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Vorwort Sogar Experten streiten darüber: Was gehört in den norddeutschen Labskaus? Die einzige Wahrheit verraten uns die Zeilen eines unbekannten Dichters.

Die Ballade vom Labskaus

Jedes Jahr - und zwar bis heute -

essen seebefliss'ne Leute

auf die hergebrachte Weise

eine sonderbare Speise !

Selbst die feinen Damen fragen,

wenn sie so am Rollmops nagen,

warum dieses Fleischgemüse

ausgerechnet "Labskaus" hieße ! -

Nun, vor Zeiten einmal gab's

einen Käpten namens "Labs",

der - wie damals vorgekommen -

seine Frau hat mitgenommen

auf die meisten seiner Reisen -

denn er liebte gut zu speisen ! -

Schon am Sonntag sprach er : "Kleines,

koch mir heute ganz was Feines !"

Und es sagte gleich Frau Labs:

"Pass mal auf, ich glaub, ich hab's".

Aus dem Pökelfass geschwind

nahm sie Fleisch von Schwein und Rind,

und vom Eingelegten glatt

Hering, Gurke, Lorbeerblatt,

Zwiebel und auch Rote Rübe,

auf das das Ganze rötlich bliebe,

schliesslich aus dem großen Sack

eine Menge Schiffszwieback,

wässert, kocht und dreht die Menge

durch des Wolfes Loch Gezwänge

und serviert den ganzen Paps

aufgekocht dann ihrem Labs. -

Einmal zu besonderer Güte

fand Frau Labs noch eine Tüte

Böckling statt der Matjesfische,

die sie ins Gemenge mischte,

und verschönt's mit Spiegelei

und 'nem Rollmops auch dabei

und ein klarer Schluck daneben

macht die Sache glatt und eben,

doch damit er gut verdau's,

sprach sie: "Lieber LABS nun KAU'S !"

Ach, Frau Labs ist längst vergangen,

doch die Kapitäne hangen

seit der Zeit an dem Gerichte,

das ich hier für euch bedichte,

und sie denken allerwärts:

Guter Labskaus - gutes Herz!

Geschichten des Nordens

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