Читать книгу Um Gottes willen, ein Mediziner! - Herbert Lipsky - Страница 6

Grazer Lokale

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Es gab eine Reihe von Lokalen in den 50-er Jahren, die natürlich alle nicht so schick waren, wie es solche heute sind. Typische Studentenlokale sind auch schon damals die Wartburg und die Goldene Kugel gewesen. Beide lagen in der Nähe der Universität, so dass es uns sehr einfach gemacht wurde, anstatt der Vorlesung ein Krügel Bier zu trinken. Dies war besonders am Vormittag äußerst gefährlich, denn es ist leichter noch ein Krügel zu trinken, als die nächste Vorlesung zu besuchen. Eine bevorzugte Vormittagsbeschäftigung anstelle des Studiums war es auch, Karten zu spielen. Dies geschah vorwiegend in der Mensa. Das Lieblingsspiel zu unserer Zeit war Preferance. Nicht wenige Studenten haben mehrere Semester nichts anderes gemacht, als nur Preferance gespielt. Einige damals noch existierende Kaffeehäuser hatten Billardtische, auch dieses Spiel war recht beliebt. In der Goldenen Kugel gab es schon in den 50-er Jahren eine sehr große Auswahl von Biersorten. Es waren etwa 200. Die große Gruppe der damals in Graz studierenden Norweger hatte dort ihr Quartier aufgeschlagen. Es gab ein Norwegerzimmer. Kam man durch Zufall in dieses Norwegerzimmer hinein, so war es ratsam, es so bald wie möglich zu verlassen, denn die Norwegischen Studenten waren nicht unbedingt friedlich. Sie waren hier unter sich und nicht sehr gesellig. Man sah dann durch Rauchschwaden nordische Blondköpfe in den verschiedensten Stadien der Trunkenheit sitzen, langsam sprechen oder schlafen. Gelegentlich stolperte einer heraus, um seine überfüllte Blase zu entleeren. Trotz ihrer Trinkgewohnheiten waren die meisten von ihnen ausgezeichnete Studenten.

Ein uriges Lokal lag in der Grazer Innenstadt: die Boheme. Es war finster, schmuddelig und doch für Trinker aller gesellschaftlichen Schichten ein Paradies. Die Besitzerin hieß Luise. Sie war schon in vorgerückten Jahren, hatte gefärbtes blondes Haar und viel Wasser in ihren Beinen. Trotz des Herzleidens stand sie unermüdlich hinter der Theke und schenkte ihre selbst fabrizierten Schnäpse und Liköre aus. Diese hatten eigenwillige Namen wie Herz-As oder Goldener Hirsch. Bei manchen machte sie Kreuzzeichen beim Ausschenken. Für uns Studenten mit schwacher Kasse ein Eldorado. Der billigste Schnaps kostete nur 1 Schilling. Man traf dort verkrachte Existenzen, Künstler, Schauspieler und einfache anonyme Trinker. Die Luise war eine Seele von einem Menschen, konnte aber auch sehr streng sein. Wenn sich jemand über sie lustig machte oder sich schlecht benahm, griff sie rasch zur Soda­wasserflasche und spritzte diesen Sünder unbarmherzig an. Ich erlebte bei ihr einmal einen Streit zweier Künstler um einen jungen und unschuldigen volltrunkenen Knaben. Beide wollten ihn haben. Der Knabe wurde hin- und hergezogen, es wurde ihm ins Ohr geschrieen: „Geh doch nicht zu diesem Schwein.“ Der andere schrie: „Du bist ein noch größeres Schwein.“ Und so ging es hin und her. Am Ende löste der junge Mann selbst das Problem, indem er sich mitten im Lokal vor der Theke übergab. Luise forderte alle Anwesenden auf, unverzüglich diesen Saustall aufzuwischen. Keiner von uns machte dazu Anstalten. Mit einer Sodawasserflasche im Anschlag wies sie uns um 8 Uhr abends aus dem Lokal und sperrte es zu. Sie hätte nicht gezögert uns damit anzuspritzen. Bei ihrem Begräbnis war ein Großteil der Kundschaft zugegen. Feierliche Reden wurden gehalten und echte Tränen flossen. Alle wussten, ohne Luise konnte die Boheme nicht mehr das gleiche sein wie früher. Und so war es auch.

