Читать книгу Klostergeschichten geil & sündig | Erotische Geschichten - Holly Rose - Страница 4

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Der gezüchtigte Mönch

Sie hatten also seine Züchtigung für nötig erachtet, sie offenbar geradezu herbeigesehnt.

Er hatte noch einen Tag, um sich von seinem Mitbruder Raphael zu distanzieren, ansonsten würde der Abt in der Krypta, wo es eigens einen abgetrennten Raum für solche schweren Fälle gab, höchstpersönlich diese Züchtigung vornehmen.

***

Bartholomäus war dabei erwischt worden, als er das Geschlecht Raphaels verwöhnt hatte, welches bei den Benediktinermönchen als schwerstes Vergehen angesehen wurde. Wer so etwas tat, war dem Untergang geweiht, da er seine Fleischeslust über die Liebe zu Gott und die Ordensriten stellte. Sein verworrener Geist konnte nur durch härteste Züchtigung wieder in die rechten Bahnen gelenkt werden. Die Benediktiner ließen solche Verfehlungen einfach nicht zu. Sie waren ihnen ein Dorn im Auge. Liebe und deren Umtriebe kamen in ihrem Wortschatz einfach nicht vor.

Bartholomäus empfand gewisse Erleichterung darüber, gegeißelt, gequält und geschunden zu werden. Er bereute jedoch nichts von dem, was ihm als Vergehen zur Last gelegt wurde.

Bruder Raphael hatte ein so herrliches Gemächt, dass er daran saugen durfte, empfand er als höchstes Gut. Zwar war Bartholomäus älter als Raphael, doch was sagte das schon aus.

Er brauchte diesen einen Tag nicht, welchen sie ihm zugestanden hatten, es gab nichts zu bereuen für ihn. Doch Bartholomäus sagte nichts, um nicht noch mehr Zorn auf sich zu laden, wusste er doch von seinen Mitbrüdern, dass diese Geißelung kein Zuckerschlecken werden würde.

Der Abt, der sich Bartholomäus’ annehmen würde, bereitete bereits alles vor. Die Fesseln, mit denen Bartholomäus in Schach gehalten werden sollte, lagen bereit, ein Oberschenkelband aus Stacheldraht, mit Nägeln versehen, die sich irgendwann in die Haut des Mönches bohren würden und ihn vielleicht so in den Schoss Gottes zurückführen würden. Heißes Kerzenwachs, direkt vor den Anus gehalten, das wäre sicherlich auch eine Methode, dass der Mönch einknickte.

Mit größter Sorge hatte der Abt die Unbeugsamkeit des jungen Mönches, der in der letzten Woche achtundzwanzig Jahre alt geworden war, zur Kenntnis genommen.

Er war dabei erwischt worden, als er den Schwanz eines Mitbruders im Mund hatte und daran voller Lust und Gier saugte. Der Abt gab sich entsetzt – doch er selbst war auch nicht fehlerfrei. Doch die Riten und Gebräuche der Benediktiner-Mönche waren hart. Wer sich diesem Orden anschloss, versagte sich auch jeglicher Fleischeslust. Dies galt als ungesund. Das, was Bartholomäus und Raphael da getan hatten, wog schwer. Bartholomäus hatte sich in dem Gespräch mit dem Abt schwankend gezeigt, und da man nur ungern ein Schäflein verliert, hatte der Abt diese Züchtigung erwogen – ob es zum Ausschluss aus der Ordensbruderschaft kommen würde – darüber verlor er kein einziges Wort.

***

Die Krypta war für den Abt ein Ruhepol des Klosters. Hier konnte er sich selbst geißeln, hier wurde gegeißelt, wurde gequält und so manch ein Mönch wurde hier auf die rechte Spur geleitet. Mit teilweise grenzwertigen Mitteln, doch wer fragte schon nach dem Wieso und Warum, wenn ein Mönch geläutert und demütig wieder zur Gemeinschaft zurückfand. Niemand!

So verlief der letzte Tag, an dem Bartholomäus vielleicht noch bereuen und sich so wieder in die Hände Gottes begeben konnte, ziemlich ereignislos. Offenbar hatten die Mönche nichts anderes von ihrem Bruder erwartet.

Raphael, Tränen in den Augen, weil er Bartholomäus dazu angestiftet hatte, ihm seinen Schwanz zu saugen, senkte sein Haupt, wenn er an Bartholomäus vorbeikam. Beide Männer schienen sich zu lieben, waren untröstlich darüber, dass ihre Liebe nun nicht mehr geheim war. Doch die Sorge über Bartholomäus’ Peinigung überwog. Menschen, die dazu aufgerufen wurden, mussten stark sein.

Der Abt bestellte Bartholomäus am Abend vor der Züchtigung zu sich ein, fragte diesen ein letztes Mal, ob er bereue. Bartholomäus senkte seine Augen. Dem Abt war dies Antwort genug.

