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Vorwort

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In meinem Sessel habe ich einen super Ausblick. Ein bisschen See, einige Bäume und Rasen. Hier tollen Eichhörnchen und Vögel durch die Gegend. Das ist immer entspannend und lustig.

Doch auch Straße, Parkplätze, Garagenhöfe und ein Hochhaus gehören zu meinem Ausblick. Was daran super sein soll?

Die Menschen.

Da, zum Beispiel, kommt Johnny. Wahrscheinlich möchte er mit dem Auto wegfahren. Doch Moment… ja, er muss nochmal ins Haus zurück und dreht um… oder doch nicht? Nein, er dreht erneut um und geht weiter zum Auto… aber jetzt? Ja, jetzt rennt er ins Haus zurück. Kurz darauf kommt er eiliger als zuvor zurück und hetzt zum Auto… nicht, ohne seine Taschen abzuklopfen und sich mehrfach umzudrehen… er fährt los… und bleibt noch einmal stehen, um zu Haus zu blicken… er überlegt… und fährt los.

Ich kenne Johnnys richtigen Namen nicht. Ich habe ihn Johnny getauft, Johnny Kontrolletti. Ich finde es interessant, ihn und die anderen aus dem Hochhaus zu beobachten, mir Geschichten auszudenken, ohne die Menschen wirklich zu kennen. Ich gebe ihnen Namen, um die Geschichten für mich schön zu machen. Diese Namen sind nicht politische korrekt, erfüllen aber den Zweck der Wiedererkennung. So kann ich mir die Geschichten besser merken.

Wohin Ernie und Bert wohl immer mit ihren Camouflage-Anzügen gehen?

Haben Barbie und Ken wirklich geerbt und können sich deshalb die Penthouse-Wohnung und drei Autos leisten?

Was Bob der Baumeister wohl wirklich arbeitet?

Ob der Auto-Freak wohl geschieden oder verwitwet ist?

Welche Grunderkrankung hat unser Läufer?

Was studiert Bubba wohl?

Welche Angst treibt diese beiden dazu, ständig ihr Auto zu reinigen? Und warum fallen mir zu ihnen keine Namen ein?

Solche Fragen stelle ich mir sehr oft. Nicht nur über die Menschen im Hochhaus, sondern über fast alle Menschen, mit denen ich zu tun habe. Und über Tiere. Über nahezu alle Lebewesen.

Mein Kopf ist voll davon.

Ich will diese Gedanken festhalten und loswerden. Ich werde Geschichten schreiben. Ich werde Namen nehmen, ihnen eine Geschichte geben und diese aufschreiben. Die Geschichten werden an Menschen, Ereignisse oder einfach Gedanken angelehnt sein, die ich kenne. Viel wird dazu erfunden. Manche Menschen werden sich in diesen Geschichten wiedererkennen.

Ich hoffe, es sind nicht nur die, die in meinem Kopf sind, während ich schreibe…

Das ist der Plan. Und ich werde ihn durchziehen. Ich werde anfangen, zu schreiben.

Morgen…

Was wird morgen sein?

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