Читать книгу Boris Baródin - Helmut Lauschke - Страница 2

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Musik, Begegnungen, Hilfe zur Befreiung

Die Reise nach Warschau

Der Weiterflug nach Moskau und die Begegnung mit dem Vater

“Hast Du den Sekt kalt gestellt?”, fragte Ilja Igorowitsch seine jüngere Frau. Das war der erste Satz, den der Vater seit der Abfahrt von der Philharmonie von sich gab. “Ja, Liebster, die Flaschen liegen gekühlt im Eisschrank”, antwortete Marina und nahm Boris den Rosenstrauß mit den Worten ab: “sind das herrliche Rosen!”. Sie holte die hohe Vase aus der Glasvitrine, füllte sie mit Wasser und stellte die Vase mit den roten Rosen auf den Tisch. “Dann ist die erste Flasche fällig”, sagte Ilja Igorowitsch mit dem Ton der Bestimmtheit. “Boris, sei so lieb und öffne sie”, setzte er nach. Wer Ilja Igorowitsch gut kannte, hörte im Nachsatz den Schmerz heraus, dass er selbst, der früher das Öffnen der Champagnerflasche sich nie hatte nehmen lassen, nun unfähig war, die Flasche zu öffnen. Boris holte die Flasche aus dem Eisschrank, öffnete sie mit knallendem Korken und goss den “Schaumstoff” mit dem stufenweisen Nachgießen in die langgestielten Gläser, die Marina auf den Tisch neben das Kaffeegeschirr vom Nachmittag gestellt hatte. Marina, die wie Boris neben dem Tisch stehenblieb, reichte das Glas ihrem Mann in die linke Hand. “Mein lieber Sohn”, setzte Ilja Igorowitsch an, “Du hast mir und Marina mit deinem Kommen eine große Freude gemacht. Die Freude wurde zum Wunder, als wir dich spielen hörten. Mit Worten kann ich es dir nicht sagen, wie mächtig dein Spiel mein Herz bewegt hat. Es ist ein Wunder, dass uns mit dir widerfahren ist. Du bist ein großer Herr auf dem Felde der Musik, ein General, der die höchste Achtung verdient. Dafür wollen wir, und besonders ich, dir danken. Sehr zum Wohl!” Sie ließen die Gläser klingen, wobei es aus dem schief gehaltenen Glas in Iljas linker Hand schwappte, und ein Schluckvolumen des Schaumstoffs über seine schwarze Jacke und dunkelblaue Krawatte kleckerte, was Marina nach dem Anstoßschluck mit der Serviette wegwischte. Boris nahm das Wort: “Vielen Dank, ich bin gerührt, lieber Ilja Igorowitsch, liebe Marina. Doch muss ich auch hier klarstellen, dass Du es bist, mein lieber Vater, dass es einen Boris Baródin gibt, und dass Du es nicht weniger bist, dass aus mir ein Pianist geworden ist, der sich hören lassen kann…” Ilja Igorowitsch unterbrach: “Nun untertreibe nicht wieder. Du gehörst zur Spitze der Klaviermusik…” Boris riss das Wort wieder an sich: “Das mag vielleicht so sein, aber die Grundlage zu allem hast Du gelegt. Das kannst Du doch nicht bezweifeln!” Ilja Igorowitsch kämpfte mit den Tränen, gab Marina sein Sektglas zum Abstellen auf den Tisch und zog sich das Taschentuch aus der linken Hosentasche. Dann führte Boris den Generalsvergleich an: “Ich höre aus deinen Worten den General sprechen. Neu für mich ist, dass Du die Offizierslaufbahn auch in die Musik bringst, dass es auf dem Felde des klingenden Friedens einen General geben soll. Doch wenn das so sein kann, dann darf es nur ein General in ziviler Kleidung sein.” Ilja Igorowitsch und Marina lachten. Ilja: “Trinken wir auf den General des klingenden Friedens, Du Spaßvogel!” Sie hatten die Gläser geleert, hielten sie aber noch in den Händen, als Ila Igorowitsch sagte, dass er nach den bitteren Erfahrungen nichts einzuwenden hätte, wenn die Kriegsgeneräle durch Friedensgeneräle ersetzt würden.

Rückflug nach Berlin mit Zwischenstation in Warschau

Die neuen Herausforderungen

Nachttraum vom Abschied des Ilja Igorowitsch

“Ilja Igorowitsch ist tot”

Der Klavierabend mit den Schülern. Die Anstrengungen, Vera nach Berlin zu holen

Auf dem Weg zur jungen Familie

Die Kieler Musikwochen

Die letzten Tage von Boris Baródin

Impressum neobooks

Boris Baródin

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