Er befahl dem Mönch sich um 6:30 Uhr am nächsten Morgen vor der Tür der Krypta einzufinden, damit er seine gerechte Strafe in Würde in Empfang nehmen könne. Danach würde man weitersehen. Er wünschte ihm keine gute Nacht, gab ihm lediglich mit auf den Weg, sich noch einmal innerlich zu festigen. Er sehe ja selbst, dass er mittlerweile ganz allein dastünde. Die Schwäche Raphaels sei ja bereits mit Händen greifbar.

Bartholomäus küsste das Kreuz, holte den Rosenkranz hervor und betete die ganze Nacht, man möge zumindest Raphael in Ruhe lassen, der sicherlich unter diesen Qualen, die da auf Bartholomäus warteten, unweigerlich zusammenbrechen würde. Dann sollten sie lieber ihn nehmen.

Die Mönche eines von Benediktinern geführten Klosters waren gesegnet mit unerschütterlichem Gottvertrauen, und eins mit der Liebe Gottes. Galt jemand als Nestbeschmutzer, musste dieser geläutert werden, stellte es doch eine grobe Verletzung gegen die Ordensregeln dar. Was andere Klöster in diesen Zeiten vielleicht unter dem Mantel der Verschwiegenheit duldeten, gab es bei den Benediktinern einfach nicht.

Bartholomäus hatte sich den falschen Orden erwählt, um Gelüste dieser Art ausleben zu können.

***

Sechs Uhr dreißig. Bartholomäus fand sich pünktlich in der Krypta ein, welche unterhalb des Altars liegend, einige Gräber von verstorbenen Äbten, aber auch einen abgetrennten kleineren Raum, in welchem die Läuterungen, die Bartholomäus nun erwarteten, durchgeführt wurden.

Der Abt war bereits da – er trug eine bequeme Wollkutte und sah Bartholomäus traurig an. »Ich hegte die Hoffnung, dass es nicht zum Letzten kommen müsste«, sagte der Abt leise, »aber sei’s drum – du hast gewählt.«

Bartholomäus nickte stumm, und als der Abt ihm das Hemd vom Leibe riss, um seinen Rücken freizulegen, wusste der junge Mönch, was die Stunde geschlagen hatte.

Der Abt, erquickt von einem gesunden Schlaf, gab sich nicht damit ab von Buße und Demut zu sprechen, sondern begann sofort damit, den Mönch zu züchtigen. Dazu legte er ihm das Strumpfband an – welches aus einem Drahtgeflecht gefertigt und mit Nägeln besetzt war.

»Jedes Mal, wenn du dich bewegst, werden diese Nägel in dein Fleisch eindringen«, sagte der Abt mit donnernder Stimme. »Jedes Mal wirst du sagen ›Ich bereue‹. Tust du dies nicht, bekommst du zusätzlich eine Dornenkrone auf das Haupt gesetzt. Ich werde nicht zulassen, dass dieser Orden beschmutzt wird!«

Bartholomäus hatte nichts von diesem, doch sehr speziellen Raum gewusst, noch von den Instrumenten und Gerätschaften, die hier verborgen waren. Es war die reinste Folterkammer – vielleicht zeigte sich der Abt ja gnädig.

Doch dieser dachte gar nicht daran. Er fesselte den Mönch, schnürte die Fesseln dermaßen eng, dass dieser kaum noch Luft bekam. Von der Decke ließ er zwei Ringe herunter, in denen er die Fesseln des Mönches einhakte und zog diesen dann so weit empor, dass Bartholomäus kaum mehr den Boden berühren konnte.

Er empfand nichts, doch der Abt verspürte Herzklopfen. Er würde diesem Abtrünnigen das Fürchten lehren, holte ein nasses Leder, welches er Bartholomäus auf den Rücken schnürte.

»Das wird dich lehren, Schmerzen zu ertragen – wenn ich dich nun züchtige, wird es sehr viel schmerzhafter, als ohne das nasse Leder – doch du hast es ja nicht anders gewollt.«

Bartholomäus atmete einmal tief durch, als der Abt mit einer Gerte zurückkam, welche er aus irgendeinem Schrank entnommen hatte – der Mönch befürchtete zu Recht, dass dort noch ganz andere Dinge lagerten.

Mit einem kräftigen Schlag begann das Martyrium des jungen Mannes, welches den ganzen Tag über anhalten sollte. Der Abt war wütend und ließ dies den Abtrünnigen sehr wohl spüren.

Es war für ihn delikat zu sehen, dass Bartholomäus weder damit gerechnet hatte, nasses Leder auf die Haut geschnürt zu bekommen, noch damit, dass er gefesselt wurde – ja, mit was hatte dieser junge Mönch denn überhaupt gerechnet? Fünf, sechs Schläge mit der Peitsche und alles wäre gut gewesen. Der Abt lachte hysterisch auf. »Nicht mit ihm!«

Er selbst verspürte große Freude daran, endlich einmal wieder einem Abtrünnigen die Leviten lesen zu können. Bartholomäus biss auf die Zähne, diese Kraft hatte er dem Abt gar nicht zugetraut. Die Stockhiebe kamen hart und präzise – er verlor fast das Bewusstsein – eine neue Dimension war in Bartholomäus’ Leben getreten. Eine Dimension aus Schmerz und etwas, was er noch nicht benennen konnte. Das Strumpfband bahnte sich seinen Weg in sein Fleisch, natürlich begann Blut zu fließen – doch Bartholomäus ignorierte es völlig. Das Leder, welches die Schmerzen verschlimmerte, blendete er aus, solange es ging und die Stockschläge nahm er mit stoischer Ruhe auf.

