Читать книгу Maier im Kaukasus - Holger Kraatz - Страница 5
Vorwort
ОглавлениеDieses Buch will auf unterhaltsame Weise aufzeigen, welche Dynamik ein immenser Öl- und Erdgasfund unter dem Kaspischen Meer entfachen könnte - zum einen in den Köpfen der Konzernmanager, zum anderen bei den Anrainern, und selbst in einem demokratischen Verbraucherland wie Bayern, das seine Chance wittert, endlich selbst mitzureden im Verteilungskampf der weltweit knappen Ressourcen.
Diese ferne Region, reich an Bodenschätzen und immer noch Zankapfel der großen Mächte und derer, die es werden wollen, wurde bewusst gewählt, um die Lage zu verkomplizieren und den Protagonisten viel Phantasie abzuverlangen, wie sie am besten den anderen ausstechen und gleichzeitig möglichst wenig abgeben müssen. Der Druck auf die Mitspieler ist groß - sie müssen schnell das Wer mit Wem und Warum kapieren und sofort ausnutzen, viele Chancen gibt es nicht.
Zentrale Figur ist Dolmetscher Maier, der die bayrische Delegation in den Kaukasus begleitet und zwischen den Fronten mehr und mehr in die Rolle des Vermittlers hineinschlüpft und sich schließlich einmischt, ja einmischen muss, um sich daheim noch in den Spiegel schauen zu können. Sein innerer Kampf mit dem eigenen Ego und der Egowelt, die ihn umgibt, ist angelehnt an Eckhart Tolles Aussagen über das Dilemma sehr vieler Menschen, abgekoppelt von der Natur, ständig im Kopf zu leben, im Konkurrenzkampf, und damit fast zwangsläufig nie in der Gegenwart und im Miteinander.
Nicht nur die Gedankenwelt Tolles fand Eingang in dieses Buch. Auch Journalistenlegende Peter Scholl-Latour, der gnadenlos nüchtern und teils liebevoll sarkastisch die jeweiligen Strategien der dortigen Eliten aufgezeigt und damit Licht ins komplexe Dunkel der Ex-Sowjetrepubliken gebracht hat.
Alle Personen sind frei erfunden, bis auf wichtige Persönlichkeiten, die außer Dienst, noch im Amt bzw. omnipräsent oder bereits verstorben sind. Historische und aktuelle Zusammenhänge bis Herbst 2010 sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und ich hoffe, dass mir dennoch keine groben Schnitzer unterlaufen sind. Bewusst nicht zurückgegriffen wurde auf Erinnerungen aus meinem Geschichtsunterricht.
Viel Freude beim Lesen.