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James-Jeans-Plateau | Ortszeit: 2310–2320

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Dieselbe Gegend, doch ein anderes Bild: Nacht. Der Kessel nur matt beleuchtet, ein silbernes Regen darüber. Vom Raumschiff ragte nur noch ein Teil der Kanzel aus dem Sand heraus, im Glas spiegelten sich Ausschnitte des Himmels.

Die Klippen noch dunkler als am Tag – ein tiefschwarzer, strukturloser Wall, Bollwerk gegen den lichtüberfluteten Himmel. Ansammlungen von Sternen, fremdartige Gruppierungen, an einer Seite ein tiefes, sternfreies Loch. Mehrere Monde, zwei davon groß, den Schauplatz beherrschend, andere – mindestens ein halbes Dutzend – klein, kaum von den helleren Sternen zu unterscheiden. Das Besondere an diesem Schauspiel ein Schwarm von gelb schimmernden Brocken, wie aus einer riesenhaften säenden Hand in einer Kreisbewegung in den Himmel gestreut. Manche nur klein, nahezu punktförmig, nur in der Gruppierung bemerkenswert; andere so groß, dass man ihre langsame Drehung beobachten konnte, das wechselnde Spiel des Lichts auf aufgebrochenen Flächen, glänzende Reflexe, Abtauchen in Dunkelheit.

Noch immer das wirbelnde Gas, in der Bühne des Kessels gefangen, das leise Rauschen und Klingeln der sich aneinander reibenden Sandkörner.

In der Ferne, mitten aus dem Schwarz der Klippen heraus, ein bläulicher Schein, die blendenden Augen von Lampen, die tastenden Lichtkegel von Scheinwerfern. Ein ungewöhnliches, den Frieden störendes Geräusch, Heulen eines Antriebs, Schleifen von Kettenrädern.

Die Scheinwerfer huschten über die Ebene, hafteten kurz an den ihrer Dunkelheit entrissenen Felswänden, bewegten sich weiter, ließen noch schwärzere Löcher zurück … Dann berührten sie die Kanzel des Raumschiffs, irrten für Sekunden ab, kehrten wieder. Nun lag das Licht auf der Kuppel, als wäre es fest damit verbunden, ließ das Borglas weiß aufblinken, das Netzwerk des Rahmens schwarze Schatten werfen …

Das Kettenfahrzeug hielt dicht am nun nahezu vergrabenen Raumschiff. Ein Arm schwenkte aus, die Öffnung eines sich gegen das Ende zu verengenden Rohres richtete sich auf den Fremdkörper im Sand. Ein grelles Geräusch wie von einer Sirene – dann wirbelte eine Wolke auf. Der Luftstrahl des Gebläses strich den Boden entlang, schleuderte die Sandmassen hinweg, erzeugte einen ständig wechselnden Bogen ausgeworfener Materie. Die Scheinwerfer, erbarmungslos in unmittelbarer Nähe, warfen ihr bläuliches Licht fast körperhaft hinaus – die fortgerissenen Sandteilchen eine illuminierte Fontäne, prasselnd wie ein durch Hochspannung angeregter Lichtbogen.

Es dauerte nur kurze Zeit, dann war das Raumschiff aus seinem Grab befreit. Der Lärm des Gebläses erstarb, die Fontäne sank in sich zusammen – die plötzliche Ruhe wirkte geradezu beängstigend. Vom Raupenfahrzeug hob sich nun ein Deckel, eine Leiter entfaltete sich wie ein Fächer. An der Öffnung erschienen einige dunkle Gestalten, ein kurzes Rekognoszieren, dann bewegten sie sich behänd über die Sprossen hinunter, andere folgten – jetzt waren es acht, zehn …

Mit Werkzeugen machten sie sich an der Luke zu schaffen, es verging nicht mehr als eine Minute, als diese mit einem wehen Quietschlaut zur Seite schwang.

Eine Gruppe der zierlichen Gestalten – bedeutend kleiner als Menschen – hatte das Raumschiff betreten, kam bald wieder zum Vorschein. Vier von ihnen trugen Arvid – ein lebloser, schlapper Menschenleib in einem unförmigen Raumanzug –, vier weitere schleppten den Sarg. Sie steckten einen Haken in den Ring, der hinten am Kragen des Oberteils befestigt war, ein Kran hievte den Ohnmächtigen ins Innere des Geländewagens. Unmittelbar danach folgte der Sarg, schwerfällig in seiner Halterung schwankend, schiefgestellt, um von oben in die Öffnung gelotst zu werden. Die letzte der dunklen Gestalten zog sich ins Innere zurück, der Deckel klappte zu. Knirschen der Ketten, zwei Raupen in gegenläufiger Bewegung, dann ein Ruck – Umschalten in den Parallelgang – die Scheinwerfer krallten sich an der tief eingekerbten Spur fest, die beim Herweg entstanden war. Auf demselben Weg ging es zurück.

TOD EINES UNSTERBLICHEN

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