»Bereue, du Nichtsnutz!«, schrie der Abt aufgebracht.

Bartholomäus schwieg. Sein Mund blieb verschlossen. Er erwartete an diesem Tag die härtesten Strafen, die er jemals erdulden musste.

Um die Sache noch zu verschlimmern, hatte der Abt Pausen eingebaut, in denen er Bartholomäus einfach seinem Schicksal überließ. Die Wunden brannten wie Feuer – sein Bewusstsein begann sich so manches Mal zu trüben – und ein Schatten fiel auf das Gesicht des jungen Mönches, dachte er an die Worte seines Vaters, der bei seinem Eintritt in das Kloster gesagt hatte: »Wenn du meinst gehen zu müssen, dann geh. Aber glaube ja nicht, dass dich diese Benediktiner mit offenen Armen empfangen. Sie werden suchen und finden, werden dich geißeln und dich quälen.« Nun, sie hatten gesucht und gefunden – wie recht sein Vater doch gehabt hatte.

***

Der Abt geißelte den Abtrünnigen ohne Unterlass – Bartholomäus verspürte seinen Atem, hörte sein Herz wild pochen, doch seinen Rücken spürte er schon lange nicht mehr. Er empfand jedoch weder Panik noch Reue. Nur eine unglaubliche Leere war in ihm, und als der Abt ihn mit seinen schweren Lederstiefeln in den Hintern trat und unflätige Worte ausstieß, da nahm er diese Strafe an, bewahrte Haltung und gab sich noch lange nicht geschlagen. Er würde hier ganz sicher nicht den verängstigten Mönch geben!

Der Abt wusste sehr genau, wie viel man Bartholomäus zumuten konnte. Er war stark, auch wenn er ihm allmählich wegbrach, so würde er auch wieder aufstehen.

Der Abt widmete sich Bartholomäus’ Schenkeln und Waden. Scharfe Schläge waren es, die den jungen Mann trafen und die ihn allmählich auf die Knie zwangen, hätte er denn die Möglichkeit dazu gehabt. Doch Bartholomäus hing in den Seilen, unfähig sich selbst zu befreien, die Fesselung war einfach zu gut ausgeführt.

Den jungen Mönch trafen nun diverse Stockhiebe in den Nacken, der Abt schlug kräftig zu, sodass Bartholomäus ein leichtes Stöhnen vernehmen ließ. Sein Verstand stand still – da war nur noch Schmerz, Demütigung und ganz viel Sarkasmus.

Der Abt wollte an Bartholomäus dieses Exempel statuieren. Im Mittelalter hätte er ihn an den Pranger stellen lassen oder noch Schlimmeres. Bartholomäus sagte sich immer wieder, dass er dies allein für Raphael tat, welchen er so sehr liebte und begehrte. Diese Liebe konnte auch der Abt nicht aus ihm herausprügeln.

Doch auch in diesem Fall machte es die Mischung, dass der Mönch an seine Grenzen geriet. Nur Prügel, das steckte man vielleicht noch weg, wenn man jedoch zu Kerzenwachs überwechselte und dem Abtrünnigen Feuer unter den Arsch machte, das wäre eine ganz andere Kiste.

»Den Schließmuskel anspannen«, befahl ihm der Abt an und Bartholomäus nahm an, dieser würde ihm nun einen Stock in den Hintern rammen – doch es kam schlimmer, viel schlimmer.

Der Abt entzündete vor den Augen Bartholomäus zwei große Altarkerzen. Eine davon stellte er so dicht vor das Gesicht Bartholomäus, dass dieser bereits an eine Blendung dachte. Doch dies war nicht der Fall. Die zweite Kerze entzündete der Abt erst, als der junge Mönch mit sich beschäftigt war – danach zelebrierte er eine Läuterung in Reinform. Der Abt entnahm seiner weiten Kutte einen Pfefferstreuer und verteilte Pfeffer in Bartholomäus Hintern – dieser schrie entsetzt auf.

Sein Hintern brannte wie Feuer – und so langsam ahnte der Mönch, was der Abt vorhatte zu tun. Er würde die Kerze entzünden und wahrlich ›heiße Spiele‹ spielen.

Bartholomäus’ Muskeln spannten sich an. Seine Zähne knirschten ohne Unterlass, er bekam Angst – keine Frage. Die enorme Hitze, welche der Kerze verströmte, ließ ihn erschauern. Bartholomäus schwitzte stark, denn der Pfeffer tat seine Wirkung. Das Kerzenwachs tropfte auf seine Hoden, tropfte auf sein Geschlecht, und als der Abt ihm befahl, seinen Hintern zu öffnen, tropfte das Wachs direkt in Bartholomäus’ Anus hinein – und seine Augen schlossen sich voller Entsetzen.