Ein eher nobles Lokal in der Herrengasse im Zentrum von Graz war die Pinguinbar, in Chrom und Neonstil der 50-er Jahre gehalten. Die Preise waren für die Studenten schon schwieriger zu verkraften. Es gab dort immer eine gewisse Anzahl von hübschen Mädchen, zwar höchst selten allein, aber immerhin war dies Anreiz genug, um hinzugehen. Für die wenigen Besitzer von Autos und Vespas war es absolut wichtig, vor diesem Lokal in der Stadtmitte zu parken. So wurde man sicher gesehen. Die Herrengasse, die „Rue“, wie man sie damals nannte, war noch nicht Fußgängerzone, und man konnte den ganzen Tag mit seinem Fahrzeug auf- und abfahren und nach Mädchen Ausschau halten. Einer der größten Aufreißer war ein späterer Zahnarzt. Zunächst mit Vespa, später mit Porsche, zog er unermüdlich seine Runden. Sein Spruch, welcher eine hohe Erfolgsquote hatte, lautete: „Liebes Fräulein, darf ein junger Arzt Sie zu einem Kaffee einladen?“ Dieser Gewohnheit blieb er sein ganzes Leben lang treu. Er hatte sich diese Anrede so angewöhnt, dass er kein Wort davon mehr weglassen konnte. Schon fast 50 Jahre alt, hörte einer seiner Freunde ihn wieder einmal eine Frau so ansprechen. Er blieb stehen und bat ihn eindringlich: „Bitte, lass doch wenigstens das Wort ‘jung’ weg.“ Als später in seinem Leben seine Erfolgsquote zu sinken begann, ergänzte er diese durch Erzählungen. Burli wusste, was er seinem Ruf schuldig war. Immerhin saß er sein ganzes Leben in den Jurys der Schönheitswettbewerbe.

Mit einem Freund verbrachte er einmal eine Woche am Arlberg, der Schnee war traumhaft, das Skifahren herrlich, aber mit Damen klappte es nicht so richtig. Seinem Freund war das egal, aber in Burli nagte der Misserfolg. Auf der Heimreise grübelte er. Damals war es üblich, bevor man nach Graz zurückkehrte, in Frohnleiten beim Gasthof Weissenbacher einzukehren. Beim Essen sagte er zu seinem Freund: „Wir müssen jetzt unsere Geschichten über den Arlberg abgleichen. Sie dürfen sich nicht widersprechen.“ Ja, ein guter Ruf ist rasch ruiniert.

Das noble Kaffeehaus war damals die Columbia, das heutige Operncafe. Hier verkehrte die bessere Gesellschaft und auch die, die sich dafür hielt. Viel hat sich nicht geändert. Die jungen Leute von damals sitzen auch heute noch etwas ergraut oder glatzköpfig dort, ihre Kinder und Enkelkinder neben ihnen. Damals studierten viele Griechen und Ägypter in Graz. Die Columbia war auch ihr Lieblingslokal. Einige von ihnen sind für immer bei uns geblieben. Sie wurden von der Grazer Gesellschaft völlig absorbiert und assimiliert.

Neben der Columbia gab es die Palette, ein schickes Tanzlokal. Später war dort ein Reisebüro untergebracht: Die Palette war ganz im Stil der 50-er Jahre, der Nierentische und Peitschenleuchten, also modernst eingerichtet. Sie genoss sofort eine große Attraktivität, so dass sich ein Allerweltspublikum einstellte. Dieses trug dem Lokal bald den Namen „Prolete“ ein. Bei einer Tour durch das nächtliche Graz durfte ein Besuch in der Palette nicht fehlen. Ein anderes wichtiges, eher altmodisches Tanzlokal, wo immer eine Kapelle spielte, war die Herrenhofdiele. Der Vorteil dieses Etablissements war die späte Sperrstunde. Der Boden dieses Lokals bestand aus einem geölten schwarzen Parkett. Dies war insofern ein Nachteil, weil man sich bei einem Sturz die Kleider beschmutzte. Stürze beim Tanz waren zu vorgerückter Stunde nicht so selten. In diesem prinzipiell soliden Lokal stellte es eine große Sensation dar, als es uns einmal gelang, eine ausgelassene, verheiratete, deutsche Dame beim Tanz zu überreden, einen Striptease vorzuführen. Den Musiker traten bei dieser Schau vor lauter Staunen beinahe die Augen aus dem Kopf. So sittsam war man damals noch. Die Dame verabschiedete sich dann von uns mit den Worten: „Wenn das mein Alter wüsste!“

