängten mit dem Gefährt rückwärts. Die Eingesperrten brüllten durcheinander. Ketten rasselten zwischen den Füßen der Gefangenen, angeschmiedet von den Brüdern Darion, um Fluchtversuche zu verhindern.

Chaco begriff sofort, dass sie ihn erwartet und eine Falle aufgebaut hatten. Er wirbelte herum und lief ins Dickicht. Gerade rechtzeitig, denn schon entlud sich mit einem furchtbaren Donnern eine Parker-Flinte, und eine Ladung Rehposten zerfetzte das Gestrüpp. Scharf wiehernd schoben die Zugpferde den schweren Wagen rückwärts ins Dickicht.

Hufschlag tönte dort auf. wo Chaco eben noch gewesen war. Ein Reiter geriet in sein Blickfeld, die noch rauchende Schrotflinte hob sich, und der zweite Lauf wurde abgefeuert.

Ein Hechtsprung rettete Chaco noch einmal. Er rollte auf den Rücken und drückte ab. Zwar traf er den schwarzbärtigen Kerl mit den zottigen Haaren nicht, aber die Kugel ging so knapp am Kopf des Pferdes vorbei, dass es erschrocken wiehernd in die Höhe stieg und die Hufe wirbeln ließ. Klirrend schlugen die Eisen gegeneinander. Funken sprühten.

Chaco sprang auf.

„Verdammt, reiß dich zusammen!“, brüllte Clay Darion sein Pferd an und knallte ihm den Doppellauf der mörderischen Schrotflinte brutal gegen den Hals.

Chaco hastete durch das Gewirr von Buschwerk, Cottonwoods und Kakteen. Sein Angriff war ein Schlag ins Wasser gewesen. Im Moment konnte er nur versuchen, den Morgan-Hengst zu erreichen und erst einmal das Weite zu suchen.

Darion war ihm schon wieder auf den Fersen. Das Pferd galoppierte durch die Büsche. Ein Rascheln und Prasseln untermalte den Hufschlag. Chaco schaute zurück, sah den Schwarzbart, stolperte dabei, überschlug sich und warf sich instinktiv nach rechts. Die Hufe polterten an ihm vorbei. Sand wurde ihm ins Gesicht geworfen. Er sprang auf und schlug seinerseits das Gewehr an, bevor der Reiter das Tier herumreißen konnte.

Doch in diesem Augenblick traf ihn ein wuchtiger, harter Schlag von hinten gegen den Hals. Schmerzen durchzuckten Chaco wie Nadelstiche. Er taumelte und sah Sterne. Seine Finger vermochten das Gewehr nicht mehr zu halten. Er verlor es, stolperte darüber und prallte gegen das Pferd, das Clay Darion inzwischen gewendet hatte.

Der hünenhafte Kopfgeldjäger sprang aus dem Sattel, packte Chaco an der Schulter und drehte ihn zu sich herum.

Noch arbeitete der Verstand Chacos präzise genug, um alles aufzunehmen. Er sah, wie Clay Darion ausholte, und wollte ausweichen oder die Hand heben, um den Hieb abzublocken, der ihn treffen sollte. Aber der Arm und die Beine gehorchten ihm nicht und schienen gelähmt zu sein. Da war die Faust schon, wurde größer, verdeckte, was es noch zu sehen gab, und traf ihn. In seinem Kopf schien etwas zu explodieren. So steif, wie er eben noch gestanden hatte, fiel er ins Gestrüpp. Er merkte es nicht mehr.

Carringo und der unsichtbare Tod: Harte Western Edition

Подняться наверх