Ob er nun schrie oder es sich über sich ergehen ließ – es war völlig egal – niemand hörte ihn hier. Solcherlei Pein hatte er noch nie in seinem Leben ertragen müssen.

Der Pfeffer brannte in ihm wie Feuer, es konnte nicht gelöscht werden und Bartholomäus dachte bei sich – ob dies schon Sadomasochismus sei – denn als Läuterung sah er dies nicht.

Währenddessen holte der Abt ein Kruzifix aus der Ecke der Krypta und hielt es Bartholomäus vor die Augen. »Du wirst auf dieses Kreuz schwören, dass du Bruder Raphael in Ruhe lässt. Wirst auf dieses Kreuz schwören, dass du bereust und das du ein guter Katholik wirst, mit unsagbarer Liebe und Wärme gegenüber Gott gesegnet. Ehrlicher, reiner Liebe!«

Der Abt sah ihn strafenden Blickes an.

Bartholomäus schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht – nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich bin bereits ein guter Katholik«, sprach er leise und gebrochen – »nur weil ich einen Mann liebe, heißt das noch lange nicht, dass ich ein schlechter Katholik bin.«

»Verdammter Bastard!«, schrie der Abt, und hielt den Docht der Kerze näher und näher an den Hintern von Bartholomäus heran.

Dieser stöhnte vor Schmerz auf, doch der Abt kannte kein Erbarmen. »Die Haare, welche aus deinem Hintern sprießen, schmoren bereits, möchtest du vielleicht, dass ich noch andere Haare schmoren lasse, ja?«, fragte der Abt, »ich habe Zeit, viel Zeit.« Sprachs und ließ von Bartholomäus ab.

Der Abt schwitzte stark. Er mutete sich sehr viel zu, doch es machte ihn wütend, dass Bartholomäus so uneinsichtig war – und obwohl der Abt schon ein etwas älteres Semester war, verlieh ihm diese Wut den Schwung, den es brauchte, den Mönch zu brechen.

Bartholomäus reagierte auf die Schläge und Demütigungen, doch längst nicht so, wie von dem Abt gewünscht. Zu gern wäre dieser bereits dazu übergegangen ihm einzelne Haarbüschel zu entreißen und ein anderes Schlaginstrument auszuprobieren. Der junge Mönch gab einfach nicht auf.

Was für eine Zeitverschwendung! Wenn Bartholomäus nur sein Gesicht sehen könnte. Dieses schöne, ebenmäßige Gesicht schmerzverzerrt. Der Abt merkte wohl, dass er Schmerzen litt – doch er zeigte viel zu wenig Einsicht. Zwar nötigte dies dem Gottesmann Respekt ab – doch gleichzeitig machte es ihn immer wütender. Bartholomäus gab sich unbeugsam.

Er wäre geradezu prädestiniert für die Aufgabe – die der Abt ihm im Stillen zugedacht hatte – doch zuvor hegte er doch noch die Hoffnung, dass der junge Mönch bereute.

Er küsste das Kreuz, und hielt es Bartholomäus erneut vor das Gesicht. »Bereue doch endlich«, schrie er ihn an, oder du bekommst den Riemen zu spüren. Ich werde dir den ganzen Rücken zerfetzen. Die Kerze brannte allmählich herunter, der Abt hatte sie Bartholomäus noch einige Male so dicht vor den Hintern gehalten, dass es diesem tatsächlich angst und bange geworden war. Sein Schenkel schmerzte ohne Unterlass, doch nichts war so schlimm wie der Pfeffer in seinem Anus und dazu die gewaltige Hitzeausstrahlung der Kerze. Das war etwas, was er nicht gut verdaute.

Unerwartet spürte er die Stiefelspitze des Abtes in seinem Gesicht – der Bartholomäus nun befahl, ihm diese abzulecken. Dass die Absätze voller Kerzenwachs waren, sah Bartholomäus sofort – er schloss einfach die Augen und tat was ihm befohlen wurde. Es gab nichts mehr für ihn zu verlieren. Ein abgestrafter Postulant war er ja bereits, aber ein Gebrochener noch lange nicht.

Also musste der Abt anders agieren und so band er dem Abtrünnigen die Augen zu. Bartholomäus war nun wahrlich blind und konnte sich nicht mehr darauf vorbereiten, was der Abt plante. So bekam er auch nicht mit, wie der Abt einen neuen Riemen nahm, diesen wässerte und mit diesem erneut Bartholomäus’ Rücken bearbeitete. Die präzisen Hiebe waren hart gesetzt, sodass Bartholomäus an sich halten musste, um nicht laut aufzuschreien. Für ihn war diese Marter schier unmenschlich. Wäre er doch diesen Menschen, die ihn so freundlich willkommen geheißen hatten, nie begegnet! Sie waren Monster – wahre Monster!

Konnte es denn einen Gott geben, der solche Torturen guten Gewissens zuließ – wo war er – Bartholomäus immer fest verankert in seinem Glauben, schwankte plötzlich stark.

