Читать книгу ... und die Geist lachte - Hermann Küster - Страница 8
3 Wie Jesus und der Apostel Paulus die Tätigkeit der Geist Gottes sehen
ОглавлениеJesus Christus hat sich Ereignungen der Heiligen Geist offenbar nicht so spektakulär vorgestellt wie dies in der Pfingstgeschichte der Apostelgeschichte des Lukas geschildert wird. Er stellte sie sich nach der biblischen Überlieferung als stetiges, verlässliches, nachhaltiges, oft unmerkliches Wirken vor (so lese ich etwa Johannes 3,34). Heilige Geist war für ihn Geist der Wahrheit (Johannes 14,17). Sie ereignet sich also schlicht da, wo Menschen die Wahrheit Gottes und seines Christus erkennen und wo sie demzufolge ehrlich, redlich und wahrhaftig sind und entsprechend miteinander umgehen (also mit Paulus zu sagen: als Geist der Liebe, 1. Korinther 4,21). Als Ereignis der Geist Gottes galt es Jesus, wenn den Seinen das richtige Wort und Verhalten zur rechten Zeit in den Sinn käme (auch so dürfe man, denke ich, etwa Matthäus 10,20 lesen). Ihm war Heilige Geist Tröster (Johannes 14,26 u.ö.), Mittler. Wenn also ein Mensch in schier hoffnungsloser Lage zuversichtlich bleibt, wenn Trauernde schliesslich getröstet sind, wenn Menschen spontan und für sie selbst unerwartet tröstlich wirken, dann ist das für Jesus Christus Ereignung der Geist Gottes. In ganz stillen, unspektakulären Geschehnissen also ereignet sich ihm und erwartet er das Wirken der Geist Gottes. Ähnlich sieht es der Apostel Paulus1, der ausführlicher als Jesus Christus über die Geist Gottes gehandelt hat. Auch Funktionen, die er der Geist zugeschrieben hat, sind in den nachfolgenden Geschichten zu orten. Wenn wir es ebenso sehen wie Jesus Christus und sein Apostel Paulus, dann ist es mit der verzerrten Sichtweise und Erwartungshaltung im Bezug auf die Geist Gottes endlich aus. Die Gefahr enttäuschter Erwartungen wird reduziert. Die Freude an Gott, an Gottes Geist, ist damit programmiert. Denn wir werden nun vielfältige Ereignungen Gottes in unserem Leben erkennen. Auch wenn unsere Freude dann immer noch nicht vollkommen sein sollte, so wird sie doch spürbar und tragend sein.