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Allein der Prophet bezeichnet irgend etwas Höheres durch die Worte: „Ich habe zurückgehalten meine Füsse.“ Durch die Natur unsers Leibes werden wir auf jeden Pfad der Laster hingerissen, und der ungestümme Trieb der menschlichen Begierden treibt uns auf diesen Weg. Aber der, welcher die Alten und die Lehrer an Einsicht übertrifft, hat sich durch die Kenntniß der Einsicht zurückgehalten, und, wenn er abschweifte und voreilte, sich zurückgerufen. Wir müssen also widerstehen und widerstreben, daß wir anfangs uns selbst von jedem bösen Wege zurückhalten, dann aber, wenn uns irgend ein Trieb dorthin führen will, uns zurückziehen; und zuerst müssen wir durch unsere eigene Gewalt uns Einhalt thun, um hernach Gottes Wort zu beobachten. Vorher aber ist eigene Zurückhaltung nöthig, damit die Beobachtung des Wortes Gottes Statt finden könne. Denn Niemand wird vorher das Wort beobachten, und dann sich zurückhalten können. Denn die Zurückhaltung besteht darin, daß das Geschehen dessen, was sonst geschehen würde, verhindert wird. Die Beobachtung aber ist nur dann fest, wenn sich Jemand von dem Bösen zurückhält, und das Gute mit unablässiger Beobachtung vollbringt.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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