So konnte Bartholomäus sich vorher auch nicht vorstellen, dass der Abt sein Glied in die Hand nahm, einen schmaleren Gürtel darumband und sein Geschlecht staute, sodass es unweigerlich steif wurde. Der Abt, nahezu in Höchstform, stülpte einen Peniskäfig darüber, welchen Bartholomäus zum Stöhnen brachte. Je dicker sein Schwanz wurde, desto enger wurde der Käfig – und der Abt tat alles, dass dem auch so war. Schmerz und Pein überkam Bartholomäus, der sich fast nach den Hieben zurücksehnte, welche er nur aus der Sklavenhaltung kannte. Vielleicht ergab sich ja zu späterer Zeit eine Art Revanche gegenüber seinem Peiniger, zum jetzigen Zeitpunkt sah Bartholomäus keinerlei Chance.

Nur einen winzigen Moment wurde er unachtsam. Der Abt konnte offenbar in ihm lesen, wie in einem offenen Buch. Denn just in diesem Moment hatte er Bartholomäus bereits ein Lederhalsband um den Hals gelegt, da er wusste, dass Bartholomäus Engegefühle nicht gut ertrug. Sofort griffen Bartholomäus Hände nach dem Halsband, doch sie griffen ins Leere.

Das Leder lag so eng am Hals, dass Bartholomäus extreme Panik bekam. Der Abt lachte – es war das erste Mal, dass der Mönch reagierte.

»Na also, wer sagt es denn«, freute er sich, »irgendwann findet man doch immer das geeignete Mittel, um einen Abtrünnigen an seine Grenzen stoßen zu lassen. Fein, dass es mir doch noch gelungen ist – dich so ermattet zu sehen.«

Bartholomäus stöhnte auf. Wollte das Lederhalsband unbedingt loswerden, doch vergebliche Liebesmühe. Er empfand eine Stauung, die nicht vorhanden war, er sah sich bereits im Himmel angekommen, doch nichts dergleichen passierte – der Abt hatte schlicht und ergreifend das Leder mit Wasser getränkt, dadurch saugte es sich immer enger um den Hals des Mönchs. Es war zum Verrücktwerden – hoffentlich hatte dieses Quälen bald ein Ende. Es war eine der schwersten Tage im Leben des jungen Mönchs und sein Geschlecht wurde auch immer praller – mein Gott, hatte der Abt denn überhaupt kein Erbarmen mit ihm!

Reiß dich zusammen, maßregelte er sich selbst, genau diese Reaktion erwartet der Abt von dir. Dass all dies kein Zuckerschlecken werden würde, hast du doch gewusst, sprach er sich selbst Mut zu, also reiß dich zusammen, irgendwann hat selbst der Abt genug.

Dann bohrten sich Stiefelspitzen in Bartholomäus’ Fleisch, es folgte ein Tritt in den Allerwertesten, der Abt ließ einfach nicht locker. Selbst vor seinen Hoden machte der Abt keinen Halt.

Bartholomäus war geschockt, doch noch geschockter war dieser, als der Abt ihm die Augenbinde abnahm, und ihn anwies, er möge einmal auf seinen Brustkorb schauen. Dort stand mit einer Art Fettkreide geschrieben:

»ICH BIN EIN ABTRÜNNIGER!«

In Großbuchstaben geschrieben! Rote Kreide hatte der Abt dafür verwendet, sodass es aussah, als wäre es Blut. Blut! Bartholomäus hatte so etwas noch nicht erlebt!

Wie lange wollte der Abt ihn noch quälen – vermutlich hatte er auch seinen Rücken besudelt, auf welchem vielleicht zu lesen stand: »ICH HABE GEVÖGELT UND ES HAT MIR SOGAR SPASS GEMACHT!«

Hysterisch lachte Bartholomäus auf, und plötzlich dachte er an ein Klassenzimmer, in welchem er einst gesessen hatte. Dort hatten sie die Hände ausstrecken müssen – in dieser Anstalt, die von einem Kloster geleitet wurde – und wo er seine Homosexualität entdeckt hatte.

Er hatte sie nie geleugnet, doch sich auch nie geoutet. Denn die Lehrer, die Jungs beim Masturbieren erwischten, schlugen diese so lange auf die Hände, bis die Jungen um Erbarmen flehten. Er hatte dies immer als grenzwertig angesehen und beschlossen den Lehrern keine Angriffsfläche zu bieten. Ins Kloster war er trotz allem eingetreten. Bartholomäus war ein tiefgläubiger Mensch, hatte sich trotz so mancher Bedenken für ein Leben hinter den dicken Mauern entschieden.

»Du bist ein sehr willensstarker Mensch, Bartholomäus«, sprach der Abt nun, »von deiner Sorte gibt es nicht mehr viele. Andere wären schon längst eingeknickt, du hingehen verlagerst noch nicht einmal dein Gewicht, akzeptierst das Gekritzel auf der Haut und mimst immer noch den Menschen, der vor seinem Richter steht und zu Unrecht bestraft wird.«

»Dann hören Sie doch einfach damit auf«, begehrte Bartholomäus auf, und sofort ließ der Abt ihm seine Stiefelspitze spüren.

