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In Stills Geist vertiefen

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Wie schon zuvor zitiert widmet Still ein ganzes Kapitel in Die Philosophie und Mechanischen Prinzipien der Osteopathie Überlegungen zur Essenz des Lebens im Sinne einer biogenetischen Lebenskraft. Dabei favorisierte er eine vitalistische Sichtweise, wobei er sich offensichtlich Gedankengut von Elliot Coues, einem philosophisch interessierten amerikanischen Ornithologen ausleiht,9 der eine vergleichbare Terminologie bei seiner Beschreibung der Natur des Lebens im Kontext allgemeiner Biologie benutzt. Hier ein Beispiel aus einem seiner Vorträge vor der Philosophical Society of Washington:

»Das Leben als Ganzes ist selbstverständlich die Summe aller Phänomene der sich manifestierenden belebten Natur. Über das Jenseits der materiellen Manifestationen, über das Abstrakte der Natur oder über die Essenzen der Attribute von Flora und Fauna, scheint kein Wissen möglich. Und obwohl ich mir nicht einmal vorstellen kann, was Leben jenseits des Materiellen ist oder sein mag, so unmöglich ist es für mich das Leben nicht als existierende Realität jenseits materieller Zustände wahrzunehmen und so unmöglich, dieses Konzept nicht unwillkürlich in mir zu tragen.

Dies indiziert natürlicherweise das »vitale Prinzip«, das Postulat der Realität einer Kraft, die als »vital« bezeichnet wird. Sie repräsentiert ein wahrhaftiges Biogen oder Lebensspender, die auch unabhängig vom Materiellen existieren kann und auch nicht von irgendeiner materiellen Kraft abhängig ist. Und obgleich es sich dabei um eine reine Spekulation handelt ist es mir unmöglich das Gegenteil anzunehmen.« 10

Coues bezweifelt jedoch, dass diese Hypothese ebenso glaubhaft ist, wie die Behauptung der materiellen Selbstorganisation vom kosmischen Nebel über die einzelne Zelle bis hin zur Komplexität des Menschen.

Obwohl er seinem Publikum absichtlich eine religiöse Argumentation vorenthält, verlässt er sich auf die klassische Ursache-Wirkung-Verknüpfung, die auf einen ultimativen bzw. kreativen Ursprung zurückgeht – ähnlich der Verehrung eines Gottes in zahlreichen Kulturen.

Er zitiert den Begriff »Biogen« ganz im Sinne Stills Gedankenwelt und die Datierung unterstreicht einen möglichen Einfluss seiner Ideen auf Still, ähnlich wie bei Herbert Spencer (siehe weiter unten).

In einer anderen Arbeit über die Modalitäten der Sinneswahrnehmung von Vögeln macht Coues folgende höchst interessante Aussage:

»Sämtliche Tiere scheinen empfänglich für Biogenese, eine Neigung, die aus dem Biogen selbst resultiert; eine Substanz bestehend aus einer selbstbewussten Kraft kombiniert mit deinem Minimum an Materiellem um sich zu manifestieren.«

Verallgemeinert passt diese Aussage hervorragend zu den gegenwärtigen Konzepten der bioenergetischen Palpation. (Comeaux, 2002)

Esoterische Osteopathie  (1908)

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