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Zur Einführung

Je älter ich werde, desto mehr bin ich überzeugt: Zukunft braucht Herkunft. Wie steht es um mein Verhältnis zur Zukunft, meine persönliche, aber auch die unserer Gesellschaft, unserer Kirchen? Zur franziskanischen Bewegung, zu der ich gehöre? Zur Schöpfung, von der wir ein so kleiner Teil sind? Erfüllt mich der Blick darauf mit Zuversicht, mit Sorge, mit Resignation?

Der Blick zurück ist ebenfalls nicht einfach und geradlinig. Erich Kästner sagt unverblümt: „Die Erinnerung ist eine mysteriöse Macht und bildet die Menschen um. Wer das, was schön war, vergisst, wird böse. Wer das, was schlimm war, vergisst, wird dumm.“

Im vorliegenden Band erinnere ich mich. Erinnerung ist Leben. Es ist ermutigend, an das erinnert zu werden oder selber daran zu erinnern, was durch Gottes Kraft bewirkt wurde und gelungen ist, an die Zeichen seiner Nähe, Barmherzigkeit und Treue. Die Wurzeln liegen in Gottes Schöpferkraft. Darin eröffnet sich auch unsere Gegenwart und Zukunft.

Als Christen und Franziskaner sind wir keine Museumswärter oder Hüter einer gerade noch glimmenden Asche. Wir stehen in einer lebendigen Tradition. Wir leben in den Welterfahrungen der Jesusbewegung, die Verstand und Poesie, Rückgrat und Beweglichkeit, Charme und Begeisterungsfähigkeit hat. Auch Franz von Assisi war davon gepackt.

Sich der Geschichte Gottes zu erinnern stiftet wahrhaft Leben, stärkt uns den Rücken, weitet den Horizont und gibt, bei aller Mutlosigkeit und Enttäuschung, eine ungemeine Kraft.

Den Gottesfaden erkennen

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