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Klima und Reisezeit
ОглавлениеTriest hat ein submediterranes Klima, das sich durch heiße, trockene Sommer und milde, regenreiche Winter auszeichnet. Die Durchschnittstemperaturen betragen im Sommer 25° C, im Herbst 16° C, im Winter 8° C und im Frühling 15° C, im Jahresmittel 15,6° C. Die Statistik weist pro Jahr nur 8 Frostnächte auf, dafür aber 2 500 Sonnenstunden. Das Wasser der Oberen Adria erreicht im Hochsommer in Küstennähe bis zu 27° C. Der jährliche Niederschlag beläuft sich auf durchschnittlich 940 mm, die relative Luftfeuchtigkeit auf 64 %.
Ob man es glaubt oder nicht: in der „Stadt der Winde“ herrscht an beinahe 200 Tagen im Jahr Windstille, das sind mehr Tage ohne Wind als in den meisten anderen Orten am Mittelmeer. Freilich, die Bora, der plötzlich aufkommende kalte, meist trockene Fallwind aus Nordosten, der im Winter in starken Böen vom Land auf das offene Meer bläst, hat es in sich. Manchmal bringt die Bora Nera sogar Eisregen und Schnee mit. Sie wird durch das Hochplateau kanalisiert, ballt sich in der Bucht von Triest zusammen und fegt mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde durch die Stadt. Dann steht fast alles still, die Triestiner bleiben lieber in ihren Häusern. Müllcontainer, die durch die Luft wirbeln, entwurzelte Bäume und ein Tempolimit von 40 km/h auf den Autobahnen sind keine Seltenheit, wenn die Bora Hochsaison hat. Sie bläst zu jeder Jahreszeit, vor allem aber im Winter. Bis zu vierzehn Tage kann das Schauspiel dauern, im Sommer hält die Bora meistens nicht länger als ein paar Stunden an. Ihre Höhepunkte erreicht die Bora fast immer zwischen 7 und 11 Uhr und zwischen 18 und 22 Uhr. Die Menschen haben mit der unkontrollierbaren Kraft zu leben gelernt, obwohl sie schon immer Schrecken und Faszination auslöste. Schon Stendhal berichtet über die Bora, vor der man „Angst haben muss, sich den Arm zu brechen“.
Vergleichweise harmlos erscheinen dagegen die drei anderen Winde, die für das Triestiner Klima charakteristisch sind. Der sommerliche Mistral oder Maestrale ist eine leichte Brise aus Nordwest, die vom Meer Richtung Land weht und heiße Nächte abkühlt. Der Scirocco, ein warmer, feuchter Ost-Südostwind, wird vom Frühjahr bis zum Herbst in der Regel von schweren Wolken und heftigen Regenfällen begleitet. Im Gegensatz zur Bora ist er meist ein konstanter Wind ohne heftige Böen. Der Libeccio kommt aus dem Südwesten, Libyen klingt schon im Namen an.
Triest ist ein Ziel für alle Jahreszeiten, am angenehmsten sind freilich Frühjahr und Herbst, wenn man die Natur der Umgebung ebenso wie Museen, Kaffeehäuser und Shopping genießen kann. In den Hochsommerwochen rund um ferragosto (15. August), wenn die Massen zu den Stränden ziehen, sollte man es den Triestinern gleich machen und erst abends zu einem Stadtbummel aufbrechen.