Читать книгу Rockstar | Band 1 | Teil 4 | Erotischer Roman - Helen Carter - Страница 5
ОглавлениеKapitel 33 von Helen Carter
Sie begegneten netten Leuten, die Ivy ins Gespräch einbezogen, die ihr interessiert Fragen stellten und freundlich waren. Sie trafen aber auch auf solche, die Ivy nicht einmal wahrzunehmen schienen, sie nicht einmal grüßten.
»Jeff, ich muss mal für Mädchen«, sagte sie, nicht ganz unglücklich, für ein paar Minuten dem Getümmel zu entfliehen.
»Okay. Ich warte hier auf dich, damit du mich wiederfindest.«
Ivy musste lächeln, denn er überragte fast jeden hier mindestens um Haupteslänge.
Sie fand die Damentoilette und als sie eintrat, kam sie sich vor, wie in einem Schloss: goldene Wasserhähne, Marmorfliesen und Marmorverkleidung an den Wänden. Frauen standen dicht gedrängt vor den Waschbecken und frischten ihr Make-up auf.
Gerade, als Ivy sich zum Händewaschen zu ihnen stellen wollte, entdeckte sie die Stute. Nur eine Frau stand zwischen ihnen. Ivy wurde heiß. Ihr Mut verließ sie und sie begann zu bereuen, was sie zu ihr gesagt hatte. Sie befand sich auf feindlichem Terrain und Jeff war nicht da, um ihr zur Seite zu stehen.
»Das ist sie«, hörte Ivy plötzlich hinter sich.
»Ah ha. Du hast ihn dir also geschnappt ...«
Das Atmen fiel ihr schlagartig schwer und sie versuchte, sich zur Tür durchzudrängen.
»Wieso hast du’s denn so eilig?«, zischte es.
»Sie will wieder zu ihrem Beschützer ...«
Allgemeines Gelächter.
Ivy saß in der Falle. Plötzlich hatte sie das Gefühl, als hätten all diese Frauen schon mit ihm geschlafen, als fühlten sie sich berechtigt, ihn als ihren Besitz zu betrachten.
»Vorhin hatte sie noch die große Klappe«, feixte die Stute.
»Klar, da war Bones ja auch noch in ihrer Nähe.«
Eine der Frauen nahm ihren Lippenstift und malte einen riesenhaften Penis auf den Spiegel. Dann schrieb sie Bones dazu.
»Genau!«, rief eine. »Der größte Schwanz seit Erfindung des Mannes.«
Ivys Kehle war wie zugeschnürt. Sie konnte kaum noch schlucken oder atmen.
»Süße ... was denkst du ...«, sagte eine in schwarze Jeans und weiße Bluse gekleidete Frau, die durch eher dezente Aufmachung auffiel und ihr gegenüber einen beinahe mütterlichen Ton anschlug. »Dass er nur dir gehört? Himmel, Kindchen. Wir hatten ihn alle! Er kann gar nicht treu sein.«
»Stimmt! Er versucht es eine Zeitlang und dann ... Krawumm!«
»... Muss er seinen Schwanz in ’ne andere Pussy stecken ...«
Übereinstimmung aus allen Richtungen.
»Du kannst gar nicht alle bekämpfen.«
Ivy stand mit dem Rücken zur Tür und war zu schockiert, um zu fliehen.
»Besser, du kapierst es gleich, bevor er dir dein armes kleines Herzelein bricht... Das wird er nämlich. Du wärst nicht die Erste und nicht die Letzte.«
»Wenn er sagt, dass er dich liebt, meint er es auch so. Zumindest in dem Moment, wo er es sagt ...«
Nicken und Grinsen.
Ivys Blicke hasteten von einer Frau zur nächsten. Sie alle schienen Trägerinnen des gleichen Geheimnisses zu sein: Wie man Bones ins Bett bekam, ohne Gefühle für ihn zu entwickeln. Die Königinnen des Selbstschutzes.
»Schaut nur ... Wir haben sie verschreckt!«
Wieder brachen sie in Gelächter aus.
Ivy spürte, dass ihre Hände feucht und eiskalt waren. In dem Moment versuchte jemand, die Tür aufzudrücken, gegen die Ivy gelehnt stand. Sie machte einen Schritt nach vorn, ließ die Frau ein und schlüpfte an ihr vorbei nach draußen. Es schien ihr, als müsste sie ersticken. Was sich da drinnen abgespielt hatte, war schlimmer gewesen, als ein körperlicher Angriff. Sie hatten ihre Beziehung attackiert. Ihre Liebe zu ihm zu einer Idiotie erklärt.