Wollte man in einem Lokal mit Wienerliedern sitzen, so ging man in die Herzl Weinstube. Dieses Lokal ist wohl eines der ältesten Grazer Lokale, und man kann auch heute noch im gleichen Stil dort seinen Wein trinken, ein Abendessen genießen und alten Wiener Heurigenliedern lauschen. Es gab natürlich schon damals echte Nachtlokale, wo man gründlich geneppt wurde. Das Café Braun und die Triumphbar waren zwei davon. Sie lagen im Umkreis des Griesplatzes, wo schon seit jeher die leichten Mädchen und ihre Beschützer zu Hause sind. Die Damen in diesen Lokalen führten damals einen geradezu rührend anständigen Strip vor, ihr Aussehen ließ übrigens auch zu wünschen übrig. Kein Vergleich mit den heutigen Berufskolleginnen. In solche Lokale ging man als vernünftiger Student nur dann, wenn man einen „Hofer“ mit hatte. In der Studentensprache wurde als Hofer ein älterer Herr bezeichnet, welcher stets die ganze Rechnung bezahlte. Ein bewährtes Mittel, um einen Hofer zu ködern, war es, ein hübsches Mädchen mit zu haben. Um beim Mädchen Eindruck zu machen, wurde vom Hofer alles mit eingeladen. Pech, wenn das Mädchen mit dem Hofer verschwand. Heute weiß ich es, dass viele der damaligen Hofer uns aus purer Güte und Mitleid zu einem Glas Wein oder einem Bier eingeladen haben.


Columbia und Palette

Ging eine durchzechte Nacht langsam in die Morgenstunden, so gab es nur wenige Lokale, die noch in Frage kamen. Die Sterzhalle in der Griesgasse und das Sporbuffet in der Sporgasse, auch Sporpuff genannt, waren die zwei wichtigsten davon. Hier traf man neben eleganten übrig Gebliebenen der Nacht auch den absoluten Abschaum von Graz. Niemand war nüchtern, gesellschaftliche Unterschiede aufgehoben. Man saß mit schwerem Kopf, roten Augen und ausgerauchter Lunge bei der morgendlichen Gulaschsuppe und beim letzten Bier. Eine neue Bekanntschaft, aber auch ein Raufhandel waren da immer drinnen.

Einer unserer Kollegen war auf seiner Tour durch andere Lokale immer wieder von einem ungehobelten Menschen belästigt und beschimpft worden. Dieser hatte ihm auch Ohrfeigen versprochen. Wir saßen gemütlich bei der morgendlichen Gulaschsuppe und tranken unser Bier, als dieser Mensch zufällig auch das Lokal betrat. Er konnte sich nicht enthalten, wieder etwas Abfälliges über unseren Kollegen zu sagen. Wir sahen uns an, einer sagte: „Ich glaube, der Herr muss operiert werden.“ Dann gingen wir zu ihm hin und fragten ihn, ob er das wolle. Er verneinte dies aufs heftigste und wollte sich zurückziehen. Es war aber bereits zu spät. Die Operationsindikation war schon gestellt. Wir schubsten ihn in das Hinterzimmer und legten ihn auf einen Tisch. Einmütig wurde festgestellt, dass er bereits genug prämediziert sei. Als Hauptanästhetikum wurde ihm ein Krügel Bier in seinen Kragen gegossen. Die Operationsdiener hielten ihn fest, und zwei Chirurgen schnitten mit einem Taschenmesser blitzartig sämtliche Knöpfe von seiner Kleidung und auch noch die Krawatte ab. Er sprang vom Tisch – übrigens ist das das Zeichen einer guten Anästhesie – und lief hinaus. Die Medizinstudenten hat er wohl in der Folge gemieden.