»Standhaftigkeit ist dir offenbar eigen, trotz des lästigen Peniskäfigs schwillt dein Gemächte nicht ab … soll ich vielleicht mit ein paar gezielten Nadelstichen nachhelfen, dann wird auch dein prächtiger Schwanz …?« Der Abt ließ die Worte in der Luft hängen.

Bartholomäus zeigte sich unbeeindruckt.

»Wissen Sie, was mein größtes Vergehen ist«, meinte Bartholomäus da und der Abt horchte auf, »die Liebe! Die Liebe zu einem Mann, die nicht sein darf, und die doch mittlerweile überall auf der Welt praktiziert wird.« Aufmüpfig sah er den Abt an, der ihn wütend betrachtete.

»Du wagst es tatsächlich, mir so etwas zu erzählen. Bruder Bartholomäus, das ist Gotteslästerung! Das kommt einer Entweihung unserer Riten und Gebräuche gleich! Gotteslästerung, jawohl! Was ist nur in dich gefahren!«

Der Abt erbleichte tatsächlich kurzzeitig – und die Bestrafung dieser kruden Worte ließ nicht lange auf sich warten. Dafür hielt der Abt ein besonderes Folterinstrument parat. Man nannte es Tawse, und es war im Mittelalter ein begehrtes Schlaginstrument für Gemüter, die sich so gar nicht beugen ließen. Und mit diesem schlug der nun zu und Bartholomäus war es, als würde sein Rücken aufplatzen.

Doch nicht nur den Rücken traf es, sondern auch die Oberschenkel, die Innenseiten der Schenkel und auch den Bauch – welches besonders schmerzhaft war. Da die Tawse an sich schon eine abenteuerliche Form aufwies und beeindruckende Schlagkraft entwickelte, war die Reaktion Bartholomäus’ nachvollziehbar.

Die Haut hing ihm in Fetzen am Rücken. Die Fesseln hatten seine Handgelenke wundgescheuert. Er selbst ein Schatten seiner selbst, denn mittlerweile dauerte die Tortur über vier Stunden – selbst er kam allmählich an seine Grenzen.

Der Bestrafte stand vor dem Abt, der ihn genüsslich musterte – am liebsten hätte Bartholomäus in angespien, doch das verbot sein Respekt vor dem Alter.

»Gebt mir das Kreuz«, sagte er, und ein lautes »Gelobt sei Jesus Christus«, ertönte aus dem Mund des Abtes.

Bartholomäus küsste das Kreuz und sprach leise: »Herr, wenn es dich wirklich gibt, dann erlöse mich von diesen Qualen, unmenschlich sind sie und ich weiß nicht, wieso ich sie erleiden muss. Alles was ich getan habe, war einen Menschen zu lieben. Dass ich ihn eingedrungen bin, wir Wollust empfunden haben ist mein einziges Vergehen, doch hier werde ich bestraft wie ein Verräter des Herrn! Ich erwarte Verständnis …«

Der Abt hatte bis jetzt nichts dazugesagt – erst baff, dann erbost darüber, was der junge Mann da von sich gab – hatte er bereits zur Peitsche gegriffen und ihm so hart auf die Innenschenkel geschlagen, dass Bartholomäus den Mund hielt.

Der Abt war für sich genommen selbst ein Gefangener der Lust und Laster – doch Bartholomäus lag es völlig fern darüber mit diesem ins Gericht zu gehen.

Der wartete nur darauf, dass Bartholomäus einknickte, doch der tat ihm den Gefallen nicht. Wer sich selbst so geißelte, dass er sich eine Schürze umband, und den Hohn und Spott ertrug, die Toiletten und sanitären Anlagen zu putzen, den verachtete man nicht, vor dem hatte man Respekt.

Doch Bartholomäus wurde es allmählich zu viel, und er fragte sich zum wiederholten Male, wann der Abt endlich aufgab. Man hatte ja im Vorfeld, als bekannt wurde, dass der Abt höchstpersönlich Bartholomäus zur Einsicht zwingen wollte, bereits geahnt, dass der Abt keine Gnade walten lassen würde. Dass es so schlimm kommen würde, hatte niemand ahnen können. Bartholomäus am wenigsten.

Der Abt, immer noch die Worte des jungen Mannes verdauend, überkam unbändige Wut. Er betrachtete das Gesagte als Verunglimpfung des Kreuzes und streute scharfes Chili auf die Lippen des Abtrünnigen, ließ ihn Whisky trinken – woher er diesen hatte, würde wohl des Abtes immerwährendes Geheimnis bleiben. Doch die Wirkung verfehlte diese Mischung nicht.

Bartholomäus glaubte innerlich zu verglühen. Das Chili war unglaublich scharf, und in Kombination mit dem Whisky trieb es ihm die Tränen in die Augen.

