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Welche Antwort geben wir? Hinhören

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Wir lassen uns auf die Einladung Jesu ein, indem wir auf Menschen wie Johannes den Täufer hören. Hätte Johannes nicht gesagt: „Seht! Das ist das Lamm Gottes“, hätten Johannes und Andreas ihn womöglich gar nicht kennengelernt. Diese Erzählung aus dem Evangelium zeigt, dass wir auf jemanden hören müssen, der uns auf Jesus verweist. Wir finden Jesus nicht von uns aus.

Dieser Mensch mag nicht aufregend, attraktiv oder leicht zugänglich sein. Der Mensch, der auf Jesus zeigt, mag uns gewaltig auf den Wecker gehen, und zwar wegen unserer Vorurteile. Womöglich kommt uns eine Abneigung gegen ihn und wir sagen: „Seht doch, wie der sich anzieht“, oder: „Ich mag diese Art Leute nicht, die dauernd von Jesus reden.“

Ich möchte dich darauf aufmerksam machen, dass wir auf diese Menschen hören müssen, auch wenn sie nicht unbedingt von der Art sind, dass sie gleich unsere Sympathie haben. Vielleicht sind sie zu arm. Oder sie sind zu reich. Oder sie haben einen seltsamen Akzent. Oder sie sprechen eine andere Sprache. Irgendeinen Grund gibt es immer, zu sagen: „Na ja, die haben ihre eigenen Probleme.“

Aber immerhin: Sie zeigen auf Jesus.

Wir haben es notwendig, Menschen zuzuhören, die anzuhören uns nicht unbedingt leichtfällt. Das können eine recht einfache Frau, ein recht einfacher Mann sein, die uns die Frage stellen: „Liebst du Jesus?“ Sag dann: „Komm her. Worum geht’s?“ Hör dann gut zu. Bleib aufmerksam.

Es könnte auch ein sehr mächtiger Mensch sein, der von Jesus spricht, womöglich sogar der Papst selbst, und du könntest sagen: „Na ja, du tust dich leicht, im Vatikan zu leben, mit all dem Aufwand um dich herum.“ Aber darum geht es nicht. Hör hin.

Es könnte auch ein recht ungewöhnlicher Mensch sein, der sich nicht an alle Regeln hält. Aber sei aufmerksam, wenn dich jemand auffordert, „Jesus nachzufolgen“. Nimm diese Stimme sehr ernst.

„Sieh hin! Sieh das Lamm Gottes!“

Wir können tausend Argumente dafür anführen, nicht hinzusehen, nicht zuzuhören. Aber pass gut auf.

Horche.

Wenn du das nicht tust, findest du Jesus womöglich nie. Diejenigen, die auf Jesus zeigen, zeigen von sich selbst weg. Nimm das ernst.

Im Alten Testament wird erzählt, dass Samuel im Tempel schlief und der Herr ihn anrief: „Samuel, Samuel!“ Da ging er zum Priester Eli und sagte: „Ich höre immer diese Stimme!“ Zuerst sagte Eli: „Geh wieder ins Bett.“ Aber schließlich ging Eli auf, dass Gott den Jungen rief, und er sagte zu ihm: „Gott spricht zu dir.“ Später, als Samuel wieder diese Stimme hörte, gab er zur Antwort: „Herr, hier bin ich. Dein Diener hört“ (1. Samuel 3,1–9). Ohne Eli hätte Samuel nicht erkannt, dass Gott zu ihm sprach. Ohne Johannes den Täufer hätten Johannes und Andreas nicht auf Jesus geschaut.

Wir müssen auf die Menschen in unserem Leben hören, sogar auf die gebrochenen, und sie sehr ernst nehmen.

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