Herrenhofdiele

Seit vielen Generationen war es ein Studentenspaß in Graz gewesen, ein Ruderboot vom Hilmteich zu nehmen und dieses an der Uni vorbei in das Stadtzentrum zu tragen. Dort wurde es am Eisernen Tor in den Brunnen gesetzt und dann wurde gerudert. Das war deshalb möglich, weil die Polizei weniger Streifenwagen hatte. Das Boot wurde immer in einer Gruppe, wie in einer Prozession, getragen. Wurde man dabei von der Polizei überrascht, musste man das Boot fallen lassen und flüchten. Die Eingefangenen wurden unbarmherzig je nach Verhalten zu 24 oder 48 Stunden Haft verknackt. Es war aber Pflicht der Kommilitonen, im Gefängnis zu erscheinen und die armen Häftlinge mit Anatomiebüchern und mit einer Jause zu versorgen.

Ein anderer beliebter Studentenspaß war es, kleine und leichte Automobile wie einen Puch 500, eine Isetta oder einen Fiat Topolino aufzuheben und zwischen zwei Stadtparkbäume zu stellen. Kam der Besitzer dann aus dem Kaffee- oder Gasthaus, so konnte er mit seinem Auto nicht wegfahren. Ein anderer häufig geübter Sport war es auch, in heißen Sommernächten im Springbrunnen vor dem Opernhaus zu baden. Dies geschah nicht ohne Risiko, da sich vis-a-vis eine Polizeiwachstube befand. Tat man dies in den Pausen der Opernvorstellungen, so wurde natürlich die Polizei verständigt und man wurde gefasst. Zu späterer Stunde war es jedoch prinzipiell ungefährlich. Ein Kollege von uns musste es aber auf die Spitze treiben. Nach einem Abend im Brandhof war es ihm heiß geworden, er nahm ein Bad vor Oper und ging dann, noch nass und nur mit einer Unterhose bekleidet, auf die Polizeiwachstube. Er wünschte allen dort einen guten Abend und bat um ein Handtuch. Man behielt ihn gleich dort.


Hilmteich

Einmal wurde eine ganze Gruppe von Medizinern zu einem Gartenfest im Mai in der Vorstadt eingeladen. Einer von ihnen war ein ehemaliger Turmspringer. Zusammen mit einem Schwimmkollegen beschloss er zu mitternächtlicher Stunde, auf den hohen Kirschbaum zu steigen, um von dort aus seine Sprungkünste zu zeigen. Unter dem Kirschbaum befand sich nur ein kleines Planschbecken. Zur gleichen Zeit erschienen die Eltern der Gastgeberinnen, um zu sehen, wie sich die Kinder amüsierten. Was sahen sie: zwei Lackeln in Unterhosen , die in den Ästen ihres schönen Kirschbaumes herumturnten, bis diese abbrachen. Zum Schluss stürzten die Turner mit den Ästen in das Schwimmbecken. Wir alle mussten daraufhin diese schöne Party vorzeitig verlassen und wanderten zurück nach Graz Richtung Zentrum. Plötzlich fiel es uns ein – am nächsten Tag war ja Muttertag! Was lag näher, als über niedrige Zäune zu steigen und für unsere Mütter den größtmöglichen Blumenstrauß zu pflücken. Ein herrliches Tulpenbeet würde geplündert. Es zog uns nicht gleich zum eigenen Mütterlein, sondern in üble Lokale auf dem Lendplatz. Es ging uns auf, dass hier auch werdende und seiende Mütter hart arbeiteten. Mit unseren Blumen waren wir die Hähne im Korb. Wir schenkten jeder der leichtgeschürzten Damen einen Strauß Blumen und wünschten ihnen dabei alles Gute zum Muttertag. Für das Mütterlein daheim blieb leider nur ein Fliederstamm übrig.