Nahezu teuflisch lachte der Abt auf – dieses bestialische Grinsen machte Bartholomäus wütend. »Du denkst, ich bin am Ende – das Kerzenwachs, die Fesseln, die Schläge, die du eingesteckt hast – du denkst, das wars! Oh, Bartholomäus, ich habe mich ausgiebiger mit dem Mittelalter beschäftigt, als dir lieb sein kann. Wenn du denkst, wir sind fertig miteinander, dann hast du dich getäuscht. Hier liegen noch etliche Instrumente bereit, um deine Schmerzgrenze auszutesten – doch das möchte ich gar nicht – ich will dich brechen, will, dass du von diesem Jungen ablässt, der nicht gut für dich ist. Was bringt es dir denn, wenn du deinen Schwanz in dessen Hintern versenkst – was, Bartholomäus! Fünf Minuten Spaß – weißt du denn so genau, dass er dich so sehr liebt wie du ihn. Ich lasse kein Aufbegehren gelten. Gerade du, der du jung bist – solltest das doch verstehen!«

Überraschenderweise löste der Abt nun den Peniskorb, legte Hand an Bartholomäus Geschlecht und wichste ihm so lange den Schwanz, bis die heiße Sahne nur so aus ihm herausschoss, Bartholomäus fühlte nichts dabei. Der Abt grinste diabolisch.

»Nicht, dass es heißt, ich hätte dich nur gedemütigt, das muss doch eine wahre Wohltat für dich gewesen sein, nicht wahr?«

Hätte Bartholomäus dem Abt jetzt die Stirn geboten, hätte er ihn angespuckt, doch nichts getraute er sich mehr. Der Abt sammelte das Schnürwerk ein, auch die Tawse räumte er weg, Bartholomäus dachte bereits, es sei endlich vorbei. Doch die Tortur begann von Neuem.

Die Querstange, an welche Bartholomäus nun befestigt wurde, war nicht ohne, er ahnte es sofort. Denn der Abt hatte in loser Reihenfolge Haken an dieser befestigt. Bartholomäus sollte sich an ihnen entlang hangeln, immer und immer wieder, bis dass der Abt ihm Einhalt gebot – bei jedem Haken würde der Mönch einen leichten Stromstoß kassieren.

Das Strafmaß muss nach der Schwere des Vergehens beurteilt werden – so hatte es ihm der Abt vorher erklärt, und Bartholomäus dachte bei sich, dass er ja eine gewaltige Schuld auf sich geladen haben musste – bei dieser Strafe. Glauben konnte er indes nicht daran.

***

Die Ordensregeln der Benediktiner waren streng, das wusste er, er wusste aber auch, dass manches Vergehen einfach unter den Tisch gekehrt wurde. Wie hatte er nur so dumm sein können, dem Abt zweimal zu widersprechen und seine Ordensbrüder nicht um Verzeihung zu bitten, als die Sache mit Raphael aufgeflogen war – Bartholomäus hätte doch eins und eins zusammenzählen können.

Offensichtlich war das sein eigentliches Vergehen. Uneinsichtig war er gewesen, stur und dickköpfig, weil er fest in seinem Glauben verhaftet war, weil er einfach nicht glauben konnte, dass diese Bestrafungen so hart ausfallen würden. Doch er hatte sich gewaltig getäuscht. Hinter dicken Klostermauern war eben alles möglich.

Und so befahl der Abt Bartholomäus immer wieder und wieder sich an der Querstange hin und her zu hangeln und jedes Mal bekam er einen Stromstoß verpasst, der ihn allmählich immer wütender auf den Abt werden ließen. Im Stillen beschimpfte er den Abt als Narren, einen mit Starrsinn behafteten alten Mann, der seine Sexualität vermutlich nie ausleben durfte und sich in Bestrafung und Kasteiung flüchtete.

Als es auf den Nachmittag zuging, hatte der Abt endlich Erbarmen und ließ um sechzehn Uhr Ortszeit von Bartholomäus ab – seine ganz private Folterhölle hatte endlich ein Ende.

Triefenden Hohn und Spott hatte der Abt für den Jüngling übrig – nicht ein einziges gutes Wort kam über seine Lippen und Bartholomäus sah ihn aus leeren Augen an. Er ersparte sich jedwede Entgegnung.

***

Zu der abendlichen Mahlzeit, an welcher alle Brüder anwesend sein mussten, raffte sich Bartholomäus noch auf. Zum Entsetzen seiner Klosterbrüder und zum Erstaunen des Abtes. Der hatte eigentlich vorgehabt dem Mönch wegen genau dieses Vergehens (der Nicht-Teilnahme an den gemeinsamen Mahlzeiten) noch ein letztes Mal zu peinigen. Da Bartholomäus darum wusste, hatte er dem Abt diesen Triumph nicht gegönnt – doch nach der Abendmahlzeit war er kraftlos auf seiner Bettstatt zusammengebrochen.

***

Es war nicht Raphael, der ihn in den nächsten Stunden pflegte, sondern der alte Mönch Victorius, der das Drama um den jungen Mönch nicht mehr mit ansehen konnte. Er war es, der seinen lädierten Rücken mit Salbe einrieb. Er war es, der seine aufgeplatzten Handflächen mit einer Wund- und Heilsalbe pflegte und die Schmähschriften von seinem Körper wusch.

