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Denn die menschliche Natur ist für alle Regungen verschiedener Gefühle empfänglich, wie da sind Haß und Liebe. Allein die Liebe muß man anwenden zur Aneignung des Guten, den Haß hingegen in sich rege werden lassen aus Abscheu vor dem Bösen. Es ist also unsere Pflicht, nach Weise eines guten Instrumentes unsere Herzen zu passenden und harmonischen Tonweisen zu stimmen, so daß wir nicht die Laster lieben, daß wir nicht die guten Eigenschaften hassen, daß wir uns für eine jede Weise auf eine angemessene und zweckmäßige Art geeignet machen. Der Prophet liebt die Gebote Gottes; und weil er die Gebote Gottes liebt, haßt er die Wege der Ungerechtigkeit. Denn wie es die Sache der Folgsamkeit des vollkommenen Glaubens ist, den Gehorsam zu lieben, und das, was man thut, mit dem Gefühle der Liebe zu vollbringen, und so mit der Bereitwilligkeit, welche aus der Liebe hervorgeht, der Nothwendigkeit zu handeln zuvorzukommen, so ist es auch ein Zeichen eines hohen Grades von Unschuld, Ungerechtigkeiten nicht nur nicht zu verüben, sondern sie auch zu hassen, weil bisweilen Furcht und Schrecken uns von denselben abhalten. Den Haß derselben aber flößt uns das Urtheil der wahren und vollkommenen Ansicht von denselben ein. Lasset uns also die Gerechtigkeit, die Bescheidenheit, die Mäßigkeit, und die Barmherzigkeit lieben; lasset uns dagegen Streit und Trunkenheit, Mordthaten, Stolz und Unzucht hassen, mit welchen wir nothwendig auch den Teufel hassen werden. Wenn wir aber den Frieden, die Wahrheit und die Gerechtigkeit lieben, so werden wir den lieben, welcher der Friede, die Gerechtigkeit und die Wahrheit ist, nämlich unsern Herrn Jesum Christum, welcher hochgelobt ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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