Das Studentenleben in Graz war natürlich auch von den korporierten Studenten geprägt. Diese führten schon damals so wie heute am Samstag einen traditionellen Bummel durch die Innenstadt durch. Viele unserer Studienkollegen gehörten einer Burschenschaft an. Man traf immer wieder einen mit schwarzen Binden über dem Kopf. Sie erzählten stolz von ihrer letzten Mensur. Es gab bei ihnen strenge Benimmregeln und man lernte auch Reden zu halten. Man warf ihnen damals noch nicht politische Haltungen vor. Da auch das Trinken einem gewissen Reglement unterlag, wurde dies sehr oft systematisch bis zum totalen Untergang durchgehalten. Das ist eine Gewohnheit, die Burschenschafter ihr ganzes Leben nie mehr ganz ablegen können. Besonders wichtige Feiern sind für sie die Stiftungsfeste. Alte Herren, Burschen und Füchse feiern gemeinsam ihr Gründungsfest. Ein guter Bekannter von mir hatte einmal den Einfall, mit dem Feiern schon früh am Morgen zu beginnen. Diese Vorfeier brachte ihn in übel beleumundete Lokale auf dem Griesplatz. Er schloss dort die Freundschaft mit einer hübschen jungen „Dame“. Diese gefiel ihm so gut, dass er beschloss, sie auf sein Stiftungsfest mitzunehmen. Die beiden trafen dort ein, als das Fest schon etwas vorgerückt war. Die Dame war ein großer Erfolg. Die alten Herren waren von ihr begeistert, begrüßten sie mit: Küss’ die Hand, gnädige Frau. Keiner schien zu merken, woher sie kam. Sie genoss diese Behandlung und begann sogar Hochdeutsch zu sprechen. Sie wurde pausenlos zum Tanzen aufgefordert und genoss es im Zentrum des Festes zu stehen. Die alte Redensart, dass man Damen wie Huren und Huren wie Damen behandeln soll, scheint doch etwas für sich zu haben. Als die Geschichte mit der Dame aufflog, hat sie meinem Freund bei seiner Burschenschaft ziemlich geschadet.

Die studentische Jugend von Graz hat damals nicht ausschließlich studiert und getrunken, sondern auch Sport betrieben. Die wichtigste Sportart war Basketball. Es gab unzählige Vereine, die wichtigsten waren der GAK und die BUG. Weiters gab es eine sehr gut spielende griechische Studentenmannschaft namens Hellas. Bei dem Spiel Hellas gegen Graz kamen damals fast so viele Zuschauer wie bei einem Fußballspiel. Fand dieses Spiel im Freien statt, so wurden von erregten griechischen Fans immer wieder Rasenstücke auf das Spielfeld geworfen. Das Basketballgeschehen war in der Landesturnhalle beheimatet. Hier war auch so etwas wie ein gesellschaftlicher Mittelpunkt. Man kam, um das ganze Wochenende zu spielen, Spielen zuzusehen, jemanden kennen zu lernen und Freunde zu treffen. Die Basketball spielenden Studenten von damals sind fast alle etwas „Besseres“ geworden und bilden auch so etwas wie einen Geheimbund.

Wie bei allen Studien schied sich auch bei uns rasch die Spreu vom Weizen. Die ganz Fleißigen gingen nie aus, sie lernten nur, viele hatten ihren Spaß und lernten trotzdem, und einige hatten nur ihren Spaß. Einige Kolleginnen heirateten im Vorklinikum und hörten mit dem Studium auf. Nur wenige Damen promovierten. Von denjenigen, die nicht lernten, gaben viele auf. Manch einer, der uns als älterer weiser Kollege einen guten Rat erteilt hatte, war überholt worden. Es gab einige echte Methusalems. Ich erinnere mich an einen stets würdevollen, vor der Universität mit Bierbäuchlein und Spaniel einher schreitenden Kollegen, den wir immer bewundert hatten. Er beendete sein Vorklinikum erst, als wir promoviert hatten. Für eine spätere politische Karriere war das lange Studium kein Hindernis. Er wurde Staatssekretär.

Um Gottes willen, ein Mediziner!

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