Vico, wie er allgemein genannt wurde, war es auch, der Bartholomäus mitteilte, dass der Mönch vom Abend- und Nachtgebet befreit worden war.

»Der Abt ist ein wahrer Bastard, hat euch geschunden wie einen räudigen Hund, das habt ihr nicht verdient. Doch ihr habt seinen Respekt, das hat er mir selbst erzählt. Er war erstaunt darüber, was ihr einstecken könnt.«

Bartholomäus empfand diese Worte als Farce, doch Vico konnte nichts dafür, aus diesem Grund bedankte er sich für alles und fragte nach Raphael, doch der war seit gestern Morgen unauffindbar. Ist uns allen ein Rätsel, und Bartholomäus sprach aus, was Vico vielleicht im Stillen dachte: »Er wird sich verkrochen haben, um nicht auch noch gegeißelt zu werden. Ich musste leider vernehmen, dass ich nicht der Einzige in seinem Leben war.«

Vico grinste schief. »Tja, vielleicht schrubbt er in der Küche ja lieber Töpfe und Pfannen, wenn wir ihn denn finden«, meinte Vico, »doch du Bartholomäus bist du für deine Verfehlungen eingestanden. Das ist viel besser. Dein sogenannter Liebhaber drückt sich vor allem, das kann nicht recht sein.«

Doch Bartholomäus war viel zu müde und ausgepumpt, um dazu noch Stellung zu nehmen. Doch er hatte daraus gelernt. Bartholomäus hatte stundenlang Torturen der übelsten Art über sich ergehen lassen und wozu, um ein Zeichen für die Liebe zu setzen. Und dieser Hundsfott Raphael brach bei der geringsten Kleinigkeit zusammen und senkte sein Haupt, um ja nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden. Wie hatte sich Bartholomäus nur so versteigen können. Man war austauschbar – doch seine Narben waren es nicht, welche er davongetragen hatte.

***

Trotz allem blieb Bartholomäus dem Orden erhalten. Allgemein war angenommen worden, dass er diesen verlassen würde, oder gar gebeten wurde zu gehen, nichts von dem war der Fall.

Es gingen einige Wochen ins Land, bis dass der Abt zu ihm sagte: »Bartholomäus du hast dich wirklich gut gehalten – ich zolle dir höchsten Respekt. Du verdienst es wieder in Gottes Schoß aufgenommen zu werden. Hätte dein Geliebter, wollen wir ihn denn noch so betiteln, die Courage gehabt, mit dir durch dieses Höllenfeuer zu gehen, ich hätte für ihn das Gleiche empfunden. Doch er war leider wie ein Fähnchen im Wind. Kippte beim geringsten Widerstand um und zog den Schwanz ein, der unter uns gesagt, gar nicht so toll sein soll.«

Bartholomäus legte den Kopf schief. »Also hat er …«

»Ja, hat er«, meinte der Abt.

»Und warum wurde ich dann auserwählt, diese Qualen zu ertragen.«

»Weil ich dich als meinen Nachfolger vorschlagen werde – und ich musste damals genau solche Qualen ertragen, wie ich sie dir zugefügt habe. Zum Ende des Jahres stelle ich mein Amt zur Verfügung und werde dich, Bartholomäus, beim Bischof als meinen Nachfolger vorschlagen.«

Bartholomäus stockte der Atem – nach allem, was geschehen war, das hatte er nicht erwartet.

»Und sollte es dich interessieren«, meinte der Abt geradezu freundlich, »ich habe deine Behandlung in der Krypta sehr genossen. Ich wollte sehen – ich habe gesehen – und mir ein Urteil gebildet! Dieser Raphael – vergiss ihn einfach, er ist deiner nicht würdig.«

Das immerhin, hatte Bartholomäus bereits selbst bemerkt.

***

Bartholomäus las gerade die Ordensrichtlinien, als der Abt die Klostermauern verließ und auf das Altenteil in einer Kleinstadt nach Italien gebracht wurde.

Der Bischof hatte der Bitte des Abtes entsprochen, und Bartholomäus zu dessen Nachfolger ernannt – er war somit der jüngste Abt in der Geschichte der Bruderschaft.

Nach etwa einem Jahr wählte sich Bartholomäus einen Mönch als seinen Geliebten aus. Es blieb für immer sein Geheimnis.

Die Narben hatten ihn vorsichtig werden lassen und er fragte sich so manches Mal, was wirklich besser sein möge: sich kasteien zu lassen, um gebrandmarkt, vielleicht aber auch gereinigt aus dieser Tortur hervorzugehen, und damit in Ruhe und Frieden leben zu können, oder den Weg zu wählen, den Raphael gewählt hatte, der immer auf der Hut sein musste, von den Mönchen nicht angegangen zu werden.

Für Bartholomäus war dieser Mann Geschichte – er würde durch ihn hindurchsehen, wenn er ihm wirklich einmal über den Weg laufen sollte.

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